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(24-02-2025, 19:55)Sinai schrieb: Heute las ich wieder eine wertlose. . .
dann behalte wertloses doch einfach für dich
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(25-02-2025, 13:34)Sinai schrieb: Es geht um eine mangelhaft formulierte "Art Vorsorgeanweisung"
zitier doch mal den wortlaut. dir muß er ja schließlich bekannt sein, wenn zu beurteilen können glaubst, daß er "mangelhaft formuliert" sei
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25-02-2025, 21:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-02-2025, 21:37 von Sinai.)
Mir reichen schon die spärlichen Zeilen, die uns 'Ekkard' bekanntgegeben hat, um festzustellen, daß die Formulierung "oder sonst amtsunfähig ist" reichlich schwammig ist:
(22-02-2025, 23:51)Ekkard schrieb: Franziskus hat eine Art Vorsorgeanweisung verfasst, was im Falle einer Amtsunfähigkeit geschehen soll.
Das beantwortet nämlich eine grundsätzliche Frage, was passiert, wenn ein Papst zwar noch lebt aber nicht mehr bei Bewusstsein oder sonst amtsunfähig ist.
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25-02-2025, 21:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-02-2025, 22:06 von Sinai.)
Ich sprach heute mit einem alten Schulkollegen, der ein namhafter Arzt geworden ist.
Er sagte mir, daß die den Papst behandelnden Ärzte der Gemelli-Klinik wohl mehrmals täglich von hartnäckigen Gläubigen gequält werden, sie über den Gesundheitszustand von Papst Franziskus zu informieren. Das darf kein Arzt, es gilt die gesetzlich auferlegte Ärztliche Schweigepflicht, diese muß eingehalten werden zum Schutze des Patienten, auch wenn ihr Patient ein Papst ist.
Es werden halt irgendwelche wertlose Statements abgegeben, die dem Arzt nicht gefährlich werden können: daß sich der Gesundheitszustand gebessert hat oder daß sich der Gesundheitszustand verschlechtert hat. Falls dem Arzt ein Strick gedreht wird, kann er ja sagen:
zu a) "der Gesundheitszustand habe sich gebessert": Körpertemperatur um 0,1° gesunken
zu b) "der Gesundheitszustand habe sich verschlechtert": Körpertemperatur um 0,1° gestiegen
Die Öffentlichkeit wird nie erfahren, wie es um den Papst steht.
Das wissen vielleicht drei oder vier enge Vertraute des Papstes, und die werden sich hüten, zu gackern zu beginnen
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25-02-2025, 22:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-02-2025, 22:21 von Sinai.)
(22-02-2025, 22:24)Sinai schrieb: katholisch.de schrieb heute:
Kardinäle positionieren sich dafür und dagegen
Diskussionen auf offener Bühne über einen Papst-Rücktritt
Veröffentlicht am 22.02.2025
"Die akute Sorge um ein baldiges Ableben von Papst Franziskus (88) scheint vorerst gebannt. Doch nun diskutieren Kardinäle auf offener Bühne über einen Rücktritt des Papstes.
( . . . )
Keiner von den drei Kardinälen gehört zu den Ultra-Konservativen in der Kirche, die Franziskus lieber heute als morgen im Ruhestand sähen."
(22-02-2025, 23:51)Ekkard schrieb: Franziskus hat eine Art Vorsorgeanweisung verfasst, was im Falle einer Amtsunfähigkeit geschehen soll.
Das beantwortet nämlich eine grundsätzliche Frage, was passiert, wenn ein Papst zwar noch lebt aber nicht mehr bei Bewusstsein oder sonst amtsunfähig ist.
Das sind halt zwei grundverschiedene Szenarien:
Ein Papst-Rücktritt erfolgt durch den Papst selbst und ist relativ unproblematisch, aber eine Amtsenthebung gegen den Willen eines Papstes, der zwar noch bei Bewußsein ist aber sonstwie "amtsunfähig" wäre, könnte zu einer für die Katholische Kirche gefährliche "Hängeparie" werden, vor allem, wenn das ein längerer Zustand ist
(22-02-2025, 23:51)Ekkard schrieb: "Eine solche Hängepartie würde zu einer wirklichen Krise der katholischen Kirche führen", erklärte der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf bereits 2021 . . .
zitiert aus dem Nachrichtenportal t-online.de vom 22.02.25
Denn so ein Amtsenthebungsverfahren kann sich in die Länge ziehen. Und es gibt kein Gericht, das dafür zuständig wäre . . . somit endlose Debatten im Vatikan. Freunde von Franziskus versus Gegner von Franziskus wäre ja noch überschaubar, aber wenn da noch unterschiedliche medizinische und katholische Ansichten dazukommen, wird es kompliziert
medizinisch: was kann dem Kranken zugemutet werden
katholisch: was kann von einem Papst erwartet werden
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26-02-2025, 00:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26-02-2025, 01:09 von Sinai.)
Komplizier wäre es, wenn ein uralter Papst zwar noch bei vollem Bewußtsein ist, aber dement wird
Dazu gehört gelegentlich (aber nicht immer, je nach Tagesverfassung) Vergeßlichkeit, schwächer werden des Kurzzeitgedächtnisses, durcheinanderbringen von Fakten, Apathie, raschere Ermüdbarkeit, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Faulheit (bis am späten Vormittag im Bett bleiben), Euphorie, zielloses Umherirren, Einbußen der Motorik, manchmal auch Gangstörungen
Ich kenne einen lieben alten Opa (85) der nicht einsieht, daß er zu Hause bleiben muß, seine Ehefrau will ihn nicht mehr allein fortgehen lassen seit er ein paar Mal nicht mehr nach Hause gekommen ist und als er dann spätnachts auf den Straßen umherirrte glücklicherweise von der Polizei aufgegabelt und heimgebracht worden ist
Er ist Vorsitzender eines Imkervereins und sieht das nicht ein, daß er zu alt für sein Amt geworden ist.
Er vergißt immer wieder auf Termine und manchmal fallen ihm die Namen seiner Freunde nicht ein. Bei Festreden ist das peinlich bei der Begrüßung
Alle lieben ihn als alten Freund, aber da er starrköpfig nicht zurücktreten will, wird er wohl demnächst abgewählt werden, wovor alle Angst haben, da ihn keiner kränken will
Medizinisch ist er noch intakt, aber als Vereinsvorsitzender geht es seit einem halben Jahr nicht mehr
Denn als Vereinsvorsitzender muß man mehr Qualitäten haben, als medizinisch intakt zu sein
Von einem Vereinsvorsitzenden wird immerhin erwartet, daß er eine Rede halten kann, das können oft gesunde 30-Jährige nicht.
Die Anforderungen an einen Vereinsvorsitzenden sind hoch
Und ich kenne einen alten Zahnarzt, zu dem viele nicht mehr gehen wollen. Er denkt nicht ans aufhören, wohl wegen Rang und Geld
Das Geld kann er eh nicht mehr sinnvoll ausgeben und braucht es gar nicht
Bei einem Papst spielt Geld natürlich keine Rolle um weiterzumachen. Es ist wohl die Position als Kirchenoberhaupt
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Fuehrst Du wieder Selbstgespraeche?
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Artikel zum konstanzer Konzil
ht*tps://www.spektrum.de/kolumne/hemmer-und-messner-kleine-geschichte-zum-konzil-von-konstanz/2244857
Das hat sich einen neuen Papst gewählt. Ist also nichts neues.
Das ist eines der typischen Kennzeichen des Katholizismus: bodenlose Behauptungen frech vorzutragen. Stanislaus Joyce
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10-03-2025, 23:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-03-2025, 00:16 von Sinai.)
Die Frage einer Neuwahl des Papstes zu Lebzeiten des amtierenden Papstes ist besonders heikel, wenn der aktuelle Papst nicht von sich aus zurücktreten möchte.
In früheren Zeiten war ein langes und kräftezehrendes Lebensende selten; wer schwer erkrankte, verstarb meist binnen weniger Tage. Heute jedoch ermöglichen moderne medizinische Verfahren eine teils drastische Lebensverlängerung. Technologien wie Magnetresonanztomographie, Computertomographie, hochentwickelte Blutanalysen, Dialyse, moderne Medikamente, Chemotherapie sowie fortschrittliche Methoden der Mikrochirurgie tragen dazu bei, dass Menschen auch bei schweren Erkrankungen länger leben können.
Besonders herausfordernd ist jedoch der Umgang mit Erkrankungen wie Demenz. Häufig handelt es sich um ein Multiinfarktsyndrom, bei dem viele kleine, oft unbemerkte Schlaganfälle zum Verlust von Gehirngewebe führen. Dabei können die motorischen Fähigkeiten erhalten bleiben, während die kognitiven Fähigkeiten erheblich beeinträchtigt werden. Symptome wie Vergesslichkeit, Konzentrationsprobleme und herabgesetzte Aufmerksamkeit sind für viele Betroffene belastend, während sie bei Pflegeheim-Bewohnern oft als Teil des Alters akzeptiert werden.
Anders stellt sich die Situation bei einer Person mit herausragender Verantwortung dar, etwa einem Monarchen oder einem Papst. Diese können ihre Einschränkungen manchmal nicht wahrhaben wollen, während ihr Umfeld sie vor kritischen Stimmen abschirmt. Im Fall des Papstes, der als Monarch eines Staats agiert, bleibt eine Neuwahl aus, solange er nicht selbst zurücktritt. Kirchengesetzlich existiert kein verbindliches Höchstalter für Päpste,
was aus Gründen der Pietät nachvollziehbar ist, jedoch in Einzelfällen problematisch werden kann.
Das Beispiel von Queen Elisabeth II. zeigt, wie eine langjährige Amtsausübung trotz altersbedingter Einschränkungen gestaltet werden kann.
Sie reduzierte ihre Auftritte in späteren Jahren erheblich, ohne jedoch zurückzutreten. Dies wurde von vielen als respektvolle Wahrung ihrer Rolle angesehen.
Im Gegensatz dazu gibt es beim Wahlrecht zur Papstwahl eine klare Altersgrenze: Kardinäle verlieren mit 80 Jahren automatisch ihr aktives Stimmrecht. Dennoch bleibt die Frage offen, wie mit einem gesundheitlich beeinträchtigten Papst umzugehen ist, der nicht mehr in vollem Umfang seine Aufgaben wahrnehmen kann.
Ärzte stehen in solchen Situationen vor einer ethischen Herausforderung. Sie müssen dem Patienten Mut zusprechen, ohne falsche Hoffnungen zu wecken. Besonders bei schwerwiegenden Erkrankungen neigen Patienten häufig zu einem optimistischen Selbstschutz, der sie an eine Genesung glauben lässt. Dies kann manchmal durch stimmungsaufhellende Medikamente verstärkt werden.
Ein altersbedingter Rücktritt eines hochbetagten Papstes wie Franziskus wäre längst eine Überlegung wert gewesen, um das Amt in etwas jüngere Hände zu legen. Dies würde nicht nur die Leistungsfähigkeit des Papsttums sichern, sondern auch den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden
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(10-03-2025, 23:46)Sinai schrieb: Die Frage einer Neuwahl des Papstes zu Lebzeiten des amtierenden Papstes ist besonders heikel, wenn der aktuelle Papst nicht von sich aus zurücktreten möchte
was (daß ein papst nicht freiwillig zurücktritt) zu zeiten des konzils von konstanz und bis papa ratzi überhaupt ganz selbstverständlich war
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