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Kann der Sintflutbericht auch bei Kugelform der Erde stimmen ?
#1
Derzeit findet eine angeregte Diskussion hier in Christentum und Theologie > Zum Schöpfungsbericht > Beitrag #18 statt

Heute spazierte ich zum Bahnhof, wo oft ein Trolley der Zeugen Jehovas steht. Heute standen wieder zwei Leute dort, die ich noch nie gesehen habe. Ich begann ein Gespräch, und die Beiden freuten sich, einen Gesprächspartner gefunden zu haben.

________


Ich fragte die Beiden, ob sie an die Kugelgestalt der Erde glauben.
"Ja, selbstverständlich" war die sofortige Antwort.
Dann fragte ich die Beiden, ob sie an den Sintflutbericht glauben.
"Ja, selbstverständlich" war die sofortige Antwort.

Nun bat ich die Beiden um eine Bibel von ihnen, das ist die "Neue-Welt-Übersetzung" NWÜ
Sie boten mir ihr Smartphone zum lesen an, aber ich bat um eine Bibel in Buchform.
Ich schlug auf:
1 Mose 7:11 "an diesem Tag brachen alle Quellen des großen, tiefen Wassers auf und die Schleusen des Himmels wurden geöffnet." *)

*) Diesen Wortlaut kann man übrigens in der Homepage der Zeugen Jehovas jw org nachlesen.


Meine Frage an die beiden Zeugen Jehovas war, was sie sich bei einer kugelgestaltigen Erde, an die sie ja glauben, unter den "Quellen des großen, tiefen Wassers" und den "Schleusen des Himmels" vorstellen. Ich hatte vorsorglich ein A5 Heft mit glattem Papier und einen Zirkel mitgenommen, und bat den einen, einen Kreis aufs Papier zu zeichnen, stellvertretend für die Erdkugel. Und dann bat ich darum, einen etwas größeren konzentrischen Kreis zu zeichnen, das Firmament. Und dann bat ich darum, mit Bleistift die Schleusen des Himmels einzuzeichnen und dann auch die Quellen des großen, tiefen Wassers. Wir bastelten eine Stunde herum, war sehr interessant und spannend. Nach zehn Entwürfen sah das dann so aus, daß oben und dann ringsum Löcher waren, wo das Wasser der Urflut hereinregnete, und zwar stark wie zehn große Flüsse, und vom Meeresboden und von Vulkankratern, wo die Quellen des großen, tiefen Wassers vermutet werden, strömte aus dem Erdinneren massenhaft Wasser empor zur Erdoberfläche und bedeckte alle Berggipfel.
Gut, daß ich vorsorglich auch einen hellblauen Buntstift mitgenommen habe
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#2
Aber auch in der allgemein verbreiteten Einheitsübersetzung steht ähnliches: Genesis 7,11 "An diesem Tag brachen alle Quellen der gewaltigen Urflut auf und die Schleusen des Himmels öffneten sich."

Stellvertretend für alle, die an die Sintflut glauben, hatte ich halt mit den Zeugen Jehovas geplaudert.

Ich bin ein toleranter Mensch und kann beide Meinungen tolerieren:

a) Die Erde hat die Form einer Erdkugel

b) Es fand eine Sintflut statt

Aber ich tue mir schwer, mir vorzustellen daß bei Kugelform der Erde eine in der Bibel beschriebene Sintflut stattfand. Entweder - Oder. Aber nicht beides
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#3
Wieso sollte diese Frage von Belang sein? Die Bibel redet nicht von einer kugelfoermigen Erde.
Und dann:

Gibt es ein festes Firmament, das zudem noch irgendwelche Schleusen haette? Nein. Gibt es solch eine Menge Wasser ueber diesem Firmament, wo auch immer das dann sein sollte? Nein. Gibt es unter der Erde einen Ort, wo so viel Wasser sein koennte? Nein.

Und natuerlich:
Gab es je eine Sintflut? Nein.
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#4
(11-02-2025, 21:46)Ulan schrieb: Wieso sollte diese Frage von Belang sein? Die Bibel redet nicht von einer kugelfoermigen Erde.

Das habe ich auch gesagt.
Doch die Zeugen Jehovas öffneten ihre Homepage und tippten dort ein: "Erdenrund"
Es erschien folgender Text:

"Die Form der Erde. Die Bibel beschreibt sie korrekterweise als „Erdenrund“ oder „Erdkugel“ (Jesaja 40:22, Douay Version beziehungsweise Pattloch-Bibel)."

Ja, das ist wirklich interessant. Ein Erdenrund kann aussehen wie eine Pizza, aber auch wie ein Knödel
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#5
Aber wenn die Erde aussieht wie ein Knödel (was auch die beiden Zeugen Jehovas glauben), ist der Sintflutbericht schwer vorstellbar.
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#6
(11-02-2025, 21:46)Ulan schrieb: Gibt es ein festes Firmament, das zudem noch irgendwelche Schleusen haette? Nein. Gibt es solch eine Menge Wasser ueber diesem Firmament, wo auch immer das dann sein sollte? Nein.

Ich fragte die beiden Zeugen Jehovas, ob sie glauben daß der Mond am "Firmament" befestigt ist ?
Sie sagten Nein, er ist 300.000 Kilometer entfernt.

Doch ich zeigte ihnen 1 Mose 1:16f in ihrer Bibel:
"Gott machte dann die beiden großen Lichter: Das größere Licht sollte den Tag beherrschen und das kleinere die Nacht. Auch machte er die Sterne. Gott setzte sie in die Himmelsausdehnung, damit sie auf die Erde scheinen"

Es steht halt nicht das Wort Firmament, sondern Himmelsausdehnung, wo Gott Sonne und Mond positionierte

Aber dann fragte ich, ob zwischen Erde und Mond Wasser oder Vakuum ist

Diese Frage konnte nicht abschließend geklärt werden.


(11-02-2025, 21:46)Ulan schrieb: Gibt es unter der Erde einen Ort, wo so viel Wasser sein koennte? Nein.

Das ist eigentlich nicht auszuschließen.

Um die Oberfläche der Erde soweit zu überfluten, daß die höchsten Berggipfel überflutet werden, würde nur eine Erhöhung des Meeresspiegels von 8000 Meter erforderlich sein.
Eine solche unterirdische Grundwasseransammlung wäre bei der Größe der Erde gar nichts.
Stellt sich nur die Frage, wie das Wasser nach oben kam.

In Island und Neuseeland gibt es heute noch einige Geysire

Und die beiden Zeugen Jehovas vermuten halt, daß in der Sintflut vor 5000 Jahren mehrere gigantische Geysire oder so waren
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#7
Ich hatte heute mit den beiden Zeugen Jehovas über die Kugelform der Erde raisonniert.

Leider war nicht die Zeit dazu, über die Heliozentrik zu diskutieren.
Denn vielleicht glauben die beiden an die Kugelform der Erde (sie hatten mir die erwähnte Bibelstelle gezeigt) - aber glauben an die Geozentrik ?
Daß Sonne, Mond und Sterne um die Erdkugel kreisen ?

Ist es vorstellbar, gleichzeitig an die Kugelform der Erde und an die Geozentrik zu glauben ?

Möglicherweise war das die Vorstellung des Christoph Kolumbus, der sich sagte daß man nach Indien auch kommen kann wenn man Richtung Sonnenuntergang (nach Westen) segelt . . .

Und weiterhin davon ausging, daß die Erde im Zentrum ist ?

Ich finde es etwas inkonsequent, wenn sich Zeugen Jahovas darüber echauffieren, daß Galilei von der Katholischen Kirche bekämpft wurde, wo doch sie, die Zeugen Jehovas ebenso das Weltbild des Galilei ablehnen. Oder irre ich mich da? Vielleicht tue ich den Zeugen Jehovas Unrecht und sie sind Anhänger von Galilei und Kopernikus ?
Aber in diesem Fall wäre es zielführend, wenn sich die Zeugen Jehovas endlich einmal dazu durchringen würden, ein animiertes Video von der Sintflut zu erstellen und im Netz zu veröffentlichen.

Dann weiß man, wie sich die Zeugen Jehovas die Sintflut - von deren Existenz sie ja überzeugt sind - vorstellen.

Die Bibeltexte sind halt doch etwas dürr und stecken sicher voller Übersetzungsfragen. Eine 4000 Jahre alte altorientalische Sprache war eben sehr blumenreich und hatte sicher viel mehr zweideutige Wörter als das heutige Deutsch (siehe die drei Bedeutungen des deutschen Wortes Hahn)
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#8
Nun, da es feststeht, dass es keine Sintflut gab, ist die Frage doch eh muessig.

In der Bibel geht es um den Menschen und sein Verhaeltnis zu Gott.
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#9
(11-02-2025, 22:59)Ulan schrieb: Nun, da es feststeht, dass es keine Sintflut gab, ist die Frage doch eh muessig.

Wenn es für dich feststeht, daß es keine Sintflut gab, bedeutet das nicht, daß dies für alle anderen Menschen feststeht.

Für Dich ist die Frage müßig. Aber du lehnst ja auch viele andere Glaubenspunkte ab!

Erwartest du ernsthaft, daß sich Dir alle Christen anschließen ?
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#10
(11-02-2025, 23:06)Sinai schrieb: Wenn es für dich feststeht, daß es keine Sintflut gab, bedeutet das nicht, daß dies für alle anderen Menschen feststeht.

Für Dich ist die Frage müßig. Aber du lehnst ja auch viele andere Glaubenspunkte ab!

Erwartest du ernsthaft, daß sich Dir alle Christen anschließen ?

Ja sicher erwarte ich das. Es steht ganz objektiv fest, dass es keine Sintflut gab. Es ist unvernuenftig, an eine Sintflut zu glauben, wenn erwiesenermassen feststeht, dass es so etwas nicht gab.

Natuerlich koennen Menschen glauben, was immer sie wollen. Nur ist es muessig, sich dann ueber die Bedingungen dieser nie stattgefundenen Flut auszutauschen, wenn sowieso schon an der biblischen Geschichte selbst hinten und vorne nichts sachlich hinkommt. Was soll denn bei so etwas herauskommen?

Im Endeffekt wird das fuer Dich immer unbefriedigend bleiben, da der Bibeltext mit dem, was wir ueber die Erde wissen, nicht vereinbar ist. Also glaube die Geschichte und vergiss die Umstaende.
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#11
(11-02-2025, 22:59)Ulan schrieb: In der Bibel geht es um den Menschen und sein Verhaeltnis zu Gott.

Den Menschen würde ich in der Bibel nicht an erster Stelle erkennen, die nimmt wohl Gott ein.
Aber daß es um den Bund Gottes mit den Menschen geht, dürfte wahr sein. Die jahrtausendealte Geschichte dieses Bundes wird in der Bibel gezeigt. Zuerst im Alten Bund, dann im Neuen Bund.
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#12
Nein, es sind fast immer die Menschen, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen.
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#13
(11-02-2025, 23:08)Ulan schrieb: Es steht ganz objektiv fest, dass es keine Sintflut gab. Es ist unvernuenftig, an eine Sintflut zu glauben, wenn erwiesenermassen feststeht, dass es so etwas nicht gab.

Natuerlich koennen Menschen glauben, was immer sie wollen. Nur ist es muessig, sich dann ueber die Bedingungen dieser nie stattgefundenen Flut auszutauschen, wenn sowieso schon an der biblischen Geschichte selbst hinten und vorne nichts sachlich hinkommt.

Es fällt mir in diesem Religionsforum auf, daß es nach einer anregenden Diskussion über religiöse Inhalte dem Moderator plötzlich zu blöd wird, und er die biblischen Berichte ablehnt

Wer kann für sich beanspruchen, unfehlbar zu sein und zu sagen daß "sowieso schon an der biblischen Geschichte selbst hinten und vorne nichts sachlich hinkommt"
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#14
(11-02-2025, 23:08)Ulan schrieb: Im Endeffekt wird das fuer Dich immer unbefriedigend bleiben, da der Bibeltext mit dem, was wir ueber die Erde wissen, nicht vereinbar ist. Also glaube die Geschichte und vergiss die Umstaende.

Ich habe nicht gesagt, daß ich die geschilderte Ansicht der Zeugen Jehovas teile.

Im Gegenteil. Ich warf als Thema des Threads die folgende Fragestellung auf: "Kann der Sintflutbericht auch bei Kugelform der Erde stimmen ?"

Denn mir fiel sehr wohl der Widerspruch auf, gleichzeitig an die Kugelgestalt der Erde und an den Sintflutbericht zu glauben.
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#15
Nachdem es definitiv nachgewiesen ist, dass die Erde ein Planet und dementsprechend halbwegs rund/elliptisch ist, kann also der Sintflutbericht nicht stimmen, was wiederum beweist, dass die Bibel ein Märchenbuch ist
Aut viam inveniam aut faciam
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