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Die Energieblindheit der Menschheit und die Zukunft der Zivilisation
#61
(08-01-2025, 16:59)Geobacter schrieb:
(26-12-2024, 17:20)subdil schrieb: Würde der Fleischkonsum insgesamt drastisch reduziert werden, hätte dies auch den Nebeneffekt, dass die Massentierhaltung nicht mehr erforderlich wäre.

Die Massentierhaltung wird uns also immer erhalten bleiben. Romantikern und anderen Realitätsignoranten (Idealisten) zum Trotze.


Die Massentierhaltung wäre schlichtweg unnötig, wenn die Menschen in vernünftigem Maße Fleisch konsumieren würden. Nur wegen der übermäßigen Nachfrage seitens der Konsumenten muss das Angebot so dermaßen übertrieben werden und das führt dann dazu, dass es logistisch nicht ohne Massentierhaltung geht. Massentierhaltung hat außerdem, wie von Petronius angeführt, langfristig und indirekt auch schädliche Folgen für die Menschen selber. Vom unendlichen Tierleiden, das dadurch verursacht wird, einmal ganz zu schweigen. 


(08-01-2025, 19:27)Ulan schrieb: Ich weise nur darauf hin, warum scheinbar unsinniges Verhalten so verbreitet ist, naemlich, weil viele Menschen nicht anders koennen oder weil sie persoenlich oder mit ihrer Gruppe "gewinnen" wollen, was im einfachsten Fall einfach "Essen" heisst, aber natuerlich auch mal "Macht".


Aber die entscheidende Frage lautet doch: Wenn wir hier im Forum, wo wir uns doch in so vielen Dingen uneinig sind, bei diesem Thema einmal einen gemeinsamen Nenner haben - nämlich dass das kurzsichtige Verhalten der Menschheit ihr langfristig selbst schaden wird - warum können dann nicht genügend politische Entscheidungsträger ebenfalls zu diesen Schlussfolgerungen kommen. 

Das ist doch gar nicht so schwierig zu erkennen und ganz logisch ableitbar. Eine solche Erkenntnis wäre auch gar nicht utopisch, wie oft behauptet wird, sondern ganz pragmatisch und vor allem in unserem eigenen Interesse. Das ist doch gerade das Absurde an dieser Sache: Wir sollten schon alleine aus ganz egoistischen Motiven und dem Selbsterhaltungstrieb heraus auf der globalen Ebene umdenken. Das hat gar nichts mit Idealismus zu tun, sondern nur mit Realismus.
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#62
(08-01-2025, 22:12)subdil schrieb: Aber die entscheidende Frage lautet doch: Wenn wir hier im Forum, wo wir uns doch in so vielen Dingen uneinig sind, bei diesem Thema einmal einen gemeinsamen Nenner haben - nämlich dass das kurzsichtige Verhalten der Menschheit ihr langfristig selbst schaden wird - warum können dann nicht genügend politische Entscheidungsträger ebenfalls zu diesen Schlussfolgerungen kommen. 

Das ist doch gar nicht so schwierig zu erkennen und ganz logisch ableitbar. Eine solche Erkenntnis wäre auch gar nicht utopisch, wie oft behauptet wird, sondern ganz pragmatisch und vor allem in unserem eigenen Interesse. Das ist doch gerade das Absurde an dieser Sache: Wir sollten schon alleine aus ganz egoistischen Motiven und dem Selbsterhaltungstrieb heraus auf der globalen Ebene umdenken. Das hat gar nichts mit Idealismus zu tun, sondern nur mit Realismus.

Aber wir lassen Realismus gerade hinter uns. Die Waehler waehlen zunehmend Blender, die ihnen ein gutes Gefuehl vermitteln, obwohl sie vollkommenen Bloedsinn verzapfen, und manchmal einfach deshalb, weil diese unterhaltsamer sind als Realisten. Man sieht sogar zunehmend so eine Art Lust am Untergang, nach dem Motto, endlich passiert mal was, auch wenn ich dabei drauf gehe.

Leute, die unangenehme Wahrheiten verbreiten, werden abgewaehlt. Es traut sich ja niemand, den Leuten zu sagen, dass unter anderem deshalb kein politischer Handlungsspielraum mehr da ist, weil jedes Jahr 100 Milliarden als Zuschuss fuer die chronisch pleite Rentenkasse draufgehen. Das will niemand hoeren, und wer da ran will, kann seine politische Karriere begraben.

Die Russen stehen zu Putin, Trump wurde gerade wiedergewaehlt und verbreitet ungeniert imperialistische Fantasien, von denen er auch die Mittel hat, sie durchzusetzen, und die europaeischen Laender fallen wieder reihenweise dem haeufig faschistisch angefaerbten Populismus zum Opfer. Wo denkst Du denn, dass da noch Raum ist, die Welt zu retten?
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#63
(08-01-2025, 17:12)subdil schrieb:
(07-01-2025, 17:46)d.n. schrieb: Ah, so wie viele Prähistorischen Arten durch den Frühmenschen ausgerottet wurden? Mammut, Riesenfaultier, das amerikanische Urpferd...
Diese Frühmenschen hatten keinen Überblick über die Welt, der weiter reichte als bis zur nächsten Gebirgskette oder zum nächsten Tal. Vom Aussterben einer Spezies konnten diese ersten Menschen also noch gar keinen Begriff haben

natürlich nicht. dafür aber sollen sie doch jenes mythische urverständnis für die natur gehabt haben, das wir angeblich verloren haben?
also wenn das eh genauso für die würscht war, wovon bist du dann so begeistert?

Zitat:
(07-01-2025, 20:04)petronius schrieb: aber nett, daß du margulis' und lovelocks gaia-hypothese wieder aufwärmst und spirituell deutest, also mißbrauchst.

Die Gaia-Hypothese stammt ursprünglich aus der griechischen Mythologie

sprich doch bitte nicht von dingen, von denen du offensichtlich nicht die geringste ahnung hast

Zitat:Das Original ist die Deutung der Erde als Gottheit

das hat aber nichts mit margulis' und lovelocks gaia-hypothese zu tun

Zitat:Davon abgesehen kann aber die Idee dahinter, also der Panpsychismus, auch ganz unabhängig von der Gaia-Hypothese formuliert werden

ich sage ja, daß die gaia-hypothese nichts mit spinnereien wie panpsychismus zu tun hat

Zitat:Wenn man davon ausgeht, dass Bewusstsein ein fundamentaler Bestandteil des Kosmos ist, dann ist selbstverständlich auch die Erde ein bewusstes Wesen, dazu braucht es keine Gaia-Gottheit oder Wesenheit

kannst du nicht endlich mal mit deinen "argumenten" a la "wenn meine oma räder hätte, wär sie ein autobus" aufhören?

hat sie eben nicht (die räder) und tun wir eben nicht (davon ausgehen). die gaia-hypothese besagt nicht, daß "die Erde ein bewusstes Wesen" sei

Zitat:Man kann sich das bildlich so vorstellen: Das Ökosystem der Erde ist ein hochsensibles Kartenhaus. Ganz unten, auf der breitesten Ebene des Kartenhauses, befinden sich die Pflanzen und Kleinstlebewesen wie Algen und Plankton, die am untersten Ende der Nahrungskette stehen, dann folgen die Ebenen der Würmer, Insekten, Säugetiere usw... Ganz oben auf diesem Kartenhaus steht der Mensch

also "der mensch als krone der schöpfung" *gähn*

die natur bzw. gaia schert sich nicht um die spezies "homo sapiens", ob und wie diese überlebt oder auch ausstirbt, ist ihr scheißegal. evolution läuft nicht teleologisch

die einzigen, denen es leid ist um die menschheit, sind die menschen

Zitat:Wie viele dieser Menschen wissen wohl, dass ihr gefüllter Einkaufswagen zu 100% abhängig von Algen, Regenwürmern, Insekten und obendrein auch noch vom konstanten Nachschub an fossilen Brennstoffen ist?

das ist sie ja nicht. hörst du nicht zu, wenn man dir was erklärt, oder lügst du vorsätzlich?

Zitat:Es ist immer die gleiche, eigentlich unglaubliche Naivität: Überspitzt und polemisch ausgedrückt geht der moderne Mensch davon aus, dass das Fleisch im Supermarktregal wächst, so wie der Strom aus der Steckdose und das Benzin aus dem Zapfhahn kommt

ja - und noch naiver ist nur noch, zu glauben, das wäre früher anders gewesen, und von "Früher, als die Menschen noch näher an ihren geistigen Wurzeln waren", zu faseln, und daß "man da noch wusste, dass man die Erde mit einem gewissen Respekt zu behandeln hat"

du erzählst hier bloß märchen, und suchst jetzt davon abzulenken
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#64
(08-01-2025, 22:12)subdil schrieb: die entscheidende Frage lautet doch: Wenn wir hier im Forum, wo wir uns doch in so vielen Dingen uneinig sind, bei diesem Thema einmal einen gemeinsamen Nenner haben - nämlich dass das kurzsichtige Verhalten der Menschheit ihr langfristig selbst schaden wird - warum können dann nicht genügend politische Entscheidungsträger ebenfalls zu diesen Schlussfolgerungen kommen

die antwort ist einfach: weil sie gewählt werden wollen (und auch müssen, um etwas bewirken zu können)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#65
(19-11-2024, 19:16)Geobacter schrieb: 10 Milliarden Menschen. Totale technologische Abhängigkeit. 
Tödliche Krankheiten / Viren erreichen innerhalb 48h selbst die abgelegensten Orte auf der Welt. 
Sekundäre Auswirkungen des Klimawandels, welche große Gebiete des Planeten für den Menschen unbewohnbar machen.

Welches sind beispielsweise die positiven Seiten solcher Umstände / Szenarien?

@ Geobacter,

stell dir vor: es gibt sogar noch "unentdeckte" Völker, welche ohne Technik auskommen.

Wie auch immer: "Wo Gefahr ist, da wächst auch Rettung!" 

Die große Pest hat z.B. im Mittelalter ganze Landstriche regelrecht entvölkert! - Der Mensch wird, wenn er denn überleben will, sich wieder äußerst achtsam der Natur zuwenden müssen, anstatt sie nur auszubeuten und zu vergiften, wie er es ja auch mit seinesgleichen und den Tieren macht.   Icon_frown
Ich vertraue da völlig der Natur, denn sie allein wird in allen Angelegenheiten das letzte Wort haben und nicht die emsigen, gewinnorientierten Geschäftsleute auf unserem Planeten.

Gruß von Reklov
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#66
(08-01-2025, 22:32)Ulan schrieb: Die Russen stehen zu Putin, Trump wurde gerade wiedergewaehlt und verbreitet ungeniert imperialistische Fantasien, von denen er auch die Mittel hat, sie durchzusetzen, und die europaeischen Laender fallen wieder reihenweise dem haeufig faschistisch angefaerbten Populismus zum Opfer. Wo denkst Du denn, dass da noch Raum ist, die Welt zu retten?


Die Welt retten, das ist mir zu hoch gegriffen. Mir geht es nur darum, dass in der Politik wieder mehr Pragmatismus und Vernunft herrschen sollte. Während ich im Bereich der Spiritualität stark für den Einsatz der Intuition plädiere und diese definitiv über die Ratio stelle, so muss es aber in der Politik meines Erachtens genau anders rum sein. Hier hat die Ratio ihren definitiven Platz, hier sollte pure Vernunft herrschen. 

Der Erfolg der Rechtspopulisten in ganz Europa und den USA hat auch etwas mit dem Verhalten der Linken und der Mitte zu tun. Die Linken haben sich die letzten zehn Jahre mit Themen wie Identitätspolitik und Gendersprache beschäftigt und kreisen nur noch um sich selbst. Mit dieser Fixierung auf Themen, die zwar im Kern ein gutes Anliegen sind, aber völlig überproportionalen Raum eingenommen haben, wurden massenweise die Leute nach rechts getrieben, die davon einfach nichts mehr hören können - Trump hat seinen Wahlsieg ganz sicher der amerikanischen Linken zu verdanken. Dort ist das alles ja noch viel extremer als bei uns. Das war bei den meisten keine Wahl für Trump, sondern gegen die linke Ideologie der letzten zehn Jahre. 

Ich sehe mich selber eigentlich als unpolitisch an, stehe aber grundsätzlich eher der linken Seite mit Sympathie gegenüber. Nur, die Linke muss einen neuen Weg finden. Das, was da in der vergangenen Dekade gelaufen ist, ist eine politische Sackgasse. Sahra Wagenknechts neue Partei könnte ein Ansatz sein - da muss man erst noch ein paar Jahre abwarten, bis die Geburtswehen vorbei sind. 

Und die Mitte? Habt ihr euch in den letzten Jahren mal eine Bundestagsdebatte angeschaut? Nur noch Parteipolitik, Polemik, gegenseitiges Beschimpfen. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn immer mehr Leute eine gewisse Politikverdrossenheit entwickeln. Hier müsste einfach wieder mehr Sachlichkeit, Pragmatismus und Vernunft einkehren. 


(08-01-2025, 23:20)petronius schrieb: also "der mensch als krone der schöpfung" *gähn*


Der Mensch hat sich selber an die Spitze der Nahrungskette gesetzt - so war mein Sinnbild mit dem Kartenhaus zu verstehen. 


(08-01-2025, 23:20)petronius schrieb: ja - und noch naiver ist nur noch, zu glauben, das wäre früher anders gewesen, und von "Früher, als die Menschen noch näher an ihren geistigen Wurzeln waren", zu faseln, und daß "man da noch wusste, dass man die Erde mit einem gewissen Respekt zu behandeln hat"


Die Jäger und Sammler Gesellschaften waren ganz sicher noch näher an der Natur als wir heute. Nur Zivilisationen neigen dazu, die Natur auszubeuten. Das liegt vor allem daran, dass in der Zivilisation viel mehr Menschen leben, weil eine gewisse konstante Grundversorgung dafür sorgt, dass mehr Menschen ein höheres Alter erreichen und somit immer mehr Menschen gleichzeitig leben, was zu einer regionalen oder auch globalen Überbevölkerung führt. 

Und die Sache mit den geistigen Wurzeln - nun, ich gebe zu, das ist spekulativ. Aber ich glaube, dass die Menschen früher nicht nur näher an der Natur, sondern auch näher an der geistigen Welt gelebt haben als heute. Dadurch hatten sie vielleicht Einblicke in die natürliche Ordnung, die uns heutzutage verborgen sind.
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#67
(09-01-2025, 22:25)subdil schrieb: Und die Sache mit den geistigen Wurzeln - nun, ich gebe zu, das ist spekulativ. Aber ich glaube, dass die Menschen früher nicht nur näher an der Natur, sondern auch näher an der geistigen Welt gelebt haben als heute. Dadurch hatten sie vielleicht Einblicke in die natürliche Ordnung, die uns heutzutage verborgen sind.

Ja sicher, wir haben heute solche geistigen Erkenntnisse verworfen, wie, dass man erst mal einem anderen Menschen das Herz bei lebendigem Leibe herausreissen muss, damit am naechsten Tag wieder die Sonne aufgeht. Oder dass man den erstgeborenen Sohn opfern muss, um die Suenden vergeben zu bekommen. Oh warte, das wird ja heute immer noch gefeiert.
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#68
(09-01-2025, 22:25)subdil schrieb: Der Erfolg der Rechtspopulisten in ganz Europa und den USA hat auch etwas mit dem Verhalten der Linken und der Mitte zu tun. Die Linken haben sich die letzten zehn Jahre mit Themen wie Identitätspolitik und Gendersprache beschäftigt und kreisen nur noch um sich selbst. Mit dieser Fixierung auf Themen, die zwar im Kern ein gutes Anliegen sind, aber völlig überproportionalen Raum eingenommen haben, wurden massenweise die Leute nach rechts getrieben, die davon einfach nichts mehr hören können - Trump hat seinen Wahlsieg ganz sicher der amerikanischen Linken zu verdanken

nun ist es allerdings so, daß gerade die rechte immer wieder die "Themen wie Identitätspolitik und Gendersprache" ventiliert und sich darüber erregt, was die "woke linke" denn angeblich für zumutungen in dieser hinsicht für uns alle vorsieht. zwangsveganismus, zwangs"genderei" oder gar "umerziehung zu homo- und transsexualität sind ja fantasieprodukte der rechten und eben nicht plotische forderungen der linken. dieser rechte hang zur verbreitug von fake news ist allerdings in den us of a noch weit übler als hier schon (wobei undere rechte da gut aufholt) - robert habeck hat nämlich nicht gefordert, migration zu fördern, damit mehr haustiere gegessen werden

Zitat:Ich sehe mich selber eigentlich als unpolitisch an, stehe aber grundsätzlich eher der linken Seite mit Sympathie gegenüber

und deshalb drischst du auf sie ein. alles klar...

Zitat:Nur, die Linke muss einen neuen Weg finden. Das, was da in der vergangenen Dekade gelaufen ist, ist eine politische Sackgasse. Sahra Wagenknechts neue Partei könnte ein Ansatz sein

klar doch. auf angeblich "linkes" "deutschland-den-deutschen" haben wir ja alle gewartet

Zitat:Und die Mitte? Habt ihr euch in den letzten Jahren mal eine Bundestagsdebatte angeschaut? Nur noch Parteipolitik, Polemik, gegenseitiges Beschimpfen

ja, das führt gerade die schöne sahra ja aufs trefflichste vor

Zitat:Die Jäger und Sammler Gesellschaften waren ganz sicher noch näher an der Natur als wir heute

zwangsläufig, qua noch-nicht-zivilisation. deshalb aber nicht naturschonender unterwegs oder von irgendwelcher heute verschütteten weisheit geprägt

Zitat:Nur Zivilisationen neigen dazu, die Natur auszubeuten

stimmt doch nicht. sie haben allerdings "bessere" möglichkeiten zur umweltzerstörung als (wenige) jäger und sammler

natürlich glaubst du lieber, was du halt glauben willst - anstatt dich irgendwie an fakten und der realität zu orientieren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#69
(10-01-2025, 15:15)petronius schrieb:
(09-01-2025, 22:25)subdil schrieb: Der Erfolg der Rechtspopulisten in ganz Europa und den USA hat auch etwas mit dem Verhalten der Linken und der Mitte zu tun. Die Linken haben sich die letzten zehn Jahre mit Themen wie Identitätspolitik und Gendersprache beschäftigt und kreisen nur noch um sich selbst. Mit dieser Fixierung auf Themen, die zwar im Kern ein gutes Anliegen sind, aber völlig überproportionalen Raum eingenommen haben, wurden massenweise die Leute nach rechts getrieben, die davon einfach nichts mehr hören können - Trump hat seinen Wahlsieg ganz sicher der amerikanischen Linken zu verdanken

nun ist es allerdings so, daß gerade die rechte immer wieder die "Themen wie Identitätspolitik und Gendersprache" ventiliert und sich darüber erregt, was die "woke linke" denn angeblich für zumutungen in dieser hinsicht für uns alle vorsieht. zwangsveganismus, zwangs"genderei" oder gar "umerziehung zu homo- und transsexualität sind ja fantasieprodukte der rechten und eben nicht plotische forderungen der linken. dieser rechte hang zur verbreitug von fake news ist allerdings in den us of a noch weit übler als hier schon (wobei undere rechte da gut aufholt) - robert habeck hat nämlich nicht gefordert, migration zu fördern, damit mehr haustiere gegessen werden

Zitat:Ich sehe mich selber eigentlich als unpolitisch an, stehe aber grundsätzlich eher der linken Seite mit Sympathie gegenüber

und deshalb drischst du auf sie ein. alles klar...

Zitat:Nur, die Linke muss einen neuen Weg finden. Das, was da in der vergangenen Dekade gelaufen ist, ist eine politische Sackgasse. Sahra Wagenknechts neue Partei könnte ein Ansatz sein

klar doch. auf angeblich "linkes" "deutschland-den-deutschen" haben wir ja alle gewartet

Zitat:Und die Mitte? Habt ihr euch in den letzten Jahren mal eine Bundestagsdebatte angeschaut? Nur noch Parteipolitik, Polemik, gegenseitiges Beschimpfen

ja, das führt gerade die schöne sahra ja aufs trefflichste vor

Zitat:Die Jäger und Sammler Gesellschaften waren ganz sicher noch näher an der Natur als wir heute

zwangsläufig, qua noch-nicht-zivilisation. deshalb aber nicht naturschonender unterwegs oder von irgendwelcher heute verschütteten weisheit geprägt

Zitat:Nur Zivilisationen neigen dazu, die Natur auszubeuten

stimmt doch nicht. sie haben allerdings "bessere" möglichkeiten zur umweltzerstörung als (wenige) jäger und sammler

natürlich glaubst du lieber, was du halt glauben willst - anstatt dich irgendwie an fakten und der realität zu orientieren

ergänzung zu den angeblich zu woken und bevormundenden linken: 

niemand verpflichtet dich dazu, genderneutrale Sprache (oder was du dafür hältst) zu verwenden, oder schreibt dir deine sexuelle orientierung vor, oder was du essen darfst oder nicht. insofern verstehe ich dein problem nicht, außer du willst einfach nicht respektieren, daß menschen das (sprechen, lieben, essen...) anders tun als die rechte mehrheit als normativ erachtet
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#70
(10-01-2025, 15:15)petronius schrieb: nun ist es allerdings so, daß gerade die rechte immer wieder die "Themen wie Identitätspolitik und Gendersprache" ventiliert und sich darüber erregt, was die "woke linke" denn angeblich für zumutungen in dieser hinsicht für uns alle vorsieht. zwangsveganismus, zwangs"genderei" oder gar "umerziehung zu homo- und transsexualität sind ja fantasieprodukte der rechten und eben nicht plotische forderungen der linken. 


Das ist eben dieser Sumpf aus Ideologie und Übertreibungen, aus dem ich mich draußen halte - deshalb bin ich eigentlich unpolitisch. Ich halte diese Kettenreaktion von gegenseitigen Unterstellungen, Anfeindungen und Empörungs-Überbietungen auf beiden Seiten für eine sehr merkwürdige Beschäftigungstherapie der Menschen in der modernen Zeit. Das hat ja nichts mit Politik im eigentlichen Sinne zu tun, sondern findet alles in einem Vakuum der sozialen Medien statt - führt dann aber auch zu entsprechenden Abbildungen in den Wahlergebnissen. 

Die Leute sollten die sozialen Medien einfach ignorieren und sich wieder auf die Wirklichkeit fokussieren. Gerade in der heutigen Zeit wären pragmatisches Denken und praktische Lösungsansätze gefragt, nicht diese ideologisch aufgeladenen Schlammschlachten. Deshalb ist das beste, was man da machen kann, sich möglichst rauszuhalten und diese absurde Zeitgeist-Erscheinung von außen zu betrachten und zu kommentieren. 


(10-01-2025, 15:15)petronius schrieb:
Zitat:Ich sehe mich selber eigentlich als unpolitisch an, stehe aber grundsätzlich eher der linken Seite mit Sympathie gegenüber

und deshalb drischst du auf sie ein. alles klar...


Ich mache nur Verbesserungsvorschläge. Konstruktive Kritik ist kein "Draufdreschen". Die Linken sollten sich wieder auf das konzentrieren, was in unserer Zeit so wichtig wäre, nämlich dem Kapitalismus die Grenzen aufzuzeigen und für ein harmonisches soziales Miteinander (soweit dies eben real machbar ist) einzustehen. Da darf ruhig auch ein bisschen "Träumerei" und Utopie mitwirken, was als ein nötiges Gegengewicht zu den allseits beliebten Untergangsszenarien unserer Zeit mal eine Abwechslung wäre. Umweltschutz sollte eine Selbstverständlichkeit und kein spezifisch "linkes" Anliegen sein. Und im Übrigen halte ich diese ganze Links/Rechts-Denke an sich für überholt. Aber es braucht eben lange, bis solche Entwicklungen real umgesetzt werden können. 


(10-01-2025, 15:15)petronius schrieb:
Zitat:Die Jäger und Sammler Gesellschaften waren ganz sicher noch näher an der Natur als wir heute

zwangsläufig, qua noch-nicht-zivilisation. deshalb aber nicht naturschonender unterwegs oder von irgendwelcher heute verschütteten weisheit geprägt


Nun, da steht wohl Aussage gegen Aussage. Man muss ja immer bedenken, dass das Leben in  dieser materiellen Dimension an und für sich ein Überlebenskampf ist, wodurch Utopien immer nur als Ideale gelten können, an die man sich annähern kann.

Eine perfekte Welt kann es natürlich im Diesseits nicht geben. Ich denke aber, dass die frühen Menschen definitiv noch näher an diesem Ideal dran waren, auch wenn natürlich damals der Überlebenskampf noch viel echter und direkter war als heute. Dafür waren die Menschen viel freier und unabhängiger von gesellschaftlichen und politischen Vorgaben als heute.

Meine Vermutung ist ja, dass wenn die fossilen Brennstoffe ausgehen werden, die Menschen wieder eine "Rückwärtsentwicklung" in diese Richtung erleben werden. Es hat natürlich alles seine Vor und Nachteile, aber eine erneute Annäherung an die Natur würde zum Beispiel erst einmal praktisch zeigen, was für eine totale Verirrung diese ideologischen Auseinandersetzungen in den sozialen Medien waren, um die es hier zuvor ging. Diese ganze künstliche und seelenfeindliche Plastikwelt würde dann wieder einem natürlicheren, einfacheren Leben weichen. Und meine Vermurung ist eben, dass dadurch auch der Kontakt zur geistigen Welt eine Wiederbelebung erfahren würde.
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#71
Sind die sozialen Medien bzw. was dort verzapft wird wirklich "Verirrungen"? Meines Erachtens manifestiert sich dort, im Wahlverhalten, im Konsum- und Drogenrausch die Sehnsucht vom menschlichen Dasein erlöst zu werden. Die Welt erscheint zu komplex, um sie auszuhalten oder gar sich darin einzufügen.
Sollten wir daher dem Schicksal in den Arm fallen wollen? Wozu?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#72
(10-01-2025, 17:55)subdil schrieb: Eine perfekte Welt kann es natürlich im Diesseits nicht geben. Ich denke aber, dass die frühen Menschen definitiv noch näher an diesem Ideal dran waren, auch wenn natürlich damals der Überlebenskampf noch viel echter und direkter war als heute. Dafür waren die Menschen viel freier und unabhängiger von gesellschaftlichen und politischen Vorgaben als heute.


Es gilt das "Faustrecht" des Stärkeren...ohne gesellschaftliche und politische Vorgaben... 
Klar... noch näher an der Natur geht hier im Diesseits gar nicht.

Sorry.! 
Szientisten mögen ja vielleicht von solch manch einer spirituellen Elite als geistig minderbemittelt angeschaut werden. Icon_cheesygrin
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#73
(10-01-2025, 17:55)subdil schrieb: Diese ganze künstliche und seelenfeindliche Plastikwelt würde dann wieder einem natürlicheren, einfacheren Leben weichen. Und meine Vermurung ist eben, dass dadurch auch der Kontakt zur geistigen Welt eine Wiederbelebung erfahren würde.

....wie es halt bei solch geistigen Vermurungen oft passiert. Icon_lol https://de.wikipedia.org/wiki/Murgang

Rechnen wir aber lieber erst mal sachlich nach! Was denn genau würde passieren, wenn die gesamte derzeit lebende Menschheit plötzlich allen fossilen Rohstoffen und den daraus hergestellten Derivaten entsagen müsste?
Bzw. wie lange es dann wohl noch dauern würde, bis alle natürlich nachwachsenden Ressourcen restlos "verputzt" sind.

Von wegen einer Wiederbelebung unserer Kontakte zur geistigen Welt der Magie und Zauberei.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#74
(10-01-2025, 17:55)subdil schrieb:
(10-01-2025, 15:15)petronius schrieb:
Zitat:Die Jäger und Sammler Gesellschaften waren ganz sicher noch näher an der Natur als wir heute
zwangsläufig, qua noch-nicht-zivilisation. deshalb aber nicht naturschonender unterwegs oder von irgendwelcher heute verschütteten weisheit geprägt

Nun, da steht wohl Aussage gegen Aussage

absolut nicht, in keiner weise. daß der mensch schon immer rücksichtslos seine umwelt ausbeutete (so weit ihm jeweils möglich), ist historisch evident und ja auch plausibel. schon weil ja die vernetzten ökologischen zusammenhänge gar nicht bekannt waren. daß das in vorhistorischer zeit auf magische weise anders gewesen sei, ist dagegen lediglich dein wunschtraum, der sich auf keinerlei evidenz stützt

Zitat:Eine perfekte Welt kann es natürlich im Diesseits nicht geben. Ich denke aber, dass die frühen Menschen definitiv noch näher an diesem Ideal dran waren, auch wenn natürlich damals der Überlebenskampf noch viel echter und direkter war als heute. Dafür waren die Menschen viel freier und unabhängiger von gesellschaftlichen und politischen Vorgaben als heute

so, denkst du dir das halt mal so

ja dann...

ich gebe mich der überzeugungskraft deiner argumente geschlagen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#75
(08-01-2025, 22:12)subdil schrieb: Die Massentierhaltung wäre schlichtweg unnötig, wenn die Menschen in vernünftigem Maße Fleisch konsumieren würden. Nur wegen der übermäßigen Nachfrage seitens der Konsumenten muss das Angebot so dermaßen übertrieben werden und das führt dann dazu, dass es logistisch nicht ohne Massentierhaltung geht. Massentierhaltung hat außerdem, wie von Petronius angeführt, langfristig und indirekt auch schädliche Folgen für die Menschen selber. Vom unendlichen Tierleiden, das dadurch verursacht wird, einmal ganz zu schweigen. 


(08-01-2025, 19:27)Ulan schrieb: Ich weise nur darauf hin, warum scheinbar unsinniges Verhalten so verbreitet ist, naemlich, weil viele Menschen nicht anders koennen oder weil sie persoenlich oder mit ihrer Gruppe "gewinnen" wollen, was im einfachsten Fall einfach "Essen" heisst, aber natuerlich auch mal "Macht".


Aber die entscheidende Frage lautet doch: Wenn wir hier im Forum, wo wir uns doch in so vielen Dingen uneinig sind, bei diesem Thema einmal einen gemeinsamen Nenner haben - nämlich dass das kurzsichtige Verhalten der Menschheit ihr langfristig selbst schaden wird - warum können dann nicht genügend politische Entscheidungsträger ebenfalls zu diesen Schlussfolgerungen kommen. 

Das ist doch gar nicht so schwierig zu erkennen und ganz logisch ableitbar. Eine solche Erkenntnis wäre auch gar nicht utopisch, wie oft behauptet wird, sondern ganz pragmatisch und vor allem in unserem eigenen Interesse. Das ist doch gerade das Absurde an dieser Sache: Wir sollten schon alleine aus ganz egoistischen Motiven und dem Selbsterhaltungstrieb heraus auf der globalen Ebene umdenken. Das hat gar nichts mit Idealismus zu tun, sondern nur mit Realismus.

... auch bei der Wahl seiner Nahrung muss der Mensch den Gesetzen der NATUR gehorchen, ansonsten wird er krank. Er bekommt u.a. Probleme mit seinem Magen. Viele Studien deuten darauf hin, was übermäßiger Fleischkonsum für Folgen hat: hoher Blutdruck, Herzinfarkt-Risiko, erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes Typ 2, Magenkrebs ...

Bemerkenswert ist, dass z.B. Gorillas sich hauptsächlich von Blättern, Knospen und Wildfrüchten ernähren und dennoch, wie auch andere Pflanzenfresser, einen äußerst kräftigen Körperbau haben ...

Gruß von Reklov
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