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27-04-2024, 10:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-04-2024, 10:14 von Sinai.)
Vatican News bringt Audio-Nachrichten auf Latein
Dies ist ein sehr interessantes Angebot für alle Gymnasiasten, die sich mit Latein abquälen. Eine gute und angenehme Übung
Denn das sind keine grammatikalisch schwierigen Texte der gehobenen Sprache wie von Cicero,
sondern lesefreundliche kurze, nicht verschachtelte Sätze
Aber wie sieht es mit dem Wortschatz aus?
Atomkrieg, Langstreckenraketen, Flugzeugentführung, Drohnenangriffe, Bohrtürme, Flusskraftwerke, Verbrennungsmotoren usw gibt es ja nicht in Latein. Entweder werden diese Themen vermieden (was auf Dauer wenig sinnvoll wäre) oder diese Wörter werden kunstvoll umschrieben. Neugeschaffene Begriffe in Latein. Wirklich interessant!
Als ich Französisch lernte, tat ich mir schwer. Bei meinem ersten Sprachaufenthalt in Frankreich hörte ich immer die Nachrichten im Fernsehen und konnte bereits nach zwei Wochen verstehen, um was es ging, da eine einfache Sprache verwendet wurde und wird
Eine Bekannte hat mich gefragt, ob das für ihre Tochter (2. Jahr Latein) sinnvoll ist
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(27-04-2024, 10:05)Sinai schrieb: Vatican News bringt Audio-Nachrichten auf Latein
Dies ist ein sehr interessantes Angebot für alle Gymnasiasten, die sich mit Latein abquälen. Eine gute und angenehme Übung
Denn das sind keine grammatikalisch schwierigen Texte der gehobenen Sprache wie von Cicero,
sondern lesefreundliche kurze, nicht verschachtelte Sätze
Aber wie sieht es mit dem Wortschatz aus?
Atomkrieg, Langstreckenraketen, Flugzeugentführung, Drohnenangriffe, Bohrtürme, Flusskraftwerke, Verbrennungsmotoren usw gibt es ja nicht in Latein. Entweder werden diese Themen vermieden (was auf Dauer wenig sinnvoll wäre) oder diese Wörter werden kunstvoll umschrieben. Neugeschaffene Begriffe in Latein. Wirklich interessant!
Als ich Französisch lernte, tat ich mir schwer. Bei meinem ersten Sprachaufenthalt in Frankreich hörte ich immer die Nachrichten im Fernsehen und konnte bereits nach zwei Wochen verstehen, um was es ging, da eine einfache Sprache verwendet wurde und wird
Eine Bekannte hat mich gefragt, ob das für ihre Tochter (2. Jahr Latein) sinnvoll ist
... wenn man Latein später nicht beruflich braucht, ist der Zeitaufwand zum Erlernen dieser "toten" Sprache an sich nicht sinnvoll.
Ich musste mich auch damit abquälen, und mich reut jede Stunde, welche ich damit verbracht habe, nur um in den Klassenarbeiten keine schlechte Note zu kassieren. - Viele Worte in romanischen Sprachen stammen vom Lateinischen ab und auch im Deutschen findet man viele Beispiele: fenetra = Fenster, brevis=Brief, bitumen=Bitumen, bonus=Bonus, porta=Portal ... etc.
In früheren Zeiten sprachen die Gelehrten Latein, um sich gegenüber dem "gewöhnlichen Volk" abzuheben. Wie ich mal lesen konnte, wurden im Mittelalter sogar die Sonntagsmessen in Latein abgehalten. Und das, obwohl ja unter den Schäfchen die meisten nicht mal lesen und schreiben konnten.
Latein wurde also auch als Auszeichnung und Abgrenzung benützt, um zu zeigen, dass man zur elitären, gelehrten Schicht gehört.
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-05-2024, 19:52 von Sinai.)
(02-05-2024, 18:09)Reklov schrieb: ... wenn man Latein später nicht beruflich braucht, ist der Zeitaufwand zum Erlernen dieser "toten" Sprache an sich nicht sinnvoll.
Du hättest völlig recht, wenn Latein nicht die Zutrittsbarriere bei den Studien von Jura und Medizin wäre
Kein Arzt redet Latein oder liest lateinische Bücher, er verwendet lediglich einzelne lateinische Wörter. Und auch altgriechische Wörter - und kein Gesetz verlangt, dass der Medizinstudent die altgriechische Grammatik beherrschen muss
Kein Jurist braucht beruflich das Lateinische. Klar muss er im Privatrecht den Satz clausula rebus sic stantibus lernen, etc. aber wozu die aufwändige lateinische Grammatik lernen ?
Das ist in den USA viel besser! Medizinstudenten und Jurastudenten brauchen keine profunden Lateinkenntnisse, da genügt es, die betreffenden Wörter und die paar Sätze im Laufe des Studiums auswendig zu lernen.
(02-05-2024, 18:09)Reklov schrieb: In früheren Zeiten sprachen die Gelehrten Latein, um sich gegenüber dem "gewöhnlichen Volk" abzuheben. Wie ich mal lesen konnte, wurden im Mittelalter sogar die Sonntagsmessen in Latein abgehalten. Und das, obwohl ja unter den Schäfchen die meisten nicht mal lesen und schreiben konnten.
Latein wurde also auch als Auszeichnung und Abgrenzung benützt, um zu zeigen, dass man zur elitären, gelehrten Schicht gehört. 
Gruß von Reklov
Die elitäre Schicht in Europa war die Schicht es erblichen Adels. Da waren Lateinkenntnisse uninteressant. Erst als einzelne missratene (kriegsuntaugliche) Grafensöhnchen zwecks Studiums des Römischen Rechts nach Italien gelockt wurden, wurde Latein modern. Und Studenten der Medizin wurden ebenfalls nach Italien gelockt, lernten dort Latein und auch Altgriechisch (Doctor ist ein altgriechisches Wort, und der Hippokratische Eid ist auch altgriechischen Ursprungs). Aber all diese Studien waren nutzlos. Das Römische Recht ist ein Sklavenhalterrecht, die Mediziner kannten bis 1650 nicht einmal die Existenz des Blutkreislaufs! Das medizinische Wissen der Doktoren war weitaus geringer als das einer heutigen zwanzigjährigen Krankenschwester
Die Bibel wurde bei der Sonntagsmesse wegen des Bibelverbots auf Latein vorgelesen
Klar ist die Bibel (AT und NT) die Basis des christlichen Glaubens, aber die Bibel enthält auch etliche - sagen wir höflich - schwierige und unverständliche Passagen !
Aber hier geht es darum, dass heute Vatican News Nachrichten auf Latein bringt !
Auch wenn viele Eltern das lernen von Latein für eine unnötige Barriere halten, die besser abeschafft gehörte, wollen sie ihren Kindern nicht die Zukunft verbauen und zahlen ein Vermögen für privaten Nachhilfeunterricht
Und da ist doch die Idee von Vatican News, Nachrichten auf Latein zu bringen, ein super Service !
Jedenfalls von der Idee her. Das könnte doch sehr unterstützend wirken Spaß machen und die Kosten für Nachhilfeunterricht halbieren
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02-05-2024, 20:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-05-2024, 20:48 von Sinai.)
Ich will hier in diesem Thread jetzt nicht wieder die alten interessanten Themen Bibelverbot, Römisches Recht, antike und speziell altgriechische Medizin, die Notwendigkeit endlich einmal den grundsätzlichen Lehrplan des Gymnasiums zu ändern diskutieren, sondern ich möchte eine Umfrage machen:
Beitrag #1
(27-04-2024, 10:05)Sinai schrieb: Vatican News bringt Audio-Nachrichten auf Latein
. . .
Eine Bekannte hat mich gefragt, ob das für ihre Tochter (2. Jahr Latein) sinnvoll ist
Ist das eine gut gemeinte Schnapsidee - oder kann ich das der Bekannten für ihre Tochter im 2. Jahr Latein empfehlen ?
Ist da nach einem Monat der Gewöhnung ein Motivationskick zu erwarten, oder wird das ein öder Flop durch eine enttäuschte Erwartung ?
Bei jeder Sprache (Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Tschechisch, Russisch ...) kann sich der Schüler heutzutage täglich von den Nachrichten berieseln lassen, und auch wenn es nur 10 Minuten täglich sind, lernt er langsam
Und eine Frau aus dem ehemaligen Ostblock kam ohne die geringsten Deutschkenntnisse zu uns, und genoss täglich unsere deutschen Nachrichten und das half ihr unglaublich viel! Parallel dazu ein Deutschkurs in einer Abendschule und so lernte sie angenehm, mühelos und kostengünstig
Denn Latein nur in der Schule zu lernen, dazu ein trockenes Schulbuch mit grammatikalisch anspruchsvollen Sätzen gleich am Anfang ist ein schwerer Weg
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(02-05-2024, 18:09)Reklov schrieb: Viele Worte in romanischen Sprachen stammen vom Lateinischen ab und auch im Deutschen findet man viele Beispiele: fenetra = Fenster, brevis=Brief, bitumen=Bitumen, bonus=Bonus, porta=Portal ... etc.
wenn du uns schon wieder mal besserwisserisch über allgemein bekanntes belehren willst, dann doch wenigstens richtig!
das lateinische wort "fenetra" gibt es nicht, was du minst, ist "fenestra", ein brief ist eine "epistula" und "brevis" heißt "kurz"
"peinlich" heißt überigens "molestus", in deinem falle wohl sogar eher "turpis"
Zitat:In früheren Zeiten sprachen die Gelehrten Latein, um sich gegenüber dem "gewöhnlichen Volk" abzuheben
quatsch - es war schlicht die damalige lingua franca, wie heute das englische. latein verstanden eben alle gelehrten, egal wo im - grosso modo - westlichen kulturkreis
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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(02-05-2024, 19:23)Sinai schrieb: Erst als einzelne missratene (kriegsuntaugliche) Grafensöhnchen zwecks Studiums des Römischen Rechts nach Italien gelockt wurden, wurde Latein modern
du redest wieder mal frei erfundene gequirlte sch****
und wunderst dich dann, warum das von dir derart vollgespammte forum niemanden mehr ernsthaft interessiert
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-05-2024, 23:25 von Sinai.)
(02-05-2024, 18:09)Reklov schrieb: In früheren Zeiten sprachen die Gelehrten Latein, um sich gegenüber dem "gewöhnlichen Volk" abzuheben.
Gruß von Reklov
(02-05-2024, 21:18)petronius schrieb: quatsch - es war schlicht die damalige lingua franca, wie heute das englische. latein verstanden eben alle gelehrten
Durch dieses wertende Wort "Quatsch" disqualifizierst du dich selbst. Hast du schon einmal einen Hörsaal von innen gesehen?
Akademiker dürftest du jedenfalls keiner sein. So schreibt ein Hausmeister
Zum Latein ist anzumerken, dass in früheren Zeiten die Gelehrten Latein durchaus gerne verwendeten, um eine Barriere zum gewöhnlichen Volk
(zu den Nicht-Lateinern zählten neben den Bauern und Handwerkern auch alle Ritter) zu schaffen. Das war nicht der erklärte Hauptzweck, aber diese Funktion hatte das Lateinische auch!
Man denke an das Bibelverbot - die Bibel durfte nicht auf Deutsch geschrieben werden
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Damals war die mitteleuropäische Gesellschaft streng nach Ständen gegliedert. Einer besonderen Abgrenzung durch Sprachbarrieren bedurfte es nicht. Latein war die Gelehrtensprache und gerade keine künstliche Sprachbarriere (lingua franca - s. Beitrag Petronius). Dergleichen Sprachbarrieren sind eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts um die Ständegrenzen zu retten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-05-2024, 23:33 von Sinai.)
(02-05-2024, 23:25)Ekkard schrieb: Damals war die mitteleuropäische Gesellschaft streng nach Ständen gegliedert. Einer besonderen Abgrenzung durch Sprachbarrieren bedurfte es nicht.
Ja, das ist richtig. Kannst Du mir nun endlich eine Antwort auf meine Frage geben?
Beitrag #1
(27-04-2024, 10:05)Sinai schrieb: Vatican News bringt Audio-Nachrichten auf Latein
. . .
Eine Bekannte hat mich gefragt, ob das für ihre Tochter (2. Jahr Latein) sinnvoll ist
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Dann werde ich mal eindeutig: Nein. Grund: Als Latein-Anfänger braucht man meistens noch eine Reihe von Vokabeln, die man in Lehrtexten irgendwo finden kann. Hier braucht man zusätzlich ein gutes Lexikon, das sich auch mit kirchlichen Vokabeln auskennt. KI könnte vielleicht helfen; aber das habe ich noch nicht ausprobiert.
Weiterführende Frage: Sind kirchliche Themen für Jugendliche spannend genug, sich in dieses Latein mehr oder weniger selbstständig einzuarbeiten?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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03-05-2024, 12:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2024, 12:27 von Sinai.)
Danke für die Antwort. Ich werde sie weitersagen
Selbstverständlich braucht man dazu ein gutes Wörterbuch, das muss jeder Schüler ohnehin erwerben.
Ich habe jetzt kurz in die Nachrichten auf Latein reingeschaut, da geht es beispielsweise am 27. April 2024 um das weltpolitische Thema Palästina und Israel
Für Jugendliche sicher viel interessanter als uralte Sagen auf Latein zu lesen
Verbesserungsbedürftig ist der Umstand, dass gleich unter den lateinischen Nachrichten (die man auch anhören kann), die deutsche Übersetzung steht. Da wird jeder Schüler dazu verleitet, beim mühsamen Übersetzen gleich unten nachzuschauen und nach zehn Minuten Lesen in Latein dann gleich die Nachricht auf Deutsch zu lesen.
Da wäre es besser, wenn die deutsche Übersetzung erst am Folgetag käme. Die Mutter der Schülerin kann da eventuell einen diesbezüglichen Vorschlag per E-Mail machen:
Wenn Sie mit Vatican News Kontakt aufnehmen wollen,
schreiben Sie bitte an:
info@vaticannews.va
Die Schülerin wird angeblich jetzt mit dem hören und lesen der Weltnachrichten in Latein beginnen, bin gespannt was daraus wird - ob sie in einem Monat noch weitermacht oder das auf später verschiebt, denn sie ist erst im 2. Jahr Latein
Eine lustige Idee ist es allemal, die Weltnachrichten in Latein vorzulesen und abzudrucken
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Ob einem Kirchenlatein im Lateinunterricht weiterhilft, weiss ich nicht so recht. Wie auch immer: wenn's irgendwen interessiert, mag er halt reinhoeren.
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(02-05-2024, 23:25)Ekkard schrieb: Damals war die mitteleuropäische Gesellschaft streng nach Ständen gegliedert. Einer besonderen Abgrenzung durch Sprachbarrieren bedurfte es nicht. Latein war die Gelehrtensprache und gerade keine künstliche Sprachbarriere (lingua franca - s. Beitrag Petronius). Dergleichen Sprachbarrieren sind eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts um die Ständegrenzen zu retten.
Hallo Ekkard,
... dann verrate uns doch mal, warum im Mittelalter die Messen in lateinischer Sprache abgehalten worden waren, obwohl man ja wusste, dass die meisten Kirchgänger diese nicht verstehen konnten.
Du magst da anders denken, ich aber meine, man wollte sich u.a. auch dadurch über das gemeine Volk erheben/stellen, ihnen indirekt sagen, sie seien "dumm" und hätten somit auch die heilige Pflicht, dem gebildeten/gelehrten Klerus und dem Adel zu dienen - also, sich bis auf's Hemd ausbeuten zu lassen.
Warum glaubst Du wohl, kam es (nicht nur in Deutschland) zu den großen Bauernaufständen? Etwa, weil die Unterdrückten kein Latein konnten?
Ständegrenzen existieren übrigens noch heute. Sie werden aber über den Geldbeutel definiert und auch so geregelt!
Gruß von Reklov
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Wie erinnerlich, geht es um Vatikannews in Latein. Verzeihung, wenn ich auf die vorstehende Ablenkung eingegangen bin.
Bleiben wir also gemeinsam beim Thema!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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03-05-2024, 22:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-05-2024, 22:16 von Geobacter.)
(03-05-2024, 15:57)Reklov schrieb: (02-05-2024, 23:25)Ekkard schrieb: Damals war die mitteleuropäische Gesellschaft streng nach Ständen gegliedert. Einer besonderen Abgrenzung durch Sprachbarrieren bedurfte es nicht. Latein war die Gelehrtensprache und gerade keine künstliche Sprachbarriere (lingua franca - s. Beitrag Petronius). Dergleichen Sprachbarrieren sind eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts um die Ständegrenzen zu retten.
... dann verrate uns doch mal, warum im Mittelalter die Messen in lateinischer Sprache abgehalten worden waren, obwohl man ja wusste, dass die meisten Kirchgänger diese nicht verstehen konnten.
Bin ich zwar nicht Ekkard, trotzdem weis ich was der wirkliche Grund dafür gewesen sein mag.
Deutsch war damals eine, mit vielen Dialekten durchzogene Vulgärsprache. Dialekte sind die Sprachen des Volkes... der an ihren Orten oder Einzugsgebieten lebenden Menschen. Die Dialekte des deutschen Mittelalters waren die eigenständigen Sprachen all derer, die in ihrem ganzen Leben nie weiter gereist sind, als bis ins übernächste Nachbardorf, wo es dann oft schon zu den ersten Verständigungsschwierigkeiten mit folgenschweren Missverständnissen kam. "Man kam mit seinem Latein einfach nicht mehr weiter".
Latein hingegen war eine den damaligen Verhältnissen entsprechend internationale, und also auch eine kulturelle Hoch-Sprache. Eine Sprache der Bildung und vor allem auch "eine einheitliche Sprache, welche von vielen Menschen leichter zu erlerne war, als die vielen verschiedenen Dialekte der "Eingeborenen" ihrer (deutschen) Einzugsgebiete.
Und es heißt ja Römisch Katholische Kirche. Römisch als gleichbedeutend mit lateinisch.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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