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Sind Fette schädlich oder gesund ?
#1
Als ich wenige Monate nach der "Wende" von 1989 dann im Jahre 1990 in die DDR reiste, hörte ich die Menschen voller Stolz sagen, dass die Planwirtschaft Fette bereitstellte.

Mir erschien dies befremdlich, da "Fette" im Westen doch seit Jahren als gesundheitsschädlich galten.

Was sind "Fette" ?
Butter, Vollmilch, Käse, Palmöl (obwohl pflanzlich reines Cholesterin), Topfen, Schmalz . . .

Kann man überhaupt stolz darauf sein, viele / wenige Fette zu erzeugen ?

Kann man "Fette" überhaupt generalisieren ?

Chemisch gesehen ist das doch ein unglaublich großes Thema
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#2
(24-03-2024, 22:32)Sinai schrieb: Was sind "Fette" ?
Butter, Vollmilch, Käse, Palmöl (obwohl pflanzlich reines Cholesterin), Topfen, Schmalz . . .

Nein. Auch wenn Butter, Schmalz oder Palmoel hauptsaechlich aus unterschiedlichen Fetten bestehen. Milch enthaelt auch eine Menge Protein und Zucker, und Topfen eine Menge Protein, und dazu noch allen moeglichen anderen Kram. Und nein, Palmoel enthaelt kein Cholesterin.

(24-03-2024, 22:32)Sinai schrieb: Kann man überhaupt stolz darauf sein, viele / wenige Fette zu erzeugen ?

Nach Hungerjahren, oder wenn es darum geht, kalte Winter ohne ausreichende Heizmoeglichkeit zu ueberstehen, ist das durchaus ein Grund, darauf stolz zu sein, diesen Bedarf erfuellen zu koennen. Auch schwere koerperliche Arbeit kann Fette gut verwerten. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, bzw. nachdem die Hungerjahre vorbei waren, war das auch im Westen positiv besetzt.

(24-03-2024, 22:32)Sinai schrieb: Kann man "Fette" überhaupt generalisieren ?

Als chemische Stoffklasse? Sicher.

Und was die Gesundheitsschaedlichkeit angeht: zuviel Fett ohne Bedarf ist gesundheitsschaedlich. Ansonsten sind Fette ein essentieller Anteil an der Ernaehrung.
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#3
(24-03-2024, 23:13)Ulan schrieb:
(24-03-2024, 22:32)Sinai schrieb: Kann man "Fette" überhaupt generalisieren ?

Als chemische Stoffklasse? Sicher.

Und was die Gesundheitsschaedlichkeit angeht: zuviel Fett ohne Bedarf ist gesundheitsschaedlich. Ansonsten sind Fette ein essentieller Anteil an der Ernaehrung.

alles (auch das hier nicht zitierte) richtig, ich darf ergänzen:

im lebensmitteltechnischen sinn (also als nahrungsmittel) sind fette triglyceride, also die fettsäureester des dreiwertigen alkohols glycerin. an einem molekül glycerin (propan-1,2,3-triol) hängen also drei (durchaus auch verschiedene) moleküle fettsäure

technisch gilt alles als "fett", was schmiert. früher wurden daher durchaus auch die oben genannten triglyceride dafür verwendet, heutige schmierfette sind mehrkomponentengemische aus grundöl (kann chemisch alles mögliche sein, von mineralöl bis silikon), eindicker und additiven je nach verwendungszweck

festschmierstoffe wie graphit oder molybdändisulfid gelten nicht als "fette", können aber in solchen als additiv dienen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
Ja, ich war davon ausgegangen, dass Sinai eh nicht weiss, wovon die Rede ist. Ich kann mir auch vorstellen, woher das Missverstaendnis kommt, Palmoel enthielte Cholesterin. Raffiniertes Palmoel, also Palmoel, das von einigen Stoffen befreit wurde und dessen Fettsaeuren teilweise in die gesaettigte Form ueberfuehrt wurden, kann mittelbar den Cholesterinspiegel erhoehen, wie andere gesaettigte Fette halt auch (ueber die Lipoproteine, hier vor allem LDL). Das steht dann wahrscheinlich schon in irgendwelchen Magazinartikeln in sehr missverstaendlicher oder sogar falscher Weise.

Dass die meisten Menschen nicht wissen, dass der Mensch in der Leber selbst Cholesterin herstellt, weil das fuer Menschen ueberlebenswichtig ist, ist noch eine ganz andere Baustelle. Wie so oft, geht's hier um die Dosis.
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#5
(24-03-2024, 23:13)Ulan schrieb: Und was die Gesundheitsschaedlichkeit angeht: zuviel Fett ohne Bedarf ist gesundheitsschaedlich. Ansonsten sind Fette ein essentieller Anteil an der Ernaehrung.


Das Statement, dass zuviel Fett schädlich ist, erfüllt nicht das Popper-Kriterium
Denn diese Aussage ist nicht falsifizierbar! Eine typische banale "eh klar" Aussage.
Klar soll man nicht "zu viel Fett" oder "zu viel Zucker" essen oder trinken. Das hätte ich auch so gewusst Icon_cheesygrin

Aber was ist "zu viel" ?

Wertvoll wäre eine Aussage: Je Kilo Körpergewicht darf man täglich so viel Gramm Fett, Zucker usw. essen und trinken,
bei schwerer körperlicher Arbeit so und so viel . . .
bei schlecht geheizter Wohnung < 17°C so und so viel . . .
bei Zusammentreffen von Arbeit und Kälte so und so viel . . .

Die Bauern in Mitteleuropa aßen jahrtausendelang gerne Speck und Schmalz (Cholesterin!) und Butter und tranken Milch (ebenfalls Cholesterin!) und waren kraftstrotzend.
Die Inuit (frühere Bezeichnung Eskimos) essen keine Pflanzen (da nördlich des Polarkreises keinerlei Getreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte wächst) sondern Tiere - und sie lieben Lebertran
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#6
(25-03-2024, 21:59)Sinai schrieb: Das Statement, dass zuviel Fett schädlich ist, erfüllt nicht das Popper-Kriterium.
Denn diese Aussage ist nicht falsifizierbar! Eine typische banale "eh klar" Aussage.

Rede nicht immer so einen Unsinn. Natuerlich ist diese Aussage falsifizierbar.

(25-03-2024, 21:59)Sinai schrieb: Klar soll man nicht "zu viel Fett" oder "zu viel Zucker" essen oder trinken. Das hätte ich auch so gewusst Icon_cheesygrin

Und, was soll das mit Deiner ersten Aussage zu tun haben? Wenn Du das weisst, dann ist Dir wohl bewusst, dass die Aussage "das Popper-Kriterium" erfuellt.

(25-03-2024, 21:59)Sinai schrieb: Wertvoll wäre eine Aussage: Je Kilo Körpergewicht darf man täglich so viel Gramm Fett, Zucker usw. essen und trinken,
bei schwerer körperlicher Arbeit so und so viel . . .
bei schlecht geheizter Wohnung < 17°C so und so viel . . .
bei Zusammentreffen von Arbeit und Kälte so und so viel . . .

Wenn Dich solche Details interessierem, dann guck sie nach. Wobei auch solche Angaben schwer zu verallgemeinern sind, da jeder Mensch einen anderen Grundumsatz hat. Und nein, auch Inuit essen Pflanzliches. Den Rest Deiner Aussagen lassen wir mal lieber unkommentiert.

Ich habe die Aussagen von Dir, die sachlich falsch waren, korrigiert. Beim Rest reicht's fuer Leute wie Dich, wenn Du allgemeinen Ernaehrungsratschlaegen folgst.
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#7
(25-03-2024, 22:32)Ulan schrieb: . . . wenn Du allgemeinen Ernaehrungsratschlaegen folgst.

Die sind doch widersprüchlich dass es ärger nicht mehr geht!
In gutsortierten Buchläden findet man immer ein Regal "Ernährung" mit massenhaft Büchern zu diesem Thema
Wenn Lobbies der Milchbauern dahinterstehen, wird natürlich Milch und Butter gelobt, andere preisen den hohen Gehalt an Proteinen und Mineralstoffen bei Fisch an, Vegetarier verdammen Fisch und Fleisch, Veganer verdammen sogar Joghurt !


Da sind wir noch nicht in den Esoterik Läden mit Yin und Yang Icon_cheesygrin
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#8
Nun, wenn Du im Esoterikladen Ernaehrungsratschlaege suchst, ist Dir auch nicht zu helfen. Wieso versuchst Du es nicht bei offiziellen Stellen?

Da gibt's vor allem das Bundeszentrum fuer Ernaehrung *https://www.bzfe.de/

Ein aktueller Artikel zu einem Teilaspekt des hier Angesprochenen: *https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/cholesterin-mythos-fruehstuecksei/
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#9
Ob etwas schädlich ist oder nicht, sollte jemanden, der an die Auferstehung glaubt, ersatzweise an die Wiedergeburt, nicht großartig beunruhigen.
„Niemals tut der Mensch das Böse so vollkommen und fröhlich, als wenn er es aus religiöser Überzeugung tut.“ Blaise Pascal
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#10
(25-03-2024, 20:55)Ulan schrieb: Ja, ich war davon ausgegangen, dass Sinai eh nicht weiss, wovon die Rede ist. Ich kann mir auch vorstellen, woher das Missverstaendnis kommt, Palmoel enthielte Cholesterin. Raffiniertes Palmoel, also Palmoel, das von einigen Stoffen befreit wurde und dessen Fettsaeuren teilweise in die gesaettigte Form ueberfuehrt wurden, kann mittelbar den Cholesterinspiegel erhoehen, wie andere gesaettigte Fette halt auch (ueber die Lipoproteine, hier vor allem LDL). Das steht dann wahrscheinlich schon in irgendwelchen Magazinartikeln in sehr missverstaendlicher oder sogar falscher Weise.

Dass die meisten Menschen nicht wissen, dass der Mensch in der Leber selbst Cholesterin herstellt, weil das fuer Menschen ueberlebenswichtig ist, ist noch eine ganz andere Baustelle. Wie so oft, geht's hier um die Dosis.

ja, die legende hält sich hartnäckig, das "cholesterin, das uns die adern verstopft", sei das mit der nahrung aufgenommene
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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