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Soziales / Kindersoldaten
#1
Es gibt zur Zeit, auf diesem Planeten, etwas 300 000 Kindersoldaten.

Auf die kindlichen Bedürfnisse der Kindersoldaten wird keine Rücksicht genommen. Die Kinder werden oft geschlagen, misshandelt und gezwungen, Grausamkeiten zu begehen. Sie müssen zum Beispiel andere Kinder töten, wenn diese fliehen wollten. Diese Behandlung hat nur ein Ziel: Einschüchterung, Erzwingung absoluten Gehorsams und Abstumpfung gegen Grausamkeit. Das Leben als Soldat ist hart: Sie müssen schwere Lasten (Waffen, Verwundete, Lebensmittel, Hausrat, Zelte) über weite Strecken schleppen. Essen, sauberes Wasser und sonstige Versorgungsgüter (Medikamente) sind knapp. Kinder, die diesen Anforderungen nicht gewachsen sind, werden von ihren Vorgesetzten schikaniert oder getötet.

Mädchen –teilweise auch Jungen- werden durch erwachsenen Soldaten sexuell missbraucht. Daraus resultieren Risiken für die betroffenen Kinder, wie zum Beispiel die ungewollte Schwangerschaft bei Mädchen. Weitere Gefahren sind Infektionsgefahren wie Geschlechtskrankheiten und HIV/AIDS.

Kinder werden von den Vorgesetzten als »weniger wertvolle« Soldaten angesehen, deshalb werden sie gern an besonders gefährlichen Stellen der Front eingesetzt, zum Beispiel als Spione, Minenleger und Minensucher. Entsprechend hoch ist das Risiko, verletzt oder getötet zu werden.

Kindersoldaten haben meist keine Ausbildung genossen oder eine Schule besucht, können deshalb weder lesen noch schreiben. Sie erlernen so auch nicht die notwendigen Kulturtechniken, um in einer Zivilgesellschaft friedlich miteinander leben zu können.

Wo soll das hinführen? Wie soll ein solcher Zustand beendet werden, wenn diese Kinder noch nicht einmal ein Chance bekommen etwas anderes zu erlernen?
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#2
Liebe Pichou -

das Problem dabei ist IMHO, dass man dagegen direkt gar nichts unternehmen kann,
weil die 'Kindersoldaten' meist nicht von irgendwelchen Regierungen 'rekrutiert' werden,
gegen die man [wenn auch nur schwache :|] Druckmittel in der Hand hätte...
Die einzige Möglichkeit z.Z. ist, Möglichkeiten zum Ausstieg zu schaffen und bekannt zu
machen - da gibt es m.W. bereits Institutionen; und längerfristig zu versuchen, politische
Situationen zu schaffen, in denen schon die Möglichkeit zu dieser besonders scheußlichen
Art des Missbrauchs erschwert wird...

() qilin
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#3
Hallo
Zitat:Wo soll das hinführen?
Zu einer 'Kultur' der Gewalt (deren Ausdruck Kindersoldaten eigentlich schon sind). - Erst 'Soldat' - dann werden halt die gelerntn Techniken bei Verbrechen wie Raub, Körperverletzung, Mord angewandt.

Und dagegen kann man 'ne Menge tun: den kriegerischen Auseinandersetzungen die Grundlage entziehen. So die Richtung Entwicklungshilfe. In einer Weise, dass solchen 'Kriegen' die ökonomische Grundlage entzogen wird.
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#4
Ich weiss nicht Dieter. Ich bin ein ganz großer Anhänger von Terre des Hommes, erkenne ihre Bemühungen und ihren Ansatz, und werde aber auch, nach vielen vielen Jahren den Eindruck nicht los, dass sie leider fast ins leere arbeiten.

Der Grund dafür ist wohl dass, obwohl auf der ganzen Erde, bekannt ist, dass solche "Game Boys", wie sie auch zu meinem großen Entsetzen genannt werden, miteingezogen werden, viel zu wenige Menschen sich ehrlich und wirk-lich um ein Einsatz für diese Kinder bemühen.

Ein Hand-in-Hand arbeiten zwischen Sozialem und politischem ist hier gefragt. Doch dies funktioniert nicht.

Z. Beispiel: Deutsche Politiker die gefragt wurden ob sie wüsste wieviele Kindersoldaten es auf dieser Erde gibt und wo sie eingesetzt werden, konnte keine vernünftige Antwort geben.
Sie wischen den zwei deutlich Punkten der Frage mehr oder weniger damit aus, dass sie ihr Entsetzen über diese Zustände, mit klugen Worten, äußerten.

Das kann nicht viel bringen! Meinst du nicht auch?
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#5
Ach ... ich hatte schon wieder vergessen mich einzuloggen.. Entschuldigung.
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#6
Nja, Pichou -

ich denke schon dass das irgendwann auch greifen wird - das ist ja, was
ich unter 'längerfristig' geschrieben habe - im Prinzip ist niemand daran
interessiert, dass irgendwo in der Welt 'Befreiungsorganisationen'
einander massakrieren - und dort sind diese 'Kindersoldaten' ja meist
im Einsatz. Nur primäres Interesse von unseren Politikern ist's keines -
man kann damit (leider) keine Wahlen gewinnen... :?
Und direkt darauf hinzuarbeiten ist kaum drin - wie soll man einen
'Warlord', der irgendwo im Busch oder in den Bergen sitzt und sich mit
dem Rest der Welt im Kriegszustand befindet, tatsächlich dazu bringen,
seine 'Gratissoldaten' an Therapiezentren zu überstellen :?:
Genau das wäre aber not-wendig...

() qilin
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#7
Ich weiss qilin, es ist ein delikates Thema. Dennoch frage ich mich wirklich ob es nicht noch andere Möglichkeiten gäbe.

Ist es nicht so, dass gerade solche Zustände weiter bestehen bleiben können,, weil man viele Ausreden findet um nicht einzugreifen?

Kann es vielleicht daran liegen, dass sich nicht mehr Länder und ganz besonders deren Politiker zusammenschließen um einen gemeinsamen Weg zu finden?

Dieses Thema müsste, in der allgemeinen Politik, ein Brennpunkt sein.

Nicht nur, dass die Kinder dabei sterben können, zu Krüppel gemacht werden können, dass ihre Seele dabei drauf gehen, aber man gibt doch, wenn man sich nicht mehr bemüht den betroffenen Länder auch einen Freibrief Killer zu züchten.

Diplomatie..... ist das wirk-lich der richtige Weg?
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#8
Pichou schrieb:...Diplomatie..... ist das wirk-lich der richtige Weg?
Es ist ein Schritt auf einem komplizierten Weg,
liebe Pichou,
ein weiterer wäre der der Bush-Krieger,
den wir aber wohl auch nicht wollen
und der bisher nur angewandt wurde,
wenn es sich wirtschaftlich lohnt.

Ohne Gewalt
wirst du keinen kriminellen War-Lord vom Krieg mit Kindersoldaten abhalten.
Für meine Vorstellung
wäre wirtschaftliche Gewalt, d.h. Druck gegenüber einflussreichen Machthabern das Beste,
die auf solche War-Lords einwirken können.

Auch Druck auf die Rüstungs-Industrie
wäre gut oder strengere Gesetze für Waffen-Exporte.
Aber durchzusetzen ist das alles wohl kaum bis gar nicht.
Da werden sich nie alle Länder einig sein.

Es bleibt wohl bei dem Spruch von Bertolt Brecht aus der "Heiligen Johanna der Schlachthöfe":
"Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht.
Und es helfen nur Menschen,
wo Menschen sind."
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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