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17-04-2023, 22:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-04-2023, 22:34 von Sinai.)
Das von einflussreichen Lobbies in Brüssel geplante Mercosur - Abkommen ist eine Zollfreizone zwischen der EU und den Mercosur-Staaten
Es gibt massive Kritik!
Vom Ruin der heimischen Hörndlbauern wegen Billigfleischimporten aus Ländern mit Null Sozialabgaben und Null Tierschutz über befürchtete Arbeitslosigkeit bis zur steigenden Abholzung des Tropischen Regenwaldes geht das Sündenregister.
Zeit, sich damit zu beschäftigen
Es ist nicht alles Gold, was aus Brüssel kommt
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17-04-2023, 22:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-04-2023, 22:48 von Sinai.)
Ich recherchierte im Internet und fand folgenden lesenswerten Bericht aus unserem Nachbarland Österreich:
MERCOSUR: Warum die AK das Handelsabkommen ablehnt
Anm.: Die Arbeiterkammer oder AK ist ein wichtiger Sozialpartner in Österreich.
Die "Sozialpartnerschaft" ist in der Republik Österreich übrigens institutionalisiert und hat statutarische Rechte !
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17-04-2023, 23:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-04-2023, 23:23 von Ulan.)
Bei extensiver Tierzucht fallen Sozialabgaben weg, weil kein Personal gebraucht wird, und Futtermittel auch nicht. Das "Billigfleisch" ist deshalb in der Qualitaet oft besser als das bei uns produzierte. Problematisch wird's nur dann, wenn Regenwaelder dafuer abgeholzt werden. In der Pampa dagegen ist das die bestmoegliche Landnutzung.
Ich bin zwar fuer den Schutz der Regenwaelder, aber natuerlich haben solche "Ratschlaege" aus Europa immer einen faden Beigeschmack, da wir selbst ja unsere Urwaelder so gut wie restlos zerstoert haben. Dass die Empfaenger der Ratschlaege uns deshalb fuer Heuchler halten, ist nachvollziehbar.
Was bleibt, ist das Problem des Schutzes von Arbeitsplaetzen und Lebensstandard bei uns. Das ist sicherlich ein Thema, das diskussionswuerdig ist.
Ansonsten stehen wir aber vor einem Dilemma. All diese EU-Kritiker vergessen, dass wir kleinen europaeischen Laender alleine gar nichts zu melden haben, und dass unser Lebensstandard von unseren internationalen Handelsbeziehungen abhaengig ist; gehen die verloren, dann kommt der sinkende Lebensstandard in Europa ganz von selbst.
China reisst sich gerade Suedamerika im grossen Stil unter den Nagel. Deutschland/die EU wollten sich z.B. ein grosses Lithium-Vorkommen fuer die Batterieproduktion in Form einer Zusammenarbeit sichern, aber das eigentlich unterschriftsreife Projekt wurde in letzter Minute durch ein chinesisches Gegengebot ausgehebelt. Ich sehe also diese Handelsabkommen als einen Versuch, uns zumindest gewisse Rohstoffe und Absatzmaerkte zu sichern, die Gefahr laufen, uns komplett verloren zu gehen.
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18-04-2023, 12:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-04-2023, 12:49 von Sinai.)
(17-04-2023, 23:21)Ulan schrieb: Ich bin zwar fuer den Schutz der Regenwaelder, aber natuerlich haben solche "Ratschlaege" aus Europa immer einen faden Beigeschmack, da wir selbst ja unsere Urwaelder so gut wie restlos zerstoert haben. Dass die Empfaenger der Ratschlaege uns deshalb fuer Heuchler halten, ist nachvollziehbar.
Ich denke eigentlich nicht, dass die österreichische Arbeiterkammer den Ländern Südamerikas Ratschläge geben will, das ist nicht ihre Aufgabe und steht ihr gar nicht zu, sie will ganz einfach das Zustandekommen eines Mercosur - Abkommens verhindern
Offensichtlich will sie in der Öffentlichkeit Stimmung gegen ein solches Abkommen der EU mit Südamerika machen, damit dieses Projekt unpopulär wird, und gegen den Willen der österreichischen Bevölkerung können die österreichischen Abgeordneten dann in Brüssel schwer zustimmen, ohne bei der nächsten Nationalratswahl massenhaft Wählerstimmen zu verlieren
Jedenfalls ist Protest von vielen Stellen zu hören, wenn man jetzt Mercosur ins Internet schreibt.
Eine Ausdehnung der europäischen Freihandelszone auf ganz Südamerika ist ja ein gewaltiger Paradigmenwechsel und kann nicht klammheimlich per Federstrich durchgeführt werden, da muss schon ein jahrelanger Informationsfluss im ganz großen Stil über die Europäer regnen und sehr viel Diskussion und Überzeugungsarbeit gemacht werden.
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(18-04-2023, 12:38)Sinai schrieb: Ich denke eigentlich nicht, dass die österreichische Arbeiterkammer den Ländern Südamerikas Ratschläge geben will...
Seit wann bist Du die oesterreichische Arbeiterkammer? Du bist es, der die steigende Abholzung des Regenwalds als Teil eines Sündenregisters thematisiert hat, das gegen das EU-Mercosur-Abkommen spricht. Und "Ratschlaege" dieser Art sind Teil der Aussenpolitik von EU und auch Deutschland.
Da ich den Rest kommentiert habe und Dich das anscheinend nicht weiter interessiert, weil Du lieber ueber Deine eigenen Befindlichkeiten sinnieren willst, braucht es da wohl keine weitere Entgegnung.
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(17-04-2023, 23:21)Ulan schrieb: Bei extensiver Tierzucht fallen Sozialabgaben weg, weil kein Personal gebraucht wird, und Futtermittel auch nicht. Das "Billigfleisch" ist deshalb in der Qualitaet oft besser als das bei uns produzierte. Problematisch wird's nur dann, wenn Regenwaelder dafuer abgeholzt werden. In der Pampa dagegen ist das die bestmoegliche Landnutzung
leider findet auch in der pampa die viehhaltung heute kaum noch extensiv aus
Zitat:Ich bin zwar fuer den Schutz der Regenwaelder, aber natuerlich haben solche "Ratschlaege" aus Europa immer einen faden Beigeschmack, da wir selbst ja unsere Urwaelder so gut wie restlos zerstoert haben. Dass die Empfaenger der Ratschlaege uns deshalb fuer Heuchler halten, ist nachvollziehbar
das ist schon richtig - aber andererseits geht es halt auch darum, sie jene fehler vermeiden zu lassen, die wir nun mal gemacht haben
Zitat:Ansonsten stehen wir aber vor einem Dilemma. All diese EU-Kritiker vergessen, dass wir kleinen europaeischen Laender alleine gar nichts zu melden haben, und dass unser Lebensstandard von unseren internationalen Handelsbeziehungen abhaengig ist; gehen die verloren, dann kommt der sinkende Lebensstandard in Europa ganz von selbst.
China reisst sich gerade Suedamerika im grossen Stil unter den Nagel. Deutschland/die EU wollten sich z.B. ein grosses Lithium-Vorkommen fuer die Batterieproduktion in Form einer Zusammenarbeit sichern, aber das eigentlich unterschriftsreife Projekt wurde in letzter Minute durch ein chinesisches Gegengebot ausgehebelt. Ich sehe also diese Handelsabkommen als einen Versuch, uns zumindest gewisse Rohstoffe und Absatzmaerkte zu sichern, die Gefahr laufen, uns komplett verloren zu gehen.
ja - das ist nicht schön, aber trotzdem so
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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(17-04-2023, 22:34)Sinai schrieb: Das von einflussreichen Lobbies in Brüssel geplante Mercosur - Abkommen ist eine Zollfreizone zwischen der EU und den Mercosur-Staaten
falsch. es ist ein handelsabkommen, welches natürlich auch zölle reduzieren soll (aber nicht in jedem fall abschaffen)
und wo bitte soll denn diese "Zollfreizone zwischen der EU und den Mercosur-Staaten" eingerichtet werden?
mitten im atlantik, vielleicht auf st. helena, ascencion oder tristan da cunha?
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