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Der jesuitische Papst
#46
Bei meinen Recherchen zur morgigen Reise fand ich etwas Interessantes:

Die angeblichen 'Nestorianer' auf der Seidenstraße könnte man möglicherweise als ostsyrische Christen bezeichnen?

Siehe hier:

erzdioezese-wien.at › nachrichten › article
Mongolei hat faszinierende christliche Vergangenheit
vor 2 Tagen
"Unter den päpstlichen Gesandten seien etwa Johannes de Plano Carpini und Wilhelm von Rubruk bekannt, die Asien Jahrzehnte vor Marco Polo erkundeten und ebenso wertvolle Reiseberichte hinterließen. Winkler: "Die Europäer, die im Mittelalter in den Fernen Osten reisten, berichteten von ihren Begegnungen mit 'nestorianischen' Christen. Diese Bezeichnung war zwar damals üblich, ist allerdings ein theologisch falscher Name für das ostsyrische Christentum.""

Stimmt der letzte Satz? Ich habe das nie gehört und habe mich nie damit beschäftigt. Wer kann das wie bestätigen? Vielleicht ist das Zitat der heutigen Erzdiözese Wien im Irrtum. In letzter Zeit wird ja so viel religiös spekuliert

Bin gespannt, was uns Europäern Papst Franziskus von seiner spannenden Fernreise berichten wird

Bunte Luftballons interessieren mich wenig, aber theologische Analysen wären interessant
#47
(30-08-2023, 22:49)Sinai schrieb: Stimmt der letzte Satz? Ich habe das nie gehört und habe mich nie damit beschäftigt.

Ach, und das, obwohl hier uns hier schon oefter mit dem Thema beschaeftigt haben. Das kommt von dem theologischen Roehrenblick auf das Roemische Reich. Bei vielen "oekumenischen" Konzilen hatte sich die Kirche gespalten. Die Assyrische Kirche des Ostens (bzw. die Nestorianer) hatte sich auf dem Konzil von Ephesos 431 abgetrennt, von der man heute noch Reste z.B. in Indien oder China findet.

Siehe z.B. die Nestorianische Stele aus dem Jahr 781.
#48
(31-08-2023, 07:02)Ulan schrieb: Die Assyrische Kirche des Ostens (bzw. die Nestorianer) hatte sich auf dem Konzil von Ephesos 431 abgetrennt

Genau diese Gleichsetzung bestritt der zitierte Beitrag der Erzdiözese Wien:
(30-08-2023, 22:49)Sinai schrieb: erzdioezese-wien.at › nachrichten › article
Mongolei hat faszinierende christliche Vergangenheit
vor 2 Tagen
"Unter den päpstlichen Gesandten seien etwa Johannes de Plano Carpini und Wilhelm von Rubruk bekannt, die Asien Jahrzehnte vor Marco Polo erkundeten und ebenso wertvolle Reiseberichte hinterließen. Winkler: "Die Europäer, die im Mittelalter in den Fernen Osten reisten, berichteten von ihren Begegnungen mit 'nestorianischen' Christen. Diese Bezeichnung war zwar damals üblich, ist allerdings ein theologisch falscher Name für das ostsyrische Christentum.""

Stimmt der letzte Satz? Ich habe das nie gehört und habe mich nie damit beschäftigt. Wer kann das wie bestätigen? Vielleicht ist das Zitat der heutigen Erzdiözese Wien im Irrtum. In letzter Zeit wird ja so viel religiös spekuliert

Und wie Du siehst, stellte ich die Frage ob der nun fett gedruckte Satz stimmt

Ich bin da neutral, wie soll ich entscheiden, ob hier die Erzdiözese Wien recht hat oder Du

Übrigens steht im Artikel der Erzdiözese Wien "ostsyrische Christentum" und Du schreibst "Assyrische Kirche des Ostens (bzw. die Nestorianer)"

syrisch ist nicht das selbe wie assyrisch



Syrisches Christentum - Wikipedia
"Das Syrische Christentum ist der Teil des östlichen Christentums, das im Gebiet des antiken Syrien entstand und auf die aramäische Tradition des Patriarchats Antiochien (westsyrisch) und des Katholikats Seleukia-Ktesiphon (ostsyrisch) zurückgeht. Das syrische Christentum wird generell unterteilt in westsyrisches und ostsyrisches Christentum."

Assyrische Kirche des Ostens
Ökumenisches Heiligenlexikon
heiligenlexikon.de › Glossar › Assyrische...
"Die Assyrische Kirche des Ostens ist eine dem Nestorianismus verbundene Kirche, lehnt aber die Identifizierung damit ab."

Wie dem auch sei. Papst Franziskus wird um 18:30 Uhr von Rom abfliegen und laut Vatican News wird er morgen Freitag 1. September 2023 um 10:00 Ortszeit (= 04:00 Uhr MEZ, wohl schon Samstag) am Flughafen Chinggis Khaan landen

Das wird immer spannender:
Reise in Mongolei: Macht der Papst in Moskau Stopp?
FAZ.NET
faz.net › ... › Politik › Ausland
vor 4 Stunden

Macht er vorher auch in Kiew eine kurze Zwischenlandung ?

Dieser Papst ist immer für Überraschungen gut
#49
"Großes Russland": Papst-Aussage sorgt für Wirbel
br.de › nachrichten › deutschland-welt
30.08.2023
"In einem Videogespräch mit jungen Katholiken aus Russland hat Papst Franziskus vom "großen Russland" gesprochen. Dafür hat er aus der Ukraine Kritik geerntet.
Franziskus sagte wörtlich:
"Vergesst niemals das Erbe. Ihr seid Erben des großen Russland: des großen Russland der Heiligen, der Könige, des großen Russland von Peter dem Großen, von Katharina II."
Dieses Reich habe eine große Kultur und "viel Menschlichkeit" besessen. "Ihr seid Erben der großen Mutter Russland, macht weiter damit. Und danke. Danke für Eure Art zu sein, für Eure Art, Russe zu sein", so der Papst weiter zu den Teilnehmern des katholischen Jugendtreffens in Sankt Petersburg.

Aus der Ukraine kam Kritik an diesen Sätzen des Papstes. Die ukrainische Regierung und Bischöfe des Landes hatten sie kritisiert, weil sie als Unterstützung für russischen Imperialismus verstanden würden. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko, nannte es "sehr bedauerlich, dass russisches Großmachtdenken, das in Wirklichkeit die Ursache für Russlands chronische Aggressivität ist, bewusst oder unbewusst aus dem Mund des Papstes kommt.""

In Zeiten des Krieges kann jedes Wort zu einem Wirbel verwendet werden

Papst Franziskus demonstriert halt durch seine öffentlichen Äußerungen und sein Reiseverhalten, dass er Global Player ist
#50
(31-08-2023, 10:04)Sinai schrieb: Genau diese Gleichsetzung bestritt der zitierte Beitrag der Erzdiözese Wien:

Nein, das tat der Beitrag nicht; ganz im Gegenteil.

Dass Du das nicht mal richtig liest, wenn Du das unnoetigerweise noch einmal zitierst und dabei sogar noch fett markierst, spricht nicht gerade fuer Deine Interpretationsfaehigkeit.

Sinai schrieb:syrisch ist nicht das selbe wie assyrisch

Auch fettgedruckt ist das in diesem Fall falsch. Es handelt sich um zwei gebraeuchliche Namen fuer dieselbe Kirche (spez. "ostsyrisch", wie im Text, selbstverstaendlich).
#51
Wie gesagt, habe ich mich nie mit der Thematik Nestorianer / ostsyrisches Christentum näher beschäftigt, und diese interessiert mich auch nicht besonders.

Im vorliegenden Thread ist das nur ein Randthema. Vielleicht wird uns Papst Franziskus etwas über die verschiedenen Religionen in der Mongolei berichten - aber es ist zu vermuten, dass solche Berichte durch etliche Filter gehen und zum Schluss nur mehr oder weniger nichtssagende Sätze übrig bleiben werden.
Wirkliche theologische Aussagen sind da wohl nicht zu erwarten, um nur ja keinen Angriffspunkt zu geben.
Ein Papst kann heute nicht mehr frei von der Leber weg reden, er muss auf die PR achten
Aber ein paar Wochen nach der Rückkehr von Papst Franziskus in den Vatikanstaat werden dann erste 'Statements' von einzelnen katholischen Theologen zu lesen sein. Das könnte dann interessant sein!


Viel interessanter als eine religiöse Momentaufnahme der verschiedenen Religionen und Philosophien und Kulte der Mongolei ist aber die Rückwirkung der Reise auf die gesamte katholische Kirche:
Wie nehmen das die weit mehr als eine Milliarde Katholiken auf?
Wird es da Freundschaftsbande geben? Schüleraustausch Au-pair in den Ferien und/oder Studentenaustausch für ein Gastsemester?
Es ist halt schon sehr weit. Enorme Flugkosten sind für Schüler und Studenten ein Problem, und die vielen erforderlichen Impfungen sind auch ein Hemmnis. Denn Impfungen kosten viel Geld und haben Nebenwirkungen.
Oder vielleicht ein paar Partnerstädte? Bei den wenigen Katholiken in der Mongolei (in Summe vielleicht 300 Erwachsene) wären Partnerdörfer eine Idee. Katholische Dörfer in Spanien, Italien, Bayern, Österreich werden Partner von katholischen Dörfern in der Mongolei
Sicher kann man dann mittels Internet die Beziehung sehr gut pflegen!
Brieffreundschaften dauerten früher sehr lange für den Brieftransport - auch die beliebten Aerogramme. Hin und zurück dauerte immer 10 bis 14 Tage für solche Entfernungen. Bis dahin vergaß man schon, was man geschrieben hatte. Aber mit Internet geht das innerhalb weniger Sekunden und das könnte schon sehr interessant sein!
Ist halt das Sprachproblem. Kein europäisches Schulkind kann Mongolisch - und kein mongolisches Schulkind kann Spanisch, Portugiesisch, Deutsch, Italienisch

Gerade mal Russisch ist in der Mongolei halbwegs bekannt, aber die Christen Russlands sind keine Katholiken!

Man wird somit Photos zwischen dem katholischen Teil Europas sowie Südamerika und der Mongolei austauschen.
Familienbilder vom Weihnachtsfest, von der Eiersuche zu Ostern, vom Nikolo, von Fronleichnamsprozessionen, von Geburtstagen, von Nationalspeisen und Nationalgetränken

Der salzburger Perchtenlauf wird die Mongolen an die dort zahlreichen Schamanen erinnern!
In Felle gekleidet, Hörner am Kopf, Schellen und Knallpeitschen

Und die Bilder der mongolischen Schamanen werden bei den salzburger Perchten auf Interesse stoßen

Der Sport könnte eine große Brücke bilden.
Die Mongolen sind sehr geübt in Ringen, Bogenschießen, Pferderennen (an dem auch Kinder teilnehmen) sowie neuerdings Olympisches Pistolenschießen

Ein interessantes Projekt wäre, wenn das katholische Spanien mit seinem weltberühmten Fußballclub Barcelona zwanzig mongolische Knaben für ein Jahr einlädt und trainiert, um so den Fußball in die Mongolei zu bringen.
Auch das katholische Italien ist sehr fußballbegeistert

All das wären Brücken. Und damit die Religion nicht zu kurz kommt, können die Knaben ja ministrieren - ein interessanter Aufputz für eine katholische Pfarre wenn mongolische katholische Knaben ein Jahr lang bei der Sonntagsmesse als Ministranten dienen. Die Sprache ist da kein Hindernis, denn Ministranten reden nicht - da zählen nur die Handgriffe.
Die Glocke bei den Fürbitten läuten, den Weihrauch schwenken, Wasser und Wein reichen

Ein interessantes Detail ist, dass die Katholiken der Mongolei in der Vergangenheit nie den Messwein kennenlernten. Denn Wein war in der Mongolei früher unbekannt. So verwendete der Priester bei der Wandlung Stutenmilch
Heute wird es wohl etwas Wein als Importware geben, aber die Tradition mit der Stutenmilch blieb anscheinend teilweise erhalten. Papst Franziskus wird uns viel von seiner interessanten Reise erzählen können!

kathpress.at
Experte: Mongolei hat faszinierende christliche Vergangenheit
25.08.2023
"Inkulturationsprozesse führten dazu, dass die Mongolen der christlichen Religion Elemente alten Stammesglaubens hinzugefügt haben. Auf die Lebensumstände der nomadischen Bevölkerung musste ebenfalls Rücksicht genommen werden. Beispielsweise habe man als Messwein Stutenmilch verwendet, denn in der mongolischen Steppe gibt es keinen Weinanbau."

Im Gegenzug könnten ja zwanzig katholische Mädchen für ein Jahr bei katholischen Familien in der Mongolei die vortreffliche mongolische Küche erlernen.
Mongolische Teigtaschen und Nudelsuppe mit Hammelfleisch und das traditionelle Nomadengericht Rindfleisch auf Nudeln

Auch wenn der Aufenthalt kostenlos ist, so sind doch die Reisekosten wie gesagt sehr hoch und das erforderliche Impfprogramm für eine Reise in die Mongolei ist sicher für europäische Eltern nicht ohne Risiko und daher abschreckend

Ich kenne einen Jungen, der von seinem vietnamesischen Klassenkollegen (der in den Sommerferien zu seinen Großeltern heimflog) nach Vietnam eingeladen wurde. Das hätte den deutschen Schüler sehr interessiert! Vor allem die berühmte vietnamesiche Küche und die Kultur und auch die interessante Sprache. Es scheiterte letztlich daran, dass seine Eltern mit den vielen Impfungen nicht einverstanden waren

Sicher gibt es noch viele andere Möglichkeiten der Völkerverständigung zwischen Europa und der Mongolei an die wir noch gar nicht gedacht haben.

Musik könnte eine Idee sein
Hervorragende Geiger in der Mongolei! Besonders die Pferdekopfgeige ist berühmt (Mongolei - Wikipedia)
"In der Zeit des Sozialismus wurden westliche Tänze in der Mongolei eingeführt. Im Jahre 1931 wurde das Staatliche Zentraltheater eröffnet, im Jahre 1963 das Staatliche Theater für Oper und Ballett. Professionelle Tänzer wurden in der Sowjetunion ausgebildet
Aufgeführt wurden Klassiker wie Schwanensee oder Der Nussknacker. Seit der Demokratisierung hat die Bedeutung des Balletts nachgelassen"
Mongolei - Wikipedia

Warten wir ab, mit welchen Ideen und gar schon Projekten Papst Franziskus am kommenden Montag dem 4. September nach Rom zurückkehren wird
#52
Okay, der Thread dient anscheinend nur zu Selbstgespraechen. Geschlossen.


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