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Wort-Meditationen
#31
"Das bist du!", eine der großen Verkündigungen im Vedantischen Hinduismus, ist auch nicht unwitzig übersetzt: "So verstehst du also (,) Priester!"
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#32
(31-10-2022, 20:10)themarhema schrieb: "Das bist du!", eine der großen Verkündigungen im Vedantischen Hinduismus, ist auch nicht unwitzig übersetzt: "So verstehst du also (,) Priester!"

von welcher sprache in welche?

und durch wen?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#33
"Tat Tvam Asi" heißt, von Sanskrit auf Deutsch übersetzt, wörtlich "Das bist du".
Das "das" bezieht sich auf das Brahman, was wiederum die immanente und gleichzeitig transzendente Realität ist.
Von diesem Brahman wird wiederum gesagt, dass es nicht beschrieben werden kann - nicht so, nicht so (neti neti).
Von jemandem, der aufgrund seiner Kastenzugehörigkeit mit Fug und Recht "Aham Brahmasmi", "Ich bin das Brahman", sagen könnte, zu sagen: "Das bist du!" - und damit das Narrativ zu meinen, das entbehrt nicht eines gewissen Witzes.
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#34
(01-11-2022, 02:35)themarhema schrieb: "Tat Tvam Asi" heißt, von Sanskrit auf Deutsch übersetzt, wörtlich "Das bist du".
Das "das" bezieht sich auf das Brahman, was wiederum die immanente und gleichzeitig transzendente Realität ist.
Von diesem Brahman wird wiederum gesagt, dass es nicht beschrieben werden kann - nicht so, nicht so (neti neti).
Von jemandem, der aufgrund seiner Kastenzugehörigkeit mit Fug und Recht "Aham Brahmasmi", "Ich bin das Brahman", sagen könnte, zu sagen: "Das bist du!" - und damit das Narrativ zu meinen, das entbehrt nicht eines gewissen Witzes.

ah ja!

dieses mysteriöse brahman ist also "die immanente und gleichzeitig transzendente Realität" und außerdem ein "Narrativ"

in der tat - außerordentlich witzig

(leider verstehe ich den witz nicht, aber das liegt wohl an meinem einschlägigen unwissen und soll keine weiteren erklärungsversuche provozieren)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#35
Zumindest sind im Deutschen Brahman, Brahma und Brahmane unterschiedliche Begriffe; keine Ahnung, ob das Wortspiel in Sanskrit oder Hindi funktionieren wuerde.

Das Brahman ist letztlich etwas, das Reklovs "Urgrund" beschreiben koennte, oder Urmilschs "Alles ist eins", und ja, es wird meist als gleichzeitig transzendent und immanent gesehen, ein Unterschied zu den meisten christlichen Interpretationen, die Jesus als immanente Manifestation des transzendenten Gottes sehen. Allerdings ist indische Philosophie sehr vielseitig, so dass man solche Aussagen nicht absolut sehen sollte. Bei uns wird Advaita Vedanta ja mehr oder weniger mit "indischer Philosophie" gleichgesetzt.
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#36
Mir ging es, auch mit der ursprünglichen Wortmeditation "Alles ist (mein) Tun", darum, dass man sich auf einfache semantische Konstrukte einlassen kann.

Aus "X Verknüpfungswort Y" wird (eventuell) schnell "god of the gaps" mit einer Allaussage - wenn man dagegen "Reifikation ist (mein) Tun" sagt, ist man (vielleicht) schnell beim Universalienproblem. Es sollte eine rudimentäre "Notationshilfe" (Freud hat beispielsweise das "Über-Ich" so genannt) sein.
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