18-10-2022, 09:23
(18-10-2022, 00:10)Ekkard schrieb: Ich muss sagen, dass ich "es" nicht so habe mit Assoziationen, Atemtechnik und Aufmerksamkeitstraining. Das ist bestenfalls ein Verhalten, das in den Schlaf führt.
(17-10-2022, 15:52)themarhema schrieb: Hier eine kleine Meditation, die ohne Bezug zu transzendenten Entitäten auskommt, vielleicht aber ganz gut geeignet ist für Leute, die sich nicht auf klassische spirituelle Systeme einlassen wollen:Die Reihung dieser 5 Worte hat keinen direkten Sinn; denn "alles" kann nicht getan werden und von mir schon gar nicht. Darauf hat 'Sinai' bereits hingewiesen.
Alles ist (mein) Tun.
Um eine philosophische oder gesellschaftliche Forderung kann es sich auch nicht handeln; denn "mein Tun" kann sich nicht auf alles erstrecken - nicht einmal geistiges Tun, ohne in Selbstwidersprüche zu geraten (Bekanntes, typisches All-Problem).
So viel zur "kleinen Meditation"!
Ich hatte vor etlichen Jahren auch mal ein bisschen vermeintlich wertfreie Meditation ausprobiert, Zen, genauer Shikantaza, wörtlich: nur Sitzen. Auch ich bin nach einer Stunde einfach eingenickt.
Dieses "Alles ist (mein) Tun" funktioniert für mich ganz gut in reizarmen Umgebungen, um sich auf Körperprozesse einzulassen und diese achtsam vielleicht etwas anders zu gestalten. Langsamer atmen, anders sitzen, zulassen statt kontrollieren etc.
Man kann das sehr schnell zur philosophisch-spirituellen Meditation machen, deswegen "mein" in Klammern. Das Subjekt-Objekt-Problem: In welchem Verhältnis stehe ich zu all dem, was mein Körper tut, wenn ich ihn einfach machen lasse? Kann ich noch mehr machen? Oder weniger? Wie sehr kann ich mich zurücknehmen - und wie? Das Beobachterparadoxon: Wenn ich Dingen Aufmerksamkeit schenke, sind die noch dasselbe? Bei gaaanz einfachen Dingen wie Atem, Herzschlag, Puls, Hautempfinden ... Das Paradoxon, dass es mit dem richtigen Körperbewusstsein gar kein Zutun braucht, obwohl alles mein Tun ist etc.