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Planwirtschaft versus Marktwirtschaft
#1
In Zeiten von Krieg oder Wirtschaftskrieg ist es verantwortungslos, sich auf die Mechanismen der Marktwirtschaft zu verlassen.

Diese möchte ich gerne mit Euch diskutieren.
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#2
Was wäre denn eine realistische Wirtschaftsform? Und bedenke, dass Waren und Dienstleistungen durch eine Mangelwirtschaft nicht "herbei gezaubert" werden können. So ist es stets wünschenswert, wenn rares Gut auch teuer ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(05-08-2022, 23:18)Ekkard schrieb: So ist es stets wünschenswert, wenn rares Gut auch teuer ist.

Bis zu einem bestimmten Preis, Ja. Damit es nicht vergeudet wird
Aber ab Erreichen einer kritischen Höhe stellen die Bürger den Mechanismus von Angebot und Nachfrage prinzipiell in Frage.

Wenn es sich vier Tage vor Monatsende nicht mehr ausgeht, wenn nach Bezahlung der Miete, Gas, sonstigen Fixkosten kein Geld mehr zum Fressen da ist

Ja, dann rufen immer mehr Bürger nach einer Kommandowirtschaft. So etwas gab es nicht nur in Rußland
Da gibt es viele schöne Beispiele

Amtliche Lohn-Preis-Abkommen gab es sogar im demokratischen Österreich 1950
Man sehe hier:
Lohn- und Preisabkommen - Wien Geschichte Wiki

Oder der berühmte "Friedenszins" in Wien Wave

Das Rote Wien funktionierte sehr gut!

.
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#4
Und wie sollte diese "Kommandowirtschaft" das fehlende Gas oder den knappen Weizen herbeizaubern?
Gas muss man irgendwo im Ausland kaufen, und bei knappen Guetern wie Weizen regelt das der Markt - in den Folgejahren, da Weizen ja schliesslich erst mal wachsen muss.
Was Preisbremsen angeht, muesste irgendwer die Differenz zwischen dem Preis, zu dem das knappe Gut dann kuenstlich verkauft wird und dem tatsaechlichen Preis, der zu dessen Erwerb aufgebracht wird, bezahlen: die Steuerzahler.

Ansonsten passiert doch etwas. In Deutschland wird der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke diskutiert, und sowohl in Oesterreich als auch Deutschland werden alte Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen. Kraftwerke werden von Gas auf Oel umgeruestet. Die Genehmigungsverfahren fuer Windkraftraeder werden vereinfacht (worueber uebrigens gerade Du Dich furchtbar aufgeregt hast, da Du anscheinend der Ansicht bist, dass Gipfelkreuze Dir mehr helfen wuerden). Das alles braucht halt ein Weilchen.

Auf der Geldseite, bekommen oesterreichische Stromkunden unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze einen einmaligen Zuschuss (indirekt von ihrem Energieversorger).

Ich sehe jetzt nicht, was irgendeine "Kommandowirtschaft" hier anders tun koennte.
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#5
(06-08-2022, 11:28)Ulan schrieb: Auf der Geldseite, bekommen oesterreichische Stromkunden unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze einen einmaligen Zuschuss (indirekt von ihrem Energieversorger).

Ich sehe jetzt nicht, was irgendeine "Kommandowirtschaft" hier anders tun koennte.


Das ist schon wieder diese Schweinerei, dass nur Reiche und Bettler begünstigt werden. Wer kein Parasit ist, sondern hart schuftet, muss in den Sauren Apfel beissen, wie immer. Jeder blöd, der in so einem Pseudostaat noch arbeiten geht.

Im Falle, dass auch eine Kommandowirtschaft die Versorgungslage nicht wesentlich verbessern kann (glaub ich nicht, denn ein gesetzlicher Mietpreisstop ist schnell verordnet), dann heißt es nun mal Spiele statt Brot, Volksbelustigung in der Arena

Wenn schon der Magen leer ist, soll es wenigstens eine Hetz geben


Und das Amtliche Lohn-Preis-Abkommen funktionierte doch in Österreich 1950 sehr gut!
Schleichhändler und Mietwucherer hatten da nix zu lachen. Die Polizei machte keine Würscht und es verging keine Woche, wo nicht ein Ganove
"auf der Flucht erschossen" wurde

So wie heute in den USA

.
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#6
Sag' mal, hast du 'nen ideologischen Knall? Statt die Frage zu beantworten, wie knappes Gut den vermehrt werden soll, kommst du hier mit "erschossenen Ganoven". Mal daran gedacht, das das auch nur "arme Schweine" sind?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
(06-08-2022, 14:56)Sinai schrieb:
(06-08-2022, 11:28)Ulan schrieb: Auf der Geldseite, bekommen oesterreichische Stromkunden unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze einen einmaligen Zuschuss (indirekt von ihrem Energieversorger).

Ich sehe jetzt nicht, was irgendeine "Kommandowirtschaft" hier anders tun koennte.

Das ist schon wieder diese Schweinerei, dass nur Reiche und Bettler begünstigt werden. Wer kein Parasit ist, sondern hart schuftet, muss in den Sauren Apfel beissen, wie immer. Jeder blöd, der in so einem Pseudostaat noch arbeiten geht.

Ich habe keine Ahnung, wie Du so etwas aus dem Zitat herausliest. "Reiche" bekommen eben gerade nicht diesen Zuschuss. Der ist bei Einzelpersonen bei einem Haushaltseinkommen von 50.000 Euros pro Jahr gedeckelt (bei Familien wesentlich mehr), was also die meisten Haushalte umfassen sollte. Ob's viel hilft, weiss ich nicht, und irgendwer muss das ja auch wieder bezahlen.

(06-08-2022, 14:56)Sinai schrieb: Im Falle, dass auch eine Kommandowirtschaft die Versorgungslage nicht wesentlich verbessern kann (glaub ich nicht, denn ein gesetzlicher Mietpreisstop ist schnell verordnet), dann heißt es nun mal Spiele statt Brot, Volksbelustigung in der Arena

Eine Mietpreisbremse verbessert die Versorgungslage? Echt jetzt? Das tut sie offensichtlich nicht, denn dadurch wird auch nicht mehr Gas produziert. Dass man sich darueber unterhalten kann, nicht einfach die generelle Preiserhoehung auf Mieten zuzulassen, ist eine andere Frage, aber da hat wohl immer noch niemand eine verfassungskonforme Regelung gefunden. An der Nebenkostensteigerung kann aber niemand wirklich mehr machen als ein Pflaster draufzukleben.

Zum Rest hat Ekkard auch schon was gesagt. Was soll das? Die momentanen Preiserhoehungen beruhen doch nicht auf einer Inflationsspirale, sondern auf dem Mangel an Rohstoffen. Sollte China Taiwan angreifen oder auch nur per Blockade abschneiden, waere auch der Grossteil der westlichen Chip-Produktion fuer fast alle Technologiesektoren abgeschnitten. Das waere noch verheerender.
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#8
(06-08-2022, 18:45)Ulan schrieb: Sollte China Taiwan angreifen oder auch nur per Blockade abschneiden, waere auch der Grossteil der westlichen Chip-Produktion fuer fast alle Technologiesektoren abgeschnitten. Das waere noch verheerender.

Mit der Chip-Versorgung gibt es eh schon jetzt gravierende Probleme. Obwohl viele Hersteller ihre Lager ziemlich voll hätten. Die Inflation ist in diesem Markt ein ziemliches Probleme, weil die Gewinnmargen (bezüglich Stückpreis) im Verhältnis zu den Produktionskosten sehr... sehr klein sind. Da die allermeisten US-amerikanischen "Hersteller" gerade deswegen ihre Produktion nach Asien ausgelagert haben, um dann auch noch  die Auslieferung hier im Westen  möglichst lange (künstlich) zu verzögern - (je  dringender die Nachfrage (Beispiel Autohersteller), um so stabiler  halten sich die Preise in einem ansonsten sehr volatilen Markt),  könnte es für die westliche Halbleiterindustrie  sogar kurz- und mittelfristig zum "Glücksfall" werden, wenn China Taiwan blockiert. Weil sich dann die Stückpreise für Präzisions-Halbleiter-Chips (Analogtechnik) schlagartig vervielfachen und damit auch die Herstellung im eigenen (westlichen) Land wieder rentabel werden würde. Sogar bei sehr hoher Inflation.

Das mag zwar zunächst mal  alles ziemlich paradox klingen. Aber man bedenke, dass "Chips" nahezu unbegrenzt lagerbar sind und dabei kein bisschen verderben. Berücksichtigen muss man dann auch noch, dass Ingenieure, die in ihren über Jahre entwickelten (komplexen Schaltungen) mit Chips arbeiten, nicht einfach mal einen Chip von der einen Sorte, mit irgend einem Chip von einer anderen austauschen können. Kleinste Schwankungen, allein schon nur in der Temperaturkurve eines Halbleiters, können zur verheerenden Katastrophe  heranwachsen.... Vor allem in der Sensor-Technik ...usw. usf.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#9
(05-08-2022, 01:48)Sinai schrieb: In Zeiten von Krieg oder Wirtschaftskrieg ist es verantwortungslos, sich auf die Mechanismen der Marktwirtschaft zu verlassen.

Diese möchte ich gerne mit Euch diskutieren.
2ohne Marktwirtschaft kostet der Scheffel Weizen heute 2 Euro und morgen vielleicht schon 5 Euro, wenn die Nachfrage ein  klein wenig steigt. Es ist also gerade diese verflixte Marktwirtschaft, die solche Preissprünge "puffert".
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#10
(07-08-2022, 09:53)Geobacter schrieb: Aber man bedenke, dass "Chips" nahezu unbegrenzt lagerbar sind und dabei kein bisschen verderben.

Das ist eine Erfindung von dir. Denn kaum etwas altert so schnell wie ein Chip!
Ein Chip der heute 100 wert ist, ist aufgrund technischer Alterung durch immer neuere Versionen in acht Monaten nur mehr die Hälfte wert.

Das sehen wir ja auf dem völlig unberechenbaren "Computermarkt"
Das vielgepriesene Supermodell von 2020 ist heute Schnee von Gestern Icon_razz

.
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#11
(07-08-2022, 10:46)Sinai schrieb:
(07-08-2022, 09:53)Geobacter schrieb: Aber man bedenke, dass "Chips" nahezu unbegrenzt lagerbar sind und dabei kein bisschen verderben.

Das ist eine Erfindung von dir. Denn kaum etwas altert so schnell wie ein Chip!
Ein Chip der heute 100 wert ist, ist aufgrund technischer Alterung durch immer neuere Versionen in acht Monaten nur mehr die Hälfte wert.

Das sehen wir ja auf dem völlig unberechenbaren "Computermarkt"
Das vielgepriesene Supermodell von 2020 ist heute Schnee von Gestern Icon_razz

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Da hast ganz falsche Vorstellungen von "Chips". Die "Chip`s" für die Analoganalogelektronik werden mit  zunehmenden Alter immer teuer.  Im Gegensatz zu den "Chips" der Digital-Elektronik (Mikroprozessoren/Computer), die nur einen winzigen Bruchteil dessen ausmachen, was man sonst noch so alles unter "Chips" zusammenfasst. Den Autoherstellern, die derzeit einen "Chipmangel" beklagen, fehlt es auch gar nicht an solchen "Digital-Chips", sondern an diesen Analog-Chips für die Sensor-Elektronik.... (Messelektronik)
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#12
(07-08-2022, 16:42)Geobacter schrieb: Die "Chip`s" für die Analoganalogelektronik werden mit  zunehmenden Alter immer teuer.

Der OLDTIMERMARKT ! Icon_lol Wave Heart Occasion14
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#13
(07-08-2022, 16:50)Sinai schrieb:
(07-08-2022, 16:42)Geobacter schrieb: Die "Chip`s" für die Analoganalogelektronik werden mit  zunehmenden Alter immer teuer.

Der OLDTIMERMARKT ! Icon_lol Wave Heart Occasion14
Quatsch... Sogenannte Präzisions OPV (Operationsverstärker) die inoch in den 80iger- bis 90iger Jahren entwickelt wurden  und damals als Pfeningartikel im Umlauf waren, werden auch heute noch in einem der wichtigsten Bereiche der Elektronik (Messverstärker) eingesetzt.. Kosten aber inzw. auch bis zu 10-30 Euro zum Stückpreis, weil sie nicht beliebig austauschbar sind.

Sie werden auch noch produziert.. und nicht wegen des Nostalgiewertes.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#14
(07-08-2022, 16:59)Geobacter schrieb: Sie werden auch noch produziert.. und nicht wegen des Nostalgiewertes.

Veraltete Technologie halt. So wie auch Vergaser für alte Ottomotoren noch im Ersatzteilhandel sind Heart
Überteuert versteht sich!
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#15
(07-08-2022, 17:04)Sinai schrieb:
(07-08-2022, 16:59)Geobacter schrieb: Sie werden auch noch produziert.. und nicht wegen des Nostalgiewertes.

Veraltete Technologie halt. So wie auch Vergaser für alte Ottomotoren noch im Ersatzteilhandel sind Heart
Überteuert versteht sich!

Quatsch. Analog-Elektronik kommt in der Signalverstärkung zum Einsatz. Digital-Elektronik in der Signalverarbeitung. Digital-Elektronik schaltet nur zwischen Spannung-Aus und Spannung-An hin und her. Kann also mit kleinen Strömen/Spannungen wie die von Messgebern/Sensoren nichts anfangen. Deren Ströme/Spannungen sind  meist um den Faktor 1000-1.000.000. kleiner als die Arbeitsspannungen der Digitalelektronik und müssen also erst mal verstärkt und dann von Analog nach Digital konvertiert werden. Hier gibt es keine Alternative.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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