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Gibt es einen Gott?
#46
(03-08-2022, 14:34)Rosenzweig schrieb: Wie das vor Jahrhunderten gewesen sein mag, da verlasse ich mich nicht auf Historiker, sondern allein auf die Anthroposophie, die geisteswissenschaftlich die Hintergründe aufdeckt.


Na ja. Ich habe einmal ernsthaft versucht, mich in die sogenannte Anthroposophie des Rudolf Steiner et al einzulesen, fand aber nur
geschwollenes Gerede

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#47
(03-08-2022, 14:34)Rosenzweig schrieb:
(03-08-2022, 14:04)Ulan schrieb: Na das mit Sicherheit nicht, da die Entwicklung zu der Zeit, als solche dogmatischen Fragen geklaert wurden, 

Mit solchen Behauptungen kann ich nichts anfangen. Dafür aber kann ich die heutige Zeit und ihren Materialismus erkennen und auch, dass dieser nicht mal eben entstanden ist, sondern sich entwickelt hat. 
Wie das vor Jahrhunderten gewesen sein mag, da verlasse ich mich nicht auf Historiker, sondern allein auf die Anthroposophie, die geisteswissenschaftlich die Hintergründe aufdeckt.

Nun gut, Unkenntnis von Geschichte wie bei Dir verfuehrt aber zu Fehlern im Urteil, weshalb man so etwas vermeiden sollte. Steiner war auch in Philosophie nicht so ganz fit, und ich bin mir klar darueber, dass Deine Konfusion in diesem spezifischen Punkt in Steiners eigener Konfusion begruendet liegt (wir hatten das hier schon mal angerissen). Wann die dogmatische Frage der Trinitaet geklaert wurde, ist vollkommen klar und historisch belegt. Welche Gedanken dahinter steckten, ist auch klar, weil auch das schriftlich festgehalten wurde. Was irgendeine esoterische Bewegung wie die Anthroposophie dazu denkt, ist letztlich nicht besonders interessant. Vielleicht waere ein Blick ueber den Tellerrand hier mal angebracht.
#48
(03-08-2022, 16:05)Ulan schrieb: Anthroposophie

Das ist doch Kalliphonie in höchster Blüte.
Mir kommt das so vor, wie wenn ein Meister der Kalligraphie wundervoll schöne Seiten schreibt, jeder einzelne Buchstabe ein Kunstwerk, aber es ist kein echter Text vorhanden

Schön reden und wundervolle Sätze zu formulieren ist noch keine Lehre !
Ein Ohrenschmaus als entspannende Hintergrund-Geräuschkulise beim Autofahren oder beim kochen, aber genau hinhören tut man besser nicht Heart

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#49
(03-08-2022, 15:16)Reklov schrieb: ... mit Sprachkunst allein kommt man auch hier zu keinem gültigen Resultat Icon_exclaim  Denn - es gibt auch Gedankenmodelle, die z.B. sagen, dass der Gottesgedanke keinem Menschen möglich wäre, würde er nicht von Anbeginn in ihm "eingepflanzt" worden sein.

Das halte ich fuer eine unsinnige These. Menschen haben immer die Welt um sich herum beobachtet und Fragen an sie gestellt. Aus dem von Dir so oft wiederholten Gedanken, dass es keine Wirkung ohne Verursacher gibt, erklaerten sie sich z.B., dass ein Blitz von einem wuetenden Gott geschleudert wurde (Zeus, Thor oder Jahwe sind typische Beispiele). Die "Beseelung" der Welt, also von allem um uns herum, das sich bewegt, war schon immer die moegliche Antwort auf Fragen, die Menschen nicht beantworten konnten.

Du hast doch selbst schoen zusammengefasst, warum magisches Denken ganz normal ist, wenn man Fragen hat, auf die man keine Antworten hat:
(03-08-2022, 15:16)Reklov schrieb: >> Kein Programm ohne Programmierer und kein Gesetz ohne Gesetzgeber. <<
Deine Antwort auf diese Frage ist die, die Menschen sich letztlich gegeben haben, um das endlose "Warum?" ihrer Kindertage abzustellen und sich eine Scheinantwort geben zu koennen, um ihren Geist davon zu befreien. Der Lueckengott vergeht halt nicht so schnell.
#50
(03-08-2022, 16:11)Sinai schrieb:
(03-08-2022, 16:05)Ulan schrieb: Anthroposophie
Das ist doch Kalliphonie in höchster Blüte.
Mir kommt das so vor, wie wenn ein Meister der Kalligraphie wundervoll schöne Seiten schreibt, jeder einzelne Buchstabe ein Kunstwerk, aber es ist kein echter Text vorhanden

Schön reden und wundervolle Sätze zu formulieren ist noch keine Lehre !
Ein Ohrenschmaus als entspannende Hintergrund-Geräuschkulise beim Autofahren oder beim kochen, aber genau hinhören tut man besser nicht.

So einfach darf man sich das ja nun auch nicht wieder machen. Zwar arbeitet Anthroposophie mit einem Etikettenschwindel (sie ist keine "Geisteswissenschaft", sondern eine esoterische Weltanschauung), aber was Weltanschauungen angeht, ist sie jetzt zumindest in sich halbwegs stimmig. Dass sie sich auf schlichte Behauptungen gruendet, die nicht falsifizierbar sind, unterscheidet sie jetzt auch nicht von anderen Weltanschungen oder Religionen.

Ich halte die Grundlage und auch einige der Lehren der Anthroposophie zwar fuer falsch, aber manche ihrer Ziele sind ja nicht schlecht. Dass sie heute ein Beet darstellt, auf dem so manche Verschwoerungstheorie wachsen kann, ist aber wohl nicht von der Hand zu weisen.
#51
(03-08-2022, 16:26)Ulan schrieb:
(03-08-2022, 16:05)Ulan schrieb: Anthroposophie
Dass sie sich auf schlichte Behauptungen gruendet, die nicht falsifizierbar sind, unterscheidet sie jetzt auch nicht von anderen Weltanschungen oder Religionen.


Damit erfüllt sie nicht das Popper-Kriterium.
Sie ist damit nicht Wissenschaft, sondern irgendeine Weltanschung und/oder Religion

.
#52
Ich behaupte , es gibt KEINEN Gott!
Warum soll es eine Instanz geben, die ÜBER uns herrscht?
Was soll Sinn und Zweck dessen sein, dass der Geist eines Menschen Gott spielen soll?
Fälschlich!

WIR sind keine GÖTTER.
Daher hat der Mensch auch ehrlich keinen Geist real betrachtet.
Man kann sich aber sehr gut vorstellen, wie das leben sein könnte, wenn der Mensch einen Geist hätte.
Wir alle ENTSCHEIDEN über unsere Zukunft selber. Durch Jammern, Klagen, Meckern oder gestalten.

WIR SIND DER SCHÖPFER DER SEELE.
Die Seele ist die mobile Körperwohnung.
#53
Aber kann es nicht eine Art überpersönliches Bewusstsein geben, in das die Interessen Vieler einfließen und auf diese Weise zu einem Inhalt werden, der wiederum von Vielen geteilt wird? Hierin steckt bewusst die Idee einer Rückkopplung, die sich unter bestimmten günstigen Bedingungen selbst aufschaukelt.
Das ist zumindest eine Art Geist, die im übrigen sehr gefährlich werden kann. Man denke an die vielen Kriege.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#54
das müsste die "Seele" des Körpers sein oder das Karma. Was man auch Schicksal nennt.
#55
(04-08-2022, 16:15)Heilungsplanet schrieb: Ich behaupte , es gibt KEINEN Gott!
Warum soll es eine Instanz geben, die ÜBER uns herrscht?

Warum denn nicht? Das kommt sehr darauf an, was man sich wie darunter vorstellt und welche Wege man dazu einschlägt.
#56
(03-08-2022, 16:18)Ulan schrieb:
(03-08-2022, 15:16)Reklov schrieb: >> Kein Programm ohne Programmierer und kein Gesetz ohne Gesetzgeber. <<
Deine Antwort auf diese Frage ist die, die Menschen sich letztlich gegeben haben, um das endlose "Warum?" ihrer Kindertage abzustellen und sich eine Scheinantwort geben zu koennen, um ihren Geist davon zu befreien. Der Lueckengott vergeht halt nicht so schnell.

Hallo Ulan,

... das WARUM der Kindertage unterscheidet sich immerhin sehr deutlich vom Fragen und Wissenwollen eines ausgebildeten Forschers!  Icon_rolleyes Auch ist der von mir gewählte Slogan alles andere, als nur eine Scheinantwort, - denn - immerhin baut sich ja unsere gesamte Erkenntnis und Erfahrung darauf auf Icon_exclaim
Oder kennst Du etwa ein Computer-Programm, dass sich selbst erfunden hat, oder einen Paragraphen, der sich eigenmächtig in unser Gesetzbuch eingetragen hat? Icon_razz Oder glaubst Du, das Anziehen und Abstoßen von Teilchen wäre deren Absicht unterworfen? (Bekanntlich streiten ja 2 große buddhistische Schulen immer noch darüber, ob denn Atome inhärenten Geist haben oder nicht?) Icon_frown

Vielleicht solltest Du damit anfangen, Deinen Geist von einem "Lückengott" zu befreien, denn eine Lücke kann ja in keinem Fall als Kraft/Energiequelle gedacht/eingestuft werden.

Wer z.B. daran zweifelt, dass nicht nur unsere Erde einem "Plan" unterliegt, der darf sich ja zunächst mal die einfache Frage stellen, warum denn Pflanzen die so lebenswichtigen Nahrungsstoffe für Menschen und Tiere beinhalten/hervorbringen? Keiner von uns würde ja behaupten wollen, dass z.B. Landpflanzen schon im voraus wissen konnten, dass sich über lange Evolutionsstufen Wassertiere zu Landbewohnern entwickeln würden, welche dann auch ein entsprechendes "Nahrungsangebot" zum Überleben benötigen. Immerhin sind etwa 90 % der gesamtem Säugetierpopulation Pflanzenfresser.

Was davor in der Zeit bis vor mehr als sieben Millionen Jahren lag, als sich die Linien von Schimpanse und Mensch trennten, ist heiß umstritten und gilt als allenfalls "menschenartig". Nicht bestritten werden kann aber, dass beide Linien sich u.a. von den Früchten der Bäume ernähren konnten, obwohl sie nicht als "Gärtner oder Züchter" tätig gewesen waren!  Icon_razz

>> Obwohl fossile Funde sehr viel über die Größe und Komplexität der Pflanzen- und Baumentwicklung im Devon offenbaren, kann über ihren Einfluss auf die damaligen Ökosysteme der Erde nur spekuliert werden. „Wir glauben, dass mit der Entstehung von Wäldern ein ökologischer und klimatischer Wandel eingesetzt hat“, so Christopher Berry. Dieser habe sogenannte Mikro-Ökosysteme mit neuen Pflanzen- und Tierarten hervorgebracht.

Die Wälder entzogen der Atmosphäre Kohlendioxid, was zu einer Veränderung des globalen Klimas führte. Die Temperaturen sanken und die Bedingungen auf der Erde wurden denen von heute ähnlich. << (WeLT WISSEN)

Zu glauben, alles wäre nur planloser Zufall, ist also ebenfalls lediglich eine "Glaubensfrage".

Gruß von Reklov

(Kein Programm ohne Programmierer und kein Gesetz ohne Gesetzgeber.)
#57
(04-08-2022, 21:29)Rosenzweig schrieb:
(04-08-2022, 16:15)Heilungsplanet schrieb: Ich behaupte , es gibt KEINEN Gott!
Warum soll es eine Instanz geben, die ÜBER uns herrscht?

Warum denn nicht? Das kommt sehr darauf an, was man sich wie darunter vorstellt und welche Wege man dazu einschlägt.

Hallo Heilungsplanet,

... jeder Mensch ist in der Lage, eine persönliche Behauptung aufzustellen! Die Beweisführung fällt dann aber schon weit schwerer aus! Icon_razz

Schon Deine Vorstellung einer Instanz, die über uns herrscht, setzt sich der Kritik aus, denn - immerhin sind wir uns in Freiheit geschenkt worden, wenn diese auch zeitlich und räumlich sehr begrenzt ist/scheint. (?)

Gruß von Reklov
#58
(03-08-2022, 16:05)Sinai schrieb:
(03-08-2022, 14:34)Rosenzweig schrieb: Wie das vor Jahrhunderten gewesen sein mag, da verlasse ich mich nicht auf Historiker, sondern allein auf die Anthroposophie, die geisteswissenschaftlich die Hintergründe aufdeckt.


Na ja. Ich habe einmal ernsthaft versucht, mich in die sogenannte Anthroposophie des Rudolf Steiner et al einzulesen, fand aber nur
geschwollenes Gerede


Vor vielen Jahren las ich ein Buch von R. Steiner und fand es sehr ungewöhnlich, aber nicht uninteressant.

Steiner konnte dank eines Stipendiums ab Oktober 1879 an der Technischen Hochschule in Wien studieren. Sein Hauptfach war Mathematik, Nebenfächer waren Chemie, Physik, Geologie, Mineralogie, Biologie, Botanik, Zoologie, Mechanik und Maschinentechnik. Steiners Studienziel war das Lehramt an Realschulen. Daneben besuchte er Lehrveranstaltungen über deutsche Literatur und ging auch wegen philosophischer, literarischer, historischer und medizinischer Fragen an die Wiener Universität, wo er, ohne gymnasiale Matura in Latein, nur einen Gaststatus hatte. (Wiki)

R. Steiner berief sich auf seine hellseherischen Fähigkeiten. Seine Sprache unterscheidet sich nun mal von der üblichen Alltagssprache.
Bemerkensert aber bleibt,, dass sich ein naturwissenschaftlich ausgebildeter Mensch solchen grenzüberschreitenden Themen widmete.

Gruß von Reklov
#59
(10-08-2022, 15:44)Reklov schrieb:
(04-08-2022, 21:29)Rosenzweig schrieb:
(04-08-2022, 16:15)Heilungsplanet schrieb: Ich behaupte , es gibt KEINEN Gott!
Warum soll es eine Instanz geben, die ÜBER uns herrscht?

Warum denn nicht? Das kommt sehr darauf an, was man sich wie darunter vorstellt und welche Wege man dazu einschlägt.


... jeder Mensch ist in der Lage, eine persönliche Behauptung aufzustellen! Die Beweisführung fällt dann aber schon weit schwerer aus! Icon_razz

Schon Deine Vorstellung einer Instanz, die über uns herrscht, setzt sich der Kritik aus, denn - immerhin sind wir uns in Freiheit geschenkt worden, wenn diese auch zeitlich und räumlich sehr begrenzt ist/scheint. (?)

Sie fällt aus, weil sie nicht der rechte Weg ist.

Mit einer Instanz über uns sind selbst bei Atheisten Vorstellungen des blinden Gehorsams verknüpft, die aus dem vorgeblichen Christentum stammen. Kann man sich von solch einer Vorstellung, dass eine Beziehung zu einer höheren Instanz nur durch jenen Gehorsam möglich sei, nicht lösen, ist man von ihr gefangen und alles andere als frei.
#60
(10-08-2022, 16:00)Reklov schrieb: R. Steiner berief sich auf seine hellseherischen Fähigkeiten.

Solche Leute sind immer verdächtig. Für mich gilt da die Schuldvermutung.
Außer der angebliche Hellseher kann beweisen, daß er kein Schwindler ist.


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