14-01-2023, 01:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-01-2023, 12:31 von Ulan.
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(14-01-2023, 00:35)Lovest schrieb: Bzgl Daniel: also gegen die Begrifflichkeit Möchtegern Prophet würde er sich sicher wehren. Er hatte ja korrekt für Nebukadnezar weisgesagt.
Das Buch Daniel zeigt eine generelle historische Unkenntnis ueber die Zeit Nebukadnezars, der Abfolge und Familienverhaeltnisse der Herrscher Babylons und auch bzgl. der persischen Eroberer, weshalb es sich um eine lange nach den geschilderten Ereignissen abgefasste Erzaehlung handeln muss. Aehnliche Fehler finden sich spaeter bei hellenistischen Historikern, so dass das die Abfassungszeit naeher einengt. Da sich der Text am besten mit den Verhaeltnissen zur Zeit Antiochius IV. Epiphanes und den damaligen Geschehnissen in den ptolemaeischen und seleukidischen Herrscherhaeusern auskennt, kann man die Abfassung des Buchs bis auf vier Jahre genau bestimmen. Ab dem Punkt werden auch alle Prophezeiungen falsch. Das war uebrigens schon in der Antike bekannt.
(14-01-2023, 00:35)Lovest schrieb: Und für die Endzeit also 20.Jahrhundert- erstaunliche Dinge prophezeit.
Die Endzeit, die im Buch Daniel prophezeit wurde, haette in den Jahren 167-164 v.Chr. beginnen sollen, als der seleukidische Herrscher Antiochus IV. Epiphanes versuchte, den juedischen Glauben gewaltsam auszuloeschen. Anders als vorhergesagt scheiterte er aber, und die Endzeit kam auch nicht.
(14-01-2023, 00:35)Lovest schrieb: Aber bevor ich mehr schreibe und Du letztlich nur mit "naja ist halt eine beliebige Interpretation" schreibst: würdest Du denn überhaupt eine Deutung akzeptieren ?
Die Deutung ist doch jetzt seit der Antike bekannt. Schon der Neuplatoniker Porphyrius hatte um das Jahr 300 n. Chr. aufgezeigt, dass das Buch Daniel im zweiten Jahrhundert v.Chr. verfasst worden sein muss, weil alle vorhergesagten Details ab dem Zeitpunkt falsch wurden. An dieser Interpretation hat sich bis heute nichts geaendert, und das ist immer noch die gaengige Auslegung.