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Gott ist ein Amt
(19-02-2022, 21:03)Marut schrieb:
(19-02-2022, 03:33)Helmut-Otto Manning schrieb: Das die Innehaber der Stellung Gott ständig wechseln, ist die Funktion ein Amtsträger! Das reicht von Enki über Horus, Jupiter, Zeus, Jahwe bis zu Allah! Nur im Christentum führt Gott keinen Eigennamen mehr! Darum ist der Titel des Threads korrekt!
Hallo! Dem kann ich mich nur anschließen. Auch ich sehe Gott nicht als Erstes als eine Art Wesenheit, sondern als eine Rolle/Funktion. Hier wird der Begriff "Amt" gebraucht, aber es ist wohl sinngemäß dasselbe gemeint. Gott ist die höchste moralische Instanz, derjenige, der über subjektiv gut und böse entscheidet. Wer oder was diese Stellung innehat, kann sich ändern. Monotheistische Religionen erheben darauf einen Allmachtsanspruch. Icon_arrowl- "Wer ist wie Gott?" 
LG Marut
Ein Amt ist durch die Pflichten definiert, die der Amtsträger zu erfüllen hat. Das können auch rein symbolische, zeremonielle, rituelle Pflichten sein, aber es sind auf jeden Fall Pflichten. Der Amtsträger wird formell in sein Amt eingesetzt und übernimmt damit die entsprechenden, genau definierten Pflichten. Wenn er diese nicht mehr erfüllen kann oder will, muss er zurücktreten oder wird abgesetzt. Da Gott keinerlei Pflichten hat, hat er kein Amt. Er wurde ja auch nie in ein solches formell eingesetzt, was die Voraussetzung dafür wäre, dass er Amtsträger ist.

Natürlich ist mit "Amt" hier "Funktion" gemeint. Aber "Amt" und "Funktion" sind in der deutschen Sprache, und auch in anderen Sprachen, keine Synonyme. Wenn solche Begriffe synonym verwendet werden, ist das ein Zeichen für Verlotterung der Sprache. Wenn die Sprache verlottert, dann verlottert auch das Denken. Gerade im frühen 21. Jahrhundert lässt sich dieser Zusammenhang vielfach beobachten.

Wenn nun festgestellt wird, dass Gott eine Funktion hat, kommt man der Wirklichkeit näher. Der Gott JHWH beispielsweise hatte und hat die Funktion, bestimmte Bedürfnisse seiner Anhänger zu befriedigen. Seine Anhänger haben ihn so erschaffen und im Lauf der Zeit so modifiziert, dass er jeweils zu ihren aktuellen Bedürfnissen passte. Das ist wahr, aber auch sehr trivial. Außerdem trifft es nur mit Einschränkungen zu. Seine wichtigste Funktion war, seinem auserwählten Volk in den häufigen militärischen Auseinandersetzungen mit Nachbarvölkern, die mit äußerster Brutalität ausgetragen wurden, jeweils den Sieg zu verschaffen. Als Gegenleistung dafür wurde er kultisch verehrt und bekam Opfer (im Fall von Jiftachs Tochter auch Menschenopfer, sie wurde für ihn geschlachtet). Allerdings erlitt das auserwählte Volk in den Kriegen auch zahlreiche Niederlagen, und das bedeutete, dass JHWH die ihm zugedachte Hauptfunktion oft nicht erfüllte. Somit ist die Feststellung, dass er eine Funktion hatte, nur sehr bedingt wahr - es funktionierte oft nicht. Aus religionspsychologischer Sicht kann man aber sagen, dass er Funktionen hatte und heute noch hat. Deren häufige Nichterfüllung ist für seine Anhänger ein Problem, das sie unterschiedlich zu lösen versuchen.
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(20-02-2022, 02:35)Apollonios schrieb:
(19-02-2022, 21:03)Marut schrieb:
(19-02-2022, 03:33)Helmut-Otto Manning schrieb: Das die Innehaber der Stellung Gott ständig wechseln, ist die Funktion ein Amtsträger! Das reicht von Enki über Horus, Jupiter, Zeus, Jahwe bis zu Allah! Nur im Christentum führt Gott keinen Eigennamen mehr! Darum ist der Titel des Threads korrekt!
Hallo! Dem kann ich mich nur anschließen. Auch ich sehe Gott nicht als Erstes als eine Art Wesenheit, sondern als eine Rolle/Funktion. Hier wird der Begriff "Amt" gebraucht, aber es ist wohl sinngemäß dasselbe gemeint. Gott ist die höchste moralische Instanz, derjenige, der über subjektiv gut und böse entscheidet. Wer oder was diese Stellung innehat, kann sich ändern. Monotheistische Religionen erheben darauf einen Allmachtsanspruch. Icon_arrowl- "Wer ist wie Gott?" 


Natürlich ist mit "Amt" hier "Funktion" gemeint. Aber "Amt" und "Funktion" sind in der deutschen Sprache, und auch in anderen Sprachen, keine Synonyme. Wenn solche Begriffe synonym verwendet werden, ist das ein Zeichen für Verlotterung der Sprache.

So ernst muss man das nicht nehmen. Zumindest heutzutage nicht mehr. Damals, als die Lebensumstände  unserer uns vorausgehenden Ahnen noch deutlich schwieriger waren und man tatsächlich nur hoffen konnte, dass ein kleines Unwohlsein nicht schon den Anfang vom jähen Ende  bedeutete.. und man auch sonst ständig in schon fast hysterischer Furcht vor solchen "Fällen" wie dem Unfall, dem Todesfall, dem Überfall... dem Durchfall lebte..... oder weil man im Notfall nur von der Gnade Gottes gerettet werden konnte.... so dass man tatsächlich dem allmächtigen, aber doch sehr launischen. wie allseits sehr reizbaren Herrscher über das  eigene Schicksal und auch dem der eigenen herzallerliebsten Nächsten ....dankbar sein musste , wenn man den Tag "heil" überlebte und auch die darauf folgende finstere Nacht mit ihren beängstigenden Geräuschen und gespensterhaften Schatten.......... gar noch begleitet von erschrecklichsten Träumen, in denen man Verstorbenen begegnete und eine solche Begegnung fast immer einem Un-Heil vorauseilte, welches dann in den darauf folgenden Tagen  irgendwo und irgendwie zuschlug und also gar kein kein Zufall sein konnte, weil es da ja ganz augenscheinlich immer eine Korrelation gab.   .....usw. usf.

Ganz nebenbei auch eine recht sinnvolle Erklärung, warum die Menschen der sogenannten Bandkeramiker-Zeit-Kultur, die Gebeine ihrer Verstorbenen oft über tausende Kilometer weit, an einen sichern, "heiligen Ort" brachten..., wenn ihnen diese Verstorben all zu oft im Traum erschienen.........um das nächste "Un-Heil" anzukündigen...
  ...... heilen, Heil, heilig...................

Das war damals, als die Frommen noch gar keine solchen Idioten waren.  Die Funktion  Gottes in unseren Tagen ist eine ganz andere und soll wohl dem menschlichen "Platz-Hirsch-Imponiergehabe"  als "unergründliche" Rechtfertigung genüge tun...

So gesehen, ist Gott in seiner Funktion von damals, zum beliebigen "Narzissten- und Schizopathen-Trend" von heutzutage geworden..........
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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