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Ist Atheismus ein Glaube?
#61
(25-12-2021, 14:28)Ulan schrieb: Licht von jenseits des Ereignishorizonts kann uns grundsaetzlich nicht erreichen.

Unabhängig davon, dass wir das ursprüngliche Thema wieder einmal zu verlassen beginnen, muss ich anmerken, dass ich nicht vom Ereignishorizont sondern vom Beobachtungshorizont gesprochen habe. Allein schon im Wort steckt die Möglichkeit, zu beobachten. Und wenn ich das richtig verstanden habe, könnten die Infrarot-Aufnahmen des neuen Teleskops Erkenntnisse bringen, wo das physikalisch derzeit Machbare endet. Korrekt?
Der Mensch schuf Gott.
Und hat bis heute daran zu schaffen.
#62
(25-12-2021, 17:32)Athon schrieb: die Infrarot-Aufnahmen des neuen Teleskops Erkenntnisse bringen, wo das physikalisch derzeit Machbare endet. Korrekt?

...die bisher physikalisch machbare optische Auflösung für Weltraumteleskope  in einem "relativen" elektromagnetischen Frequenzbereich des Lichtes. (Infrarot) ....Die bisherigen Grenzen der Physik bleiben da sehr wahrscheinlich unangetastet. Das ganze ist in etwa Vergleichbar mit dem Leistungssprung der heutigen Bildprozessoren handelsüblicher Digitalkameras, gegenüber den ersten Modellen  der frühen 1980iger Jahre...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#63
(25-12-2021, 17:32)Athon schrieb:
(25-12-2021, 14:28)Ulan schrieb: Licht von jenseits des Ereignishorizonts kann uns grundsaetzlich nicht erreichen.

Unabhängig davon, dass wir das ursprüngliche Thema wieder einmal zu verlassen beginnen, muss ich anmerken, dass ich nicht vom Ereignishorizont sondern vom Beobachtungshorizont gesprochen habe. Allein schon im Wort steckt die Möglichkeit, zu beobachten.

Ja, aber Du kannst trotzdem nicht jenseits dieses Horizonts schauen; der erweitert sich zwar, aber das faellt in den paar Jahren, die wir als Menschheit bis jetzt existiert haben, nicht weiter auf.

(25-12-2021, 17:32)Athon schrieb: Und wenn ich das richtig verstanden habe, könnten die Infrarot-Aufnahmen des neuen Teleskops Erkenntnisse bringen, wo das physikalisch derzeit Machbare endet. Korrekt?

Wie Geobacter anmerkte, geht es hier eher um technische Machbarkeiten. Wie gesagt, wir reden von extrem schwachem Infrarot-Licht, und da muessen halt besondere Bedingungen erfuellt sein, dass wir das technisch ueberhaupt beobachten koennen. In dem Fall geht's, erstens, um die Ausschaltung der atmosphaerischen Filterwirkung und, zweitens, um die weitgehende Ausschaltung der Stoerung durch unsere Sonne, was beides durch Parken des Teleskops im L2-Lagrange-Punkt erreicht werden soll. Deshalb soll das JWST weiter schauen koennen als Hubble, natuerlich dann in einem anderen Frequenzband. Im Prinzip hoffen die Erbauer auf einen aehnlichen "Aha"-Effekt, wie als Hubble damals herausfand, dass die "schwarzen" Bereiche des Himmels Milliarden von Galaxien enthalten.

Edit: Das alles passt aber wahrscheinlich viel besser in einen anderen Thread (von Ekkard, glaube ich), den wir vor kurzem mal hatten.
#64
(25-12-2021, 19:02)Geobacter schrieb: Das ganze ist in etwa Vergleichbar mit dem Leistungssprung der heutigen Bildprozessoren handelsüblicher Digitalkameras, gegenüber den ersten Modellen  der frühen 1980iger Jahre...

Die Digitale Welt machte seit 1980 unvorstellbare Fortschritte.
Immer mehr "Information". Aber leider ist 99 % der Information Müll, Reklame, fake news, Gerüchte, Werbung, Geschreibsel von College Girls, Klatschspalten . . . in Wahrheit keine Information — Entbehrlich.

Wir leben nicht im Informationszeitalter — sondern im Desinformationszeitalter Eusa_dance
#65
(26-12-2021, 06:03)Sinai schrieb: Immer mehr "Information". Aber leider ist 99 % der Information Müll, Reklame, fake news, Gerüchte, Werbung, Geschreibsel von College Girls, Klatschspalten . . . in Wahrheit keine Information — Entbehrlich.

Wir leben nicht im Informationszeitalter — sondern im Desinformationszeitalter  Eusa_dance

Dann bist du als Desinformatiker ja ganz in deinem "Element".... äh.. richtigen,  exakt auf dich zugeschnittenen Zeitalter.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#66
Glaube bedeutet, eine Ursache für ein Ereignis zu vermuten, die möglich ist. Oder eine Möglichkeit für die Zukunft zu erwarten! Geschwätz zu unsichtbaren, fliegenden Zauberern ist Aberglaube!!

Als radikaler Atheist glaube ich, dass der HSV auch diese Saison nicht wieder in die 1. Bundesliga aufsteigt

Manning
#67
@Helmut-Otto: Gerade das Vermischen dieser beiden Bedeutungen von "Glaube" zu vermeiden - also, um es neutraler Auszudruecken, religioese Ueberzeugungen vs. einfacher Annahmen - bemuehen wir uns hier im allgemeinen. Das von Theisten aufgebrachte "tu quoque" Argument ist ansonsten leicht als billiges, aber gedanklich absichtlich unscharfes Vermischen dieser unterschiedlichen Bedeutungen zu entlarven.
#68
(22-01-2022, 00:36)Helmut-Otto Manning schrieb: Glaube bedeutet, eine Ursache für ein Ereignis zu vermuten, die möglich ist. Oder eine Möglichkeit für die Zukunft zu erwarten! Geschwätz zu unsichtbaren, fliegenden Zauberern ist Aberglaube!!

Als radikaler Atheist glaube ich, dass der HSV auch diese Saison nicht wieder in die 1. Bundesliga aufsteigt

Manning

...weis nicht...

...glauben bedeutet nicht zu wissen, aber halt mal zu schätzen. Bezüglich Aberglaube würde das bedeuten, dass man Unmögliches, für das es keinerlei vermittelbaren Erfahrungswerte gibt, für das am ehesten Wahrscheinlichste hält. Eine Einschätzung auf die man dann natürlich auch stolz sein möchte. Und natürlich ist aller Stolz keinen Pfifferling wert, wenn ihm nicht die gebührende Aufmerksamkeit und Bewunderung zu teil wird. Weil einem aber von Seiten seiner Artgenossen für eine solche Einschätzung und mit dem damit einhergehenden Stolz, heutzutage meist wenig Aufmerksamkeit und noch weniger Bewunderung zu teil wird, muss man sich schon selber kräftig dafür loben und alle anderen Einschätzungen als minderwertig abtun....
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#69
@ ulan:

Glaube hat nur eine Bedeutung! Es ist eine Abwertung der Christen, andere Kulte als Aberglaube zu bezeichnen! Das mache ich nicht mit. Ströme von Blut in der Geschichte, verbieten mir jeglichen Respekt vor Christentum und Islam!

Manning
#70
(22-01-2022, 23:20)Helmut-Otto Manning schrieb: Glaube hat nur eine Bedeutung! Es ist eine Abwertung der Christen, andere Kulte als Aberglaube zu bezeichnen! Das mache ich nicht mit. Ströme von Blut in der Geschichte, verbieten mir jeglichen Respekt vor Christentum und Islam!

..naja.. eigentlich sollte man ja auch kein Bier mehr trinken, wenn man sich ungefähr vorstellen kann, wie viele Vergewaltigungen, Totschlagdelikte und andere Gewaltverbrechen auf das Konto von Biertrinker gehen...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#71
(22-01-2022, 23:20)Helmut-Otto Manning schrieb: @ ulan:

Glaube hat nur eine Bedeutung! Es ist eine Abwertung der Christen, andere Kulte als Aberglaube zu bezeichnen! Das mache ich nicht mit.

Darum ging es bei meiner Bemerkung gar nicht, und schon gar nicht um die Unterscheidung Glaube/Aberglaube. Das Wort "glauben" hat unterschiedliche Bedeutungen. Um hier mal den Duden zu zitieren (siehe *https://www.duden.de/rechtschreibung/glauben ):

1. a) für möglich und wahrscheinlich halten, annehmen; meinen
1. b) fälschlich glauben, für jemanden oder etwas halten; wähnen
2. a) für wahr, richtig, glaubwürdig halten; gefühlsmäßig von der Richtigkeit einer Sache oder einer Aussage überzeugt sein
2. b) jemandem, einer Sache vertrauen, sich auf jemanden, etwas verlassen
3. a) vom Glauben (2a) erfüllt sein, gläubig sein
3. b) in seinem Glauben (2a) von der Existenz einer Person oder Sache überzeugt sein, etwas für wahr, wirklich halten

Glaube an Gott oder Gespenster (das sind die im Duden gebrachten Beispiele) fallen unter 3. b), Atheismus faellt, je nach Auspraegung, unter 1. a) oder 2. a) .
#72
(23-01-2022, 00:26)Ulan schrieb: Darum ging es bei meiner Bemerkung gar nicht, und schon gar nicht um die Unterscheidung Glaube/Aberglaube. Das Wort "glauben" hat unterschiedliche Bedeutungen. Um hier mal den Duden zu zitieren (siehe *https://www.duden.de/rechtschreibung/glauben ):

1. a) für möglich und wahrscheinlich halten, annehmen; meinen
1. b) fälschlich glauben, für jemanden oder etwas halten; wähnen
2. a) für wahr, richtig, glaubwürdig halten; gefühlsmäßig von der Richtigkeit einer Sache oder einer Aussage überzeugt sein
2. b) jemandem, einer Sache vertrauen, sich auf jemanden, etwas verlassen
3. a) vom Glauben (2a) erfüllt sein, gläubig sein
3. b) in seinem Glauben (2a) von der Existenz einer Person oder Sache überzeugt sein, etwas für wahr, wirklich halten

Glaube an Gott oder Gespenster (das sind die im Duden gebrachten Beispiele) fallen unter 3. b), Atheismus faellt, je nach Auspraegung, unter 1. a) oder 2. a) .

Hallo Ulan,

Gefühle hin oder her  Eusa_snooty   ... zunächst ist es eine Tatsache, dass, wenn jemand sagt "Ich glaube nicht an Gott", er diesen damit zumindest schon mal sprachlich in einen "Raum" stellt, nur dass er eben bezeugt, nicht an dessen Existenz "glauben" zu können/wollen.

Sagt jemand aber "Es gibt keinen Gott", stellt er eine sprachlich anders formulierte Behauptung auf - die er "natürlich" nicht beweisen kann. Vor allem steht er vor der einfachen Tatsache, dass der von uns beobachtbare Mikro- und Makrokosmos nicht von ihm geschaffen worden ist, da er sich ja selber als "Geschöpf der Natur" begreifen muss.

Führt einer/eine nun die so gerne zitierte Selbstorganisation der zur Evolution fähigen Materie an, so steht er zugleich vor der Frage, woher denn diese stammen könnte?  Icon_rolleyes
Die modernen Wissenschaften bemerken ja zur Genüge, dass das Öffnen einer bisher verschlossenen "Tür des Wissens" zwar das Betreten eines neuen "Erkenntnis-Raumes" ermöglicht, dieser aber wiederum lediglich zu einer anderen verschlossen Tür führt, hinter der sich wiederum andere unbekannte Ur-Sachen befinden... Icon_frown

Glauben und Wissen halten sich also nicht nur die Waage, sondern regen sich auch gegenseitig zu neuen Gedankengängen und Vermutungen an, was ja nur positiv bewertet werden kann.

Gruß von Reklov
#73
(14-03-2022, 15:26)Reklov schrieb: Führt einer/eine nun die so gerne zitierte Selbstorganisation der zur Evolution fähigen Materie an, so steht er zugleich vor der Frage, woher denn diese stammen könnte?

na, aus der gleichen kiste wie dein schöpfer...

woher denn sonst?

du bist schon lustig, ausgerechnet diese frage zu stellen - wo du selber doch den infiniten regreß "und wer hat dingsbums geschaffen?" bei deinem "gott", also "großen programmierer" abbrechen willst
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#74
(14-03-2022, 15:26)Reklov schrieb:
(23-01-2022, 00:26)Ulan schrieb: Darum ging es bei meiner Bemerkung gar nicht, und schon gar nicht um die Unterscheidung Glaube/Aberglaube. Das Wort "glauben" hat unterschiedliche Bedeutungen. Um hier mal den Duden zu zitieren (siehe *https://www.duden.de/rechtschreibung/glauben ):

1. a) für möglich und wahrscheinlich halten, annehmen; meinen
1. b) fälschlich glauben, für jemanden oder etwas halten; wähnen
2. a) für wahr, richtig, glaubwürdig halten; gefühlsmäßig von der Richtigkeit einer Sache oder einer Aussage überzeugt sein
2. b) jemandem, einer Sache vertrauen, sich auf jemanden, etwas verlassen
3. a) vom Glauben (2a) erfüllt sein, gläubig sein
3. b) in seinem Glauben (2a) von der Existenz einer Person oder Sache überzeugt sein, etwas für wahr, wirklich halten

Glaube an Gott oder Gespenster (das sind die im Duden gebrachten Beispiele) fallen unter 3. b), Atheismus faellt, je nach Auspraegung, unter 1. a) oder 2. a) .

Hallo Ulan,

Gefühle hin oder her  Eusa_snooty   ... zunächst ist es eine Tatsache, dass, wenn jemand sagt "Ich glaube nicht an Gott", er diesen damit zumindest schon mal sprachlich in einen "Raum" stellt, nur dass er eben bezeugt, nicht an dessen Existenz "glauben" zu können/wollen.

Gott ist eine menschliche Idee, mit welcher sich gar so manche die sehr  umfangreiche Komplexität unserer Welt einfach und simpel erklären. (Da muss / kann nur eine allmächtiges Wesen dahinter stecken, das mit Magie und Zauberei die Naturgesetze beherrscht.) Wenn man also nicht an Gott glaubt, dann glaubt man nicht nicht an Gott, welcher ja als simples Ursache-Erklärungsmodel unserer Welt von gar manchem  GEDACHT wird, sondern man glaubt nicht an die Behauptung die in dieser simplen Idee steckt und welche dann im selben DENKEN auch immer in ihren Eigenschaften und in ihrer Willensbekundung ganz nach persönlichen Geschmacksvorlieben ausgeschmückt  wird. Und man glaubt auch nicht an Magie / Zauberei.


Im Umkehrschluss entmachtet man damit nur den Inneren Schweinehund solcher sehr ICH-Bezogener, die sich selber viel zu ernst und wichtig nehmen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#75
(14-03-2022, 15:26)Reklov schrieb: Gefühle hin oder her  Eusa_snooty   ... zunächst ist es eine Tatsache, dass, wenn jemand sagt "Ich glaube nicht an Gott", er diesen damit zumindest schon mal sprachlich in einen "Raum" stellt, nur dass er eben bezeugt, nicht an dessen Existenz "glauben" zu können/wollen.

Sagt jemand aber "Es gibt keinen Gott", stellt er eine sprachlich anders formulierte Behauptung auf - die er "natürlich" nicht beweisen kann. Vor allem steht er vor der einfachen Tatsache, dass der von uns beobachtbare Mikro- und Makrokosmos nicht von ihm geschaffen worden ist, da er sich ja selber als "Geschöpf der Natur" begreifen muss.

Das ist diese Art akademischer Unterscheidung, die letztlich bedeutungslos ist. Wie der Thread ausfuehrlich dargelegt hat, ist "Atheismus" ueber "Theismus" definiert; ohne eine theistische Weltsicht gibt es keine atheistische. Es ist also der Theismus, der das Konzept "Gott" in den Raum stellt, und eine atheistische Position ergibt sich nur aus der Auseinandersetzung mit diesem Theismus. Ohne Theisten gaebe es eine solche Diskussion nicht.

Der Rest ist, wie Petronius zum wiederholten Male angefuehrt hat, mal wieder Dein Notnagel fuer den infiniten Regress. Dabei gibt es fuer diese Frage auch andere Loesungen, aber das wird von Dir, wie ueblich, unter den Tisch fallen gelassen. Du hast halt fuer Dich eine Glaubensentscheidung getroffen. Anspruch auf Gueltigkeit ueber Deine persoenliche Einstellung hinaus hat diese nicht.


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