Beiträge: 13606
Themen: 93
Registriert seit: Oct 2013
Beiträge: 17537
Themen: 1447
Registriert seit: Sep 2013
(16-12-2021, 18:52)Ulan schrieb: @Schmiede: Schon richtig, aber deshalb musste Sinai ja auch anstatt Atheismus den Marxismus bemuehen. Atheismus gibt als Ideologie nichts her. Er ist ja ueber die Abwesenheit von etwas definiert, macht also als Beschreibung nur aus theistischer Sicht Sinn, weil es anders ist. Fuer sich genommen ist der Begriff naemlich ueberfluessig.
Das ist im Tierreich so - aber Menschen machen sich Gedanken und bestatten ihre Toten
Beiträge: 13606
Themen: 93
Registriert seit: Oct 2013
Das muss nichts mit religioesen Gedanken zu tun haben. Zuerst ist Bestattung mal eine Massnahme, dass der Leichnam nicht von Tieren aufgefressen wird.
Aber klar, dass sich Menschen ueber Dinge wie "Tod" Gedanken machen und auch gemacht haben. Nur, was bringt's?
Beiträge: 17537
Themen: 1447
Registriert seit: Sep 2013
Kehren wir zum Start zurück.
Ich will ja gar keine bestimmte Religion verteidigen, aber ich kann auch den Atheismus nicht akzeptieren, weil ich mehr bin als ein Affe
Die Krönung des Atheismus ist der Dialektische Materialismus des Philosophen Karl Marx, aber auch der Marxismus hat neben viel wahrer Kritik am freien Markt allerlei systemimmanente Blödheiten im Pelz
Beiträge: 13606
Themen: 93
Registriert seit: Oct 2013
16-12-2021, 19:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-12-2021, 19:05 von Ulan.)
Du bleibst also bei Deiner bloedsinnigen Verknuepfung?
Sie ist sachlich falsch. Diskussion von meiner Seite damit beendet.
Nur noch mal dies: Natuerlich haben auch Atheisten ihre Definition von Unsterblichkeit und das auch verstanden, weil sie darueber nachgedacht haben. Ist Dir aber auch gefuehlte zwei dutzendmal gesagt worden.
Beiträge: 75
Themen: 4
Registriert seit: Dec 2021
(16-12-2021, 18:52)Ulan schrieb: @Schmiede: Schon richtig, aber deshalb musste Sinai ja auch anstatt Atheismus den Marxismus bemuehen. Atheismus gibt als Ideologie nichts her. Er ist ja ueber die Abwesenheit von etwas definiert, macht also als Beschreibung nur aus theistischer Sicht Sinn, weil es anders ist. Fuer sich genommen ist der Begriff naemlich ueberfluessig. Ich definiere mich ja auch nicht darueber, dass ich keinen Lamborghini habe. Es ist zwar richtig, dass ich keinen Lamborghini habe, aber was hat das fuer eine praktische Bedeutung? Nur jemand, der sich fuer Lamborghinis interessiert kaeme auf die Idee, mein Nichtbesitz eines Lamborghinis waere von irgendwelchem Interesse.
Theoretisch. Praktisch diskutieren manche Atheisten derart überzeugt, dass sie aus der Annahme einer bloßen Abwesenheit von etwas schon eine Ideologie geschaffen haben, die sie in diversen Debatten doch intensiv ausgestalten. Richtig ist wohl, dass die Haltbarkeit dieser Ideologie selten über die Debatten hinausgeht und man vielleicht deshalb darüber streiten könnte, ob von Ideologie gesprochen werden kann, oder ob es nicht nur ein flüchtiges Konstrukt ist. Wenn es aber wie hier von @Sinai angefragt wird, was mein eigentlicher Bezugspunkt ist, dann wird es schon zur Ideologie erhoben. Denn er muss sich zwischen 2 Möglichkeiten entscheiden. Da er sie scheinbar als Stereotype wahrnimmt, muss das Befolgen der einen Ideologie die Abkehr von der anderen beinhalten.
Beiträge: 17537
Themen: 1447
Registriert seit: Sep 2013
(16-12-2021, 19:01)Ulan schrieb: Das muss nichts mit religioesen Gedanken zu tun haben. Zuerst ist Bestattung mal eine Massnahme, dass der Leichnam nicht von Tieren aufgefressen wird.
Einem Reh ist es egal, wenn seine tote Mutter von Raben, Aasgeiern, Füchsen oder Würmern oder Käfern aufgefressen wird
Im Gangestal gibt es eine Sekte, die hat einen Rundturm ohne Dach. Eine zehn Meter hohe Ringmauer, Durchmesser vielleicht 50 Meter. Da werfen sie die Verstorbenen hinein, den Geiern zum Fraß
Es gibt somit auch Menschen, denen es egal ist, daß der Leichnam von Tieren aufgefressen wird.
Und uns eigentlich auch! Wir verstecken unsere Toten in der Erde wohl wissend, daß Würmer sie auffressen !!
Die Erdschicht erspart uns den ekeligen Anblick.
So wie die Ringmauer im Gangestal den Leuten den ekeligen Anblick erspart, dass sich der Geier ein Stück Fleisch herausreißt.
Prinzipiellen Unterschied sehe ich keinen.
Beiträge: 13606
Themen: 93
Registriert seit: Oct 2013
@Schmiede: Dass es auch missionarische Atheisten gibt, ist klar, aber das ist doch eine kleine Minderheit (oder frisch "konvertiert"; die haben ja auch bei den Religioesen meist ein Mitteilungsbeduerfnis). Die Schwarz-Weiss-Malerei, die Sinai hier betreibt, bildet die Realitaet aber nicht mal naeherungsweise richtig ab.
Ich sehe jetzt kein Problem darin, Christ und Marxist zu sein. Oder halt auch beides nicht.
Beiträge: 75
Themen: 4
Registriert seit: Dec 2021
(16-12-2021, 19:02)Sinai schrieb: Kehren wir zum Start zurück.
Ich will ja gar keine bestimmte Religion verteidigen, aber ich kann auch den Atheismus nicht akzeptieren, weil ich mehr bin als ein Affe
Ok, Du bist mehr als ein Affe. Was machst Du mit dieser Erkenntnis?
Beiträge: 75
Themen: 4
Registriert seit: Dec 2021
(16-12-2021, 19:08)Ulan schrieb: @Schmiede: Dass es auch missionarische Atheisten gibt, ist klar, aber das ist doch eine kleine Minderheit (oder frisch "konvertiert"; die haben ja auch bei den Religioesen meist ein Mitteilungsbeduerfnis). Die Schwarz-Weiss-Malerei, die Sinai hier betreibt, bildet die Realitaet aber nicht mal naeherungsweise richtig ab.
Wobei in der früheren DDR schon die Frage im Raum stand, ob du Marxist oder Christ sein willst. Dort wurde beides tatsächlich gegeneinander gesetzt.
Wenn es missionarische Atheisten gibt, haben sie eine Ideologie. Selbst wenn es eine Minderheit ist.
Beiträge: 17537
Themen: 1447
Registriert seit: Sep 2013
(16-12-2021, 18:46)Ulan schrieb: Oder unterhalte Dich mit einem Mitglied der uralten indischen Jaina-Religion - ein sehr strikter Glaube, und auch strikt atheistisch.
Das klingt interessant.
Waren nicht die in der Diaspora fast ausgestorbenen Sadduzäer - obwohl die Hohepriesterklasse des Tempels - ebenfalls Atheisten?
Beiträge: 8464
Themen: 126
Registriert seit: Dec 2013
16-12-2021, 19:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-12-2021, 19:22 von Geobacter.)
(16-12-2021, 18:51)Schmiede schrieb: Die große Gefahr ist, dass man aus allem eine Ideologie machen kann - eine „Ideenlehre“. Nach der Ideenlehre kommt das Regelset. Glaubt jemand, diese Regeln sind perfekt, wird er sich an blinden Flecken stoßen. Die wichtige Erkenntnis ist erstmal, dass alles Menschgemachte Lücken hat.
Der kluge Mensch lernt aus seinen eigenen und am sichersten (ohne Eigenrisiko) aus den Irrtümern seiner MItmenschen. All diese Irrtümer müssen erst mal begangen werden. Von daher und unter der Voraussetzung, dass alles "Menschngemachte" erst mal gemacht werden hat müssen wie es bisher gemacht wurde, weil einerseits die Früchte im "Garten Eden zu klein, zu sauer, und zu bitter waren, um später mal Milliarden Menschen zu ernähren und andererseits, man im Voraus gar nicht wissen kann, was einem auf dem Weg zu ertragreicheren und süßeren Früchten an Lücken und Tücken so alles begegnen wird...
Dumm ist man... wenn, als dann die allermeisten wichtigen Fehler und Irrtümer schon begangen worden sind, aus denen alleine man Gewissheit uns Sicherheit schöpfen kann, man immer noch glauben will, man könne eine noch bessere Welt herbeibeten............
Es ist also eher nicht so, dass "alles" Menschengemachte Lücken aufweist, sondern dass das Menschengemacht nicht alle Lücken schließt, die der Beschaffenheit unserer Welt schon seit ihrer "Schöpfung" anhängen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Beiträge: 13606
Themen: 93
Registriert seit: Oct 2013
@Sinai: Du meinst die letzten Zoroastrier, also Anhaenger der persischen Religion, die auch Einfluesse auf das Judentum hatte. Die Idee da ist, dass auch die Erde heilig ist und nicht durch den Leichnam verunreinigt werden darf.
Beiträge: 17537
Themen: 1447
Registriert seit: Sep 2013
16-12-2021, 19:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-12-2021, 19:14 von Sinai.)
(16-12-2021, 19:11)Schmiede schrieb: Wobei in der früheren DDR schon die Frage im Raum stand, ob du Marxist oder Christ sein willst. Dort wurde beides tatsächlich gegeneinander gesetzt.
Nicht nur in der früheren DDR
Beiträge: 13606
Themen: 93
Registriert seit: Oct 2013
16-12-2021, 19:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-12-2021, 19:18 von Ulan.)
(16-12-2021, 19:11)Schmiede schrieb: (16-12-2021, 19:08)Ulan schrieb: @Schmiede: Dass es auch missionarische Atheisten gibt, ist klar, aber das ist doch eine kleine Minderheit (oder frisch "konvertiert"; die haben ja auch bei den Religioesen meist ein Mitteilungsbeduerfnis). Die Schwarz-Weiss-Malerei, die Sinai hier betreibt, bildet die Realitaet aber nicht mal naeherungsweise richtig ab.
Wobei in der früheren DDR schon die Frage im Raum stand, ob du Marxist oder Christ sein willst. Dort wurde beides tatsächlich gegeneinander gesetzt.
Wenn es missionarische Atheisten gibt, haben sie eine Ideologie. Selbst wenn es eine Minderheit ist.
Wenn einige Atheisten eine Ideologie haben, heisst das nicht, dass alle das haben. Wie gesagt, die meisten Atheisten interessieren sich schlicht gar nicht fuer Religion. Es ist einfach kein Thema, an das sie irgendeinen Gedanken verschwenden wollen.
Und bei den Leuten aus der DDR war der Marxismus das Ausschlaggebende, nicht der Atheismus. Du kannst sicherlich sagen, dass viele oder sogar die meisten Marxisten Atheisten sind. Sinai dreht die Aussage aber um, und das ist falsch.
|