17-02-2022, 18:29
(17-02-2022, 17:05)Marut schrieb: Ich verstehe die Bibel erst mal nicht als ein zusammenhängendes Buch. Hilfreich ist, den kulturellen und zeitlichen Kontext miteinzubeziehen. Das wäre die materielle Seite, sich dem Text zu nähern
exakt
so wird das aber bei der in gläubischen kreisen beliebten methode "steinbruch" nicht gemacht, wie ja auch die diskussion hier zeigt. da wird lieber irgendein text herausgepickt und wörtlich genommen, und der nicht dazu passende rest ignoriert
Zitat:Für mich ist der Satan ein zentral wichtiger Charakter, der Antrieb für den Mensch/ Gott
interessant. das habe ich weder im religionsunterricht so gelehrt bekommen noch lese ich es aus der bibel
Zitat:Derjenige, der in Frage stellt und dadurch für Fortschritt und Kreativität sorgt
das klingt sehr nach goethe
Zitat:Das macht er auch in der Geschichte von Hiob
findest du? inwiefern sorgt satan, der hiobs familie usw. fast ausrottet, "für Fortschritt und Kreativität"?
aber es ist auch interessant, daß du "Fortschritt und Kreativität" nicht gott oder seinem plan für die menschheit zuordnest
Zitat:Es kommt darauf an, was man für ein Menschen- und Gottesbild hat bei der Frage wie man den Satan sieht. Sieht man ihn als jemand von außen oder einen Teil des allmächtigen Gottes
beide sichtweisen führen zu widersprüchen (allmacht bzw. schöpfertum, theodizee...)
aber ja - alles eine frage der sichtweise. die bibel hilft da nicht weiter, denn in ihr findet man alles - und auch das jeweilige gegenteil. weshalb dann eben cherrypicking betrieben wird, welches gern mit der behauptung veredelt wird, "die lehre jesu" verbindlich zu verkünden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)