12-02-2022, 16:58
(12-02-2022, 12:47)Apollonios schrieb:(11-02-2022, 06:49)Teudebrand schrieb: Das Jesus sehr streng gegen die Auswüchse des Judentums gelehrt hat ist doch dem Grund geschuldet das die Gelehrten die Gesellschaft damals zu egoistischen Menschen gemacht hat.Jesus hat das, was ihm missfiel, mit drastischen Worten und sogar handgreiflich bekämpft. Natürlich blieb dann alles so wie es war - nicht einmal seine Anhänger behaupten, dass sich durch sein Eingreifen irgendwelche Strukturen in der jüdischen Gesellschaft geändert hätten. Generell gilt: Man ändert seine Zeitgenossen nicht, indem man sie bedroht und beschimpft.
Solche Strukturen muss man mit drastischen Maßnahmen oder Worten bekämpfen.
Sonst bleibt das alles so.
Jesus ging bis zum Tod … er wusste was passieren würde.
Jetzt kann man sagen schlechter Lehrer weil er gestorben ist.
Aber er hat den Glauben an Gott und die Handlungen für Ihn im positiven verändert.
Vor allem hat er allen Menschen die Nachfolgen die Möglichkeit gegeben am ewigen Leben Teil zu nehmen.
Wie kann er da ein schlechter Lehrer sein?
Die Begründung dafür, dass er ein schlechter Lehrer war, habe ich schon im Eröffnungsbeitrag gegeben und später ergänzt und erläutert. Das ist also samt den einschlägigen Belegen aus dem NT über den inzwischen 60 Seiten umfassenden thread verstreut und somit etwas unübersichtlich. Ich fasse die Kernpunkte zusammen, ohne die Belege zu wiederholen:
Der kerygmatische Jesus (und auch der historische, falls bzw. insoweit wir überhaupt etwas von ihm wissen) war ein schlechter Lehrer, weil er
(1) eingestandenermaßen Verdunkelung statt Aufklärung betrieb
(2) sich sehr abfällig über sein Publikum äußerte, statt es entweder so zu akzeptieren wie es war oder seine öffentliche Lehrtätigkeit einzustellen
(3) auf seine Autorität pochte, statt zu eigenständigem Denken anzuregen
(4) außerstande und auch nicht willens war, seinen Jähzorn und seinen Hass auf viele Zeitgenossen zu zügeln, und damit ein schlechtes Vorbild gab
(5) versuchte, seine Hörer mit massiven Drohungen einzuschüchtern und so durch Angsterzeugung zu dem aus seiner Sicht erwünschten Verhalten zu bringen
(6) unerfüllbare, utopische ethische Forderungen stellte und damit das Prinzip der sittlichen Norm ad absurdum führte statt es zu stärken
(7) unlogisch argumentierte und evidente Tatsachen ignorierte, etwa wenn er dazu aufforderte, man solle wie die Vögel keine Vorsorge betreiben, denn dann werde der "himmlische Vater" die so Lebenden ernähren - eine offensichtliche Unwahrheit: Vögel verhungern und erfrieren und Menschen ebenso
(8) Andersdenkende, insbesondere seine Kollegen, pauschal beschimpfte und angriff und damit einen sehr minderwertigen Diskursstil ad hominem praktizierte
(9) seine Vermutungen, auch nachweislich irrige, als unzweifelhafte Tatsachen ausgab, statt gewissenhaft zwischen Mutmaßungen und Tatsachen zu unterscheiden
(10) nach eigener Aussage "das Schwert" brachte, indem er mit seinem Fanatismus innerhalb von Familien religiöse Konflikte und Feindschaften erzeugte
Auch hier sehe ich fast jeden Punkt anders und nach Studium dieses Threads auch nicht als belegt.
Ich nehm mal nur Punkt 3:
Jesus hat mit Gleichnissen gelehrt und allein dadurch jeden Zuhörer zum Selbst denken angeregt.
Das kannst Du nicht negieren