(30-01-2022, 10:31)Farius schrieb: Deine Ausführung jedoch liest sich so, dass Du es durchaus in Ordnung findest, dass die christliche Lehre nach deren Vergewaltigung durch Kaiser und Konzilien kaum etwas mit Wahrheit zu tun hat.
Oder verstehe ich Dich da falsch?
Ich zumindest kann das so verstehen. Jesu Lehre hängt nicht davon ab, was man später aus ihr gemacht hat. Dass schon die alten Kirchenväter begonnen haben sie bis bis zur Unkenntlichkeit zu entstellen ist ausreichend gut belegt und kann als Fakt (= objektiver Tatbestand) angenommen werden. Man muss sie nur mal lesen. Nur, warum folgt man denen dann?
Ich meine, wenn mich wer total entstellt und behauptet später, das ist nicht mehr Helmuth, so erkennt er mich bloß nicht mehr. Aber wenn mich wer objektiv checkt, z.B. meine DNA, dann wird er feststellen: Egal was jemad anders behaquotet, das ist exakt der und kein anderer, egal wie hinich ich aussehe. Ich bin immer noch derselbe. Die Kunst ist das auszumachen und dafür hat Gott nicht nur der Forensik Methoden gegeben, er hat sie seine Jüngern umso mehr gegeben --> durch die Gabe des HG.
Darum musste man auch damit beginnen, was man üblicherrweise Kanonisierung nennt. Der Prozess vollzog sich erfolgreich bin ins 4. Jh. Auch er unterlag einer Entwicklung und war nie perfekt, aber Jesu Zusage, dass sein Wort nicht vergehen wird erfüllte sich dennoch, und das für jede Generation. Anders wäre ich gar nicht gläubig geworden. Hier zeuge also auch mal ich.
Der Prozess wurde im 4. Jh. durch politische Einmischung regelrecht abgewürgt. Details kann man studieren. Doch zuvor schon waren die Bischöfe zerstritten. Dass dies nichts mit dem Wirken des HG zu tun hat erkennt man, wenn man den Anweisungen des HG folgt. Die Konzile aus dem 4. Jh. haben nicht mehr viel mit dem Evangelium zu tun.
Es ging nur mehr noch darum wer sich durchsetzt und welche Sanktionen es hat, der (mittlerweile entstellen) Lehre nicht zu folgen. Es folgte dann das schwarze Kapitel der RKK mit allen Schikanen. Hierin erkennt man auch die völlig unterschiedliche Entwicklung des AT und des NT. Doch das schweift nun zu sehr ab.
Umso wichtiger sind die Evangelien in ihrer Überlieferung vor diesen Konzilen. Der Prozess der Kanonisierung wurde zwar abgewürgt, aber die bis dahin erworbenen Ergebnisse sind sehr wohl brauchbar. In Summe sind nach meiner Einschätzung lediglich 2% der Texte strittig und könnte man schlicht auch weglassen. Doch gerade an denen verbeißen sich die Atheisten. Am Evangelium von Jesus Christus ändert das rein gar nichts.
Dazu betont Jesus auch die Begleitung des HG, der uns an das erinnert was er gesagt und schon seine Jüngern gelehrt hat. So ist für mich heute klipp und klar der HG auch der wahre Ausleger der Schrift, der darin selbst über dem Bibelautor steht und selbstverständlich über den unzähligen stumpfsinnigen Auslegungen seitens tausender Theologen.
Dazu Jesu Grundaussage zum HG:
[Joh 14,26]
Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.