(29-01-2022, 19:41)Farius schrieb: vielleicht hast Du auch eine eigene Meinung.
habe ich
ich sehe keine notwendigkeit, einen schöpfergott zu konstruieren, und auch keine einer erlösung
keine meinung habe ich daher dazu, auf welche vertrackte weise der schöpfergott die einen erlösungsbedarf begründen und wie er diese erlösung organisieren will - die gedanken des erlösungsgläubigen dazu sind frei (auf konsistenz abprüfen darf man sie trotzdem)
kurz gesagt: du setzt axiome (es muß einen schöpfergott geben und dieser muß einen grund haben, erlösen zu wollen oder auch nicht), die ich nicht teile, und versuchst auf dieser basis dem ganzen einen sinn abzuringen
das erinnert mich an die vertreter des geozentrischen weltbilds, deren modell der bewegungen der himmelskörper immer komplizierter werden mußte, um die fortschreitende astronomische empirie noch halbwegs zutreffend beschreiben bzw. erklären zu können - weil das axiom "alles bewegt sich um die erde" eben als gesetzt galt
dann kamen kopernikus, kepler usw., die sich von dieser axiomatischen setzung getrennt hatten - und alles wurde plötzlich viel einfacher
(29-01-2022, 19:49)Farius schrieb: Mein persönlicher Geschmack ist, den vorliegenden Daten einen Sinn abzuringen
nun, was du hier als "daten" bezeichnest, sind eben diese gründungsmythen - wie apokryph im einzelfall auch immer
daß deine private christologie von jesus so gelehrt worden wäre, ist ja wohl nicht der fall
(29-01-2022, 20:53)Farius schrieb: Allwissenheit bezieht sich auf alles, was man wissen kann
und zirkelschlüsse bringen uns nicht weiter
Zitat:Entweder es handelt sich um einen wirklichen freien Willen, dann weiss niemand, Auchn Gott nicht!
es geht doch nicht darum, jede freie willensentscheidung vorherzuwissen. aber wenn der freie wille für jemand anderen garantiert wird, muß man damit rechnen, daß dieser nicht unbedingt mit dem eigenen übereinstimmt - das war meine aussage
Zitat:Deine Ansicht, Allwissenheit schliesse auch freie zukünftige Entscheidungen der Engel und der Menschen mit ein, kann nicht zutreffen. Es stünde im Widerspruch zu wahrhaft freier Willensentscheidung
also ist gottes allwissenheit genauso chimäre wie seine allgüte und -liebe
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)