26-01-2022, 18:40
(23-01-2022, 14:33)Reklov schrieb:Hallo Reklov,(23-01-2022, 12:56)Farius schrieb: Ich versuche lediglich, über den Tellerrand zu blicken und einem Opfertod eines angeblichen Gottessohnes mehr abzuringen als ein klägliches Versagen.
Hallo Farius,
... der Opfertod Jesu wirft ein mehr als fragwürdiges Licht auf "Gott", denn welcher Vater, dem alle variablen Allmacht-Möglichkeiten zur Verfügung stehen, würde nicht alles daran setzen, dass sein geliebter Sohn (ohne Fehl und Tadel) diese Qualen eben nicht erleiden muss? - An sich müsste auch der "Verräter" Judas (als Plastik) in jeder Kirche einen Platz bekommen, denn - ohne seine "Vorarbeit" - keine "Erlösung"!
Entscheidend in der Beachtung der Bibel aber bleibt - ungeachtet der vielen Korrekturen und Streichungen im Text, was denn der Menschhiet durch diese "Idee" vermittelt werden und zu ihrer Selbstreflexion positiv beitragen konnte, kann - auch auf die Zukunft bezogen.
Gruß von Reklov
Genau DAS ist der Punkt! So wie es in den Schriften und den meisten Forumsteilnehmern dargestellt wird, wirft es ein fragwürdiges Licht auf Gott!
Somit gibt es wie so oft zwei Möglichkeiten: Entweder wir zweifeln an Gott oder an den Schriften und/oder unserem Verständnis davon.
Wie erwähnt, wage is es (früher wäre ich dafür auf dem Scheiterhaufen gelandet), etwas über den Tellerrand zu blicken und frage zuallererst einmal, welche Aufgabe denn so gross und schwierig ist, dass die Lösung der Inkarnation des Gottessohnes bedarf?
Das grosse Interesse Luzifers/Satans, Jesus zu verführen und zu vernichten, lässt vermuten, dass das Erscheinen Jesu etwas mit ihm und seiner Macht über die Menschen und allenfalls auch über die Wesen in seinem Reich zu tun hat.
Wenn Christus die Arbeit auf sich nimmt, ein störrisches Volk über viele Jahrhunderte vom Jenseits aus zu führen und zum wahren Glauben zu erziehen, dann kann seine eigene Inkarnation wohl kaum etwas mit den Römern zu tun haben, sondern muss globaler Natur (gewesen) sein - oder gar universell.
Viele Völker haben und hatten Kenntnis von einem Zwist und Kampf im Himmel, einem Sturz - auch ich wurde in der Primarschule noch im katholischen Unterricht dahingehend belehrt.
Eine angemessene Aufgabe der Erlösung für einen Sohn Gottes wäre demzufolge, die Vergebung jener Fehler Gott gegenüber zu erwirken, die die Engel begangen hatten und deren Sturz bewirkten. Als Folge können die Gestürzten wieder zurück ins Reich Gottes, was eine Beschneidung der Macht Luzifers ist. Allerdings sind allfällige Untugenden vorher abzulegen - in Strassenkleidung gelangt niemand zum Opernball.
"Das Reich Gottes ist nahe" hat Jesus gesagt, was zu grossem Missverständnis auch unter den Aposteln geführt hat. Verständlich wird es aber, wenn man es als zeitlich nahe betrachtet, dass die Seele ab der Erlösungstat wieder ins Reich Gottes eingehen kann - dann wird es verständlich.
Dies als Möglichkeit, die Ereignisse sinnvoll zusammenzusetzen und daraus ein vertieftes Verständnis der Schriften abzuleiten.
Oder eben - als Alternative - weiterhin an Gott zweifeln.
liebe Grüsse
Farius