(25-01-2022, 04:58)Helmuth schrieb: Ja, aber Jesus lehrte nicht Elia = Johannes der Täufer, d.h. als identische Personen. Das zu behaupten sollte selbst der Nichtchrist als aufgelegten Blödsinn erkennen können, wenn doch jeder Mensch eine einzigartige Schöpfung ist, die es individuell immer nur einmal gibt und nicht doppelt. Wo würde denn Jesus anders lehren?
Das ist jetzt Deine ureigeneste Interpretation, die eben gerade auch nicht da steht. Du musst hier also zusaetzliche Bedingungen erfuellen, um zu Deiner Aussage zu kommen. Da steht nur, dass Elija kommen wuerde, dass er schon gekommen ist, und dass die Juenger verstanden haben, dass Jesus von Johannes dem Taeufer redet.
Zumindest ist Deine Ausrede originell. Literalisten wie die ZJ wuerden jetzt anfangen zu argumentieren, dass da ja nur stuende, die Juenger haetten das so verstanden, nicht, dass es so war. Der Apologeten Ausfluechte sind endlos.
(25-01-2022, 04:58)Helmuth schrieb: Ja, leider Gottes gibt es auch immer diese Sorte, die Jesus damit als wirr und blöd abstemplen wollen. Nun, das ist nun nichts mehr Neues unter der Sonne für mich, aber eine seriöse Auseinandersetzung ist es dann nicht mehr.
Unserioes ist bestenfalls Deine Anschuldigung hier. Niemand stempelt Jesus als wirr oder bloed ab. Die Unterschiede zwischen den Evangelien sind Unterschiede der Ansichten der Evangelisten, die jeweils einen anderen Jesus predigen. Und der Jesus von Matthaeus setzt halt Johannes den Taeufer mit dem Propheten Elija gleich.
Du rennst hier in eine Falle, die dadurch entsteht, dass Du den Karren vor den Ochsen spannst, also die Interpretation vor den Text. So kann man natuerlich, wie Du uns das hier wieder sehr schoen vorfuehrst, den Text sagen lassen, was Dir persoenlich in den Kram passt. Stehen tut das da nicht.
(25-01-2022, 04:58)Helmuth schrieb: Solche Denkkurzschlüsse entstehen, wenn man die Schrift nicht geisltich beurteilt. Jesus sagte auch zu Petrus, Geh weg von mir "Satan" und meinte damit nicht, dass Petrus der Teufel sein. Wer die Schrift so liest, hat für mich nur geringe Kompetenz der Auslegung, weil solche Grundsätze nicht nur für die Heiligen Schriften, sondern allgemein für jeden Text gelten.
Das ist bestenfalls ein Denkkurzschluss von Dir. Die Methode, die Du anwendest, ist auf den Kopf gestellt. Und nein, wenn Petrus als "Satan" bezeichnet wird, liest das niemand woertlich. Das Konzept des Bildes ist hier den meisten Lesern durchaus bekannt und wird auch beherzigt. Und nein, Deine Methodik gilt eben gerade nicht fuer jeden Text; ganz im Gegenteil, solches Ueberbordwerfen jeglicher interpretativer Mindeststandards, wie Du sie zeigst, wuerde Dir ausserhalb von biblischer Hermeneutik jeder Professor um die Ohren hauen.
(25-01-2022, 04:58)Helmuth schrieb: Es gibt Gott sei Dank aber mehrere Zeugnisse, die man textvergleichend nebeneinander legen kann, um zum Kern vorzudringen, was gemeint sein kann. Das ist der enorme Vorteil, dass wir durch das NT eine Sammlung mehrerer Zeugnisse haben. Dazu schreibt Luaks: [...]
Ja sicher, jeder Evangelist moechte uns eine etwas andere Geschichte erzaehlen, sonst haette er nicht den Text eines anderen Evangelisten genommen und diesen umgeschrieben. Soweit bin ich schon. Dass Du da irgendwann mal hinkommen wirst, habe ich weniger Hoffnung.
Edit: Um es mal anders auszudruecken: Ich interpretiere hier einen Text. Du versuchst, Dir eine in sich konsistente Religion zu basteln. Das sind zwei unterschiedliche Ziele, weshalb Du auch eine Methode gewaehlt hast, die nicht den Interpretationsregeln normaler Dokumente genuegt.