09-01-2022, 21:21
(07-01-2022, 21:42)Apollonios schrieb:(05-01-2022, 19:04)Farius schrieb: Natürlich hat Jesus auch gelehrt. Er zog von Dorf zu Dorf und man brachte ihm alle Kranken. Aber erst sprach er zu ihnen. Er hätte gerne gehabt, dass sie ihn verstanden, dass sie begriffen hätten, dass er der Sohn Gottes und der Messias ist.Wie oben bereits belegt und ausführlich diskutiert wurde, hat Jesus (gemeint: der kerygmatische) nach eigener unmissverständlicher Aussage gerade nicht gewollt, dass die breite Masse der ihm Zuhörenden - also alle außer der kleinen Elite seiner getreuen Anhänger - ihn verstehen (siehe Markus 4,10-12 u.a.). Die Kranken, normale Dorfbewohner, gehörten natürlich zu dieser Masse, so wie ihre gesunden Mitbürger. Wenn du nun schreibst "Er hätte gerne gehabt, dass sie ihn verstanden, dass sie begriffen hätten, dass er der Sohn Gottes und der Messias ist", widersprichst du seiner eigenen Aussage über den strikt esoterischen Charakter seiner Botschaft, den er im Kontext des Gleichnisses vom Sämann betont. Außerdem widersprichst du einer weiteren Aussage, Matthäus 16,20: "Dann gebot er seinen Jüngern streng, sie sollten es niemand sagen, dass er der Messias sei." Zwar ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, dass du diese neutestamentlichen Aussagen offenbar nicht für authentische Äußerungen von Jesus hältst. Damit reihst du dich aber unter diejenigen Christen ein, die sich aus den überlieferten Texten, die sie nur teilweise akzeptieren (nämlich nur insoweit sie ihnen in den Kram passen), ein eigenes Privatevangelium zurechtbasteln. Damit geht der Anspruch auf irgendeinen Zusammenhang mit dem historischen Jesus vollends verloren: Die Überlieferung der Synoptiker, die der historischen Gestalt schon fern ist, wird nochmals umgestaltet und verfremdet, diesmal unter dem Gesichtspunkt, was ein moderner Mensch mag und was nicht.
Danach hat er alle Kranken geheilt, um dem, was er vorher gepredigt hatte, Glaubwürdigkeit zu geben.
So wenig wie das Denken der damaligen Menschen geschult war, hätte der beste Lehrer nichts genutzt. Auch die Apostel konnten sich ein Reich Gottes nicht vorstellen.
Somit ist Deine Kritik an Jesus als Lehrer was den Erfolg betrifft, sicher richtig - denn man begriff ihn nicht - und zudem kamen vermutlich noch die Pharisäer und haben dem Volk dann wieder das Gegenteil erzählt.
Mit vielen Worten lässt Du Dich darüber aus, wie wenig Dir die Art meiner Auslegung der Textstellen zusagt und versteigst Dich in völlig un angebrachte Behauptungen. Lass es einfach! Eine rein sachliche Diskussion genügt völlig.
Wo siehst Du im Gleichnis vom Sämann eine "stikt esoterische Botschaft" und was genau soll das sein?
Das Verbot in Matthäus 16.20 hat einen ganz einfachen Hintergrund. Die Aussage von Jesus, er sei Christus, also der Gottessohn, galt damals als Gotteslästerung und darauf stand die Todesstrafe. Dass dies den Priestern n icht gleich unter die Nase zu reiben sei, versteht sich von selbst, denn die Zeit für seinen Opfertod war noch nicht da.