20-12-2021, 19:03
(20-12-2021, 17:20)Helmuth schrieb:(19-12-2021, 12:05)Ulan schrieb: Ja, was das spaeteste der Evangelien hier versucht zu tun, ist mir bekannt.
Einerlei, was seine Jünger damals verstande haben oder nicht, es geht ja um Jesus, was er uns überhaupt lehrt. Er wusste, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist, ansonsten hätte er die Engel herbeibeten können und sie hätten aus den Römern Hackfleisch für die Geier gemacht. Das war also nie der Plan.
Es ging sogar soweit, dass Gott den Römern erlaubte das gesamte jüdische Staatswesen auszuradieren, was um 70 n. Chr. auch geschehen ist. Wer weiter glaubt, dass Jesus an der rein politischen Beseitung gegenwärtiger Machtverhältnisse interessiert war, und nicht, dass seine Mission die gesamte Menschheit für alle Ewigkeit betrifft, der begreift seine Sendung eben nicht.
Das sei in all versuchter Liebe mal gesagt.
Hallo Helmuth,
... all die mit sich ringenden Argumente hätte man sich sparen können, würde man zunächst das in den Vordergund stellen, was der Prophet Jesaja von "Gott" im Alten Testament zu hören bekam:
>> Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege - / Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, / so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege / und meine Gedanken über eure Gedanken. <<
Unter den vielen sprachlichen Deutungen zum Begriff "Gott" könnte man z.B. herauspicken:
„DASS GOTT IST, IST GENUG." (Erwägungen Karl Jaspers' zu Tod und Unsterblichkeit des Menschen.)
Der Denkende soll also nicht neue Philosophien erlernen, sondern im Blick auf die geschichtliche Überlieferung selbst philosophieren - d.h. aber für Jaspers, sich denkerisch das aneignen, was er immer schon wusste. Jaspers will also das Selbst- und Seinsverständnis des Denkenden ansprechen.
Gruß von Reklov