13-12-2021, 18:42
(13-12-2021, 15:17)Apollonios schrieb: Aus den Evangelientexten, die ich wegen ihres Umfangs nur auszugsweise zitiert habe, geht klar hervor, dass es keineswegs darum ging, gegen Umtriebe von Verbrechern vorzugehen. In Lukas 16,19-31 geht es ebenso wie in Matthäus 25,31-46 ausschließlich um unterlassene Hilfeleistung. Die "Sünder" werden von Christus höchstpersönlich ins ewige Höllenfeuer geworfen, weil sie (bei Lukas) einem Bettler kein Almosen gegeben haben oder (bei Matthäus) einen Fremden nicht beherbergt oder einen Häftling nicht im Gefängnis besucht haben. So etwas ist für die ewige Höllenstrafe völlig ausreichend. Es geht nicht um Straftaten der Sünder.
Jeder hat sein Jesusbild und behält es so wie es ist - ich auch. Ich habe einfach nur mein etwas unkonventionelles Jesusbild vorgelegt, eines unter unzähligen.
Hallo Apollonius,
... die Evangelien wurden erst ca. 90 - 120 n. Chr. verfasst. - Die unbekannten Autoren und ihre Absichten bleiben einer Deutung ausgesetzt und da Jesus uns keine einzige selbst verfasste Zeile hinterlassen hat - unterliegt wohl jedes "Jesusbild" einer rein persönlichen Vorstellung.
Einen Fremden nicht beherbergen oder einen Häftling nicht im Gefängnis besuchen zu wollen, kann nun aber nicht als unterlassene Hilfeleistung angerechnet/beklagt werden, denn eine solche sieht völlig anders aus!
Kritische Zungen werfen z.B. dem "Schöpfer" vor, dass er seit Ur-Beginn unterlassene Hilfeleistung betreibt, indem er Luzifer und seinen zahlreichen Kumpanen (Engelsturz!) nicht strikt verbietet, sich den Menschen über zahlreiche Versuchungen zu nähern. Die Frage bleibt also: Kann "der Allmächtige" die dunklen Kräfte nicht vernichten - oder möchte ER es gar nicht (?)
Wie der Bibeltext beschreibt, machte sich "der Fürst der Erde" ja sogar an Jesus heran, als dieser in der Wüste fastet.
Moderne Psychologen "deuten" diese Episode jedoch als einen inneren Kampf Jesu, welcher sich für einen der beiden Wege zu entscheiden hatte. Entweder eine erfolgreiche weltliche Karriere anzustreben oder aber als "Lehrer der Menschen" zu wirken/dienen.
Gruß von Reklov