12-12-2021, 21:57
(12-12-2021, 20:47)petronius schrieb: also die erwähnung "ewiger pein" ist für dich schon "wilder, hemmungsloser Sadismus"?
you ain't seen nothing yet, little girlie
noch nicht mal de sade gelesen...
ich mach mir da eher sorgen um deine textinterpretation. kommen da verdeckte sehnsüchte zum vorschein?
Hallo petronius,
... Sorgen um eine Textinterpretation muss sich keiner machen!
Ich sehe in solchen Texten eher den Versuch, mit psychologischen Waffen gegen damalige Umtriebe von Verbrechern vorzugehen, welche eben nicht mittels moderner Kripo-Arbeit aufzuklären waren. Es gab damals keine professionelle Polizei, keinen Fingerabdruck-Beweis, keine Gen-Datenbank, keine Überwachungskameras, keine Zurückverfolgung von Bankkontenbewegungen, oder eine Kontrolle von Handy-Kontakten ... etc.
Die Spuren eines Verbrechens waren also leichter als heute zu verwischen und nicht nur mit gekauften Zeugen konnte mancher vor Gericht seinen Hals aus der Schlinge ziehen.
Die "ewige Pein" sollte also in der Antike allen "nicht überführten Kriminellen" eine übergeordnete Strafe androhen, sie evtl. damit von ihrem Treiben abhalten.
Ruchlose Charaktere lassen sich aber von solchen Drohungen natürlich nicht beeinflussen. - So war in einem essay über das mittelalterliche Venedig zu lesen, dass Kaufleuten aus allen Ländern, welche dort verkehrten, empfohlen wurde, nach Einbruch der Dunkelheit keinen Abendspaziergang in den engen Gassen der Lagunenstadt zu machen, weil dort Messerstecher auf ihre Opfer lauerten. Diese erdolchten ihre Opfer von hinten, nahmen ihnen dann fix die Geldbörse ab und stießen die Leichen sofort in den Kanal.
Die Stadtverwaltung Venedigs ging damals mit zahlreichen Ordnungshütern auf Streife dagegen vor. Wurde ein sog. "Stiletto" erwischt, hängte man ihn ohne Gerichtsverfahren an Ort und Stelle auf.
Gruß von Reklov