(10-12-2021, 09:23)Ulan schrieb: Als die Prophezeiung Jesu dann gescheitert war, und man anfing, sich damit zu arrangieren, dass das mit dem "Reich Gottes" wohl noch etwas auf sich warten lassen wuerde, wurde die ehe- und fortpflanzungsfeindliche Haltung vieler Fruehchristen geaendert.
Was immer du hier ausdrückt, auf die Untertöne kann ich gar nicht eingehen, aber Fakt ist, dass die ersten Christen tatsächlich eine sog. Naheerwartung Jesu hatten. D.h. viele glaubten, er kehre noch zu ihren Lebzeiten wieder.
Allerdings schließen Jesu Endzeitreden das schon vom Ansatz her aus, nur gab es das NT ja noch nicht. Es kursierte also herum, Jesus kehre bald wieder. Tendenz zu dieser Haltung zeigte auch Paulus in seinem allerersten Brief, was er aber bereits im Folgebrief korrigiert hatte. Desgleichen mahnte später Petrus in seinen Briefen, indem er zur Geduld aufruft.
Was zeigt das: Jesu Lehre musste auch erst aufgearbeitet werden. Sie stand ja nicht sofort da. Seine grundsätzliche Sendung stand nicht zur Debatte, Mitläufer und Pseudochristen ausgenommen, unter denen Johannes später auch etlche als Antichristen erkannt hatte. Diese hat es wie heute auch schon gegeben und werden den Sohn Gottes wohl oder übel immer anders sehen und seine Lehre verdrehen.
Aber ehe man Stellung zu seiner Lehre nimmt, sprich sie annimmt, ihr kritisch gegenübersteht oder sie verwirft, muss man sie zuerst auch kennnen. Gemeint ist objektiv kennen, was er wirklich gelehrt hatte und nicht was der Kritiker denkt. Und hier stelle ich fest, viele verstehen nicht einmal seine Grundlagen.
Das ist auch der Haken, denn Jesus sagt dazu auch, seine Lehre kann nur der verstehen, der ein offenes Herz hat. Vorurteile und Verschlossenheit ihm gegenüber sind daher Killer seiner Wahrheit näherzukommen.
(10-12-2021, 09:23)Ulan schrieb: Als spaetere roemische Staatsreligion wurde die Kirche dann "domestiziert".
Dem kann und möchte ich gar nicht widersprechen, weshalb ich der Lehre der RKK in nahezu allen Belangen nicht folge. Es geht hier aber um die Lehre Jesu und nicht um die "seiner" Kirchen, egal welche. Alle Kirchen sind das ja nicht einmal. Ich nehme davon auch nicht die Lehre meiner Gemeinde aus.
Es geht um Jesus und seine Lehre. Sprich wer zur Wahrheit geführt werden möchte, der muss sich ihm anvertauen können. Das setzt keine Perfektion voraus, sonst wäre ich ja nie Christ geworden ( ), aber doch die Offenheit und Bereitschaft sich etwas von ihm sagen zu lassen.