(09-12-2021, 05:58)Schmiede schrieb: Es geht gerade darum, der menschlichen Neigung zu widersprechen und sich bewusst einem ethischen Maßstab der Nächstenliebe zu verpflichten, der anderen tut, was einem selbst getan werden soll (Mt 7,12). In einer Hinwendung zu Anderen lernen wir oft, Vorannahmen und Urteile über denjenigen als solche zu erkennen und ihn als Nächsten, als geliebtes Kind Gottes, zu lieben (Joh 15,12).
Das "lehrte" Jesus nicht nur, er lebte es auch mit jeder Faser seines Lebens vor. Das hat damit eine noch viel größere Wirkung als es damit zum lebendigen Vorbild wird und nicht nur eine Predigt von der Kanzel. Allerdings sind nicht alle Menschen Kinder Gottes.
Nächstenliebe gilt allen Menschen, uneingeschränkt, das lehrte Jesus nicht nur, sondern praktiziert er auch, soweit schon gesagt. Aber er zeigte auch deutliche Unterschiede im Umgang zwischen den Kindern Gottes bzw. denen, die es werden wollten und solchen, die es nicht mitnichten werden wollten und ihm dabei nicht nur im Wege standen, sondern auch bekämpften.
Diese Lehre im Umgang mit seinen Feinden ist ebenso wichtig, denn ich soll und werde also meinen Nächsten lieben, egal wer das ist und was immer er getan hatte, und das so gut ich es halt kann, mehr geht eh net, aber das bedeutet nicht, ich muss mich dabei von jedem Widerling alles gefallen lassen.
Dem soll und werde ich nichts antun, soweit wieder meine Zusage, aber ich werde mich von einem solchen auch distanzieren und in weiterer Folge kann ich ihm keine Liebe mehr erweisen. Anders gesagt ist er dann nicht länger mein Nächster. Theologisch ausgedrückt ist das eine Scheidung der Geister.