08-12-2021, 23:37
(08-12-2021, 21:43)Apollonios schrieb: Ich meine folgendes: Jemand hat einen Feind und hasst den. Nun ist er aber Christ, und ihm wird gepredigt: Gott befiehlt, dass du deinen Feind lieben sollst! Oh je - was tun? Das geht ja überhaupt nicht. ... Feindesliebe ist ein weltfremdes Konstrukt.
(08-12-2021, 22:15)Ulan schrieb: ..., lies das Gebot der Naechstenliebe in Leviticus (3. Buch Mose auf Lutherisch) nach; da ist erklaert, wie das gemeint ist. Du sollst schlicht fair sein. Das Gebot schliesst Strafe nicht aus, es fordert nur auf, nicht ungerecht zu strafen. Du sollst nicht aus Hass handeln. Du sollst Andere so behandeln, wie Du selbst gerne behandelt werden wuerdest.
Das sehe ich als Christ auch so. Möglich, dass wir Christen (ggf. ehemaligen) uns da etwas "zurecht interpretieren". Aber das Grundgebot steht auch nochmal in der "Bergpredigt" wenige Verse hinter der "Feindesliebe": Lk. 6, 31 "Und wie ihr wollt, das euch die Leute tun, so tut es ihnen auch". Das klingt schon weit weniger wie ein weltfremdes Konstrukt.
Fernen kann man nicht erwarten, dass die deutschen Wörter im Aramäisch um Christi Geburt exakt dieselbe Sprachtiefe besitzen. Deshalb ist es immer nützlich, die Bibel nicht lokal zu lesen, in dem Falle nur Lk. 6,27 (Feindesliebe), sondern auch mal z. B. die "Gesetze zur Heiligung des täglichen Lebens" (3. Mo. 19).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard