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Jeremia 31, 33 ff
#1
Bitte um Meinungen und Beitraege zu dieser Email die mir ein Freund geschickt hat:

Zitat:Halten sie folgende Stellen in der Bibel nicht auch für eindeutige Beweise, dass Normenbegründungen nicht mehr auf Dogmatismus u.ä. gebaut sein sollen?:


(Jeremia 31,33) ...spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, ...

Gott, der erste Diskursethiker?:

(Gleich im folgenden Vers 34) Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: «Erkenne den HERRN», sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß...


Schönes ... Wochenende & Kritik wünscht

Stefan


Ich bin uebrigens nicht uneingeschraenkt seiner Meinung :wink:


Danke,

Jazzter
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#2
Es geht darum, ob diese Verse als Begruendung dafuer gelten gemacht werden koennten, ob es nicht Aussage der Hl. Schrift ist, das Normen und Werte eben NICHT aus einem Dogmatismus, sondern aus einem Diskurs (siehe Verstand :cheesy:) ethischer Grundlage entwickelt oder abgeleitet werden sollten. :wink:

Mit anderen Worten: "Will uns Gott damit sagen, dass wir gefaelligst fuer uns selbst denken sollen, und nicht alles dogmatisch aus der Bibel oder Kirche oder Theologie als Normen fuer uns 'verabreiten' sollen?"


Danke

Jazzter
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#3
Nein. Wir sollen weder in das eine noch das andere Extrem verfallen, sondern auf Gottes Geist vertrauen. Die Frage geht hier, glaube ich, am Sinn der Stelle vorbei.

Was Jeremia hier sagt, im Zusammenhang: Das Volk Israel war nicht treu und es hatte keine Erkenntnis Gottes.
Gott verheißt ihnen aber einen neuen Bund: Und zwar einen Bund, wo er seinen Geist "über alles Fleisch ausgießen" wird, wie es Joel sagt, und wo das Volk ihm folgen wird, weil es Gott erkennt. Er verheißt einen Bund, wo der Mensch Gott viel näher ist.

Meiner Meinung nach ist dieser zum Teil schon mit Pfingsten angebrochen, siehe die Pfingstpredigt des Petrus, und laut Apostelgeschichte hat auch jeder Gläubige den Heiligen Geist Gottes, was zur Zeit des alten Bundes, in dem Jeremia hier schreibt, noch nicht so war. Vollendet wird dieser Bund aber während des tausendjährigen Friedensreiches, von dem wir in der Offenbarung lernen, werden.
Dann wird wirklich jeder Gläubige die volle Erkenntnis Gottes haben.
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#4
Zitat:Mit anderen Worten: "Will uns Gott damit sagen, dass wir gefaelligst fuer uns selbst denken sollen, und nicht alles dogmatisch aus der Bibel oder Kirche oder Theologie als Normen fuer uns 'verabreiten' sollen?"
:doh:

hallo Jazzter
lange nicht geschrieben :wink:

Ich kann immer wieder staunen,wie Leute versuchen die Bibel mit ihren eigenen Aussagen zu wiederlegen :mrgreen: :shock: :eh:

Es wird nach Lust und Laune versucht Verse aus der Bibel durch andere Verse aus der Bibel für ungültig zu erklären um eigene Vorstellungen zu stützen.

Wenn man beginnt mit;das ist von Gott und das hat der Schreiber nur geglaubt es wäre von Gott,öffne ich Tür und Tor für jede Art Theologie die mir in den Kram passt,die ich gern hätte.

Der eine sagt;diese Aussage ist von Gott,
der andere;niemals würde Gott so etwas sagen.
Was ist nun wahr?

Kann unser unvollkommener Verstand entscheiden was vom vollkommendem Gott kommt und was nicht?!
Es sei denn ER selbst offenbart sich.

Und das hat Gott in der Bibel getan ,vom 1.Mo bis zur Offenbarung,hat er uns vieles mitgeteilt:
über uns
über sich
über seinen Plan mit uns Menschen.
Das ist meine Überzeugung.
(Namenhafte Juristen,Richter und Histotiker etc.sind zu dem Ergebniss gekommen das die Bibel glaubwürdig Gottes Wort ist.)

Und die einzig sinnvolle und zu richtigen Ergebnissen führende Interpretation solcher und andere Verse ist die aus dem Gesammtzusammenhang der Bibel,das ist oft schwer genug.
Die Bibel erklärt sich oft durch sich selbst.

Wenn man beginnt mit;das ist von Gott und das hat der Schreiber nur geglaubt es wäre von Gott,öffne ich Tür und Tor für jede Art Theologie die mir in den Kram passt,die ich gern hätte.

Zu Jer.31
Das AT ist zum großen Teil die Geschichte des Volkes Israel,das unter allen anderen Völkern eine besondere und einmalige Sonderstellung besitzt.
Da sind so manche der Aussage nur Israel bertreffend und nicht auf uns übertragbar.

Liebe Grüße
yentl
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#5
Yentl schrieb:
Zitat:Zu Jer.31
Das AT ist zum großen Teil die Geschichte des Volkes Israel,das unter allen anderen Völkern eine besondere und einmalige Sonderstellung besitzt.
Da sind so manche der Aussage nur Israel bertreffend und nicht auf uns übertragbar.

Welche denn? ist es auf einmal willkuerlich, oder vom Menschen zu entscheiden, was fuer uns gilt, und was nicht? Wo ziehst Du die grenze? Hier z.B. faengt jedes Kapitel mit "Sage meine Volk Israel.." an? Wieso bauen wir keinen Tempel fuer den Herrn, Jesu Ehren? Achja, wir sind der Tempel. Aber moment, bekommt das dann nicht gleich nochmal eine ganz strengere Bedeutung? Dann muss ich als Tempel des Hl. Geistes ja immer um verzeihung bitten und dadurch 'ein Opfer' bringen? Aber erst, natuerlich nachdem ich (also der Tempel) nicht mehr unrein bin, alles klar :wink:

Levi 15,19-28:

16 Wenn ein Mann einen Samenerguß hat, soll er seinen ganzen Körper waschen; bis zum Abend ist er unrein.
17 Alle Kleidung und jedes Stück Leder, das mit dem Samen in Berührung gekommen ist, muß gewaschen werden und ist bis zum Abend unrein.
18 Wenn ein Mann mit einer Frau schläft, sollen sich beide waschen; sie sind unrein bis zum Abend.»
19 «Wenn eine Frau ihre monatliche Blutung hat, ist sie sieben Tage unrein; wer sie berührt, ist ebenfalls bis zum Abend unrein.
20 Alles, worauf sie sich in dieser Zeit legt oder setzt, wird unrein. 21-22 Jeder, der ihr Bett oder etwas, worauf sie gesessen hat, berührt, muß sich und seine Kleider waschen; bis zum Abend bleibt er unrein.
23 Liegt etwas auf ihrem Bett oder Sitz und jemand faßt es an, so wird auch er unrein bis zum Abend.
24 Wenn ein Mann während dieser Zeit mit ihr schläft, so ist auch er sieben Tage unrein, ebenso jedes Bett, auf dem er liegt.
25 Hat eine Frau Blutungen über die normale Zeit hinaus oder außerhalb ihrer monatlichen Regel, dann ist sie während dieser Tage unrein wie zur Zeit ihrer Monatsblutung.
26 Jedes Bett, auf dem sie liegt, und jeder Gegenstand, auf dem sie sitzt, wird unrein.
27 Wer eines dieser Dinge berührt, wird ebenfalls unrein. Er muß sich und seine Kleider waschen und bleibt bis zum Abend unrein.
28 Wenn die Blutungen aufgehört haben, wartet die Frau noch weitere sieben Tage, bis sie wieder rein ist.



Buch Levi 18,22

22 Ein Mann darf nicht mit einem anderen Mann schlafen, denn das verabscheue ich.


Da denk ich nur,
Mt 7,1: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!


Danke,

Jazzter
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#6
Hallo Jazzter.

Beim schreiben meines Beitrags habe ich gar nicht gedacht das du dich angesprochen fühlen könntest.
Ich habe mich vielmehr auf das was dein Freund und andere sagen bezogen.

Jetzt hast du aber genau das gemacht was ich kritisiert habe. :cry:
Zitat:Buch Levi 18,22

22 Ein Mann darf nicht mit einem anderen Mann schlafen, denn das verabscheue ich.

Da denk ich nur,
Mt 7,1: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!


Danke,
So manches mal werden diese Worte von Menschen mißverstanden, die
aus ihnen herauslesen, daß alle Formen des Richtens verkehrt
seien. Ganz gleich, was geschieht, sie sagen fromm: »Richtet
nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!« Aber Jesus lehrt nicht,
daß wir nicht mehr unterscheiden sollen. Er wollte nie, daß wir
unsere Fähigkeit, Dinge kritisch zu durchdenken und zu
unterscheiden, aufgeben sollten. Das NT lehrt das wir Lehren (Weltanschaungen)und Verhalten sehr wohl beurteilen sollen.

Dieser Abschnitt über das Richten folgt direkt auf Jesu
provokative Lehren über den Reichtum. Die Verbindung der beiden Themen ist wichtig. Es ist leicht für den Christen, der
alles aufgegeben hat, reiche Christen zu kritisieren.
Andererseits gibt es Christen, die ihre Pflicht, für die
zukünftigen Bedürfnisse ihrer Familie vorzusorgen, sehr ernst
nehmen, die dazu neigen, den wörtlichen Gehorsam derer
herunterspielen, die diese letzten Worte Jesu sehr ernst nehmen.
Da aber niemand völlig aus dem Glauben lebt, ist solche Kritik
nicht angebracht.

Dieses Gebot, nicht zu richten, beinhaltet die folgenden
Bereiche:
Wir sollten nicht über die Motivation anderer richten,
denn nur Gott kennt sie;
wir sollten nicht nach dem Äußeren richten
( Joh 7,24 ; Jak 2,1-4 );
wir sollten die nicht richten, die sich aus
Dingen ein Gewissen machen, die an sich weder gut noch böse sind (
Röm 14,1-5 ); wir sollten nicht den Dienst anderer Christen richten
1. Kor 5,1-5 ) und
wir sollten unsere Mitchristen nicht richten,
indem wir schlecht über sie sprechen ( Jak 4,11.12 ).
(William McDonald)

Lieben Gruß
yentl
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#7
Hallo Yentl,

ich denke da geht es eher um den Unterschied zwischen 'Unterscheiden' und 'Richten' -
daß [das Ausleben der] Homosexualität im Christentum als sündhaft angesehen wird/wurde,
ist denke ich unstrittig. Aber das festzustellen ist IMHO noch kein Richten - das wäre die
wörtliche Anwendung von 3 Mose 20, 13:
Code:
Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan,
was ein Greuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet
auf ihnen.
() qilin
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#8
Danke quilin, darauf wollte ich hinaus :wink:


Jazzter
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#9
yentl schrieb:Hallo Jazzter.

Beim schreiben meines Beitrags habe ich gar nicht gedacht das du dich angesprochen fühlen könntest.
Ich habe mich vielmehr auf das was dein Freund und andere sagen bezogen.

Das hab ich nicht auf mich bezogen, sondern generell auf das Christentum, das s.g. traditionelle. Das wird gerne mal gesagt, homosexualitaet ist prinzipiell etwas schlechtes, aber das wir keine Kleindung aus gemischten Textilien/Stoffen tragen sollten, ne das galt dann nur fuer die Israeliten.

Tut mir leid, das ist fuer mich Heuchelei und Willkuer, und hat nichts mehr mit Jesu Lehre zu tun.

yentl schrieb:Jetzt hast du aber genau das gemacht was ich kritisiert habe. :cry:
Zitat:Buch Levi 18,22

22 Ein Mann darf nicht mit einem anderen Mann schlafen, denn das verabscheue ich.

Da denk ich nur,
Mt 7,1: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!


Danke,
So manches mal werden diese Worte von Menschen mißverstanden, die
aus ihnen herauslesen, daß alle Formen des Richtens verkehrt
seien. Ganz gleich, was geschieht, sie sagen fromm: »Richtet
nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!« Aber Jesus lehrt nicht,
daß wir nicht mehr unterscheiden sollen. Er wollte nie, daß wir
unsere Fähigkeit, Dinge kritisch zu durchdenken und zu
unterscheiden, aufgeben sollten. Das NT lehrt das wir Lehren (Weltanschaungen)und Verhalten sehr wohl beurteilen sollen.

Hier vermischt Du in Deiner Argumentation zwei Begriffe, wie Qilin ganz treffend bemerkte. Richten und Unterscheiden sind zwei paar Stiefel. Hab ich gesagt, man solle nicht kritisch sein, ich fordere das geradezu! Anstatt seinem Aeltesten alles brav nachzuplappern und sich bloss in den Strom der s.g. Glaeubigen einzureihen, sollten wir uns auf Gottes Seite Stelle, und das ist hier auf Erden immer die Seite der Hilflosen, der Armen und Schwachen!

Du sagst, wir sollen Lehren und Verhalten beurteilen, und siehst nicht, was fuer ein Hochmut daraus entstehen kann? ich denke Du tust das schon, sonst wuerdest Du Dir nicht mehr die Muehe machen, hier mitzureden :wink:
Aber wer oder was gibt uns das Recht andere Weltanschaungen denn zu beurteilen, und in wie weit 'duerfen' wir diese den beurteilen (kein grosser Schritt zum VER-urteilen!!). Ich sage garnicht. Satan ist unser Feind, doch sobald wir in hassen, sind wir auf seiner Seite. Gegen ihn und seine Wurzel hilft nur reine Liebe, keinerlei Agression :!:

Zitat:Dieser Abschnitt über das Richten folgt direkt auf Jesu
provokative Lehren über den Reichtum. Die Verbindung der beiden Themen ist wichtig. Es ist leicht für den Christen, der
alles aufgegeben hat, reiche Christen zu kritisieren.
Andererseits gibt es Christen, die ihre Pflicht, für die
zukünftigen Bedürfnisse ihrer Familie vorzusorgen, sehr ernst
nehmen, die dazu neigen, den wörtlichen Gehorsam derer
herunterspielen, die diese letzten Worte Jesu sehr ernst nehmen.
Da aber niemand völlig aus dem Glauben lebt, ist solche Kritik
nicht angebracht.

Dieses Gebot, nicht zu richten, beinhaltet die folgenden
Bereiche:
Wir sollten nicht über die Motivation anderer richten,
denn nur Gott kennt sie;
wir sollten nicht nach dem Äußeren richten
( Joh 7,24 ; Jak 2,1-4 );
wir sollten die nicht richten, die sich aus
Dingen ein Gewissen machen, die an sich weder gut noch böse sind (
Röm 14,1-5 ); wir sollten nicht den Dienst anderer Christen richten
1. Kor 5,1-5 ) und
wir sollten unsere Mitchristen nicht richten,
indem wir schlecht über sie sprechen ( Jak 4,11.12 ).
(William McDonald)

Lieben Gruß
yentl

Merkst Du wie sich diese 'Regeln' nur um Chrsiten drehn? Sobald ich z.B. 'sehe' das der Islam alle Moslems in die Hoelle bringen wird, ist er was boeses, und schon ist Konfliktpotenzial da. Das kann nicht Gottes Wunsch sein! Nein! Es geht generell um ALLE MENSCHEN, JUDEN, MOSLEMS, BUDDHISTEN, HINDUS, ALLE!
Roemer 14, handelt auch nur von Christen, so wie alle von Dir angegebenen Textstellen der Episteln. Diese als 'Zusatzmodule' fuer die Lehre Jesu zu missbrauchen ist nicht richtig.
Alle Menschen nicht richten, das ist die Aufgabe, das Ziel. Wenn Jesu Leben, sein Herz, sein Verhalten, seine Lehre in einem Moslem sichtbar werden, er aber nicht an Jesus glaubt, der Nachbar aber Jaezornig ist, aber fleissig seine Bibel liest und zu Jesus betet, ein fromme Christ ist, angesehen usw. Wer ist dann 'der bessere Christ'? Das steht niemandem zu, dem einen wie dem anderen das Himmelreich zu entsagen, weil wir Kleinhirne zu wissen meinen, wer Kind Gottes ist und wer nicht! Nur weil jemand nicht getauft ist? Oder garnicht an gott glaubt? Alle Menschen werden vor Gott Gerechtigkeit finden, alle!

Deswegen muessen wir aufhoeren zu richten, bevor wir uns dadurch richten, und die Kindschaft verlieren, weil wir Kleinglaeubige sind. Oder denkst Du Petrus sei ins Wasser gesunken, weil er nicht auf Jesu schaute, an ihm zweifelte. Du meinst das haette geklappt, wenn er nur brav geglaubt haette? Nein, er masste sich an Gott zu sein (wie Gott zu sein), und bat Jesus noch darum, wie er zu sein! Das einzige was Petrus oben gehalten hatte, war Gnade, doch musste er lernen, dass er ein Mensch ist, durch und durch!

Unterscheiden, ja, Richten, nein. Das eine bringt uns naeher zum Himmel, das andere umsoweiter davon weg.


Danke,

Jazzter
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#10
@Outlaw777

Da steht und ist die Rede vom "Diskursethiker" nicht vom "Diskursleiter".


Danke,

Jazzter
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#11
Jazzter schrieb:Unterscheiden, ja, Richten, nein. Das eine bringt uns naeher zum Himmel, das andere umsoweiter davon weg.

Mit diesem Text, Jazzter, hab ich ein Problem. Selbstverständlich würde ich nicht über Homosexualität richten. Warum auch?
Dennoch befürworte ich das Richten und Verurteilen in Bezug auf die Verstöße gegen die Menschenrechte. Ob in Abu Ghoreib, Riad oder Frankfurt. Und ich bin nicht nur für Unterscheidung, ich befürworte auch die Ermahnung und, wenn das nichts nützt auch Gewalt (Festnahme, Geldstrafe oder Gefängnis).

Wenn mir jemand auf die Wange schlägt, schlage ich zurück.
Für mich ist die Wahrung und Durchsetzung der Menschenrechte weltweit ein Näherkommen zu Gott. Gewalt bringt uns nicht automatisch von Gott weg, wenn es die Gewalt der Notwehr ist.

Die Schwachen dieser Welt sind nicht mit Passivität zu schützen.

Nachgeben ist die Einladung für Unterdrücker und Gewalttätige.

Ich bin durch und durch Dogmatiker, der das Dogma "Menschenrecht" verbreiten will.


Gruß Lhiannon
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#12
qilin schrieb:Hallo Yentl,

ich denke da geht es eher um den Unterschied zwischen 'Unterscheiden' und 'Richten' -
daß [das Ausleben der] Homosexualität im Christentum als sündhaft angesehen wird/wurde,
ist denke ich unstrittig. Aber das festzustellen ist IMHO noch kein Richten - das wäre die
wörtliche Anwendung von 3 Mose 20, 13:
Code:
Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan,
was ein Greuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet
auf ihnen.
() qilin
Hallo Quilin

Es gibt wie ich schon anführte,meiner Meinung nach nicht nur eine Form von:richten.
Zu sagen was gut und schlecht ist ist bereits richten,meinst du nicht auch?

Um bei dem Beispiel zu bleiben.
Zu sagen jemand ist homosexuell ,-ist eine bloße Feststellung.
Zu sagen Homosexuallität ist eine Sünde,ist eine Wertung,eine BeURTEILung,also bereits ein richten.

Dagegen spricht Jesus aber nicht;wir sollen Sünde beim Namen nennen,das hat er selbst auch getan!

Was Jesus in der betreffenden Stelle aber meint ist;
das BeURTEILen der Motive,die Herzensmotive eines Menschen.
Dem können wir uns als Menschen bestenfalls annähern,aber das letztgültige Urteil obliegt Gott allein.Weil keiner das Herz des anderen kennt,außer man selbst und Gott.

Lieben Gruß
yentl
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#13
Ok, ich bin auf die persoenliche ebene eingegangen, aber nicht die politische.

Ich kann eine Trennung von Staat und Kirche nur befuerworten, ja fordere diese sogar. Denn wenn eine Kirche sich nicht auf ihre Mitglieder konzentriert, und sich in die neutralitaet des Staates (die unbedingt sein muss, um ein gewisses Mass an Gerechtigkeit gewaerleisten zu koennen) einmischt;

Ja wo kommen dann die Gottglaeubigen, gestaerkt durch Familie, Freunde und Gemeinde sonst her? Wo soll ein Beamter der glaubt, dann noch seine Energie, seinen Bezug zu Gott im Privaten, leben koennen, wenn er diesen nicht im Sinne der Gerechtigkeit und neutralitaet zur Wirkung bringen kann.

Die Kirche hat im Staat nichts verloren. Sie soll sich gefaelligst um die Menschen kuemmer. Und dann auch um die, die das wollen!

Und da, kann ich einem Strafmass nicht widersprechen. Denn der Staat benoetigt das Gewaltmonopol um Handlungsfaehig zu sein, und zu bleiben. Schliesslich ist dies zum Schutz der Bevoelkerung da.

Wenn jemanden ein Verbrechen begeht wie Diebstahl, dann ist es wohl nicht im Sinne Gottes, wenn dieser Mensch keine Strafe bekommt. Er selbst sagt im alten Testament "das verabscheue ich", und die Zehn Gebote sind auch kein Witz :frown:

Doch gelten die nicht nur fuer den zu Richtenden, sondern umso mehr fuer den Richter, Geschworenen und 'Henker' (der Justizvollzugs-Apparat). Denn die duerfen nicht bei Mord, mit Mord 'richten', sondern muessen im Sinne der Gerechtigkeit (und Gott IST Gerechtigkeit, was wir Christen ab und zu gerne vergessen, im Judentum aber vorbildlich immer praesent ist) zwischen Unrecht und Recht unterscheiden. Deswegen meinte ich nicht, dass das staatliche richten verkehrt sei, nur muessen die armen Teufel die eben richten muessen, sich also entscheiden muessen, immer versuchen zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, und da kann Gott ihnen helfen, und sie koennen das mit und ohne Kirche, wenn sie spirituell sind, und eben weil sie's auch ohne kirche koennen, muss die Trennung von Staat und Kirche sein! Alles andere waere Einmischung!!

Doch darf sich der Richter ein persoenliches Urteil faellen, und jemanden ver-urteilen? Eigentlich nicht, denn obwohl sein Beruf die Judikative ist, ist er zur Staatlichen Neutralitaet verpflichtet UND MUSS rechtsneutral bleiben. Etwas anderes waere nicht-Recht, also Unrecht, und ein Richter muss eben dies zu unterscheiden im Stande sein (leider gibts auch ausnahmen, schliesslich gehts hier um den Idealfall).

DAS RICHTEN im staatlichen Sinne ist eine Notwendigkeit und, so im Sinne des Paulus, von Gott sogar eingesetzt, wenn, ja wenn eben diese Unterscheidungsfaehigkeit, und die Neutralitaet gewahrt sind. Sonst koennte man bei einem Nazi-Regime ja auch sagen "Ist von Gott eingesetzt, was soll ich da machen?!", wo eben genau hier die Neutralitaet nicht mehr gegeben ist, von den Menschenrechten ganz zu schweigen.

Das aus dieser Haltung kein Reaktionismus wird ist die naechste Sache, da man sich ja dann ueber die Landesgreanzen hinaus die Aufgabe setzten koennte, eben diese Neutralitaet anderen, faschistischen Regime aufzuzwaengen. Ist durchaus etwas gutes, wenn ich das den Menschen dort wuensche, nur kann ich als Staat nur innerhalb meiner Grenzen Neutralitaet garantieren, und eben nicht ausserhalb.
Jede weitere Ausfuehrung zu dieser Thematik wuerde uns weg vom Thema und zur Politik fuehren, wobei Ethik und Politik niemals ZU nahe beieinandern liegen koennen! (Meine Meinung natuerlich)

Ich hoffe ich konnte das Missverstaendnis aus der Welt schaffen, tut mir leid, wenn mir gerade nicht die Bibelstelle einfaellt, in der Paulus vom "Christen und der Staat" an eine Gemeinde schreibt. Aber selbst Jesus sagte ja "Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist". :wink:

Damit von mir, und ich wuensch Dir noch einen schoenen Tag :P


Danke,

Jazzter
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#14
Hallo Jazzter.

Zitat:Das hab ich nicht auf mich bezogen, sondern generell auf das Christentum, das s.g. traditionelle. Das wird gerne mal gesagt, homosexualitaet ist prinzipiell etwas schlechtes, aber das wir keine Kleindung aus gemischten Textilien/Stoffen tragen sollten, ne das galt dann nur fuer die Israeliten.

Tut mir leid, das ist fuer mich Heuchelei und Willkuer, und hat nichts mehr mit Jesu Lehre zu tun.
Ich weiß leider nicht auf welche Stelle du dich beziehst,bei der Kleiderverordnung (hilf mir mal),aber ich schätze das du da Äpfel mit Birnen vergleichst,kann das nicht sein?!

Es geht da zum einen um Zeit oder nur das Volk Israel betreffenden Verordunugen,wie Kleidervorschriften für Priester.

Das andere sind moralische Normen,die Gott aus Weisheit festgelegt hat und die sich auch dann nicht ändern wenn die Menschen es demokratisch anders bestimmen.
Zitat:Du sagst, wir sollen Lehren und Verhalten beurteilen, und siehst nicht, was fuer ein Hochmut daraus entstehen kann? ich denke Du tust das schon, sonst wuerdest Du Dir nicht mehr die Muehe machen, hier mitzureden
Aber wer oder was gibt uns das Recht andere Weltanschaungen denn zu beurteilen, und in wie weit 'duerfen' wir diese den beurteilen (kein grosser Schritt zum VER-urteilen!!). Ich sage garnicht. Satan ist unser Feind, doch sobald wir in hassen, sind wir auf seiner Seite. Gegen ihn und seine Wurzel hilft nur reine Liebe, keinerlei Agression
Das Thema "richten"ist natürlich ein heißes und heikles Thema und du hast vollkommen recht ,man kann da schnell hochmütig werden,das liegt in unserer Natur;
Der Splitter beim andern zu sehen und den eigenen Balken großzügig zu übersehen.

Das heißt aber nicht

muß hier leider unterbrechen,melde mich wieder

Liebe Grüße
yentl
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#15
Klar kein Problem, freu mich sehr auf Deine Antwort :)


Danke (fuer Dein Posting 'so far'),

Jazzter
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