13-04-2021, 13:50
(12-04-2021, 22:32)Ekkard schrieb: Die These vom Überleben Jesu erscheint mir die Unwahrscheinlichste aller Möglichkeiten. Die medizinischen Gründe scheitern bereits an den septischen Folgen.
Richtig!
Die Misshandlungen, die einer Kreuzigung vorangingen, verursachten großflächige und tiefe Wunden. Wenn die Befestigung am Kreuz durch Festnageln erfolgte, geschah das vornehmlich indem man Handgelenke und Füße durchbohrte, was mit weiteren, schwersten Verletzungen verbunden war.
Der Tod trat bei Kreuzigungen im Mittel nach 24 Stunden ein, und zwar dann, wenn dem Delinquenten ein kleines Sitzbrett zugestanden wurde. Das erleichtere das Atmen, verlängerte aber das Leiden. Wenn das Gewicht des Delinquenten über die Arme (und Handgelenke) abgefangen werden musste, war die Atmung stark eingeschränkt. Sie wurde zunehmend flacher und flacher, was den Tod relativ schnell eintreten ließ. So mag das auch bei Jesus der Fall gewesen sein.
Manchmal wurden auch die Beine des Delinquenten gebrochen. Das war einerseits eine zusätzliche Misshandlung, andererseits verkürzte es in der Regel die Leidenszeit.
Jedenfalls waren die Verletzungen auch ohne das Brechen der Beine so schwer gewesen, dass es – selbst wenn man ein Überleben annehmen will – nicht möglich gewesen wäre, ohne Behinderung umherzuwandeln und allen möglichen Leuten "zu erscheinen".
MfG B.