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Ein Überleben der Kreuzigung und das weitere Leben Jesu
#24
(09-04-2021, 15:13)eddyman schrieb: Welche Professur hast Du eigentlich inne?
In dem Thread minderst du die Geschichte mit den verlorenen Stämmen sehr ab

Ja sicher. Dazu braucht man keine Professur, da kann man einfach Fachliteratur lesen, was die archaelogischen Befunde zu Jerusalem zu verschiedenen Zeiten seines Bestehens, inklusive Abschaetzung der jeweiligen Bevoelkerungszahl. Dass Jerusalem nach dem Fall Israels durch Assyrien explosionsartig gewachsen ist, sagen uns die archaeologischen Befunde. Und was die Aussagen zu den verlorenen Staemme angeht: das steht direkt im AT. Das muss man nur lesen. Vieles davon habe ich doch direkt in dem Thread aus den Chroniken zitiert.

Die Sache mit den "verlorenen Staemmen" ist groesstenteils ein theologisches Gespinst, da sie der Selbstueberhoehung des neuetablierten Kultzentrums, das niemanden anderen neben sich duldete, diente.
 
(09-04-2021, 15:13)eddyman schrieb: Dennoch gibt Jesus seine Motivation zu erkennen, diese äußerlich/innerlich Verstreuten/Verirrten heimzuführen.

Ja sicher. Die Sache mit den "verlorenen Staemmen" war fuer die Erklaerung des Debakels ueber das juedische Volk herangezogen worden, die theologische Begruendung fuer den Verlust der Souveraenitaet, mehrfach in der Geschichte. Das war die reale Diskussion in der Welt, in der Jesus lebte. Insofern war Jesus auch nur ein Kind seiner Zeit.

(09-04-2021, 15:13)eddyman schrieb: Eben so wie man es sich vorstellt, wie Jesus bei Emmerick nach Zypern reist, um die dort ansässigen Juden zu lehren, zu taufen, zu heilen, und deren Kommen nach Jerusalem vorzubereiten.

Nun, von dieser Geschichte halte ich natuerlich nichts - Paulus war da aber - doch sieht man hier, wie theologische Texte die gesamte damalige juedische Welt "umarmen" wollten, wie der Moses-Mythos die Juden Aegyptens oder der von Abraham die des Zweistromlandes. Dass Alexandria die groesste "juedische" Stadt (zahlenmaessig zwar eine Minderheit, aber mehr als in irgendeiner anderen Stadt der Zeit) zu Jesu Zeiten war, ist Dir bekannt? Dass fast keiner der nach Babylon Deportierten in die juedische Provinz zurueck wollte, auch? Und klar gab es auch assyrische Deportationen (die sind ja von assyrischer Seite belegt). Zu Jesu Zeiten wohnte nur ein Bruchteil der Juden in Judaea. Juedisch dominierte Gebiete waren unter anderem die Kyernaika oder Zypern, und Aegypten hatte immer noch eine grosse juedische Bevoelkerung. Diese Gebiete wurden im sosgenannten "Diaspora-Aufstand" Anfang des 2. Jhdts. n.Chr., einem der drei grossen juedisch-roemischen Kriege, groesstenteils ausgeloescht. Was blieb, war Babylonien, also immer noch das Perserreich, wo spaeter auch der Grossteil des Talmuds verfasst wurde.


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RE: Ein Überleben der Kreuzigung und das weitere Leben Jesu - von Ulan - 09-04-2021, 22:47

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