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Sinai's Additionstheorem
#1
(06-03-2021, 13:24)konform schrieb: Annahme der beschränkten Lichtgeschwindigkeit (300.000 km/s)


Was ist Geschwindigkeit? Wie mißt man eine Geschwindigkeit? Doch immer relativ zu einem Bezugpunkt!

Ein Fesselballon wird durch starken Rückenwind (80 km/h) von Paris Richtung München getrieben - relativ zu einem Gipfelkreuz bewegt sich der Ballon mit 80 km/h, relativ zu den in seiner Höhe befindlichen Wolken hat er die Geschwindigkeit 0 km/h, ein ihm entgegenkommender Doppeldecker, der relativ zur Luft 120 km/h schnell fiegt (Messung durch ein Prandtlsches Staurohr) hat relativ zu einem Gipfelkreuz wegen des Gegenwindes aber bloß eine Geschwindigkeit von 40 km/h

Niemand hat seine Geschwindigkeit auf den Rücken geschrieben. Geschwindigkeit ist nämlich keine Eigenschaft per se - sondern kann nur in Bezug auf eine andere Sache (Körper, Luft, Wolke etc) angegeben werden!

Eine Mondrakete fliegt 28.000 km/h schnell - der Astronaut schießt mit einem Gewehr nach vorne. Die Geschwindigkeit addiert sich, 28.000 + 4000 = 32.000 km/h
Der Astronaut schaltet einen Scheinwerfer nach vorne ein. Die Geschwindigkeit addiert sich, 28.000 + 300.000 = 328.000 km/h

Oder glaubst Du, Ulan, der Lichtstrahl hat ein schlechtes Gewissen, er darf ja nicht schneller sein als 300.000 km/h (zu welchem Bezugpunkt gemessen übrigens - zur Rakete, zur Sonne, zum Mars, zu einem vorbeifliegenden Kometen ???) und fliegt nun freiwillig langsamer? Das ist doch ein lächerlicher Gedanke.


Anderes Beispiel: zwei Mondraketen kommen sich entgegen. Beide schalten Scheinwerfer nach vorne ein. Natürlich prallen die beiden entgegengesetzten Lichtstrahlen mit 656.000 km/h aufeinander.

Alles andere widerspricht der Logik - und der Zungenstrecker kann mich durch seine Grimasse nicht überzeugen
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#2
Sinai's Additionstheorem widerspricht den Relativitätstheorien, die bestens verifiziert wurden. Es ist daher Unfug, näher auf die haltlosen Behauptungen einzugehen. Wer sie findet, darf die Widerlegungen von Sinai's Additionstheorem hier hin kopieren. Ich habe dazu keine Lust mehr!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(07-03-2021, 22:55)Sinai schrieb: Oder glaubst Du, Ulan, der Lichtstrahl hat ein schlechtes Gewissen, er darf ja nicht schneller sein als 300.000 km/h (zu welchem Bezugpunkt gemessen übrigens - zur Rakete, zur Sonne, zum Mars, zu einem vorbeifliegenden Kometen ???) und fliegt nun freiwillig langsamer? Das ist doch ein lächerlicher Gedanke.

300.000 Kilometer pro Sekunde, nicht Stunde. Da die Sonne ca. 8,3 Lichtminuten entfernt ist, haetten wir ansonsten ein Problem Icon_cheesygrin .

Die Beschraenkungen Deiner persoenlichen Vorstellungskraft beeindrucken die reale Welt da draussen nicht. Und nein, ein "Gewissen" hat ein Lichtstrahl nicht - er ist zeitlos. Bei hohen Geschwindigkeiten sind diese halt nicht mehr voellig additiv, wie es bei niedrigen Geschwindigkeiten der Fall ist, und bei 299.792.458 m/s ist Schluss. Ich hatte das im anderen Thread schon geschrieben, dass Du hier die Zeitschuld bezahlen musst. Wenn Du so schnell geworden bist, dass keine Zeit mehr fuer Dich vergeht, kannst Du halt nicht mehr schneller werden - Du hast alle Zeit ausgegeben. Um schneller zu werden, muesste die Zeit rueckwaerts laufen, aber da hat sie - um in Deinem Duktus zu bleiben - anscheinend "keine Lust drauf". Das ist so erwiesen und tausendfach nachgemessen. Was Du davon haeltst, interessiert die Natur nicht.

Das sind jetzt uebrgiens schon so alte Kamellen - das ist ueber 100 Jahre bekannt - dass Du schon bei Deiner Geburt voellig von dem Wissen der Zeit abgehaengt warst. Wie Ekkard schon sagte, Deine Einwaende sind mittlerweile nur noch langweilig. Wenn's Dich interessiert, mach' doch mal ein paar Experimente dazu. Die Lichtgeschwindigkeit kannst Du in Deiner Mikrowelle mit ein paar Marshmallows nachmessen. Wird zwar nicht sehr genau, aber waer' doch mal was fuer den Einstieg.

Was mich an Leuten wie Dir am meisten wundert, ist diese vollkommene Abwesenheit von irgendwelcher Neugierde. Dabei ist das das, was den Menschen auszeichnet.
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#4
Nur um den Eingangsbeitrag noch mal einzuordnen: Das ist das Aequivalent von jemandem der auf ein Feld hinaustritt und dann inbruenstig behauptet, dass, wie jedermann sehen koenne, die Erde flach sei und keine Kugel.

Manchmal taeuscht man sich halt, weil man durch eigenes Erleben nur so einen winzigen Abschnitt der ganzen Groessenskala mitbekommt, und auch Kurven sehen halt manchmal gerade aus, wenn man davon selbst nur einen winzigen Abschnitt ueberblicken kann. Das gilt sinngemaess fuer beide Enden der Groessenskala des Universums so.

Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist, auf Sinais bevorzugte Einheit umgerechnet, 1,08 Milliarden km/h. Das ist jenseits unserer Vorstellungskraft. Und trotzdem, auf kosmische Entfernungen gesehen, ist das unwahrscheinlich langsam. Was der Eingangsbeitrag zeigt, ist, wie einfach es ist, zu vergessen, was fuer einen unvorstellbar winzigen Teil des Universums unser taegliches Umfeld darstellt. Und da sehen Kurven halt gerade aus, bei den Geschwindigkeiten noch mehr als bei der Erdkruemmung.
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#5
Aus gegebenem Anlass, auch fuer Leute, die partout nicht nachdenken wollen:

Diese 28.000 km/h fuer die Mondrakete aus Beitrag 1 machen einen Bruchteil von 0,000026 (aufgerundet) der Lichtgeschwindigkeit aus, oder  halt 0,0026%. Wenn man das grafisch linear auftraegt, ist das immer noch von Null so gut wie nicht zu unterscheiden. Da versucht also jemand, das Ganze daraus abzuleiten, wie es am Nullpunkt aussieht. Und die Theorie, Geschwindigkeiten (bzw. deren Vektoren) waeren vollstaendig additiv, bricht halt bei hoeheren Geschwindigkeiten zusammen. Die Relativitaetstheorie repariert diesen falschen Eindruck dann.

Im uebrigen stammt diese Idee nicht mal direkt von Einstein. Das sagen schon die Maxwell-Gleichungen zum Elektromagnetismus von 1865, die uns unter anderem die Grundlage fuer Radio und Fernsehen lieferten. Schon dort wird festgestellt, dass die Geschwindigkeit elektromagnetischer Wellen von der Geschwindigkeit des Emitters unabhaengig ist. Wellen tragen dem anders Rechnung, z.B. ueber die Frequenz.
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#6
Dass das Licht eine gewisse Zeit braucht, um die Strecke von der Sonne zur Erde zurückzulegen, hat schon Empedokles behauptet. Aristoteles hat das als Irrtum abgetan.  Er war der Meinung, dass sich das Licht augenblicklich ausbreitet und keine Bewegung hat. Die Autorität des Aristoteles war so übermächtig, dass sich 2000 Jahre lang niemand mit dem Problem der Lichtausbreitung ernsthaft beschäftigt hat. An die Unendlichkeit der Lichtgeschwindigkeit hat auch Kepler noch geglaubt. Galilei hatte seine Zweifel, scheiterte aber daran, die Frage experimentell zu lösen. Erst die Beobachtungen Cassinis, wonach die Eklipse des Jupitermondes Io  je nach Entfernung des Planeten von der Erde verfrüht bzw. verspätet eintritt und der dänische Mathematiker und Astronom Ole Rømer den richtigen Schluss daraus zog und das Phänomen mit der endlichen Geschwindigkeit des Lichts erklärte, widerlegten die Annahme des Aristoteles.
MfG B.
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