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Götterbaum und Roma
#1
Gestern am Sonntag, den 1. Mai hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Hobbygärtnerin mit universitärem Hintergrund.
Auch wenn 'Bion' das gleich wieder anzweifeln wird Icon_smile

Ich sah der akademischen Gärtnerin zu und es entwickelte sich ein amikales Zwiegespräch:
Ich bat sie um Ausunft über die Aufzucht des Wilden Essigbaums oder Götterbaums, weil mir der Unterschied nicht klar ist
Sie sagte, das ist dasselbe . . . stimmt das?

Zur Hauptsache:

Ich liebe diesen Baum, der gerne neben den Eisenbahnschienen lebt, weil er ist für mich so etwas wie ein Symbol des Ewigen Lebens.
Früher (als der genannte Baum bei uns noch unbekannt war), war es der Tannenbaum, der Fichtenbaum, die Mistel in England als Symbol der Unsterblichkeit, der Auferstehung, des Weihnachtsfestes.
Mir gefallen Tanne und Fichte auch sehr gut, aber der genannte Baum ist für mich DAS Symbol der Unsterblichkeit, weil er nicht auszurotten ist. Er braucht keine Pflege - im Gegenteil. Generationen von Gärtnern sind daran gescheitert, ihn umzubringen . . .
Würde Weihnachten jetzt erfunden werden, wäre dieser Baum in meiner engeren Wahl . . .

Doch die gescheite Hobbygärtnerin wurde wütend, sie sagte, den Götterbaum müsse man ausrotten, es handle sich um eine invasive Art, die alle autochthonen Arten verdränge

Ich protestierte vor Zeugen dagegen in aller Form und sagte ihr, daß das ein rassistischer Standpunkt sei.

Denn wer heute Bücher verbrennt, verbrennt morgen Menschen - und wer heute Bäume ausrottet, rottet morgen Roma aus (wie schon einmal gehabt)

Denn Rassismus begänne im Herzen. Jetzt sind es unerwünschte Pflanzen, morgen sind es Menschen

Und ich sagte ihr auch, daß die Tomate, der Paprika, der Pfefferoni (Chilli), der Mais, sogar die ordinäre Kartoffel nicht autochthon sei, kommt alles aus Amerika

Was ist schon autochthon? Wenn nicht einmal die Erdäpfel der traditionellen Bauernfamilien autochthon sind. Autochthon ist relativ

Die Dame war dann bestürzt, kehrte in sich, und gab mir recht!
Ich mußte Euch das schreiben.


________________

PS Gehört zwar nicht in "Politik und Soziales", aber ich bitte dennoch um sachdienliche gärtnerische Hinweise zu besagtem Baum.
Wie Ihr wohl alle schon wißt, löcke ich gern wider den Stachel, und es reizt mich, diesen Baum zu verbreiten


.
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#2
Nicht tot zu kriegen? - Schon seit vielen Jahren ist er bei uns im Garten verschwunden, obwohl er unentwegt Wurzelausläufer bildet. Der Hauptstamm ist eines Tages umgefallen. Das war's.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Hinter dem Grabstein meiner Großeltern mütterlicherseits ist eine Hecke. In diesem toten Winkel habe ich im Herbst zwei solche Bäume gepflanzt, die ich bei den Gelesien einer aufgelassenen Bahnlinie fand; ich werde sie vorsichtig kurz halten (bei dieser Rasse kein Problem), damit kein verräterisches Köpchen über dem Rand des Grabsteins hervorlugt.
Die Bäumchen werde ich in Dürrezeiten (Mitte Juli bis Ende August) gelegentlich aber verläßlich gießen und auch reichlich düngen - damit sie unterirdische Wurzeln bilden !
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#4
(02-05-2021, 22:14)Sinai schrieb: Ich bat sie um Ausunft über die Aufzucht des Wilden Essigbaums oder Götterbaums, weil mir der Unterschied nicht klar ist
Sie sagte, das ist dasselbe . . . stimmt das?

Essigbaum: Rhus typhina; beliebtes Ziergehoelz aus Nordamerika, aus der Familie der Sumachgewaechse.
Goetterbaum: Ailanthus altissima; kurzlebige, invasive Art aus China, aus der Familie der Bittereschengewaechse. Dem duerfte es in NRW immer noch etwas zu kuehl sein.

Beide gehoeren in die Ordnung der Seifenbaumgewaechse. Eine bekannte einheimische Art ist die Rosskastanie.
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#5
Danke.

Kannst Du mir - mit verständlichen Worten - mitteilen, wie ich die auseinanderkennen kann? Was sind die neben den Eisenbahnschienen?
Genau die will ich hegen.

Ich bin kein Botaniker. In der Schule konnte ich nicht mit dem "Bestimmungsbuch" arbeiten, weil ich die Wörter nicht kenne.
Wenn ich nicht weiß, was ein "Korbblütler" ist, wie so was ausschaut, wie ich den erkenne, kann ich das Bestimmungsbuch in den Straßengraben werfen

Neue Idee:
Seit Jahren habe ich die verwegene Idee - und bin auf der Suche nach Komplizen oder besser noch Komplizinnen (...) - für mein Europäisches Schlangenprojekt.

. Klapperschlange nach Sizilien !
Eine Klapperschlange legt doch hunderte Eier. Es muß doch möglich sein, ihr Gelege zu rauben. Zehn Eier kann man ihr ja übrig lassen, damit sie nicht allzu traurig ist.
Irgend ein Ranger wird da schon mitspielen, wenn ich ihm dafür eine geile 44er Handgun verspreche.
Diesen Karton mit hunderten Eiern nach Europa - konkret Sizilien - einschleppen mit der Alitalia
Am besten natürlich in einen unauffälligen Karton zusammen mit irgendwelchen Krimskrams legen (Tarnen und Täuschen). Einen Schuhkarton mit einer nicht geschützten Schildkrötenrasse und daneben im Stroh die Schlangeneier, das geht schon durch in Palermo, so hell sind die nicht

In Sizilien über den Sommer einen aufgelassenen alten Bauernhof in entlegener Lage mieten (im Landesinneren ohne Bademöglichkeit; preiswert) und einen alten VW Wohnwagen von den Hippies mit einer alten, aber großen Filmkamera hinstellen, dann glauben alle, das ist ein "Filmprojekt"
Dann die Schlangeneier flächig verstreut aussetzen. Radius zum Gehöft ca. 500 Meter

Die Klapperschlange lebt sicher gut im heißen, trockenen, felsigen Sizilien, findet viele Unterschlüpfe im Geröll. Klimatisch genauso gut wie Kalnifornien
Frostsicher !

Da eine Klapperschlange hunderte Eier legt, geht das exponentiell und in drei Jahren gehört sie zum Biotop - wie die aus Amerika eingeschleppte Kartoffel

Und ich machte einmal Hausbooturlaub auf den englischen Kanälen (Avon-Ring). War herrlich, alles an Bord von der Dusche bis zum Propangasherd. Jetzt nicht mehr möglich wegen des Räuberproblems.  Jedenfalls lernte ich damals, daß es in England keine Giftschlangen gibt, lediglich harmlose "Grass Snakes" - was immer das bedeuten mag. Warum nicht Kreuzottern in Südengland einschleppen? Wäre doch interessant dieses Experiment. Es gibt ja den Ärmelkanaltunnel
In England eine alte Bruchbude in abgeschiedener Lage kaufen (gute Geldanlage bevor der € zusammenbricht) und dort das biologische Projekt durchführen.

Ich muß immer an die Kaninchen in Australien denken Heart
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#6
(02-05-2021, 22:23)Ekkard schrieb: Nicht tot zu kriegen? - Schon seit vielen Jahren ist er bei uns im Garten verschwunden, obwohl er unentwegt Wurzelausläufer bildet. Der Hauptstamm ist eines Tages umgefallen. Das war's.

Ist dank Klimawandel bei uns hier (Norditalien) zu einer Wucherpflanze geworden, die dort wo sie sich ausbreitet - (allerbester klimatische Rahmenbedingungen) - auf ausgelichteten Forstflächen, wie  das Indische Springkraut wuchert und alle anderen endemischen Baumarten (Jungpflanzen) erstickt. Eher ein "Todesbaum"...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#7
(03-05-2021, 09:19)Geobacter schrieb: Ist dank Klimawandel bei uns hier (Norditalien) zu einer Wucherpflanze geworden

Na wenigstens ein positiver Aspekt des Klimawandels
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#8
(02-05-2021, 22:23)Ekkard schrieb: Nicht tot zu kriegen?

"Tot zu kriegen", "ausrotten", "to extinct", "to terminate", "vernichten" - alles Ausdrücke, die aus den Köpfen der Kinder verschwinden sollen

Deshalb habe ich ja das scheinbar botanische Thema im Bereich 'Politik und Soziales' angesiedelt
Scheinbar - auf den ersten Blick - geht es um Bäume. In Wahrheit geht es neben dem sehr interessanten biologischen Thema um die Frage der abrasiven Sprache

Erwachsene Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen sollten Wörter vermeiden, die die Kinder auf dumme Gedanken bringen könnten

Auschwitz wurde noch nicht niedergerissen
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