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Spiritualität
#31
(11-01-2021, 17:38)Gundi schrieb: Laut Wikipedia ist Spiritualität die Suche bzw. Hinwendung zu einer transzendenten Wirklichkeit.
Imho kann man Spiritualität aber auch allgemeiner als ein Bewusstsein dafür verstehen, Teil eines größeren Ganzen zu sein.

Das deckt sich im Grunde mit meiner Definition, ist doch die Identifikation mit dem Physischen Ursache von Individualität und Begrenzung.
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#32
(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: GeobacterIn Zukunft wird "die Forschung" noch viel mehr darüber herausfinden, wie "albern" (gottgleich) wir uns oftmals selbst überschätzen.

Wir haben überhaupt keine "Untersuchungen" oder "Forschung" in diese Richtung, haben wir nie gehabt, hat uns auch nie sonderlich interessiert!
Du schließt da wohl nur ziemlich albern von dir selber auf andere. Icon_lol

(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: Wenn aber Forschung betrieben wurde, v.a. die Yogis in Indien sind da zu nennen, und die innerlichen Mechanismen zutage treten, dann kann man anhand dieser Erkenntnisse ein System oder eine Technologie ("Tantra") entwickeln.
Jaja... gegen die katastrophale Umweltverschmutzung, Frauenverachtung, oder auch gegen das Lynchen von Rindfleischesser usw. usf. 4000 Jahre spirtuelle Jogy-Forschung und Mantra-Technologie hat diesbezüglich kein bisschen Fortschritt gebracht. Auch nicht in Sachen Ausbeutung der Schwächsten der Gesellschaft als billigste Arbeitskräfte..

(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: Man kann sie also auch dafür einsetzen, um in Bereiche vorzudringen, die spiritueller Natur sind.
Wie z.B. die Bevormundung seiner Mitmenschen durch Autoritätsargumente die sich aller objektiven Überprüfbarkeit bezüglich Wahrheitskonsistenz entziehen..

(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: Natürlich sind dafür bei einem Menschen umfassende Voraussetzungen nötig, aber dieser Ansatz war mir zumindest völlig neu.
  Diese Manipulationstechniken, andere Mitmenschen dem Willen der Götter und damit auch dem eigenen zu unterwerfen und dabei selber ein spirituelles Erfolgserlebnis "einzuheimsen", sind schon so alt wie die Götter selbst. Und dieser Erfolg stellt sich selbstverständlich nur unter der Voraussetzung ein, wenn die Opfer überzeugt sind, dass es diese Götter tatsächlich geben könnte.

(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: Wir haben vom christl. Kontext her von haus aus den Eindruck, man muss etwas glauben, und der Glaube bewirkt dann etwas.
Die Wirkung die IHR da spürt.. sind in etwa vergleichbar mit der von homöopathischen "Glaubulis". Für Außenstehende aber leider nicht beobachtbar.

(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: Die indischen "Ingenieure" zeigen aber, dass man Religion auch rein technisch angehen kann, d.h. die Wirkung ist unabhängig vom persönlichen Glauben, sie tritt bei jedem ein, der die Technik entsprechend anwendet.
Aber für außenstehende Beobachter nicht feststellbar.

(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: Genauso wie jeder Autofahren kann, der eine entsprechende Schulung erhalten hat. Das war für mich gewöhnungsbedürftig zu akzeptieren. Dem musste ich aber nach eigenem Ausprobieren zustimmen. Und es kann gut sein, dass es die vielleicht zeitgemäßeste Darstellung von Religion ist.


Es kann auch möglich sein, dass "die Schulung" bei dir nur deswegen so gut "gewirkt" hat, weil du schon von deiner Wesensnatur her zu einer besonderen Art von extremer spiritueller Selbstbezogenheit neigst, die andere nicht so mitbringen....

(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: Ich sehe die Anmaßung eher darin, dass wir diese innere Dimension nicht einmal anerkennen wollen.

Menschen mit extremer spiritueller Selbstbezogenheit können sich nur schwer vorstellen und damit auch nicht anerkennen, dass diese "ihre inneren Dimensionen" inzwischen auch von den empirischen Naturwissenschaften sehr intensiv erforscht werden..  Das heißt also, dass deine Aussage, solche Forschungen gäbe es gar nicht und wenn, dann seien sie völlig uninteressant, wohl nicht ganz wahr ist. Oder andersherum, bist da wohl du derjenige der da einiges nicht "anerkennt".. nicht anerkennen will.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#33
@Sinai
OT entfernt. Indische Atomraketen und (von dir offenbar wahrgenommene) indische Betteltouristen führen vom Thema weg.
MfG B.
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#34
Wer wie Wikipedia einen weit gefassten, bis in die Esoterik reichenden Begriff der Spiritualität gelten lässt, sei auf das hochinteressante Buch "Die Magie als experimentelle Naturwissenschaft" des Chemieprofessors Ludwig Staudenmaier (1865-1933) hingewiesen, das mich schon als Schüler verblüffte, und dessen Volltext im Internet gratis abrufbar ist. Der Titel ist missverständlich. Es geht um Psychopathologie. Der Autor bezahlte seine ausführlich beschriebene spirituelle Praxis des automatischen Schreibens mit seelischer Zerrüttung.

Die Universität Bochum hat am 03.02.2003 eine vierseitige Rezension darüber im Internet veröffentlicht.

Ebenfalls im Internet ist von Paul Allen der dreiseitige Bericht "Das Ende Ludwig Staudenmaiers" nachzulesen.
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#35
Das Wort Spiritualität kommt vom lateinischen Wort für Geist: spiritus. Gemeint ist ein "Leben im Geist"; eine Haltung oder Sehnsucht danach, als Mensch von einem geistigen Fundament her zu leben.
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#36
Es ist nicht so ganz klar, was im Eingangspost gemeint ist: Spiritualismus (philosophische oder religiöse Anerkennung einer geistigen Dimension menschlichen Nachdenkens) oder jene Spiritualität, die mit dem Ergriffensein durch das Heilige oder den Heiligen Geist einher geht?

Es wird ebenfalls nicht klar, ob nur die subjektiven Gefühle zu betrachten sind, oder objektiv feststellbare Veränderungen an einem Menschen (Symptome, Einwirkung "körpereigener Drogen")?.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#37
(12-01-2021, 00:37)Sinai schrieb: Das Wort Spiritualität kommt vom lateinischen Wort für Geist: spiritus. Gemeint ist ein "Leben im Geist";

Das Substantiv spiritualitas leitet sich vom Adjektiv spiritualis ab und ist eine Schöpfung des christlichen Lateins.

Es wird zur Übersetzung des griechischen πνευματικός verwendet. Siehe beispielsweise 1. Kor. 2, 14f.; Röm 7,14.

Die erste gesicherte Erwähnung des Begriffs spiritualitas findet sich im pseudo.-hieronymischen Brief 7 (der möglicherweise von Pelagius stammt).
MfG B.
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#38
(12-01-2021, 01:28)Ekkard schrieb: Es ist nicht so ganz klar, was im Eingangspost gemeint ist: Spiritualismus (philosophische oder religiöse Anerkennung einer geistigen Dimension menschlichen Nachdenkens) oder jene Spiritualität . . .


Vielleicht ist Spiritismus gemeint ?


Beitrag #1 beginnt mit folgendem Statement:
(09-01-2021, 21:50)Thomas der Ungläubige schrieb: Spiritualität ist schwer zu definieren.


Zuerst sollten wir den Unterschied zwischen spirituell und spiritistisch herausarbeiten
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#39
(12-01-2021, 00:37)Sinai schrieb: Das Wort Spiritualität kommt vom lateinischen Wort für Geist: spiritus. Gemeint ist ein "Leben im Geist"; eine Haltung oder Sehnsucht danach, als Mensch von einem geistigen Fundament her zu leben.

Unsere Weltanschauung und unsere Selbstbetrachtung ist schon an sich ein geistiger Prozess. Die unseren "Irrbarkeiten", mit denen wir selektiv abstrakte Affirmationen (ideologischer Natur) auswählen und idealisieren, um darin unser Ideal-Selbst zu spiegeln, gehen dann schon in Richtung einer narzisstischen Spiritualität, die bei gar einigen krankhafte Auswüchse annimmt.

Die emotionale Energie, die wir dann dafür aufbringen müssen, diese meist nur geistigen (eingebildeten) Affirmationen bezüglich unseres gar nicht immer so wirklich realistische Ideal-Selbst vor besserem Wissen zu verteidigen, bewirkt einiges an Konflikten und Problemen bezüglich unserer Mit- und auch Umwelt. (Selbsterfüllende Prophezeihungen)
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#40
Beitrag #36
(12-01-2021, 00:37)Sinai schrieb: Das Wort Spiritualität kommt vom lateinischen Wort für Geist: spiritus. Gemeint ist ein "Leben im Geist"; eine Haltung oder Sehnsucht danach, als Mensch von einem geistigen Fundament her zu leben.


(12-01-2021, 02:26)Bion schrieb: Das Substantiv spiritualitas leitet sich vom Adjektiv spiritualis ab und ist eine Schöpfung des christlichen Lateins.

Es wird zur Übersetzung des griechischen πνευματικός verwendet. Siehe beispielsweise 1. Kor. 2, 14f.; Röm 7,14.


Zur Wortherkunft:
Der von mir in Beitrag #36 vorgeschlagene Definitionsversuch entspricht dem, der im (ökumenisch angehauchten) deutschen Christentum kursiert
Beispielsweise schreibt die katholische wiener Erzdiözese ähnlich:

"Der Ausdruck Spiritualität kommt vom lateinischen Wort für Geist: spiritus. Gemeint ist ein "Leben im Geist"; eine Haltung oder Sehnsucht danach, als Mensch von einem geistigen Fundament her zu leben. Wer Spiritualität lebt und pflegt, ist offen für eine Wirklichkeit, die größer ist als der Mensch, und die diese Welt übersteigt. Spiritualität ist das Verlangen, Gottes Gegenwart im eigenen Leben zu entdecken. Man könnte auch einfach sagen: Spiritualität ist Freundschaft mit Gott."
Spiritualität - Erzdiözese Wien
erzdioezese-wien.at › glaubenfeiern › spirituelles


Wie 'Bion' richtig andeutete, ist die Verwendung des lateinischen Wortes 'spiritus' (und all seiner Derivate) das Werk des christlichen Latein

Schauen wir uns das an:
in der von 'Bion' erwähnten Stelle im Brief an die Judenchristen in Rom kommt ja eigentlich das griechische Wort πνευματικός pneumatikos vor (Röm 7:14)
das vom Wort πνεῦμα pneuma (a current of air, that is breath) stammt, welches wiederum vom uralten griechischen Wortstamm πνέω pneō stammt

Das mit dem breath hatten wir schon in 1 Mose 2:7

Es geht um das Verb נָפַח nâphach und das Hauptwort שָׁמָה neshâmâh

Da brauchen wir kein Latein und kein Griechisch. Die verfälschen nur die Bedeutung

Uralte Gedanken der altsemitischen Begriffswelt finden sich da im griechisch verfaßten Brief an die Judenchristen in Rom, die freilich in der Lage waren, aus dem in Griechisch geschriebenen Text die Wörter aus der Buchrolle Bereschit herauszuhören . . . !
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#41
(11-01-2021, 18:30)Geobacter schrieb:
(11-01-2021, 15:54)eddyman schrieb: Wir haben überhaupt keine "Untersuchungen" oder "Forschung" in diese Richtung, haben wir nie gehabt, hat uns auch nie sonderlich interessiert!
Du schließt da wohl nur ziemlich von dir selber auf andere.

Es ist wohl so, dass wenn man einen inneren Weg im Sinne einer Technologie anerkannt haben will, man viele Leute braucht, die davon zumindest stückweise etwas verstanden haben, und das dann in "Kunststücken" vorführen. Okkulte Sachen meine ich. Also wie in Indien, wenn Yogis öffentlich kürzlich verstorbene Vögel wieder zum Fliegen bringen, oder tote Menschen wieder zum Laufen (eine Zeit lang), oder wie dieser Sai Baba Uhren oder Asche herzaubert (gibts auf youtube), usw. Davon ist im Sinne von Spiritualität natürlich nichts zu halten, aber nur so kann das in einem technischen Sinne sichtbar und glaubhaft werden.
Das hat es mit Sicherheit auch bei uns gegeben, irgendwas rudimentär Okkultes war ja immer, nur war das nie in unserem Interesse, wir haben diese Leute verbrannt und so wurde dieser Aspekt in unsere Kultur nie integriert. Das soll jetzt nicht Thema werden, ich beziehe mich nur auf diesen wie ich finde sehr interessanten Ansatz, das, was sich so vage mit dem Begriff "Spiritualität" verbindet, konkret methodisch anzugehen, vorzubereiten und relativ zügig spürbare Veränderungen in einem selbst zu bewirken.
Aber ich werd das Gefühl nicht los, dass diese Richtung an sich hier nicht sonderlich beachtenswert erscheint. Icon_lol
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#42
(12-01-2021, 09:58)Sinai schrieb: Wie 'Bion' richtig andeutete, ist die Verwendung des lateinischen Wortes 'spiritus' (und all seiner Derivate) das Werk des christlichen Latein

So habe ich das weder gesagt noch angedeutet.

Der Begriff "spritus" gehörte in der Bedeutung "bewegte Luft", "Lufthauch" auch "Winde, Blähungen" schon zum alten Latein.

In diesen Bedeutungen stimmt das mit dem griechischen Ausdruck πνευματικός, der zudem auch für "beseelt" stehen konnte, überein.

Im klassischen Latein konnte "spiritus" auch für "hohen Geist", "hohes Ansehen", und einiges mehr stehen.

Vergil: spiritus regius = königlicher Geist, majestätisches Denken; Cicero: spiritus tribunicii, spiritus patricii = Kastengeist, Adelsstolz.

Die christliche Neuschöpfung, die zur Zeit des Hieronymus auftrat, war "spiritualitas", was in der Bedeutung "von geistlicher Natur" Verwendung fand.
MfG B.
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#43
Sinais letzter Beitrag, der sich in Wiederholungen und Selbstzitaten erschöpft, wurde entfernt.
MfG B.
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#44
Mir ging es mit dem Eingangspost um eine Diskussion der Spiritualität aus
der Perspektive der Psychologie.

Denkbare Ergebnisse einer derartigen Diskussion wären zB:

Spiritualität sollte nur unter seriöser Anleitung praktiziert werden, weil
man sonst in Aberglaube oder religiösen Wahn abgleitet.
Spiritualität sollte grundsätzlich vermieden werden, man sollten
stattdessen möglichst einen klaren und nüchternen Verstand
behalten.
Spiritualität ist von Natur aus unterschiedlich stark ausgeprägt,
man sollte sie weder unterdrücken noch kultivieren.
usw.

Meine Annahme ist, dass der Begriff der Spiritualität eine Diskussion
religionsübergreifend ermöglicht - ohne irgendwelche personalen Gottheiten
oder Dogmen thematisieren zu müssen.

Ich kann nicht erkennen, dass aus der Verschiedenheit der Definitionen
und den etymologischen Betrachtungen für diese psychologische Diskussion
wesentliche Probleme entstehen. Dafür reicht ein allgemeinsprachliches Grundverständnis
des Begriffs Spiritualität mit allen Unschärfen meiner Meinung nach aus.
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#45
Für mich selbst sage ich es mal so: Ich habe zu Spritualität von anderen Menschen keinen Bezug und halte mich selbst für "spirituell inkompetent". Durch meine Fragen nach Definitionen weiter oben habe ich nur versucht, etwas mehr Klarheit zu erhalten. Es hätte ja sein können, dass es sachbezogene Zugänge gibt, die man (dann) auch mitteilen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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