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Familienstellen
#1
Hallo Zusammen,
gerade komme ich von einem Wochenende bei dem unter anderem auch Familienstellen gemacht wurde.
Kennt das jemand von Euch? Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?

Meine erste Begegnung mit dieser Arbeit vor ca 20 Jahren war sehr abschreckend. Ich hab lange Jahre gebraucht um auf Einladung einer Freundin noch einmal mitzugehen.

Dieser Therapeut hat mich von seiner Arbeit überzeugt und wieder gezeigt, dass es weniger auf die Therapieform, sondern sehr auf den Therapeuten ankommt ob etwas nützt oder schadet.

Ich bin immer wieder beeindruckt wenn ich als Stellvertreter bemerke, wie klar und deutlich die Warnehmungen und Empfindungen völlig fremder Menschen in mir vorhanden sind, deren Stimmigkeit auch bestätigt werden. Es ist tatsächlich kein "Hokuspokus". Ich verstehe nicht wie es funktioniert. Aber das ist mir mittlerweile auch egal.
Es ist wunderbar Erfahrungen zu machen die man im eigenen Leben so niemals haben könnte, weil man eben anders "funktioniert", eine andere Denk- und Lebensweise und Einstellung hat.
Ich finde dass es bereichernd und sehr hilfreich um mehr Verständnis für seine Mitmenschen zu bekommen.
As Salamu Aleikhum
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#2
ich finde es bemerkenswert, wie es bestimmten "therapeuten" immer wieder gelingt, ihren klienten zu suggerieren, daß in ihnen "klar und deutlich die Warnehmungen und Empfindungen völlig fremder Menschen vorhanden sind, deren Stimmigkeit auch bestätigt werden"

gerade wenn es bei einer "therapie" nicht auf die methode ankommt, sondern auf die person des "therapeuten", werde ich äußerst argwöhnisch
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
Petronius,

Zustimmung. Zwar muss die "Chemie" zwischen Klient und Therapeut nach einigen Stunden stimmen, sonst braucht man nicht weitermachen.

Aber wesentliches Kriterium sollte meiner Meinung nach die fachliche Kompetenz (und damit vor allem auch die Seriosität der Methode, also Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Therapie usw.) sein, anderenfalls wird es gefährliche Esoterik.

Zahira

zur Familienaufstellung habe ich eine eher negative Meinung. Es gibt zwei Menschen in meinem Umfeld, die das gemacht haben, und die dadurch noch stärker traumatisiert und entwürdigt worden sind als sie es vorher waren (eine dieser Bekannten musste vor ihrem "Missbraucher" (gespielt) niederknien (!) und ihn (!) um Verzeihung dafür bitten, dass sie ihm bisher nicht verzeihen konnte; da kommt mir das kalte K*tzen...!). Leider sind das keine Einzelfälle, man findet solche Fälle öfters mal in den einschlägigen Medien beschrieben, z.B. in der "Psychologie heute". Zumindest waren diese Fälle in der "Anfangszeit" dieser Szenarien recht häufig.

DE
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#4
@Einsiedler
Eben deshalb habe ich Familienstellen auch viele Jahre lang abgelehnt. Ich bin während so eines "Vorgangs" entsetzt weg gegangen. Und ich kenne auch einige Menschen die durch Familienstellen noch stärker traumatisiert wurden.

Aber dieser Therapeut den ich nun seit vier Jahren kenne, und dessen Arbeit und auch Erfolge ich im Bekanntenkreis über die Jahre hinweg direkt miterleben konnte haben mich davon überzeugt, dass es nicht an der Therapie an sich liegt, sondern eben an den Therapeuten die diese Therapie durchführen ob es hilft oder schadet.

@Petronius,
ich war nicht als Klient da, sondern als Stellvertreter. Niemand hat mir etwas suggeriert.
Ein Beispiel vom Wochenende:
Ein Vater wollte seine übertriebene Sorge um seine Tochter ablegen, die aus seiner Sicht nicht im Leben zurecht kommt und deshalb eine Aufstellung machen.
Ich stand als Stellvertretung für diese junge Frau die vier Kinder von vier verschiedenen Vätern hat und lt Aussage Ihres Vaters auch sonst zimlich caotisch ist.
Es war völlig unmöglich still zu stehen. Ich hatte ständig das Bedürfnis mich im Kreis oder hin und her zu bewegen. Ich war nicht in der Lage stehen zu bleiben, fühlte eine innere Unruhe, alles hat mich irgendwie genervt. Für die Frau die die Mutter darstellt empfand ich tiefe Verachtung, der Vater hat mich gestört. Beides sind im realen Leben Freunde von mir. Erst als eine Stellvertretung für die Halbschwester aufgestellt wurde und meine Hand nahm konnte ich etwas zur Ruhe kommen. Von dieser Halbschwester war im Vorgespräch nicht gesprochen worden. Der Therapeut sagte im Verlauf der Stellung dass noch jemand aus der Familie fehlen muss, daraufhin hat der Vater die Halbschwester erst erwähnt. Daraufhin hat der Therapeut sie zu mir gestellt.

Der Vater hat im Anschluss an diese Aufstellung erzählt dass diese Schwester für die Tochter ein starker Halt ist.
As Salamu Aleikhum
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#5
Guten Morgen, Zahira.

Danke für Deine Erklärungen. Es mag sein, dass in einzelnen Fällen (wie in Deinem) der Therapeut wichtiger ist als die Methode. Aber generell sehe ich eine Gefahr der Manipulation und der Abhängigkeit, wenn der Therapeut "als Person" zu grosses Gewicht bekommt.

Lieben Gruss

DE
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#6
(22-11-2010, 21:23)zahira schrieb: ich war nicht als Klient da, sondern als Stellvertreter. Niemand hat mir etwas suggeriert

du warst als beteiligte an dem geschehen dabei. und inwieweit dir etwas suggeriert wurde, kannst du imho nicht unbedingt beurteilen

Zitat:Ein Beispiel vom Wochenende:
Ein Vater wollte seine übertriebene Sorge um seine Tochter ablegen, die aus seiner Sicht nicht im Leben zurecht kommt und deshalb eine Aufstellung machen.
Ich stand als Stellvertretung für diese junge Frau die vier Kinder von vier verschiedenen Vätern hat und lt Aussage Ihres Vaters auch sonst zimlich caotisch ist.
Es war völlig unmöglich still zu stehen. Ich hatte ständig das Bedürfnis mich im Kreis oder hin und her zu bewegen. Ich war nicht in der Lage stehen zu bleiben, fühlte eine innere Unruhe, alles hat mich irgendwie genervt

na ist doch klar - es war ja auch deine aufgabe, "chaotisch" zu sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#7
Ich weiß von dieser Methode nur wenig - aber wenn jemand etwas 'weiß'
über Wahrnehmungen und Haltungen von jemand anderem, den er in keiner
Weise kennt, dann sind das entweder allgemeinmenschliche Dinge (und dann
wäre es uninteressant), oder es geht in den religiös/esoterischen Bereich...
() qilin
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#8
@petronius

Unter caotisch sein verstehe ich etwas anderes als das wie ich mich an dieser Stelle gefühlt habe.
Wie hätte mir, deiner Meinung nach, etwas suggeriert werden sollen?
Vielleicht hältst du mich für manipulierbar, gutgläubig oder einfältig, aber das bin ich sicher nicht.

Wie gut kennst du Familienstellen? Hast du dich schon mal in irgend einer Form konkret damit beschäftigt?
As Salamu Aleikhum
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#9
(23-11-2010, 12:36)qilin schrieb: Ich weiß von dieser Methode nur wenig - aber wenn jemand etwas 'weiß'
über Wahrnehmungen und Haltungen von jemand anderem, den er in keiner
Weise kennt, dann sind das entweder allgemeinmenschliche Dinge (und dann
wäre es uninteressant), oder es geht in den religiös/esoterischen Bereich...
Weder noch.
Vermutlich kann man sich nicht vorstellen dass es ist als ob man die Empfindungen des Menschen für den man steht wie einen Mantel übergezogen bekommen hat, wenn man es noch nicht miterlebt hat. Und dass sich diese Empfindungen verändern wenn man seine Position verändert, oder "Qualitäten" wie z. B Angst, Schicksal, Krieg, aufgestellt werden werden.

Ich stand schon als Junge, Alte, Männer, Frauen, ungeborene Kinder, für Eigenschaften wie "alle unausgesprochenen Vorwürfe einer Familie", Angst, Tod, Freude und noch einiges mehr.
Sehr eindrücklich war es als ich für den Körper einer Frau stand die einen großen Widerwillen gegen ihre Lebensituation hat.
Sie hatte nichts darüber gesagt dass sie körperliche Beschwerden bzw Krankheiten hat.
Als dieser Körper hab ich mich an verschiedenen Stellen gefühlt als ob ich angenagt werde. Als ich das ausgesprochen habe war sie sehr erschrocken, weil sie an diesen Körperteilen Krankheiten oder körperliche Missempfindungen hat.

Aber mir ist klar, dass man das alles nicht glauben kann wenn man es nicht selber erlebt hat. Ich war auch lange Jahre der Meinung Familienstellen müsste verboten werden, weil es nur Schaden anrichtet anstatt zu nützen.
Vergessen wir das Thema am besten einfach.
As Salamu Aleikhum
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#10
(23-11-2010, 20:22)zahira schrieb: Wie hätte mir, deiner Meinung nach, etwas suggeriert werden sollen?

du hast dich auf die aussagen des vaters eingestellt

(23-11-2010, 20:22)zahira schrieb: Wie gut kennst du Familienstellen? Hast du dich schon mal in irgend einer Form konkret damit beschäftigt?

nur aus der literatur

und habe daher auch kein interesse daran, es konkret auszuprobieren

ich beobachte das phänomen von außen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#11
(23-11-2010, 20:37)zahira schrieb: Vermutlich kann man sich nicht vorstellen dass es ist als ob man die Empfindungen des Menschen für den man steht wie einen Mantel übergezogen bekommen hat, wenn man es noch nicht miterlebt hat. Und dass sich diese Empfindungen verändern wenn man seine Position verändert, oder "Qualitäten" wie z. B Angst, Schicksal, Krieg, aufgestellt werden werden.

Ich stand schon als Junge, Alte, Männer, Frauen, ungeborene Kinder, für Eigenschaften wie "alle unausgesprochenen Vorwürfe einer Familie", Angst, Tod, Freude und noch einiges mehr.
...
Aber mir ist klar, dass man das alles nicht glauben kann wenn man es nicht selber erlebt hat. Ich war auch lange Jahre der Meinung Familienstellen müsste verboten werden, weil es nur Schaden anrichtet anstatt zu nützen.
Vergessen wir das Thema am besten einfach.

So sehe ich das eigentlich nicht - ich kann mir durchaus vorstellen dass es so wirkt;
es gibt allerdings keinen erklärbaren Wirkungsmechanismus, deshalb ist es für die
Wissenschaft
(und darunter muss man wohl auch die Psychologie rechnen) nicht
nachvollziehbar. Das heißt ja nicht dass es nicht existiert. Wenn es, wie Du schreibst,
von der Person des Therapeuten abhängt, dann schlägt das in genau dieselbe Kerbe -
damit etwas wissenschaftlich anerkannt werden kann, muss es personunabhängig
verifizierbar sein. Offenbar kann die Methode sowohl Schaden als auch Nutzen
bringen, ist also risikobehaftet - und rational eben nicht erklärbar. Damit rückt sie
für mich doch recht deutlich in die Nähe von Esoterik...
() qilin
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#12
Guten Morgen zusammen,

ich schaue mir die Diskussion zu diesem Thema schon einige Zeit an, ohne dass mir klar wird, worüber gesprochen wird.

Gleichzeitig habe ich mir verschiedene Seiten im Internet angeschaut.

Ich habe auch Informationen gefunden, die ausdrücklich vor zumindest einer gewissen Art von Familienaufstellung warnen.

Sicherlich kann es keine Methode geben, die auf alle Fragen des Menschen eine richtige Antwort geben kann. Für die verschiedene Fragestellungen dürfte es auch zumindest mehrere denkbare Wege geben, sich Situationen klar zu werden.

Es dürfte klar sein, dass eine Aufstellung höchstens die Situation aus Sicht desjednigen beschreiben kann, der die Situation aufstellt. Die tatsächliche Situation könnte erheblich von der Aufstellung abweichen oder ganz anders sein. In der Regel sind die anderen Beteiligten weder anwesend noch können diese befragt werden.

Die Sätze, die den einzelnen Beteiligten zugewiesen werden, können höchsten von dem Aufsteller kommen. Wie sollen diese von einer/einem anderen Person kommen, die/der die Situation nicht kennt?

Gefühle/Empfindungen/Feststellungen der Stellvertreter können sich höchstens aus der gestellten Situation ergeben, bzw. auch aus dem Kontext wie die Situation den Stellvertretern mitgeteilt worden ist.

Nur der Mensch, der Anwesend ist kann sich, besser sein eigenes Verhalten ändern. Auf das Verhalten der Person, die stellvertretert werden kann kein direkter Einfluß genommen werden. Möglicherweise kann höchsten der/dem Anwesenden ein gewisses Feedback gegeben werden, wie sein Verhalten auf andere wirkt.

Das einzige, was möglicherweise erreicht werden kann ist, dass der Anwesende sein eigenes Verhalten ändern kann, möglicherweise aber höchsten Tips bekommt, wie er auf die anderen Personen einwirken/erklären kann, das diese ihr Verhalten ändern können. Ob diese sich überhaupt beeinflußt werden können ist die große Frage.

Wenn man den Stellvertretern einfach nur ein anderes Verhalten zuweist wirkt das möglicherweise, als ob eine gute Lösung gefunden worden wäre, aber an den Realitäten wird das sicherlich nichts ändern. Das wären dann nur Scheinlösungen.

Ich bin kein Fachmann, aber das ist meine Sicht.

Schöne Grüße
Gerhard
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#13
Ist jetzt zwar hier offtopic, aber ich freue mich SEHR, wieder einmal etwas von Dir zu lesen, lieber Gerhard. Ich hoffe, es geht Dir gut.

Liebe Grüsse

Der Einsiedler (zu Deiner aktiveren Zeit noch "Petrus")
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#14
Ja, mir geht es gut. Ich habe gerade versucht ein Thema zu mir zu schreiben, aber irgendwie ist das im Nirvana verschwunden.

Schöne Grüße
Gerhard
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#15
mehr zu mir bitte hier:

http://www.religionsforum.de/showthread.php?tid=5009
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