(24-08-2010, 17:10)Karla schrieb: Warum wurden die Leichen mumifiziert? Damit sie ihren Körper unverwest haben, wenn wie wieder erwachen. Die Mumifizierung der Körper fand statt, damit die "Seele" einen Ort hatte um wann immer sie wollte "Wohnung zu nehmen".
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(24-08-2010, 19:40)indymaya schrieb: Lesen!!!! Thema dieses Threads ist RE: Seele
Oder willst Du neuerdings über Behauptungen aus dritter Hand diskutieren?
nein, ich beziehe mich selbstverständlich auf den eröffnungsbeitrag, der das thema vorgibt
ich bin kein leser der blöd-zeitung, wo die überschrift reicht
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Ich muss gestehen: Ich kann die Trennung von Seele und Körper (auch Geist und Körper) schon vom Ansatz her nicht begreifen - bestenfalls analog zu Hardware und Software.
Ich denke daher nicht, dass der ursprüngliche Hinweis auf den ägyptischen Einfluss eine Abweichung vom Thema darstellt. Denn auch der Einfluss des Alten Testaments auf das Christentum ist spürbar. Und dieses ist ägyptisch beeinflusst. Es mag richtig sein, dass die heutigen Vorstellungen im Wesentlichen hellenistischer Natur sind, wie Bion dargelegt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(20-08-2010, 14:05)anna4 schrieb: Ist bei mir natürlich nur aus dritter Hand - kann jemand dazu was Fundiertes sagen?
_()_
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24-08-2010, 22:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-08-2010, 23:02 von Bion.)
(24-08-2010, 16:15)Rao schrieb: Hab mich auch schon gewundert, warum man das alte Ägypten bis jetzt so konsequent ignoriert hat, als ob die Juden oder Griechen alles erfunden hätten... gibt es eigentlich zur Seele noch ältere Vorstellungen, altes Sumer oder so? Weiß da jemand was?
Jede Religion hat irgendwelche Jenseitsvorstellungen.
Jenseitsvorstellungen kennen selbst Primitivreligionen, die mit einer Art Weiterbestehen des Seins in einer Geisterwelt (Ahnenkulte, etc.) das Auslangen finden. Solches "Geist-Sein", das viele Religionen kennen, hat mit den, im griechischen Denken verhafteten, von Augustin bis Thomas weitergeformten christlichen Vorstellungen von der Seele nichts gemein.
Die Seele, wie sie christlich gedacht wird, ist weder ägyptisch noch jüdisch oder sonst wo vorgezeichnet.
Diese Tatsache ist auch ins Lexikon für Theologie und Kirche eingegangen. Aus dem zitiere ich:
LThK, Bd 9, S. 370f.:
Seele, philosophisch-anthropologisch:
Platon verstand den der Ideenschau fähigen Menschen als Seele. Aristoteles definierte die Seele als die erste (grundlegende) Entelechie eines natürlichen Körpers, welcher der Möglichkeit nach Leben hat. Weitere Verwirklichungen sind die Vermögen der Seele und ihre Tätigkeiten. Umstritten ist die Frage, ob das höchste Seelen-Vermögen, der Geist (Nous), Teil der Seele oder abgesonderte, unzerstörbare Substanz ist. Plotin verstand sich als Interpret Platons, übernahm aber auch wesentliche aristotelische Themen, besonders das Sich-selbst-Denken des Geistes.
Augustinus, der bedeutendste lateinische Vermittler des (Neu-)Platonismus, verstand Seele als Lebensprinzip und als dem Geistigen zugewandtes aktives Erkenntnisprinzip, das auf die glückselige Schau auf die Wahrheit ausgerichtet ist. In seiner reifen Schrift "De Trinitate" ist das Höchste der Seele, der "Geist" (mens), in seinen Bewusstseinsvollzügen Analogie der Dreifaltigkeit.
Albertus Magnus versuchte, mit rein philosophischen Argumenten die neuplatonische Vernunftsapotheose und die aristotelische Begründung der Einheit des Menschen durch die Geist-Seele zusammenzubringen. Auf der aristotelischen Linie lag der Versuch, menschliche Körperlichkeit als völlig von der Geist-Seele durchdringbar zu beschreiben.
Thomas v. Aquin vertrat die Leiborientierung der menschlichen Geist-Seele mit einer Entschiedenheit, die philosophisch selbst vor dem Zustand der "anima separata", der durch den Tod vom Leib getrennten Seele, nicht haltmachte: "Da die Seele Teil der menschlichen Natur ist, hat sie die Vollendung ihrer Natur nur durch den menschlichen Körper".
MfG B.
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Danke, Bion, für diese instruktiven und zugleich kurzen Darstellungen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(24-08-2010, 22:56)Bion schrieb: Die Seele, wie sie christlich gedacht wird, ist weder ägyptisch noch jüdisch oder sonst wo vorgezeichnet.
Diese Tatsache ist auch ins Lexikon für Theologie und Kirche eingegangen. Aus dem zitiere ich: Und?
Platon, Aristoteles, Plotin, Heraklith, Augustinus, Albertus Magnus, Thomas von Aquin, sind die hier im Forum?
Wird hier nicht mit Menschen des 21. Jahrhunderts diskutiert?
Oder wird hier der Standpunkt von längst verstorbenen verteidigt.
Jeder Mensch kann doch eine eigene Meinung zum Thema "Seele" haben
weil kein Mensch das Wissen darüber hat oder hatte.
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(24-08-2010, 23:26)indymaya schrieb: Jeder Mensch kann doch eine eigene Meinung zum Thema "Seele" haben
selbstverständlich
ist bloß off topic
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(24-08-2010, 23:33)petronius schrieb: (24-08-2010, 23:26)indymaya schrieb: Jeder Mensch kann doch eine eigene Meinung zum Thema "Seele" haben
selbstverständlich
ist bloß off topic Was? Die Postings von den hier Neunmalklugen kann ich mir auch bei Wikipedia ansehen. Da finde ich die extremste Meinung besser als jedes nachplappern.
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(24-08-2010, 23:48)indymaya schrieb: Was? Die Postings von den hier Neunmalklugen kann ich mir auch bei Wikipedia ansehen. Da finde ich die extremste Meinung besser als jedes nachplappern.
es spielt keine rolle, was du gut oder besser findest. dein gebrabbel hat nichts mit dem thema hier zu tun - das ist alles
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@ alle.
Gibt es eigentlich überhaupt eine christliche Seelenvorstellung, spezifisch die einer "unsterblichen" Seele ?
Im (evangelischen) Glaubensbekenntnis steht (ich glaube an) die Auferstehung des Leibes.
Danach würde also die Seele bis zum Tag der Auferstehung mit dem Leib tot sein und dann zusammen mit ihm wiederkommen.
Oder wie versteht man das?
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(26-08-2010, 17:07)agnostik schrieb: Gibt es eigentlich überhaupt eine christliche Seelenvorstellung, spezifisch die einer "unsterblichen" Seele ?
ja
(26-08-2010, 17:07)agnostik schrieb: Im (evangelischen) Glaubensbekenntnis steht (ich glaube an) die Auferstehung des Leibes.
Danach würde also die Seele bis zum Tag der Auferstehung mit dem Leib tot sein und dann zusammen mit ihm wiederkommen
non sequitur
ich hab das immer so verstanden, daß die unsterbliche seele zwischen körperlichem tod und "auferstehung des fleisches" (zum jüngsten gericht) durchaus eine existenz im jenseits erfährt, die mehr ist als bloß bis zur allfälligen verwendung zwischengeparkt zu werden
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(26-08-2010, 17:07)agnostik schrieb: @ alle.
Gibt es eigentlich überhaupt eine christliche Seelenvorstellung, spezifisch die einer "unsterblichen" Seele ?
Im (evangelischen) Glaubensbekenntnis steht (ich glaube an) die Auferstehung des Leibes.
Danach würde also die Seele bis zum Tag der Auferstehung mit dem Leib tot sein und dann zusammen mit ihm wiederkommen.
Oder wie versteht man das?
Auch hier muss ich Dir erneut sagen: es gibt kein "man" in dieser Sache. Frage die Pfarrer, und Du wirst sehr unterschliedliche Auffassungen hören. Du wirst in der evangelischen Kirche auch nicht so unbedingt die Meinung hören, dass der Autor eines biblischen Buches maßgeblich sei. Viele Theologen wissen eigentlich, dass in der Bibel die einzelnen Verfasser auch nur ihre Sicht der Dinge eingebracht haben.
Leider sind die aktiven (praktizierenden) Theologen in dem Forum (soweit ich sie kenne) vergrault worden und sind weg. Da ich nicht mehr uptodate bin, wage ich hier kein Statement für die Öffentlichkeit. Für mich selber ist in diesem Threads auch nicht ganz klar, worauf die Intention hinaus soll: eher persönliche Meinung (egal woher) oder eher das, was christl. Kirchen an dieser Stelle vertreten.
Gruß
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