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Zum Unterthema: Glaube als eine Illusion
Ich denke, dass die Ungläubigen unter uns einem Missverständnis dessen aufsitzen, was Glaube ist. Er besteht nicht darin, eine transzendente Entität (Gott, Engel, himmlische Heerscharen, Satan) für existent zu halten.
Glaube ist eine Unterabteilung der Weltanschauung. Und diese ist wiederum zuständig für die gemeinschaftlichen Bildungen als da sind: ethische Regeln, Recht, Kultur, Verantwortlichkeit, gemeinsame Traditionen, gemeinsame Sprachregelungen, allgemeine Wohlfahrt, Nachbarschaftshilfe, Hospizwesen usw. bzw. die geistige Haltung hinter diesen Begriffen.
Die Storys von und mit Gott und den himmlischen Heerscharen sind nur das Transportgefäß der religös geprägten Weltanschauung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das was man hofft und ein Nichtzweifeln an dem was man nicht sieht. (Hebr11:1)
Das bedeutet es ist unnötig immer wieder zu erzählen das Gott objektiv nicht nachweisbar ist. Das kann nur jeder selber herausfinden. Ich kann für niemanden ein Zeugnis von Gott erarbeiten und umgedreht kann mir niemand nachweisen das Gott nur fiktiv ist. Ich kann ekkard nicht nachweisen das es Engel gibt und umgedreht kann er mir nicht beweisen das Engel nur Metaphern sind.
Allerdings sollten sich meiner Ansicht nach, Ungläubige darauf gefasst machen das sie in einem Religionsforum Leute treffen werden, die Gott tatsächlich für wahr halten.
Ich meine etwas Anderes anzunehmen, das wäre wie wenn ich meine Wohnung verlasse und fest davon ausgehe das draussen gar keine Menschen anzutreffen sind. Absurd!
Ich bin ja kein Fan von Betriebsblindheit, aber ich kann es zumindest nachvollziehen wenn Gläubige es gar nicht mehr begreifen können wie jemand nicht an Gott glaubt.
Und Ungläubige sollten auch darauf gefasst sein, ohne beleidigt zu sein.
Schmettermotte
Zitat:Ich sage einem nicht gläubigen Mensch ja auch nicht "Mein Gott, du bist vielleicht mit Blindheit geschlagen, dass du etwas offensichtliches nicht siehst". Das tue ich doch auch nicht, aber ich muss mir das Gefallen lassen? Finde ich wirklich nicht gerade nett.
Romero
Zitat:Eh doch, Gläubige tun das die ganze Zeit, auch hier im Forum
Ich seh das hier nirgendwo.
Ich seh nur das es immer wieder behauptet wird das so etwas gesagt würde.
Und mache mir natürlich meine Gedanken zu welchem Zweck das immer wieder behauptet wird.
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(19-12-2009, 13:59)Feri schrieb: ‚Christen’ sind Menschen, die eine Illusion brauchen, um leben zu können. Sie glauben an Gott und weil sie stark an Gott glauben, haben sie einen Lebensinhalt und mit dieser Utopie leben sie und alles ist klar.
Hier wurde es gesagt, Maik.
Gruß
Motte
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(19-12-2009, 15:58)SchmetterMotte schrieb: Ich empfinde es regelmäßig als anmaßend, wenn Nicht-Gläubige Menschen den Glauben anderer als Illusion, Einbildung oder Hirngespinst abtun. Finde ich wirklich nicht gerade nett.
Wenn Dir jemand erzählt das er glaubt, dass ihn ein schwarzes Riesenkarnickel verfolgt, wirst Du es, so denke ich, auch als Hirngespinst abtun.
Nur weil es hier ein (mögliches) Hirngespinst namens Gott betrifft, ändert sich nichts daran.
Beste Grüße
K - G - B
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Da wirft die Frage auf, ob ein "Hirngespinst" wie du es nennst, legitimiert wird, wenn die Masse daran glaubt.
Aber ich persönlich tue zuerst mal garnichts als Hirngespinst ab, sondern höre zu und versuche zu verstehen. Ich werde nicht so ganz umsonst Psychologie studieren und täte es bestimmt nicht, wenn ich dieses und jenes als daneben oder verrückt abstempeln würde, bevor ich den Menschen dahinter wirklich verstanden habe.
Aber du bist eben ein gutes Beispiel für egoistische Respektlosigkeit. Erstmal zählst du und dein Denken, wie du etwas sortierst und welche Schublade es für dich passt. Ohne daran zu denken, wie andere mit der Welt um sich herum umgehen und wenn etwas nicht in deine Schubladen passt, dann ist es eben verrückt, ein Hirngespinst und benötigt weder Verständnis noch Respekt.
Gruß
Motte
(20-12-2009, 13:17)SchmetterMotte schrieb: Hier wurde es gesagt, Maik.
Gut Ok!
Die Darstellung der von Gläubigen verfolgten Ungläubigen, finde ich aber dennoch daneben.
Und das es eben nicht so ist, ist eben nicht nur wie an anderer Stelle behauptet, der Seriösität des Forums zu verdanken, sondern vor allem der wahren Natur der Gläubigen.
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(20-12-2009, 13:32)SchmetterMotte schrieb: Aber ich persönlich tue zuerst mal garnichts als Hirngespinst ab, sondern höre zu und versuche zu verstehen.
Ja ich auch. Du tust ja gerade so, als hätten sich die betroffenen Atheisten hier noch niiieeeeee mit Religion - insb. dem Christentum - beschäftigt, und würden jetzt, da sie zum ersten mal davon hören, es als Illusion abstempeln. So ist es nicht.
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20-12-2009, 13:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-12-2009, 13:38 von Romero.)
(20-12-2009, 13:32)Maik schrieb: (20-12-2009, 13:17)SchmetterMotte schrieb: Hier wurde es gesagt, Maik.
Gut Ok!
Die Darstellung der von Gläubigen verfolgten Ungläubigen, finde ich aber dennoch daneben.
Und das es eben nicht so ist, ist eben nicht nur wie an anderer Stelle behauptet, der Seriösität des Forums zu verdanken, sondern vor allem der wahren Natur der Gläubigen.
Und wie ist diese "wahre Natur" der Gläubigen? So wie Nicodemus sie zu beschreiben pflegte? Der ist doch ein perfektes Beispiel. Seiner Meinung nach sind alle "Gläubigen gut, schön, perfekt", während "Wissen der Feind des Glaubens ist". :icon_rolleyes: Petra wäre hier im Forum auch noch son Beispiel. Du warst doch selbst in dem Thread, als sie hier unbeirrbar gegen Atheisten losgeschossen hat. Und Jam? Ich glaube die hast du nicht kennengelernt. Meine Güte, das war auch so eine Logikressistente.
Also erstmal glaube ich das man eine ganze Menge für Hirngespinste halten kann.
Aber das heisst noch lange nicht, das man gezwungen ist das dem Gläubigen um die Ohren zu klatschen. Und gerade die Leute die behaupten sie hätten sich mit Religion beschäftigt, die müssten doch eigentlich wissen das es mehr schadet als nützt wenn man der Elefant im Porzellanladen ist.
Das Wissen der Feind der Religion ist, ist ein klassisches Vorurteil. Und damit will ich um Gotteswillen nicht die Gläubigen verteidigen die alles Moderne unbedingt mitmachen müssen, sondern damit will ich sagen das der Wissende wissen müsste, das der Mensch kein Computer ist. Das er also Träume braucht. Und wenn ich sage der Mensch, dann meine ich damit alle. Nicht nur Christen, nicht nur andere Religionen, sondern alle.
Gläubige sind nicht perfekt. Und Religionskritiker wissen das ganz genau.
Denn gerade diese Menschen kritisieren doch oft, das Sünde eine grosse Rolle spielt zumindest im Christentum. Das also dem Gläubigen sogar sehr oft gesagt wird, das er nicht perfekt ist! Mit wahrer Natur spielte ich auf Gutmütigkeit an. Und da Ungläubige ebensowenig perfekt sind wie Gläubige, schadet es sicher nicht wenn sie darüber nachdenken welche Rolle sie dabei gespielt haben das der Gläubige aus der Fassung geriet.
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Man kann das auch von ner anderen Seite betrachten. Wenn ich nunmal seinen Glauben nicht teile, und z.B. einen anderen Gott - am besten noch ein Bild von dem anbete - muss ich mir doch auch anhören, dass das Sünde sei, oder wenn ich gar nicht an einen Gott glaube, sondern ein angeblich kaltblütiger, hasserfüllter" Atheist bin - mir wird mein Unglauben auch um die Ohren geklatscht. Wenn der gläubige Christ so wegen meines frevelhaften Unglaubens aus der Fassung gerät, kann es mir dann nicht schnuppe sein, welche Rolle ich dabei gespielt haben soll?
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Tut mir leid Motte, aber ganz so einseitig ist mein Denken dann doch nicht.
Es stimmt, ich gehe davon aus das meine Wahrnehmung der Welt richtig ist, was bleibt mir schon anderes übrig, ich habe nur diese.
Und Schubladendenken muß nicht verkehrt sein (hilft beim einordnen).
Ob wir den Menschen hinter dem "Hirngespinst" wirklich ganz verstehen können, zweifle ich stark an, schon bei den sogenannten Normalen Menschen tut man sich doch schwer.
Und ich habe durchaus Verständnis und Respekt für Menschen, die ein Gottesbild (oder ähnliches, meine Frau beispielsweise glaubt an Geister) benötigen, um ihr Weltbild zu stabilisieren oder Fragen für sich zu beantworten.
Wie ich schon in Beitrag #3 geschrieben habe, das mit den Illusionen haben die meisten Menschen (beachte: Menschen, nicht Gläubige).
Beste Grüße
K - G - B
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Romero, ich kanzle nicht alle nicht-Gläubigen als Leute ab, die gläubige Menschen als Illusionisten betrachten, da habe ich schon zu viele andere kennen gelernt, die sehr respektvoll und verständig damit umgehen.
Ich bezeichne Atheisten zB ungerne als Ungläubige, weil auch dieses Wort für mich einen herabsetzenden Beigeschmack hat. So viel Höflichkeit besitze ich dann eben doch zu trennen, wann ich meinen gegenüber beleidigen könnte und vermeide dieses. Genau dasselbe hätte ich bei anderen genauso. Mehr ists ja im Grunde nicht.
KGB, da ists ja schon wieder... "..die ein Gottesbild benötigen um..."
Wer sagt denn, dass gläubige Menschen einen Glauben brauchen, um gesund überleben zu können? Du schiebst da ein Abhängigkeitsverhältnis unter, dass überhaupt nicht bestehen muss und da sitzt wieder eine Herabsetzung drin, nämlich die, dass gläubige Menschen nicht stark genug sind, um ohne Glauben leben zu können, sie somit schwächer sind als Atheisten. Dass ist dann schon wieder der nächste Punkt, den ich unverständlich und nciht ganz fair finde.
Gruß
Motte
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(20-12-2009, 00:16)Ekkard schrieb: Zum Unterthema: Glaube als eine Illusion
Ich denke, dass die Ungläubigen unter uns einem Missverständnis dessen aufsitzen, was Glaube ist. Er besteht nicht darin, eine transzendente Entität (Gott, Engel, himmlische Heerscharen, Satan) für existent zu halten
und ich denke, daß außer dir selbst kaum ein gläubiger diese definition teilt
(20-12-2009, 00:16)Ekkard schrieb: Die Storys von und mit Gott und den himmlischen Heerscharen sind nur das Transportgefäß der religös geprägten Weltanschauung.
nein, nicht für die gläubigen, die ich kenne. für sie ist gott ganz einfach realität, weil sie ihn als jemand/etwas erleben, der ihnen sicherheit, trost und zuversicht gibt. daß ich als nicht gläubiger dieses nicht erlebe, berechtigt mich nicht, den gläubigen ihr erleben abzusprechen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(20-12-2009, 13:51)Romero schrieb: Man kann das auch von ner anderen Seite betrachten. Wenn ich nunmal seinen Glauben nicht teile, und z.B. einen anderen Gott - am besten noch ein Bild von dem anbete - muss ich mir doch auch anhören, dass das Sünde sei, oder wenn ich gar nicht an einen Gott glaube, sondern ein angeblich kaltblütiger, hasserfüllter" Atheist bin - mir wird mein Unglauben auch um die Ohren geklatscht. Wenn der gläubige Christ so wegen meines frevelhaften Unglaubens aus der Fassung gerät, kann es mir dann nicht schnuppe sein, welche Rolle ich dabei gespielt haben soll?
Ich glaube hier vermischst du ein paar verschiedene Situationen.
Eine aufgeheizte Stimmung steht nie am Anfang.
Fallen Worte wie kaltblütig und hasserfüllt, dann ist mit Sicherheit mehr vorgefallen als nur die Tatsache das du deinen Unglauben bekundet hast.
Es ist ein Unterschied ob man jemandem sagt das man nicht denselben Glauben hat oder ob man jemandem sagt wie dumm sein Glaube doch wäre. Wenn du sagst du glaubst nicht was er glaubt, dann ist das erst einmal so zu akzeptieren.
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