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Wie kann man jemandem wie Paulus glauben?
#91
Ahriman schrieb:
Fritz7 schrieb:Aber hat denn Paulus erwiesenermaßen "Kirche" so, wie heute verstanden, gewollt?
Zumindest hat er eine einheitliche Organisation gewollt, in der alle genau so tanzten, wie er pfiff.
wenn er das so gewollt hätte, war er darin ziemlich erfolglos, sogar in "seinen" Gemeinden ... in den anderen Gemeinden (Jerusalem) lief es dann noch ganz anders und OHNE ihn ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#92
Ach, so erfolglos war er doch gar nicht. Zu dem Christentum, wie es heute dasteht, hat er alle Fundamente gelegt.
Es entstand eine hierarchische Kirche, also eine Organisation, aufgebaut wie eine Pyramide mit einem obersten Chef, Abteilungsleitern, Meistern usw. Er unterdrückte die Frauen zu rechtlosen minderwertigen Geschöpfen, die sie heute noch im Katholizismus sind (sie begreifen das nur nicht). Und vor allem verlegte er das Reich Gottes, das Jesus uns für diese Welt versprach, ins Jenseits - womit er das Christentum damals vor dem Untergang rettete.
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#93
Ahriman,
ich kann dir versichern, dass Frauen, welche in der kath. Kirche arbeiten - ich kenne kath. Theologinnen - wirken anerkannt professionell, mit Erfolg und Selbstbewusstsein. Obwohl ihnen bewusst ist, wie verstaubt manche Haltung innerhalb der Kirche auch sein mag, dass Licht komme trotzdem auf sie zu und sie nehmen auch die unvollkommen Seiten mit - das ist Stärke! Es sind vorallem hochintelligente Frauen, stark und geistesgegenwärtig, gebildet und menschlich eine Wohltat. Das ist der (weibliche) Baustein, auf dem diese Kirche/Gemeinschaft bauen kann. Und.... es gibt auch zahlreiche (männliche) Anteile in dieser Kirche, welche mit den Frauen zusammenarbeiten - hin, auf ein gemeinsames Ziel, auf das Heil der Menschen ausgerichtet.

Lea
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#94
noch etwas....

Ahriman,
nicht auf das Jenseits ist der/ein Glaube ausgerichtet....
sondern
auf das Jetzt
immer das Jetzt.
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#95
Danke, Lea!

So ist es, denn mich regen ein wenig die "Kirchenkiritiker" auf, die permanent nur das Frauenpriestertum fordern.
Es ist - um Dich zu ergänzen - nicht uninteressant, daß es z.B. nicht wenige Professorinnen für katholische Theologie gibt.

Kephas

Lea schrieb:...
ich kann dir versichern, dass Frauen, welche in der kath. Kirche arbeiten - ich kenne kath. Theologinnen - wirken anerkannt professionell, mit Erfolg und Selbstbewusstsein. ... Es sind vorallem hochintelligente Frauen, stark und geistesgegenwärtig, gebildet und menschlich eine Wohltat. Das ist der (weibliche) Baustein, auf dem diese Kirche/Gemeinschaft bauen kann. Und.... es gibt auch zahlreiche (männliche) Anteile in dieser Kirche, welche mit den Frauen zusammenarbeiten - hin, auf ein gemeinsames Ziel, auf das Heil der Menschen ausgerichtet.

Lea
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#96
Lea schrieb:dass Frauen, welche in der kath. Kirche arbeiten - ich kenne kath. Theologinnen - wirken anerkannt professionell, mit Erfolg und Selbstbewusstsein. Obwohl ihnen bewusst ist,  wie verstaubt manche Haltung innerhalb der Kirche auch sein mag, dass Licht komme trotzdem auf sie zu und sie nehmen auch die unvollkommen Seiten mit - das ist Stärke! Es sind vorallem hochintelligente Frauen, stark und geistesgegenwärtig, gebildet und menschlich eine Wohltat. Das ist der (weibliche) Baustein, auf dem diese Kirche/Gemeinschaft bauen kann. Und.... es gibt auch zahlreiche (männliche) Anteile in dieser Kirche, welche mit den Frauen zusammenarbeiten - hin, auf ein gemeinsames Ziel, auf das Heil der Menschen ausgerichtet.


Und gerade deswegen dürfen wir nicht beschönigen oder verschweigen, dass kompetenten Kirchenfrauen der Zugang zu höheren Weiheämtern und damit in die Kirchenhierarchie versperrt wird ... trotz unübersehbarer Personalkrise.
Das lässt sich überhaupt NICHT rechtfertigen und müsste schnellstens korrigiert werden ... in allem Respekt vor kath. Traditionen. Einrichten im huldvoll gewährtem bringt imho gar nichts weiter.
Ich bin mir sicher, in 50 Jahren wirds auch kath. Bischöfinnen geben (der Not nachgebend), warum also nicht schon heute? Und für GEWOLLTES hat Kirche auch immer einen dogmatisch-verträglichen Weg gefunden.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#97
Lea schrieb:Ahriman,
ich kann dir versichern, dass Frauen, welche in der kath. Kirche arbeiten - ich kenne kath. Theologinnen - wirken anerkannt professionell, mit Erfolg und Selbstbewusstsein.
Oh ja, ich kenne eine solche Frau - nicht persönlich freilich: Uta Ranke-Heinemann. Und ihr hat ihre Kirche ja auch gleich den Maulkorb umgebunden und sie von ihrem Lehrstuhl gekippt. Weil sie was sagte, was dem Papst nicht schmeckte.
Lies mal ihr Buch "Eunuchen für das Himmelreich".
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#98
Also, ich habe einmal versucht, ihr Buch zu lesen, und bin über die ersten Kapitel nicht hinausgekommen.Merke: Wer ein Buch schreibt, sollte Ahnung haben, worüber er (oder sie) schreibt.
Und um bei Menschen ihrer (also Frau Ranke-Heinemanns) Auffassung zu bleiben:
Ich bin immer noch glücklich, daß Drewermann damals ein Predigtverbot bekommen hat.
Wenn man seine mehr oder weniger grottenschlechten Bücher über theologische Themen liesst, weiss man, warum.

Kephas

Ahriman schrieb:...
Lies mal ihr Buch "Eunuchen für das Himmelreich".
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#99
Kephas schrieb:Also, ich habe einmal versucht, ihr Buch zu lesen, und bin über die ersten Kapitel nicht hinausgekommen.Merke: Wer ein Buch schreibt, sollte Ahnung haben, worüber er (oder sie) schreibt.
Und um bei Menschen ihrer (also Frau Ranke-Heinemanns) Auffassung zu bleiben:
Ich bin immer noch glücklich, daß Drewermann damals ein Predigtverbot bekommen hat.
Wenn man seine mehr oder weniger grottenschlechten Bücher über theologische Themen liesst, weiss man, warum.
Die Kompetenz beider reichte der kath. Kirche immerhin, sie zu Hochschullehrern und Professoren zu machen. Und ob Bücher grottenschlecht sind, das entscheiden letzthin ALLE Leser, also der Auflagenerfolg. SOO schlecht können sie kaum sein ... Dass sie erzreaktionären Kirchenbetonköpfen übel aufstoßen, mag ein Teil des Erfolgs sein ... indirekte Wiedergutmachung GEGEN die Hierarchie und indirekter Protest gegen Kirchenentscheidung.
Dafür wird man unschwer Gründe finden können.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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einen netten cartoon zum thema "wie kann man jemandem wie paulus glauben"
und jedes wochenende einen neuen cartoon zu religion und gott gibt es auf
http://www.zeichenware.at/html/com_neu.htm


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Hi Fritz :)
"erzreaktionären Kirchenbetonköpfen"
Du, ich denk, dazu muss man nicht so extrem sein, um nicht zu akzeptieren, wie ein Priester mit moderner Pychologie über seinen eignen Glauben zu richten loszieht - es hat fuer mich etwas Anachronistisches, denn auf der andern Seite schient er blind glaeubig zu sein, soweit ich was von ihm hoerte oder las.
wenn ich denn schon skeptisch sein moechte, dann doch auch gegen Psychologen-Dogmen, die genauso Kritische Nachsuche erfordern - falls mir mein Glaube noch soviel wert ist wie er alt ist. Oder?
mfG WiT
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Hallo Fritz :)
Zitat:...nicht beschönigen oder verschweigen, dass kompetenten Kirchenfrauen der Zugang zu höheren Weiheämtern und damit in die Kirchenhierarchie versperrt wird ... trotz unübersehbarer Personalkrise.

uj - ich vermute mal, da ueberschaetzt Du die Zusammenhaenge
und unterschaetzt die Beharrungs-Kraft der alten Gemeinschaften.

In dem Mass, wie die Berufungen sich in 2-Personen-Familien und einer sexistisch versauten Medienwelt schwerer herausfinden lassen, sich mal was richtig Grosses im Leben zu trauen, ist doch auch der Besuch der Gemeinden geringer geworden, hierzulande schrumpft es also zugleich
- ausserhalb Deutschlands hingegen hat sich die kath.Kirche binnen weniger Jahrzehnte ganz erheblich vergrössert und Leute genug, die sich das Prestertum durch Maenner, deren Zölibats-Uebernahme, und auch die Moeglichkeiten zum Ordensleben gerne vorstellen koennen, weil das Gesamt, das sie empfangen, an diesem Glauben anzieht.

Da ist das ja gar kein "solches" Problem, unbedingt "evangelischer" werden zu muessen - denn da koennen doch Geistliche heiraten - aber verzichten auf die tradierten Sakramente, also etwas Kern-Katholisches
- sind davon heute deren Kirchen besser besucht und deren Gemeinden gewachsen?

Wir haben mit dem saekularen, Religion weithin ganz ignorierenden, Erziehungs-System und dem Verzicht, sich was fuer lange Zeit und gar lebenslaenglich zuzutrauen, doch alle das selbe post-moderne agnostische Weltbild um uns, wo man nur noch moeglichst jung moeglichst umfassend und total einem Job dienen soll, ohne unser Herz noch an irgendwelche Menschen etwas laenger zu haengen

- das ist eine viel aktuellere Sorge, die man sich um die Menschen machen sollte, als die, warum Kirchen es einfach dabei lassen, dass etwas, was Frauen nie zu tun hatten, sie auch weiterhin nicht tun zu lassen, weil es dafuer schlicht keinerlei Erfahrungswerte in den Kern-Institutionen der Kirche gibt

- der sakramentale Bereich - generell - setzt doch hier auf ein Wort hin nur ziemlich eng definierte "Zeichen" in Wort und Gebaerden, und das, was darin wirklich geschieht, ist nicht direkt das hier, sondern es ist erst in der Wirkwelt der Seligen erkennbar, es verleiht ganz spezifische Hilfen an "Glaubens-Sinne-und-Organe"
- so wurde das doch definiert, und dass das so definiert wurde, ist eben kein Geheimnis - jedoch das, was einen Priester zum Priester definiert, ist ein "Glaubens-Geheimnis"
- St.Franziskus sagte einmal "Fuer sich mag er schlecht sein, fuer mich ist er gut" und erwartete nicht, dass ihn nur nette und bereits vollkommene Heilige mit den Sakramenten seiner Kirche versorgen. Das waere naemlich nicht der Kernpunkt, warum dessen Hl.Wandlung einen Franziskus steigert, noch vollkommener G0TT erahnen zu wollen

"Die Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung" konnte auch Papst Johannes Paul II in seiner letzten Phase als Papst feststellen: er war am Ende sogar zum Reden zu krank - aber er konnte sogar das immerhhin auch noch "aufopfern" - zugunsten dieser Kirche und sonstiger Anliegen, die er hatte - und wer inzwischen den Job hatte, die Kirche zu leiten, war G0TT doch wohl selbst, wie immer, wenn ein Stellvertreter mal nicht so gut kann, es der Chef wieder selbst tun wuerde, was wesentlich getan werden muss.

- daher kann man mit Argumenten von dieser Welt einfach dagegen nicht anrennen, hie und da eine "scharfe Karte" als eckig zu empfinden - und es gar verlangen, dass die ganze grosse Gemeinschaft auf einmal hier Leuten was glaubt - und dabei zu meinen, das genuege schon, und "dort", wo wir alle es nicht in diesem Leben nachpruefen koennen, richte es sich auch danach, ob dann dasselbe Geheimnis eintritt.

Ist es nicht eine viel groessere Zumutung an die religioese Logik, als es das waere, dass man ein paar Planstellen dann eben leer lassen muesste, wenn es an dazu geeigneten Menschen eben wirklich fehlen sollte? Geistliche Berufe erfordern immer Neigung in den eigenen Augen plus Eignung in den Augen derer, deren Konfrater man werden will.

Sollen auch Katholiken in Zweifel geraten, ob eine hl.Eucharistie oder Beicht-Absolution schliesslich vielleicht gar nicht gueltig gespendet waere, nur damit z.B.eine Frau auch auf dieser Stelle ihren Willen bekommt? Will nicht jemand in einer Instituion Lehrer werden, die erwartet, dass der Glaeubige sich in Gehorsam uebt, wenn er Priester oder Ordensmitglied werden moechte?

Es gibt doch Christen aller Derivationen zur Auwahl - da koennen sie doch alles "so Aehnliche" tun und haben - und die verlassen sich drauf, dass das "genuege" - telweise seit Jahrhunderten
- mag ja auch sein, dass es genuegt (fuer den Einzelnen), auch so an ein glueckliches ewiges Leben zu kommen - aber eine ganze Kirche muss dem nicht folgen.

Mir scheint, solche Wuensche aehneln denen, die immer mal wieder verlangen, alle Juden sollten sich taufen lassen
- das war so nicht abgemacht, dass der Bund am Sinai sich durch einzelne Leute aufheben liesse - dazu sind die Konsequenzen zu heftig, die abgemacht wurden - ausserdem muessen bei einem Vertrag, damit man ihn aendert, beide Beteiligte wieder als Gesamt voreinander stehen - das hiesse, erst muessten alle, die es gibt und gab, sich wieder voll versammeln wie damals -

- also wenn es auch viele individuell taeten, das Judentum nicht mehr beizubehalten, duerfte es nicht die Judenschaft als Ganzes, denn da gilt vor G0TT der Vertrag mit genau dieser Ganz-Koerperschaft und da hantierte der Hl.Geist bei der Gruendung am Sinai mit rein - ebenso bei den Christen zum ersten Pfingsten

- es gibt keine Argumente, die damals aus den in Aegypten heimisch gewordenen das Judentum "machten" oder das Christentum "logisch erforderlich" gruendeten, weil Heiligkeist-Sturm Gemeinschaften einfach "setzt" und da sind sie.
Selbst St.Paulus benoetigte eine Vision, um schlagartig kein irriger Saulus zu bleiben (denn einen tollen Juden gab der Saulus doch auch nicht zuvor ab, mag sein, es rettete sein Person, dass er christlich wurde, weil G0TT auch ihn individuell anschaut und liebt)
- aber auch keine Privat-Offenbarung kann verlangen, dass sich Gemeinden nach Einzelwuenschen in ihrem Lehrbestand derartig tiefgreifend aendern.

Es hat doch nie einer behauptet, Glaube folge der Natur des bio-logischen Menschen - und von Anfang an bezeugen alle, dass es auch nicht um Logik geht, den Glauben zu tun - "erst wollen wir tun und dann hoeren" sagten die Israeliten am Sinai -

"Personalknappheit"
- ach je - dann gaeb es z.B.in Rotchina doch gar keine Katholiken mehr, wo man seit 1949 ihre Geistlichen regulaer wegsperrt, aber damit kann so eine erfahrene alte Kirche durchaus auch schonmal laengere Zeit hindurch leben - es laesst sich feststellen, dass inzwischen sogar mehr Rotchinesen katholisch sind als damals - mal nur von den papst-treuen gesagt

- darueber hinaus gibt es ja auch noch deren "auch-etwas-katholische" staats-erlaubte Version - und noch dazu Protestanten und christliche Sekten - und darüber hinaus Sympathisanten, die sich lediglich nicht taufen lassen moechten - das alles unter einer Massiv-Unterdrueckung und landesweiten Wegerklaerung solcher Konfessionen aus Gruenden der Kommunisten-Lehren

Ich halte es auch fuer eine Glaubenszumutung, zu denken, dass diese Situation hier in unserm Land sich linear einfach fortsetzt, sodass man etwas sagen koennte, was in 50 Jahren "normal" werden muesste - es ist doch überhaupt kein solcher Zeitraum verglichen damit, wie lange schon und von wem alles dagegen geredet wird und es trotzdem so ging, dass es die Kirche nur zentral und alleine entscheidet, in Konzilien, wenn schon, wer ihre Sakramente spenden kann und empfängt
- und die Priesterweihe selber ist auch eins, das sich nicht voellig hier erklärt, was sie ausmacht - das ist so definiert - was willste machen?

Kein Argument kan es aendern, ob etwas bereits definiert wurde, in dem Fall haengt doch auch eine riesige Kettenreaktion daran, wer dies Opfer-Priestertum macht, und zwar bis zum Sinai zurueck, als Aaron und dessen Soehne Priester wurden und nicht auch die Prophetin Miriam.

Gibt es nicht die Lehre von den vielen Gnadengaben, die man auch noch tun muesste, damit eine Glaubensgemeinschaft ihren Namen verdient?
In dem Zusammenspiel fehlt doch nicht wirklich jemandem was, wenn mal nur-Maenner etwas tun, was Frauen mal eben nicht auch-tun.
Es wurde abgemacht und in keiner Weise erklaert, damals.

Haette die Thorah es mit Argumenten gebracht, etwa denen, dass die Schwangerschaft und Kinderschutzzeit der Frauen der "Grund" sei, dass nur Maenner den Altarsdienst der Opferung und Suenden-Versoehnung erbringen, dann waere es mit einem Argument zu aendern moeglich. Es wurde aber nicht damit gerechtfertigt.
Weder der Sinai noch Jesus kommen zu jeder neuen Generation nochmal so direkt wie damals zum Gruenden einer Gemeinschaft, die einander Tradiertes zu glauben und zu vertrauen berufen wurde.

Im Judentum sagte sogar einmal ein Gelehrter zu G0TT Selbst so etwas wie: "Bitte - halte DU Dich hier raus, irgendjemandem mit Zeichen und Wundern Recht geben zu wollen, waehrend wir hier diskutieren, wie Dein Gebot zu halten korrekt ist - das geht nicht! - DU gabst Dein Gebot in die Hand von Menschen, und nun muessen wir eben damit leben, dass es nur "zu Fuss" weitergeht. Es kann doch nicht jedesmal, wenn an dem Punkt gelernt wird, sich an dieser Stelle, wo etwas nicht schluessig ist, eine Wand verbiegen, um darueber hinweg zu helfen, dass es nicht nachvollziehbar stimmt."

Diese Gemeinschaften sind heilig, weil G0TT heilig ist. Das steht eben nicht der Tages-Diskussion einer Ecke der Gemeinde zur Verfuegung. Die Reformation schuf nationale Ecken - dabei schafften sie dies und das ab, was deren Nation vielleicht grad nicht zu "brauchen" glaubte - unter anderm 1/3 an Bibeltexten - das ist durchaus ziemlich viel, oder? - bis zum 16.Jhd. waren das aber Texte, die seit mindestens dem Jahre 400 kanonisiert wurden und immer genau so erst komplett das kirchen-identische Wort G0TTES waren, und es war grad die Literatur, die dem hellenischen Judentum weltweit waehrend  der Gruendung des Christentum vorlag - gibt es einen einzigen Hinweis im NT, der dazu berechtigte, den griechischen Texten des AT die Inspiriertheit abzusprechen, dann haetten sie kein NT ausgerechnet in Griechisch schreiben duerfen, oder?

Selbst der Talmud liess es gelten, dass Gemeinden den griechischen Text benutzten, um am Sabbath zu lernen, die vollstaendige LXX Version lag dem Patriarchen Gamaliel vor, als dort z.B.der Hl.Paulus studierte - ein Meturgman, Übersetzer, stand daneben, wenn der Patriarch lehrte und übersetzte Satz um Satz ins Griechische. So viele der Hoerer konnten Hebraeisch nicht so gut.
- und unter anderm den Weihe-Zusammenhang zum alten Priestertum. Das hatte im 16.Jhd. immer 2 Sukzessionen: a) das sakramentale Geheimnis und b) das Lehren des Inhalts und Wortes.

Das beinhaltet auch die Kirchenvaeter und Kirchenlehrer, die allesamt aus dem schoepften, was vorlag, auch als es um die Ordens-Gruendungen ging, und auch, als man das Zoelibat einfuehrte.
Ohne das erwaehnte Drittel an Texten schien auch dies nicht mehr heilsnotwenig - als Angebot an Christen, sich was zu trauen.

Es sagt auch im Judentum niemand, die Gebote ergaeben sich aus Natur des Menschen - im Gegenteil: verstuende es sich von Natur aus, dass Kinder ihre Eltern achten und ehren, dann braeuchte das doch kein Gebot. Und das gilt fuer all die abgemachten Gebote. Sie waren so mit Juden abgemacht. Andere konnten dann durchaus davon als "nicht fuer sie gesagt" weglassen, wie unsereiner das Heiligtum und die Schlachtopfer und sonstigen Priesterschafts-oder Nations-Angelegenheiten einrichten soll.

Schon Moses nahm Nichtjuden mit und schon Salomo formuliert es ausdruecklich, bei der Tempelweihe, dass G0TT jedem Menschen in aller Welt zuhoeren moege, wenn er nach hierhin seine Bitten richtet und es gibt den Danke-Psalm, der es selbstverstaendlich mit einbaut, dass es ausser Aaroniden, Leviten und Israeliten auch noch ungegrenzt welcher Herkunft G0ttesfuerchtige Fromme gibt, die da mitbeten. Es existierte ein eigener Vorhof fuer Heiden am Heiligtum.

Trotzdem fragte auch die Apostel-Generation der ersten Christen nicht Glaubensfremde, ob das, was sie nun glaubten und erkannten, denen logisch vorkomme und ihrer Natur-Auffassung gemaesser waere.
Es kam damals zum praktizierenden Judentum auch ein Gutteil echter Glaeubigkeit aus anderen Traditionen in die fruehe Kirche hinzu. Darum hat sie andere Priester als Israel, und in der Kirche wird es eben nicht familiaer definiert, sondern einzeln dazu Gerufene und Geeignete tun es.

Diese Christen haben einiges, was nicht direkt auch schon juedisch war, aber es gab diese Gemeinschaft sehr schnell, weil es eben in jener Zeit ein hellenisiertes Roemerreich war, und zum Beispiel erwarteten diese auch auf Meldungen verschiedener Sybillen hin etwas vom Messias, was Juden darin nicht erwarten, und der Faktor, was Rom selbst religioes darstellte, spielte auch in die Erwartungs-Faehigkeit hinein - und die vorhandenen Verhaeltnisse waren eben ueberzeugt so, die Sehnsucht war ehrlich und weit verbreitet, 300 Jahre Martyriumswellen hatten das nicht abstellen koennen, das Christen das blieben, was sie nun geworden waren.

Auch später, kaum 100 Jahre nach diesem, unter gotisch-arianischer Umzingelung liess sich die Christenheit nicht dazu überreden, etwas zu aendern, wofuer es doch anscheinend so gute Argumente gab. Hier nahmen sie fuer das Trinitaets-Bekenntnis dann lieber in Kauf, abgestellt und unbeachtet weitere fast 400 Jahre in der Ecke zu stehen.

Das war alles kein grosser Dauer-Triumphzug. Warum sollte sich sokch eine Kirche davon abbringen lassen, in entscheidenden Glaubensfragen stets die Vollversammlung entscheiden zu lassen statt einzelne Koepfe - und seien sie noch so klug?

Glaub mir: die Sakramentenlehre, die 7 "Geheimnisse" gehoeren so sehr zum Katholischen als Gesamt-Thema wie fie "613-Gebote" zum Judentum. Und da gehoert eben fuer die Kirche hinein, woher sie ihre Priester nimmt. Gibt es zu wenige, die sich das Ganze zutrauen, gibt es das Mittel dazu: "um Berufungen zu beten und fasten", wenn noetig. Sowas muss man innerkirchen-logisch angehn. Dazu koennen sie doch nicht Freud oder Aristoteles fragen.

mfG WiT :)
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tut mir leid, WiTaimre, das habe ich nicht gelesen. Dazu ist mir meine Zeit zu schade. Uferloses Geschwätz.
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Smile 
... dann glauben Sie mit Sicherheit - nichts Verkehrtes.

Gläubige These
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Hallo Ahriman,
Zitat:... das habe ich nicht gelesen. Dazu ist mir meine Zeit zu schade. Uferloses Geschwätz.

a) beantwortete ich jemand anderen
b) wer lesen kann, ist klar im Vorteil
c) wer nicht gelesen hat, weiss ja gar nicht, um was es geht
- aber ein bisschen Beschimpfen bringt's Gespraech gut voran ???

mG WiT
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