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öffentliche schreine/ältäre für götter eine provokation???
#31
Zitat:Ahriman: Was willst du machen, sogar Jesus hat die Ungläubigen mit der Hölle bedroht, dem "flammenden Schwefelpfuhl".
nun, zeitgenoessisch hat er als Jude aber auch nur maximal 4 vor damals schoen ziemlich langer Zeit gelebt habende Personen in dieser Scheol vermutet. Die hatten aber auch wirklich ziemlich viel "auf dem Kerbholz"

- in seiner zeitgenoessischen Sprache klingt es eben fuerchterlich, die Paedagogen etlicher Zeiten glauben ja an die Verhuetungskraft eindrucksvoller Drohungen, heutzutage eben ist es aktuell der aller Welt drohende "Klimawandel", der Massen von Menschen in eine bestimmte Richtung draengen soll, etwas zuu tun oder lassen.

Jesus bot ja auch einen Weg an, dieses "hoellische Szenario" vermeiden zzu koennen durch Dinge, die das Sozialleben absolut wirksam erfreulicher machen: Hungernde speisen, Durstige traenken, Kleider zu spenden an den, der welche braucht, um nicht nackt zu frieren oder verdorren, Trauernde troesten, sich mit Froehlichen freuen, keine Masse zu faelschen, fair Recht zu sprechen fuer Arme und Reiche, oeffentlich-sozial Mundlose (Waisen, Witwen und Verarmte) zu vertreten, damit sie niemand benachteilige
- all die Gerechtigkeiten, die unser G0TT Menschen immer wieder empfiehlt und sogar vorschreibt und vormachte.

Warum Menschen so etwas immer wieder dann doch nicht machten, kann man dem Hauptgebot ueber allem, einander zu lieben, doch nicht vorwerfen.

Diese Vorwuerfe formulieren sich doch auch schon "mit Bart", waehrend sie uns andern vorwerfen, Tradiertes weiterzugeben. In welcher Hinsicht sollte das als Ethik der Liebe G0TTES ueberlegen sein?

Der Thread handelt sich darum, ob eine irgendwo aufgestellte Minerva-Figur, bei der jemand privat andaechtige Opfer an eine in seinen Augen gute alte von Roemern verehrte Macht ablegen wollte, aus Gruenden explizit-christlicher Abneigung jemanden stoeren konnte.

Wenn ich das so hoere, wuerde ich sagen:
es gibt sicherlich Grundstuecke, wo der-/diejenige sich ein boeses Donnerwetter des Bewohners dessen zuzoege, ueberhaupt Gutes in irgendeiner hoeheren Macht zu verehren...

Zum Faust: der Doktor tut es an einem Kreuzweg nach der Auffassung, dass das Kreuz sogar an solchen profanen nur zufaelligen Stellen und durch den Wunsch eines Menschen zum Symbol umdefiniert noch eine Macht andeutet, die so einen Mephisto zwingt, zu gehorchen, weil der ja auch nur ein Geschoepf ist, wenn auch eins, das andere reinlegt und nach seiner Meinung in den Augen G0TTES und der Menschen unansehnlich macht. Das ist eine magische Bann-Praktik.

Davon abgesehn - das Gretchen hat diese Geschichte in den Augen der Menschen dann doch nicht verdorben, wenn auch sie sehr, sehr ungluecklich gemacht wurde, weil sie vertraute.

Das Vorbild des Dr.Faust hiess uebrigens Dr.Reikmann und lebte wirklich mal als einer der Gelehrten, denen beim Wissen-Anhaeufen die Freude am Leben verging - nichts war mehr selbstverstaendlich ein Grund zu Freude, Ernst oder Traurigkeit, weil er zwischen seinen Wissenbrocken davon staendig hin und hergerissen wurde, auf nichts mehr zu vertrauen.

Goethe selbst liess ihn so sehr nicht an sich herankommen. Es gedichtet und in form-schoene Worte gegossen zu haben, erlaubte ihm ja, sich davon zu distanzieren. Er war ja dann schon ein Profi. Bei Teil 1 war er schon 59 jaehrig. Teil 2 kam in seinem letzten Lebensjahr 1832 heraus.

Mit 25 Jahren hatte er aber immerhin durch Sprachkunst, "sich was von der Seele zu schreiben", eine ganze Suizidwelle angerichtet.
Mir fiel aber in Biografien (ueber ihn) nicht auf, dass es darueber besonders bestuerzt gewesen ist, was Sprache bei arglosen Lesern, die sich in seinen Worten selbst wiederzukennen glaubten, Schliimmes anrichten kann. Er selbst fuehlte sich danach wieder besser, wenn er sich am Leben liess. Keins seiner spaeteren Werke hat aber diese jungen Leute, die sich nach seinen "Argumenten" ein Leben gar nicht mehr zu leben wagten, dann doch wieder lebendig machen koennen.

Ueber so etwas denke ich oefters nach:
"Kein Wort faellt leer zur Erde runter".

mfG WiT
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#32
Da gibt es aber einige Leute, die da völlig anderer Meinung sind. Vor allen in den Foren.
Aber wenn deine obige Darstellung stimmt, dann ist doch die ganze Grundlage der christlichen Religion fragwürdig geworden. Du bestätigst das, was die Kritiker dieser Religion schon seit Jahrzehnten ihren Anhängern vorhalten: Der Wahrheitsgehalt der Bibel ist völlig ungewiß. Damit sind die auf dieses Buch gestüzten Religionen allesamt fragwürdig und zweifelhaft.
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#33
Ahriman schrieb:Da gibt es aber einige Leute, die da völlig anderer Meinung sind.
Aber, was besagt das schon ... Religionen sind lange nicht SO naiv gestrickt, wie DU das gern hättest für Deine Kindergarten-Kritik. Schlimm, wenn man Dir Religionen soo trivialisiert und übersimplifiziert dargestellt hat und du selbst da auch nicht herauszufinden scheinst in Richtung Erwachsenwerdener Religiösität oder einem differenzierten Blick drauf ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#34
Fritz, das solltest du etwas deutlicher formulieren, mir ist nicht ganz klar, was du mir vorwerfen willst.
Allein der Glaube, da sei ein gütiger Gott über uns, ist völlig "naiv gestrickt" und eine richtige "Kindergarten"-Idee.
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#35
Ahriman schrieb:Fritz, das solltest du etwas deutlicher formulieren, mir ist nicht ganz klar, was du mir vorwerfen willst.
Allein der Glaube, da sei ein gütiger Gott über uns, ist völlig "naiv gestrickt" und eine richtige "Kindergarten"-Idee.
Oooch, du scheinst schon ganz gut und deutlich genug zu verstehen, wenn Du Dich ein bisschen anstrengst ...
Ich muss es ja nicht wie Milchbrei Dir Löffelchen für Löffelchen eintrichtern ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#36
Hallo Fritz und Ahriman,
bitte, falls ihr beiden das Thema (?) vertiefen wollt, macht das an einem entsprechend passenderen Ort (neuer Thread z.B.) zwischen euch aus. Das Thema verwässert sonst. Alles klar?

also, dann viel Spass noch :).

WiTaimre hat recht, wenn er schreibt:

Kein Wort fällt leer zur Erde runter.

Gruß
Lea
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#37
Lea schrieb:bitte, falls ihr beiden das Thema (?) vertiefen wollt,
Nee, kein weiteres Interesse ...
Lea schrieb:Kein Wort fällt leer zur Erde runter.
WiT hat oft recht und auch Gehalt
- nur gibts eine inflationäre Massenentwertung zuu vieler WörteR.
Wer sich nicht kurz zu fassen vermag, arbeitet der Leere zu.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#38
hallo,
ich war hier jetzt länger nicht online und hatte meinen tread nicht weiter verfolgt.

und die diskussion ist ja auch schon ganz schön vom thema abgekommen.

mhh wo fange ich mal an.

also einer gemeinschaft gehöre ich nicht an- aber ich kenne viele leute die sich ebenfalls mit hekate verbunden fühlen und in meiner unmittelbaren nähe habe ich vier die auch hekate "ehren".
ab und an gehen wir gemeinsam zu der wegkreuzung hoch nachdem wir zuhause ein ritual abgehalten haben um uns mit ihr zu verbinden.

und andere neuheiden die sich mit ganz anderen göttern und wegen verbunden fühlen habe ich auch in der nähe- es werden immer mehr die nach vorchristlicher spiritualität und religion graben und sich davon inspirieren lassen oder sogar versuchen diese formen der religion zu rekonstruieren.
ich lebe in der nähe von hameln und in hameln direkt gibt es sogar einen neuheidnischen stammtisch zum austausch und kennenlernen- also so wenig menschen sind das garnicht die sich selbst da zugehörig fühlen aber meist wenig drüber sprechen und ihre spiritualität oder religion für sich im verborgenen leben- weil einfach viele falsche vorstellungen davon haben und man schnell mit satanisten in einen topf geworfen wird.

nun zum thema götter allgemein:
ich persönlich glaube nicht das götter verschwinden wenn ihre anhänger sie nicht mehr anbeten- ich glaube es ist eher so das die tore in ihre bereiche sich schließen bei einigen bzw. sich geschlossen haben. einige gottheiten wurden ja auch im verborgenen weiterverehrt oder im christlichen deckmantel als heilige übernommen- beispielsweise basiert die heilige brigitte (st. brigit) auf der keltischen göttin brighid und wurde einfach als heilige ins christentum eingebettet weiterverehrt.
ich glaube das die götter eigenständige wesen sind mit eigenem charakter und das man mit ihnen sehr direkt komunizieren kann- man muss nicht an die alten götter glauben- sondern man erfährt sie wenn man sich mit ihnen verbindet- und dann wird der glaube an die götter durch die persönliche erfahrung mit ihnen- durch eine gewissheit ersetzt.

zum thema fanatismus:
fanatismus gibt es in fast jeder etablierten religion und ich mache mir in dem ort in dem ich lebe keine sorgen wegen gewalttätigen übergriffen auf mich oder meine freunde- dafür ist das thema religion hier in der gegend der mehrheit einfach zu unwichtig- aber was es durchaus gibt ist das irgendwelche wilden storys über mich erzählt werden. ich müsste mir wahrscheinlich eher sorgen darüber machen das ich mit meinem mann in unserem dorf offen schwul lebe- und deswegen von irgendwelchen rechten freaks mal was auf die mütze kriege- als wegen meiner von der norm abweichenden spiritualität.

und zum thema des nutzens meiner spiritualität für mich im vergleich zum christentum:
also ich glaube nicht das ich etwas verpasse dadurch das ich mich von der christlichen religion und gemeinschaft abgewendet habe.
ich habe ein vollkommen anderes weltbild- das mit den christlichen vorstellungen nicht vereinbar ist- ich glaube nicht daran das es einen richtigen weg für alle menschen gibt (wie es die monotheistischen religionen von sich behaupten) sondern das es eine vielzahl von wegen gibt die einen auf seiner spirituellen entwicklung weiter bringen können und jeder sollte den für ihn passenden weg finden. so vielfältig wie das leben ist so sind das in meinen augen auch die verschiedensten religiösen wege und weltanschauungen. toleranz ist das stichwort und ein friedliches nebeneinander. der weg den ich gewählt habe ist der richtige für mich persönlich und mir persönlich könnte das christentum nicht das geben was ich suche.
mir geht es vor allem um die begegnung und die verbindung mit meinen göttern und die spirituellen erfahrungen die daraus entstehen- meine götter sind mir nah und ich habe zu ihnen ein familiäres verhältnis.

zum thema götzendienst:
aus der sicht der drei monotheistischen religionen ist das was ich- und auch andere neuheiden machen tatsächlich götzendienst. doch ist der begriff götzendienst einfach eine abwertende bezeichnung für die praktiken und rituale von paganen religionen. die statue die ich auf meinem schrein zuhause oder auf dem kreuzwegsschrein für die göttin stehen habe ist nicht das objekt meiner "anbetung". die statue ist ein symbol das mir hilft eine verbindung zu hekate aufzubauen (oder zu anderen gottheiten wenn ich ihre speziellen symbole benuzte)- ähnlich nutzen christen ja auch die kruzifixe oder heiligenstatuen. ich bete nicht die statue an- sondern die göttin die durch die statue dargestellt wird. aber es ist durchaus möglich eine götterstatue mit der gottheit zu verbinden- so das die statue zu einer art brücke direkt zu der gottheit wird. ich glaube die monotheistischen religionen haben dieses prinzip schon immer falsch verstanden. es werden nicht die statuen, heiligen bäume, symbole etc angebetet sondern sie sind hilfsmittel um eine brücke zu der gottheit zu schlagen und sich mit ihr zu vereinen und zu verbinden.


zum thema bilder von dem schrein:
ich habe jetzt keine, kann aber demnächst mal welche machen.
ich habe auf dem pc aber ein bild von dem vorherigen schrein (der nach einigen tagen zerstört wurde) die kann ich ja mal reinstellen.

das erste ist von dem älteren schrein draußen und der andere ist der schrein bei uns zuhause.

grüße
dawn


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#39
Es ist nun mal eine typische Eigenschaft aller monotheistischen Religionen, intolerant zu sein. Sie können einfach nicht anders. Wer einen anderen Gott neben seinem gelten lassen soll, stellt damit seinen Glauben in Frage.
Die polytheistischen Religionen waren zwangsläufig tolerant. Nehmen wir die Griechen: Wenn da mehrere Götter einigermaßen friedlich zusammen in einem Himmel, dem Olymp wohnen, hat der Gläubige kein Problem, wenn ihm irgendwer noch von einem weiteren Gott erzählt. Der Gedanke, daß Thor aus Walhalla mal rüberfährt zum Olymp und mit Zeus einen pichelt, dürfte ihm sogar gefallen.
Wenn die Griechen sich mit den Persern prügelten, ging es doch nur um Machtansprüche, nie um Religion.
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#40
Ahriman schrieb:Es ist nun mal eine typische Eigenschaft aller monotheistischen Religionen, intolerant zu sein.
Eine umstrittene und weitgehend unbewiesene These aktualisiert durch den Ägyptologen Jan Assmann "Die mosaische Unterschedung" , vergl. auch die Widerrede des Alttestamentlern Erich Zenger "Gewalt als Preis der Wahrheit" und anderer ...
http://www.theologie-systematisch.de/got...ssmann.htm
http://www.theologie-systematisch.de/got...eismus.htm
http://www.stimmen-der-zeit.de/StdZ_08_04_Fuerst.pdf
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#41
Ja, auf sowas fällst du rein.
Jeder Prophet hat behauptet, eine Offenbarung gehabt zu haben und die Wahrheit zu verkünden. Keiner hat Beweise dafür beigebracht.
Übrigens: Warum offenbarte sich dein Gott vor zweitausend Jahren - und seitdem nicht mehr?
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#42
Ahriman schrieb:Warum offenbarte sich dein Gott vor zweitausend Jahren - und seitdem nicht mehr?
Wie kommst DU denn auf das dünne Brett, dass sich Gott nicht auch heute Menschen offenbart auf die eine oder andere Art. Nur weil Du das noch nicht gemerkt hast ... ???
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#43
hallo,
das ist jetzt etwas offtopic:

der dritte text der als link angefügt ist greift das thema vorchristlicher monotheismus auf.
doch ist der vorchristliche monotheismus ganz anders als der jüdisch-christlich-islamische monotheismus.

zum einen ist es auch kein reiner monotheismus im heutigen sinne- beispielsweise die neoplatonische philosphie (die ja in dem text als beispiel angeführt wird) hatte die vorstellung einer unbegreiflichen unfassbaren urgottheit- das eine aus dem alles entsprungen ist.
doch weil diese urkraft unbegreiflich und unfassbar ist bekommt man kontakt zu ihr durch die verschiedenen götter- denn sie sind klar fassbar und man kann mit ihnen komunizieren und sie sind mit dem einen verbunden aus dem sie einst entsprungen sind und geben so die möglichkeit wieder mit dem einen verbunden zu werden.

wenn man sich die chaldäischen orakal ansieht (eine art schöpfungsmythos und offenbarung der neoplatonischen theurgie) wird auch klar das die anderen gottheiten neben dem einen- dem ursprung existieren. sie sind aus ihm entsprungen- aber existieren jetzt unabhängig von ihm und durch sie kann man wieder kontakt zu dem einen bekommen. in den chaldäischen orakeln ist aus dem einen erst die weltseele entsprungen (die in den chaldäischen orakeln mit hekate gleichgesetzt wird- was ja wieder ganz gut zum thema passt)- aus dieser weltseele entsprangen alle seelen und zu ihr kehren sie zurück- und durch sie gelangen sie wieder zu dem einen.


der pagane monotheismus hatte eine ganz andere sichtweise- das hinter den zahlreichen gottheiten quasi die urgöttliche quelle verborgen ist- diese wurde oft mit der sonne gleichgesetzt.
und durch jede gottheit- jede gottheit- jeder kult- jede religion so verschieden sie auch sein mögen- öffnet sich dem suchenden ein individuelles tor oder einen individueller weg zu dem einen aus dem alles entsprungen ist.

während im christlich-jüdisch-islamischen monotheismus es jeweils nur eine wahrheit gibt- nur einen richtigen weg sich mit dem einen gott zu verbinden- alle anderen wege sind aus ihrer sicht falsch und irrglaube- es gibt quasi nur einen richtigen weg zum ziel- während es im paganen monotheismus viele wege gibt um zum ziel zu gelangen.

im christlich-jüdisch.islamischen monotheismus schließen polytheismus und monotheismus sich automatisch aus- während sie sich im paganen monotheismus befruchten und einander ergänzen.
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#44
Hallo, dawnmedos :)
Hm, ich denke da siehst Du - oder die, wo Du das so ungefaehr her hast, die Dich ueberzeuggten es verhalte sich etwas so - auf einen Punkt, der m.E. den Unterschied nicht so ganz charakterisiert.

Die Historie der Menschheit begann so, dass man schon Gemeinschaften kannte, von Natur der Sache her, dass es klar ist, wen eine Frau geboren hat, wenn sie bei dem Kinde blieb, aber so ganz klar war es nicht, wie das Kind da reinkommt, also ob ueberhaupt das, wozu man gelegentlich Maenner begruesste, mit spaeteren Kindern das Geringste zu tun haette, ausser, dass die Haelfte spaeter wieder Maenner sein werden
- das Muttergefuehl tritt meistens auf, erlaubt Sitten und Kontinuitaet, und vielleicht beherrschten auch manche den Umgang mit Feuer, also diese Leute blieben zusammen, Frauen und Kleinkinder.
Solche Gruppen sehen aber in ihrem Lebensrevier andere Frau-Kind-Gruppen nicht als auch Menschen an, hoechstens wird um die Maenner mal eine Konkurrenz entstehen, weil dazu gehoerige Signale einen eigenen Trieb aktivieren, der es vorzieht, dass das nur oder lieber getan wird mit einem "der so ganz anders ist als die andern".
Naturverhalten ist es haeufig, dass wegen der Geburt sogar die Gruppe verlassen wird, bis das etwas unerklaerliche Phaenomen der Geburt vorbei ist, als Maenner erst recht schon ganz wo anders sind und nicht nahe heran sein konnten.
Generell: man dachte sich nichts dabei.

Es gab kleine Gemeinschaften mit unterschiedlichen "Kuensten", Braeuchen und Charakteristiken. Es ist nicht zu erwarten, dass das je mehr als 40-60 Leute zugleich umfasste.

Zu einem Punkt in der Vorzeit kam es dann zu einem neueren Kenntnis-Schritt: zu begreifen, dass man um der eignen Gruppe willen eventuell etwas tut, was man allein nicht getan haette und nicht wollen wuerde - aber im Appell des Gemeinsam-Seins kann es schon sein, dass man sich die Gruppe als beisammen vorstellt und diese Kriterien beachtet, selbst wenn man sein Handeln vor Ort allein waehlen kann.

Aus so etwas kommt die Wahrnehmung einer geistigen Wesenheit, die man hoeher als sich stellen kann, und sozial geht es den Einzelnen der ganzen Gruppe besser, indem dieser Blickwinkel oefter beachtet wird.

Man begann dem nachzuspueren, ob es Situationen oder Orte gaebe, wo das klarer zu spueren ist und einen "leitet". Hierbei konnte es noch eine Menge Fehlschluesse geben, was von was kommt, denn es war neu, Sprache hatte noch gar keine Vokabeln dafuer - tat man gerade arglos irgendetwas und es passierte zugleich etwas Schlimmes, wuerde auch der heutige Mensch zumindest fluechtig die Vorstellung kriegen, dies sei durch das passiert.
Es war naheliegend, dem eigenen Gemeinschaftsgeist gleich vieles zuzuschreiben, was man erlebte. In Religionen wie die in Sumerien, der Keilschriftzeit am Anfang geschriebener Geschichte, da steht der hoch im Kurs die immer neue Bemuehung um Eintracht in der Gemeinschaft, die Reue ueber Differenzen, Abbitte und Versoehnungs-Feier.
Ein grosser Teil der Heilkunde bezog das Kranksein und Dahinwelken eines Menschen auf bewusste oder nicht bewusste Irritationen der Eintracht.
Im zeitlich naeheren Schamanismus sibirischer Sammler und Jaeger ist auch das Tier darin einbezogen, der Jaeger versoehnt sich mit einem Grosswild und "troestet es" damit, dem aufgestellten Kopf oder Fell zu "erklaeren", es sei gewiss nicht so, dass dieser Jaeger stark war oder besser oder klueger - sondern bestimmt sei dies Tier vital grad in Nachteil gewesen wegen einer sozialen Verstimmung seinerseits. Da sei es mal eben "nicht so ganz bei der Sache" gewesen und deshalb gewissermassen oder richtig krank eben Beute geworden, es haette genausogut anders herum passieren koennen.
Diese Jaeger bekommen nichts vom Fleisch und Fell ab, hoechstens ein "Andenken" wie Krallen. Das Nutzbare des Tiers wird "an alle andern" verteilt - Angehoerige der Sippe, besonders an Arme und Gaeste. Der Jaeger hat ja dann auch was zum Leben, wenn andere eine Beute heimbrachten.

Sibirer sind aber bereits auch nicht mit Ur-Menschen gleichsetzbar, es ist nur eine Gemeinsamkeit, wie auch hier nun noch die Eintracht und Versoehnung fuer so wichtig gehalten wurde, dass man glaubt, ein Mangel daran schwaeche die Ueberlebens-Kraft. Dieser Jaegerkult spricht mit einem schon garantiert toten und zerlegten Lebewesen, als sitze man vorbehaltlos einfach nachher zusammen und gehe den Fall gemeinsam und kritisch durch.

Das Phaenomen kann man Uebertragung nennen, als ob so ein Jaeger denke, das Tier sei wie er, aber im Grunde redet er mit seiner eignen sozialen Oberhoheit, wie er sie kennt.
Es sind auch sehr kleine Gemeinschaften, denn auf dieser Kulturstufe ernaehrte Sibirien groessere Ansammlungen ja nicht, weder bei Mensch noch bei Tier, allenfalls ging man mit Rentieren mit, das sind Zugtiere.
Aber das sind ganz andere Gesellschaften, man lebte umeinander herum, jeder seins.
So unterschied sich auch der Inhalt ihrer innere Schau auf dies "Hoehere Wesen" ihrer Gemeinschaften, ob es recht "personal-arm" ist oder durchgestaltet zu einer ganzen Parallelwelt.

Als ein alter Knecht starb und man ihn troestete, im Himmel werde er es gut haben und sich ausruhn koennen, meinte er skeptisch: "Och, bestimmt heisst es da oben dann: Schorsch, putz die Sterne, feg mal eben die Milchstrasse aus." - er hatte vermutlich im Leben auch nie ernstlich ueberlegt, ob er einem anderen Stand angehoeren koennte oder sollte, und war damit nicht unzufrieden, weiterhin einfach er zu sein - sowas gibt es.

Deine hier vorgetragene Darstellung der Religion aus der Antike ist ganz modern, Du sprichst von sehr spaeten "Chaldaeern", aber dazu noch ueber ganz neuzeitliche Arbeitshypothesen, die sie selbst damals nicht hatten, und was-auch-immer sie dachten, sie schrieben das nicht auf. Als der Philosoph Kant lebte, der alles nur in Deutsch lehrte, waren die Dispute aller beteiligten Glehrten dadurch behindert, den Wortschatz dafuer noch gar nicht auf Deutsch zu haben.
Das hat wirklich eine ganze Generation Gelehrter sehr beschaeftigt.

Alle Unis lehrten und lernten in Latein bis noch lange nach Kant. Nach ihm erst kam auch die Zeit, in der man herausfand, wie antike Texte in Keilschrift, Aegyptisch, Himyarisch (Sprache des arabischen Reiches Saba), altem Chinesisch, etc. uns inhaltlich mehr zugaenglich werden koennen. Man suchte auch gezielt nach etwas ausser dem damaligen 18.Jhd.-Christentum. Viele dachten sich auch dabei nichts weiter, als dass es mit Kaiser Karl d.Gr. 1000-jaehrigem Reich zu tun hatte, und das war 1806 ganz juristisch betrachtet abgelaufen. Man wollte neue Imperien, nun gleich mehrere solche, starten, und war auf der Suche nach geeigneten Konfessionen, die sich unterscheiden sollten.

Die anfaenglich noch religioesen Philosophen der Preussen boten an, G0TT, wie die Juden, Christen, Muslime IHN haben, "in Ruhe zu lassen" sozusagen als "Seins-Basis" - aber ohne weitere Attribute. Denn alles sonst in der denkbaren Welt wollten sie nun unbeeintraechtigt durch Ruecksichten auf bisher gehabte Gemeinschaften Europas. In Fernost fand etwas Vergleichbares in China und Japan statt, fuer Afrika auch nochmal mit Aethiopien.

Durch Kolonien war man mit dem Islam vertrauter geworden und es gefiel damals sogar sehr, dass man ALLAH weniger "beschreibt".
Weiter weg vom Wir gilt ER als garantiert existent, so "erhaben" - das Wort gefiel sehr, das uebernahm man ind die Reichskonfessionen. Was seit der Reformationszeit theologisch nicht weiter beruehrt und bewegt worden war, wurde nun fuer z.B.Preussen zwangsvereint, es wurde fuer alle, die mitmachen wollten, auch etwas besser Ueberwachbares in der Sprache des Reiches verlangt, alltags mehr "Pietaet" bitte, und das Ganze ab ins Private der Familien. Erziehungshilfe zwecks braver Untertanen, deren Schulen man inhaltlich reduzierte, Frauen, Alte oder Behinderte zu unterrichten wurde wieder abgeschafft.

Auch Hebraeisch wurde selber in Angriff genommen und Juden sollten sich ihre Kenntnis, was sie selbst darin immerhin im Kontinuum schriftlich immer noch benutzt hatten, der Lehre der Uni anpassen, wie man "richtiger" einen alten Text lese. Religionslehrer hatten sich alle einem am Inhalt uninteressierten Staatsexamen unterwerfen, andernfalls eben gar nichts mehr unterrichten duerfen.

Seither hatten wir in Deutschland etwa 6mal "Kirchenkampf", inclusive Enteignungen, Vertreibungen, Buchvernichtungen, und Verbieten von Saetzen und Woertern.

Es wurde im 19.Jhd.lieber gefoerdert, neue Anleihen aus der Antike zu machen, intensiver als die Renaissancezeit es hatte, die sich um die griechische Literatur kuemmerte, sich von dieser das, was man hatte, messen zu lassen.

Diesmal gab es einen ganzen Stapel neuer alter Sprachen. Es gelang, an aegyptische Inschriften zu gelangen, und besonders diese ersten Ergebnisse teilten alle neuen Regierungen Europas incl.der fruehen USA und Russlands, welche eigene Reiche zu werden anpeilten, sogar sehr eintraechtig. An sich unvorstelllbar unsorgfaeltig zog man bald schon Folgerungen daraus auf die neue Zukunft, was ein Uebersetzer daraus zu entnehmen vermeinte, und sie formulieren daher nicht selten in einem ziemlich uns vertrauten Sprachgewand - also gewissermassen vom christlichen G0TT "abwerbend" - ethische Wuensche ihrer Zeit an die Buerger.

Was Hollywood einem "Spartakus" in den Mund legt, gesagt, gedacht und zur Hand gehabt zu haben, ist beinah nix dagegen, was im Absolutismus und den Frueh-Freimaurern in die Antike hineingelesen wurde, kaum dass man eine Regel herausfand, 2-5000 Jahre nicht mehr gebrauchter Schriften zu einer Sprache zu ordnen, die es geben koennte - aber so nicht gegeben haben muss.

Es ist fast noch spuerbar, wie sie mit leichtem Gruseln (als noch von Kind auf zur eigenen Dieser-1-G0TT-Religion erzogene Christen) alte Goetter hinzuziehen - in der Definition eines Aristoteles festlegend, es seinen personale unterschiedliche Wesen gemeint gewesen, und mit den Hellenen-Texten gleich auch zu beglaubigen, was 2-300 Jahre vor den ersten erkennbaren Griechen andere Voelker "geglaubt haetten".
Im Ergebnis entstandenden Hunderte, ja tausende von Sekten sowie die neuen Reichs-Religionen der Neuzeit, die schlimmsten Kriege der Menschen und die technokratischsten aller toedlichen Diktaturen, und der militante Atheismus, und der sich schliesslich ganz raushaltende Agnostizismus.

Ich weiss nicht, wie ich meinen Kritik-Punkt daran formulieren soll, auch hierzu reicht die dt.Sprache noch nicht aus.
Also:
etwas, was ich erst spaeter weiss, kann ich nicht vorher "gemeint" haben. Beispiel "Spartacus", in einer Szene hat er die Landkarte vor sich und bespricht die Lage - ups - Landkarten, die fuer so etwas taugten, haben wir nicht vor dem 12.Jhd.ndZ. Man haette ihm genausogut eine Armbanduhr "dazu geben" koennen. Aber wie er redet und argumentiert - das ist komplett nur aus der Zeit heute.

Das passiert aber auch Heutigen oft, denn es "benoetigt" z.B.weder eine Erklaerung noch eine Verwunderung, dass der biblische Jakob 4 Frauen fuer 13 Kinder hatte - zugleich - denn Moses erfaehrt die Ehe-Gebote doch sehr viel spaeter erst. Davor war sowas einfach dort moeglich und weder richtig noch falsch.
Aber auch moderne Fragen wie "Hatte der Anubis von Aegypten Kinder? - war der Seth einfach wuetend, dass Oriris mit des Seths Frau ein Kind machte, und der brachte ihn also aus Eifersucht um?"
Da ist doch die Rede von Koerperschaften erheblicher Zeitdauer, nicht von Individuen - man koennte ebenso fragen, wie oft der Osiris mit seinem Sohn Horus im Stadtpark war, und ob er lieber tags oder nachts mit dem Kind spielte. - Zwischen dem Beginn der Aera des Seth und der des Horus liegen mehrere hundert Jahre, archaeologisch.

Es sind Buende, Gesellschaften zu bestimmten Funktionen, und es gibt sowohl theoretische, ganz uebergestuelpte Erfordernis-Kulte sowie zaehe alte kleine Vereine, deren Mitglieder einander immer wieder hinauf-sponserten, um wieder mitreden zu koennen und ihre Sicht der Dinge durchzusetzen.
Hinter jedem antiken "G0tt" stell Dir Leute vor, ganz bestimmte, die dessen Beruecksichtigung wuenschten, weil das ihr Interessen-Verband war (Abstammende aus N u.U., alte Generaele, Fischer von hier, Hirten von dort, Frauen von Drueben, der Vorstadt, Schiffsbauer, Gartenhalter, Hausbesitzer, Geistliche von Heilungsstaetten, Bewohner der Oase X, ....)

- im Codex Hamurabi ist das noch erkennbar, solche alle akzeptierten, wie er Rechtsprobleme fuer die naechste Zeit geregelt haben will. Die wollten dann mit dahinter stehen, und in diesen Punkten war man halbwegs einig, es werde optimal sein fuer ihr Miteinander.
oder man "verschmolz" auch mal welche von vergleichbarer Thematik, oder fasste sie als Rechts-und-Pflicht-Pakete an, die "Throne", "Sitz" oder "Stuhl", hiessen, und dies Amt nahmen nacheinander immer andere Vertreter dieses Themas ein, oder es fiel als nur-noch-Name-mit-Berfugnissen an einen Maechtigen - damit war deren Selbstvertretung vorbei.

So ein aegypt.RE kam dann wohl deshalb auf 74 Titel, das waer nun immer eine Sache der Organisation des *RE-Kults. Ein *Horus war immer der lebende Koenig im Amt, nach dem Tod war auch das ein *Osiris, aber komplizierter: "man" als Osiris war woanders lokalisiert als ein *Horus. Tot ist ja tot, doch da gibt es dann ein Personal dazu - die natuerlich leben da Drueben. Sie geben als Vereinigung den Namen samt Tracht, Insignien und Ikonografie an als "immer denselben Osiris", doch das sind nacheinander immer mehr Leute, die "das" wurden. Erst stand das nur Koenigen zu, spaeter mehr Leuten - aber nie wirklich jedem im Lande.

Jeweils entsteht dann auch die Gruendungs-Geschichte und Biografie - aber auf a) die Koerperschaft bezogen und b) nur fuer die Zeitspanne in dieser Rolle. Beispiel aus der Neuzeit: Kaiser Wilhelm I und Wilhelm II - das war zusammen die "wilhelminische Epoche", insofern kann man die als 1 auffassen, 1888 war noch kurz Friedrich, der Sohn des I und Vater des II, im Amt, aber war da schon im Sterben. Diese Zeitspanne, 1870-1918, liesse sich bis 1861 rueckerweitern auf den Wilhelm I, fuer die Zeit wo er erstmal nur Koenig (als solcher IV) war.
Eine Legende des "Wilhelm Koenigsthrons" koennte mit dem Ersten der Reihe beginnen und so erzaehlt werden, dass kein Leser gleich darauf kommt, das es vom personifizierten Amt berichtet, wie es dem ging.
Kennzeichnen koennte man den Zwischenkaiser Friedrich an der Kehle, denn Krebs darin machte ihn stumm, in Bezug setzen koennte man genau dazu, dass Wilhelm II von klein auf unter Serien von Mittelohr-Entzuendungen litt und also dessen Ohren im Bilde verdecken und das so auffassen, dass er nicht hoerte, weil (oder dass) sein Vater nicht sprach. Das stimmt zwar biografisch so nicht, aber in einigem passt es.
Beide haben durch den Stand der damals "besten" Medizin erheblich leiden muessen, jedoch in ihrem Stand in der Nation galt mehr, dass nicht das ganze Volk dasselbe litt, also zeigte "man" sich nicht als Leidende, sondern als Tapfere.
Seit einem Burggrafen von Nuernberg hatten 28 Generationen daran mitgewirkt, bis ein Sohn Kaiser wurde. "Man" war nun eher zufaellig die Musterfamilie - es gab keine andere Wahl. Wilhelm I liess uebrigens, als er noch Koenig war, an der Cheops-Pyramide nahe dem dreieckigen Eingang einen Text auf Aegyptisch einmeisseln, ihn preisend. Es ist erkennbar an dem deutschen Reichsadler in der Inschrift, der kein Aegypterzeichen war. - Sie hatten sich persoenlich genuegsam und bescheiden zu geben, aber nicht "als das Amt" - als ein Kaiser Wilhelm Jerusalem zuu besuchen geruhte, erweiterte man eigens fuer diese ein uraltes Stadttor - in Anspielung auf einen Psalmvers: "Macht die Tore hoch und die Wege weit, denn einzieht der Koenig in Herrlichkeit" - so etwa.

So sehr bezogen sie nun schon ihr amtliches Selbstverstaendnis auf die "alten Aegypter" zurueck - auf Texte der Uebersetzer natuerlich, soweit welche vorlagen. Vieles wurde auch spaeter genauer uebersetzt - aber drauflos gehandelt hatten sie gleich.
Noch kam zugleich ein Karl May fuer ein paar schon halb abgebrannter Kerzen ins Zuchthaus, weil er diese einigen hungrigen ebern zu Weihnachten bringen wollte - ohne zu fragen - und noch bettelten woechentlich an die 150 hungernde Kinder sich durch hessische Doerfer - noch starben die ersten Diakonissen im Bemuehen, Kranken zu helfen, wie die Fliegen, nach wenigen Jahren Dienst - ein schon alter Karl Marx pflegte nun sich und seine Frau Jenny von Westfalen in feinen Kuren, nachdem sie ihr Leben unter seinem "Vorsitz" krass arm ihren Kindern hatte zumuten muessen - inzwischen war schon angerichtet, was er anrichten konnte: gewalttaetig versuchte der fruehe Kommunismus, alles, was schon ging, zu zerstoeren, damit die "Massen" sich in der ganzen Welt zugleich "erheben". Doch diese wollten das gar nicht fuer eine erstmal so deprimierende Bedingung.
Es gab also auch eine wachsend beharrliche Buergerschicht, die dann lieber Arme versorgte, und es gab Kuenstler, die sich um wieder ganz andere Fragen Sorgen machten. Es wurden auch vielerlei Vereine gegruendet. "Treffen sich 3 Deutsche - sind das mindestens 4 Vereine..."
Gemeinschaftlichkeit und Eintracht wurden doch wieder auf allen Ebenen wichtig. Den Absolutismus in puncto, alles aus 1 Hand zu beetimmen, nahmen an sich nur noch die Kommunisten auf.

Auch die nun rund 100 Jahre verspotteten und beraubten Kirchen Europas hatten sich etwas erholt, ihren Restbestand gesichtet und festgestellt, das man auch immer noch aus denselben eignen alten Lehren bereits Rat fuer die Gegenwart und Zukunft wusste, was zu tun moeglich sei - und zu beten.

Auch in diesem Zeitbild hast Du es mit lauter Gemeinschaften zu tun.
Nimm an, man haette sie in Ikonografischer weise parallel zugeordnet, in Rollen verteilt, da kaemst Du auf tausende von G0ttern, nur frag ich mich, wie das zu Deiner Definition passt:
Zitat:die vorstellung einer unbegreiflichen unfassbaren urgottheit
- das eine, aus dem alles entsprungen ist.
doch weil diese urkraft unbegreiflich und unfassbar ist,
bekommt man kontakt zu ihr durch die verschiedenen götter
- denn sie sind klar fassbar
und man kann mit ihnen kommunizieren
und sie sind mit dem einen verbunden,
aus dem sie einst entsprungen sind
und geben so die möglichkeit wieder
mit dem einen verbunden zu werden.


- ich wuerde sagen, mein Verfahren, gleich bei unserm G0TT zu bleiben, was ER fuer uns Menschen ist, ist einfach weniger kompliziert und kam auch damals zu schneller ertraeglichen Ergebnissen fuer die Vielen, um welche man sich alt-religioes kuemmern durfte.

"Kontakt" zu dieser "Urkraft" bekommt schon ein betendes Kind.

mfG WiTaimre :)
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#45
Das Reden tut dem Menschen gut,
vor allem, wenn er es selber tut.
(Wilhelm Busch)
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