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27-07-2025, 22:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-07-2025, 22:22 von Sinai.)
Recht auf Nahrung und Wasser für alle
Ein interessanter Denkanstoß aus Vatican News:
Recht auf Nahrung - Vatican News
"Es ist in der Tat paradox, dass es in der heutigen Welt zwar genug Nahrung für alle gibt, aber nicht jeder davon profitieren kann"
Wahrscheinlich stimmt es wirklich, dass es in der heutigen Welt genug Nahrung und Trinkwasser für alle gibt, aber leider sehr oft in falschen Regionen konzentriert - es ist ein Transportproblem und oft auch ein Konservierungsproblem während des weiten Transports!
Was hilft es einem hungernden Pakistani, wenn es in Mitteleuropa einen Milchsee und einen Butterberg, in den USA eine für die Landwirtschaft bereits schädliche Überproduktion an Fleisch und Soja gibt ?
Was hilft es einem verdurstenden Somalier, wenn der riesige Baikalsee so viel Süßwasser enthält, dass darin sogar Passagierschiffe und Kreuzfahrtschiffe herumfahren ?
Was hilft es einer durstigen Beduinenfamilie in der Ägyptischen Wüste, dass einen Tagesmarsch entfernt der Nil Hochwasser hat ?
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Wenn es nur ein Transportproblem waere, koennte man das einfach loesen; ist es aber nicht. Die Materie ist viel komplexer.
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27-07-2025, 22:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-07-2025, 22:39 von Sinai.)
Wie willst du denn das Wasser vom Nil zu den Beduinenstämmen der ägyptischen Wüste transportieren? Mit Tankwagen? Dann denk doch an den CO2 Verbrauch solcher Transporte
Und wie willst du Nahrungsmittel in ausreichender Menge aus den USA nach Indien bringen ?
a) per Flugzeug? Diese haben einen enormen Ausstoß an CO2
b) per Schiff ? Dauert zu lange, verfault am Transport
Technisch denkbar wäre das mit Kühlschiffen
Wie wärs, wenn Indien einen Flugzeugträger weniger, und dafür drei solche Kühlschiffe baut ?
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Nahrungsmittel werden in der Tat mit Schiffen transportiert, und zwar mit stinknormalen Massengutfrachtern. Das passiert in riesigen Mengen ueberall auf der Welt. Wie gesagt, Transport ist nicht das Problem.
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27-07-2025, 23:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-07-2025, 23:01 von Sinai.)
Trinkwasser ist aber viel wichtiger als Nahrungsmittel. Ein Monat ohne Fleisch kann jeder ertragen, man denke an indische Religionsgemeinschaften, eine Woche ohne Butter ist wohl ebenfalls zumutbar, und 24 Stunden ohne Kohlehydrate (Reis, Brot, Mais) hält auch jeder aus.
Aber 24 Stunden ohne Wasser und du bist verdurstet!
Trinkwasser hat halt die unangenehme Eigenschaft, am Transport zu verfaulen. Nach zwei Tagen in einem Tankschiff oder Transportwaggon beginnt es zu stinken!
Denkbar wäre nur, 1,5 Liter PET Flaschen mit kohlensäurehältiger Limo auf den weiten Weg zu schicken, die halten auch ungekühlt
Aber dann haben die Menschen dort zwar genug zu trinken, aber ersticken nach wenigen Monaten in Bergen von Plastikflaschen. Außer, Du führst dort ein Pfandsystem wie in der EU ein. Warum nicht? Warum sollen die Flaschentransporter leer zurückfahren? Beim Hinweg volle Flaschen, am Rückweg leere Flaschen.
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27-07-2025, 23:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-07-2025, 23:42 von Sinai.)
Allerdings scheint das Recht auf Nahrung und Wasser für alle eine lex imperfecta zu sein.
Wenn nun nicht ausreichend angefordertes Trinkwasser und Lebensmittel geliefert werden, wenn es tagelange Lücken gibt oder die Qualität nicht zufriedenstellend ist, wer kann dann geklagt werden ?
Beispiel: Ein Versorgungskonvoi aus Südamerika mit Rindfleisch verspätet sich um vier Tage und die Leute in der Sahelzone müssen solange hungern, ein Schiff aus New York liefert die Getränke mit zwei Tagen Verspätung ?
Ein internationaler Prozess gegen Staaten in Übersee ist finanziell unleistbar, gerade für Völker in Dürregebieten
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Für den Wiederaufbau einer abgebrannten Betbude in Paris wurden einige hundert Millionen € aufgewendet. Es waren katholische Betbudenbetreiber, welche gefordert haben man möge das Geld sinnvoller für Leute ausgeben, die keine Wohnung oder nichts zu essen hätten.
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Im übrigen bezweifle ich, das Nahrung und Wasser ein einklagbares Recht ist,..
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29-07-2025, 14:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-07-2025, 14:39 von Sinai.)
Das Recht auf Wasser ist völkerrechtlich anerkannt und auf internationaler Ebene einklagbar, wenn Staaten entsprechende Protokolle ratifiziert haben.
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29-07-2025, 15:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-07-2025, 15:42 von Sinai.)
Indien: Das Oberste Gericht hat das Recht auf Nahrung aus dem verfassungsrechtlich garantierten "Recht auf Leben" abgeleitet - und ist damit direkt einklagbar.
Allerdings ist es in der Praxis schwer vorstellbar, dass ein Verhungernder den Rechtsweg beschreitet und durchhält
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Eben, eine leere Floskel, genauso wie die Genfer Konvention,..die Kanadier haben die im ersten Weltkrieg als to do list angesehen,... bzw wurde die wegen ihnen erst aufgestellt
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30-07-2025, 23:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-07-2025, 23:45 von Sinai.)
(30-07-2025, 19:33)d.n. schrieb: Eben, eine leere Floskel, genauso wie die Genfer Konvention
Ich würde die Genfer Konvention nicht als "leere Floskel" abtun, sie hat schon unzähligen Menschen das Leben gerettet
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(30-07-2025, 23:45)Sinai schrieb: (30-07-2025, 19:33)d.n. schrieb: Eben, eine leere Floskel, genauso wie die Genfer Konvention
Ich würde die Genfer Konvention nicht als "leere Floskel" abtun, sie hat schon unzähligen Menschen das Leben gerettet Ein Krieg ist zu Ende wenn ausreichend Menschen umgebracht oder verkrüppelt wurden. Die Genfer Konvention regelt das wie, die Menge unterliegt keinen Beschränkungen.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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31-07-2025, 00:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-07-2025, 00:13 von Sinai.)
(31-07-2025, 00:03)exkath schrieb: (30-07-2025, 23:45)Sinai schrieb: (30-07-2025, 19:33)d.n. schrieb: Eben, eine leere Floskel, genauso wie die Genfer Konvention
Ich würde die Genfer Konvention nicht als "leere Floskel" abtun, sie hat schon unzähligen Menschen das Leben gerettet Ein Krieg ist zu Ende wenn ausreichend Menschen umgebracht oder verkrüppelt wurden. Die Genfer Konvention regelt das wie, die Menge unterliegt keinen Beschränkungen.
Die Genfer Konvention kann leider Kriege nicht verhindern. Aber sie verbietet, dass auf Sanitäter geschossen wird, sie verbietet dass auf gekennzeichnete Feldlazarette Bomben geworfen werden
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(31-07-2025, 00:11)Sinai schrieb: Die Genfer Konvention kann leider Kriege nicht verhindern. Aber sie verbietet, dass auf Sanitäter geschossen wird, sie verbietet dass auf gekennzeichnete Feldlazarette Bomben geworfen werden Da werden dann halt anderswo Leute umgebracht.
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