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Zeugen Jehovas: Was sind „die Schlüssel des Königreiches“?
#1
Ich habe heute einen seltsamen Artikel auf der Homepage der Zeugen Jehovas gelesen:
jw org
Was sind „die Schlüssel des Königreiches“?

Zitat: "Dreieinhalb Jahre nach Jesu Tod offenbarte Gott Petrus, dass künftig auch Nichtjuden ins Königreich eingehen dürfen."

Wie wäre das zu verstehen? Soll damit gesagt werden, dass zu Lebzeiten Jesu die Nichtjuden benachteiligt gewesen wären? Dass Jesus nur Juden ins Königreich aufnehmen hätte wollen? Schwer vorstellbar. Jesus war doch der Erlöser aller Kinder des ersten Menschenpaares Adam und Eva
- somit der ganzen Menschheit.

Ich habe diesen Satz mehrmals gelesen. Dass angeblich erst nach Jesu Tod das Königreich für Nichtjuden offenstand

Der Langtext:
"Dreieinhalb Jahre nach Jesu Tod offenbarte Gott Petrus, dass künftig auch Nichtjuden ins Königreich eingehen dürfen. Daraufhin nutzte Petrus einen der Schlüssel und predigte den Nichtjuden. Das ermöglichte es ihnen, heiligen Geist zu empfangen, Christen zu werden und potenzielle Mitglieder des Königreiches zu sein"

Und war der heilige Geist davon abhängig, dass Petrus predigte? Der heilige Geist stand doch in der Hierarchie wohl nicht unterhalb von Petrus. Oder?

Der heilige Geist konnte doch wohl unabhängig von Petrus zu Menschen kommen. Somit scheint der Text unverständlich.

Oder wurde Petrus tatsächlich zu so einer hohen Aufgabe befördert?

Kann das jemand erklären? Ich werde demnächst die Zeugen Jehovas am Bahnhof daraufhin ansprechen und fragen, ob da jetzt nicht ein Fehler passiert ist.
#2
(01-05-2025, 23:42)Sinai schrieb: Ich habe heute einen seltsamen Artikel auf der Homepage der Zeugen Jehovas gelesen:
jw org
Was sind „die Schlüssel des Königreiches“?

Zitat: "Dreieinhalb Jahre nach Jesu Tod offenbarte Gott Petrus, dass künftig auch Nichtjuden ins Königreich eingehen dürfen."

Wie wäre das zu verstehen? Soll damit gesagt werden, dass zu Lebzeiten Jesu die Nichtjuden benachteiligt gewesen wären? Dass Jesus nur Juden ins Königreich aufnehmen hätte wollen? Schwer vorstellbar. Jesus war doch der Erlöser aller Kinder des ersten Menschenpaares Adam und Eva
- somit der ganzen Menschheit.

Ich habe diesen Satz mehrmals gelesen. Dass angeblich erst nach Jesu Tod das Königreich für Nichtjuden offenstand

Der Langtext:
"Dreieinhalb Jahre nach Jesu Tod offenbarte Gott Petrus, dass künftig auch Nichtjuden ins Königreich eingehen dürfen. Daraufhin nutzte Petrus einen der Schlüssel und predigte den Nichtjuden. Das ermöglichte es ihnen, heiligen Geist zu empfangen, Christen zu werden und potenzielle Mitglieder des Königreiches zu sein"

Und war der heilige Geist davon abhängig, dass Petrus predigte? Der heilige Geist stand doch in der Hierarchie wohl nicht unterhalb von Petrus. Oder?

Der heilige Geist konnte doch wohl unabhängig von Petrus zu Menschen kommen. Somit scheint der Text unverständlich.

Oder wurde Petrus tatsächlich zu so einer hohen Aufgabe befördert?

Kann das jemand erklären? Ich werde demnächst die Zeugen Jehovas am Bahnhof daraufhin ansprechen und fragen, ob da jetzt nicht ein Fehler passiert ist.

@ Sinai,

die ZJ, sowie alle anderen Ansprechpartner werden dir nicht "erklären" können, warum Petrus unter der Herrschaft Kaiser Neros mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden war, wie es uns Eusebius, Autor einer frühen Kirchengeschichte, überliefert. (Die Szene wurde auch oft ein Thema in der Malerei.)

Die Frage lautet also nicht, wer an welcher Stelle in der Hierarchie stand, sondern warum der "Heilige Geist" Petrus nicht vor einem Märtyrertod bewahren konnte, ihm z.B. über eine Eingebung zur rechtzeitigen Flucht geraten hat?   Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
#3
(02-05-2025, 19:10)Reklov schrieb: @ Sinai,

die ZJ, sowie alle anderen Ansprechpartner werden dir nicht "erklären" können, warum Petrus unter der Herrschaft Kaiser Neros mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden war, wie es uns Eusebius, Autor einer frühen Kirchengeschichte, überliefert. (Die Szene wurde auch oft ein Thema in der Malerei.)

Ein deutscher Filosof (ich glaube, es war Nietzsche, bin mir aber nicht sicher) schrieb einmal, dass Petrus den Wunsch geäußert hätte, mit dem Kopf nach unten gekreuzigt zu werden, und dieser letzte Wunsch sei ihm erfüllt worden - der hochbetagte Mann wollte das so, wohl wissend dass ihn bald der Schlag trifft (Hirnschlag) und seine Leiden beendet




(02-05-2025, 19:10)Reklov schrieb: Die Frage lautet also nicht, wer an welcher Stelle in der Hierarchie stand, sondern warum der "Heilige Geist" Petrus nicht vor einem Märtyrertod bewahren konnte, ihm z.B. über eine Eingebung zur rechtzeitigen Flucht geraten hat?   Icon_rolleyes

Gruß von Reklov

Jesus und dann Petrus und die vielen Märtyrer wollten ja nicht flüchten.



____



Das Statement "Dreieinhalb Jahre nach Jesu Tod offenbarte Gott Petrus, dass künftig auch Nichtjuden ins Königreich eingehen dürfen." stammt aber von den Zeugen Jehovas, das ist kein altes Bibelzitat, sondern wurde von den Zeugen Jehovas formuliert, und dieses Statement sollten die Zeugen Jehovas daher in der Lage sein, zu erklären!

Da hilft keine Ausrede, dass eine alte Bibelstelle in einer antiken Sprache vorläge, das wurde heute 2025 von den Zeugen Jehovas so formuliert - und da muss der Schreiber Auskunft geben können.

Ich ging heute am frühen Abend beim Bhf vorbei, traf aber keine Zeugen Jehovas an.
Wäre wahrscheinlich ohnehin sinnlos gewesen, weil kleine Leute die am Bhf stehen haben das ja nicht geschrieben, und wie sollten sie das besser erklären können als das was der Text hergibt.
Ich könnte sie höchstens ersuchen, den Ältesten ihrer Versammlung zu fragen - und wenn dieser auch keine Antwort hat, wird er vielleicht ein Mail nach New York senden
Hier sind drei Ungewissheiten:
1.) Ist er überhaupt bereit, ein Mail nach New York zu senden? Damit gäbe er ja zu, dass er den Text nicht verstanden hätte
2.) Hat die Zentrale in New York überhaupt die Zeit, alle möglichen Anfragen von Ältesten aus aller Welt zu bearbeiten? Es gibt immerhin 120.000 Versammlungen der Zeugen Jehovas und damit 120.000 Älteste
3.) Kann die Zentrale in New York die Frage überhaupt beantworten?

Es steht beim Text des Statements folgende Bibelstele angegeben: Apostelgeschichte 10:30-35, 44, 45
Nun fand ich in Apostelgeschichte 10:46 in der Einheitsübersetzung folgenden Satz: "Denn sie hörten sie in Zungen reden"
Das ist schon wieder diese ominöse Sache mit dem Zungenreden

Diese komplizierte Thematik interessiert mich nicht
#4
Ich suchte jetzt nach dem Suchbegriff "Schlüssel" in der elektronischen Bibelkonkordanz und fand tatsächlich einen ominösen "Schlüssel Davids" in der Geheimen Offenbarung (3,7)

Ob damit die drei Schlüssel des Petrus gemeint sind, weiß kein Mensch. Und drei Schlüssel sind nicht ein Schlüssel.

Woher die Zeugen Jehovas die Zahl von drei Schlüsseln haben? So viel ich weiß, ist im Evangelium bloß von "Schlüsseln" (plural) die Rede, aber es steht nicht ob es zwei, drei oder vier oder noch mehr Schlüssel wären
Meine Internet Recherche ergab:
Im Papstwappen von Franziskus (2013–2025) sind nur zwei Schlüssel (Papstwappen - Wikipedia)
Im Wappen des Heiligen Stuhls sind nur zwei Schlüssel, aber im Wappen der schweizer Gemeinde Obersiggenthal im Kanton Aargau sind drei Schlüssel. "Das Wappenmotiv ist erstmals 1872 auf dem Gemeindesiegel abgebildet. Es bezieht sich auf die Himmelsschlüssel des Schutzpatrons der Kirche von Kirchdorf, den Heiligen Petrus." (Schlüssel Petri - Wikipedia)
Warum die plötzlich in der Schweiz 1872 auf 3 Schlüssel kamen, ist schleierhaft. Wo doch der Heilige Stuhl 2 Schlüssel im Wappen hat
Eine gemischte Gemeinde, jedenfalls: "Bei der Volkszählung 2015 bezeichneten sich 37,5 % als römisch-katholisch und 18,9 % als reformiert." Obersiggenthal - Wikipedia

Ungefähr in dieser Zeit (1870er Jahre) entstand der Watchtower in Amerika


Aber lassen wir diese unfruchtbaren Spekulationen bleiben. In Wahrheit ist es wohl nicht sinnvoll, über die Zahl der Schlüssel Petri zu raisonnieren. Die Zeugen Jehovas schreiben halt, dass es drei wären. Und wenn sie nicht biblisch begründen können, woher sie diese Dreizahl haben, ist das uninteressant
#5
(02-05-2025, 19:10)Reklov schrieb: @ Sinai,

die ZJ, sowie alle anderen Ansprechpartner werden dir nicht "erklären" können, warum Petrus unter der Herrschaft Kaiser Neros mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden war, wie es uns Eusebius, Autor einer frühen Kirchengeschichte, überliefert. (Die Szene wurde auch oft ein Thema in der Malerei.)


Hallo Reklov
Hast Du das Thema "Martyrium des Petrus" aufgegriffen, weil heute in Vatican News darüber ein Artikel erschien?
Unveröffentlichtes Video: Franziskus über Petrus, Priester und Martyrium - Vatican News
vor 8 Stunden — Besonders eindringlich wird der verstorbene Papst in dem Interview aus dem Jahr 2021, als er über das Martyrium spricht.
#6
Koennt Ihr mal versuchen beim Thema zu bleiben?

Die Legenden zum Tod des Petrus sind hier jedenfalls nicht das Thema.
#7
Hallo Reklov

Das Thema lautet: Zeugen Jehovas: Was sind „die Schlüssel des Königreiches“?

Ich bin beim Bahnhof vorbeigegangen und habe tatsächlich einen Trolley mit vier Zeugen Jehovas angetroffen.
Ich stellte ihnen die Frage nach den Schlüsseln des Königreichs

Sie haben mir das, was ich ohnehin schon auf ihrer Homepage gelesen habe (Siehe Beitrag #1), noch einmal vorgelesen:

"Dreieinhalb Jahre nach Jesu Tod offenbarte Gott Petrus, dass künftig auch Nichtjuden ins Königreich eingehen dürfen. Daraufhin nutzte Petrus einen der Schlüssel und predigte den Nichtjuden. Das ermöglichte es ihnen, heiligen Geist zu empfangen, Christen zu werden und potenzielle Mitglieder des Königreiches zu sein"

aber ich werde nicht schlau daraus

Was heißt "einen der Schlüssel" ??

Gab es deren mehrere ??

War der Begriff "Schlüssel" vielleicht im übertragenen Sinn gemeint?
"Ein Schlüssel ist ein zentraler Bestandteil in der Kryptologie und spielt eine entscheidende Rolle bei der Verschlüsselung und Entschlüsselung von Nachrichten."

Also war vielleicht gar kein Schlüssel aus Eisen gemeint ?

Die Bibel strotzt ja von verschlüsselten Botschaften. Siehe insbesondere das Buch Daniel und als Krönung die Geheime Offenbarung (die aber derart gut verschlüsselt ist, dass noch niemand den Schlüssel knacken konnte, die katholische Kirche hat es schon längst, vor 1600 Jahren aufgegeben, Luther hat sich bei der Geheimen Offenbarung die Zähne ausgebissen, die Zeugen Jehovas raten bei der Geheimen Offenbarung im Wesentlichen auch nur herum)
#8
Magisch-mythologisch geprägte Menschen lieben Geheimnisse und ergehen sich in Mutmaßungen. Fein! Das war die Absicht der Erzähler.
Und?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#9
(14-05-2025, 23:34)Sinai schrieb: Die Bibel strotzt ja von verschlüsselten Botschaften. Siehe insbesondere das Buch Daniel und als Krönung die Geheime Offenbarung (die aber derart gut verschlüsselt ist, dass noch niemand den Schlüssel knacken konnte, die katholische Kirche hat es schon längst, vor 1600 Jahren aufgegeben, Luther hat sich bei der Geheimen Offenbarung die Zähne ausgebissen, die Zeugen Jehovas raten bei der Geheimen Offenbarung im Wesentlichen auch nur herum)

(15-05-2025, 20:59)Ekkard schrieb: Magisch-mythologisch geprägte Menschen lieben Geheimnisse und ergehen sich in Mutmaßungen. Fein! Das war die Absicht der Erzähler.

Wärst Du im Mittelalter auf der Seite derjenigen gestanden, die das Bibelverbot forderten ?
#10
Ich wuerde nicht ausschliessen, dass das ganze Christentum auf wilden Spekulationen zu irgendwelchen eigentlich gar nicht so gemeinten AT-Passagen beruht. Zumindest war das mein Eindruck, wenn ich so Paulus oder auch Matthaeus lese.

Hier gibt es nur, glaube ich, nicht so viele Forumler, die das fuer eine sinnvolle Betaetigung halten; was nicht heisst, dass Du das nicht darfst.
#11
@Sinai #9:
Ach, weißt du, man muss in der damaligen Situation stehen, um die Frage zu beantworten. Historisch gesehehen, war die Zeit reif, den Behauptungen des Klerus, biblische Belege folgen zu lassen bzw. sie zu widerlegen. Also war das Bibelverbot nichts weiter als ein bequemes Machtinstument unter vielen anderen.
Ich bin eher - und das aus heutige Perspektive - dafür die Bibel als das zu betrachten, was sie ist: Ein Stück Mythologie.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#12
@Ulan: Allerdings, das haben wir im Bibelkreis hier vor Ort vielfach diskutiert. Das NT nutzt manchmal das AT als Text-Steinbruch, so wie viele Zitate aus der Bibel auch heute noch verwendet/missbraucht werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#13
(15-05-2025, 21:27)Ulan schrieb: Ich wuerde nicht ausschliessen, dass das ganze Christentum auf wilden Spekulationen zu irgendwelchen eigentlich gar nicht so gemeinten AT-Passagen beruht.

Das hört sich ja an wie die Anklage im Sanhedrin im Prozess gegen Jesus
#14
(17-05-2025, 22:08)Sinai schrieb: Das hört sich ja an wie die Anklage im Sanhedrin im Prozess gegen Jesus

Wohl eher nicht, wie mein naechster Satz klarstellte.
#15
klarstellte ?


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