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Die Katholische Kirche in Auflösung
#16
Big Grin 
Ich denke, Wissenschaftsfeindlichkeit ist genauso unsinnig wie unkritische Wissenschaftsgläubigkeit.
Die Wissenschaft ist eine Ansammlung von Beobachtungen, langsam explodiert das ganze Material und wird dann zum Datenfriedhof

Der vernünftige Mensch hat seinen religiösen Glauben und interessiert sich für nützliche wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Betonung liegt auf nützlich

Leider ist auch die Wissenschaft ein zweischneidiges Schwert. Klar ist es super, sich in ein Flugzeug zu setzen und nach Japan zu fliegen. Aber leider kann ein Flugzeug auch eine Atombombe auf eine Stadt werfen

Klar brachte die Chemie viele lebensrettende Medikamente, aber sie erfand auch die Chemiewaffe
#17
(08-02-2025, 17:54)Sinai schrieb: Die Wissenschaft ist eine Ansammlung von Beobachtungen, langsam explodiert das ganze Material und wird dann zum Datenfriedhof.

Aha. Nur, weil Dich das nicht interessiert, ist das nicht fuer jeden ein "Friedhof". Ganz im Gegenteil!

Und Wissenschaft ist in erster Linie eine Methode der Erkenntnisgewinnung.

Aber was ist denn nun mit dem Untergang des Abendlandes der Aufloesung der Katholischen Kirche?
#18
(08-02-2025, 18:34)Ulan schrieb: Und Wissenschaft ist in erster Linie eine Methode der Erkenntnisgewinnung.

Ja, das sollte ihr Ergebnis sein!
Die Blütezeit der Wissenschaft war zwischen 1820 und 1900
1837 Erfindung des elektromagnetischen Telegraphen, 1842 Erfindung der opiumfreien Narkose und dadurch rasante Entwicklung der Chirurgie, 1895 entdeckte Röntgen die nach ihm benannte Röntgenstrahlung, um die Jahrhundertwende arbeitete man schon fieberhaft am Flugzeug mit Benzinmotor.
Das 19. Jahrhundert war die Goldene, helle Zeit der Universitäten
Die Kehrseite der Medaille war aber die Erfindung des Trommelrevolvers in Amerika und später des rauchlosen Nitropulvers durch Chemiker der Grande Armee, welches dann die Erfindung des Maschinengewehrs ermöglichte, dann wurden Torpedo und U-Boot erfunden, die Wissenschaft wurde immer mehr zur Gefahr

Heute ist man jedenfalls sehr skeptisch gegenüber der Wissenschaft!
Klar sind die bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanz und Computertomographie ein Segen für die Menschheit, aber die von den Wissenschaftlern erfundenen Massenvernichtungswaffen und Interkontinentalraketen bedrohen die Menschheit
An die Hippiebewegung von 1968 sei erinnert, damals wurde erstmalig gegen die Wissenschaftsgläubigkeit der Universitätshierarchien angekämpft.
Wissenschaft braucht jedenfalls Schranken und muß im Interesse der Menschheit überwacht werden. Sie frei schalten und walten zu lassen, in der Hoffnung daß da nur positive Sachen rauskommen, wäre fatal


(08-02-2025, 18:34)Ulan schrieb: Aber was ist denn nun mit dem Untergang des Abendlandes der Aufloesung der Katholischen Kirche?

Du kannst ja morgen am späten Vormittag nach der Sonntagsmesse bei einer katholischen Kirche vorbeigehen und Dir die herauskommenden Meßbesucher ansehen. Zu 80% alte Frauen! Vereinzelt sind auch Schulkinder im Schlepptau
Aber die Altersgruppe der Jugendlichen und der Erwachsenen im heiratsfähigen Alter ist unterrepräsentiert. Zumindest in Deutschland und dem übrigen Nordwesteuropa.
In Polen schaut es schon besser aus, in Afrika südlich der Sahara ist die Kirche im Leben
#19
(08-02-2025, 21:26)Sinai schrieb: Ja, das sollte ihr Ergebnis sein!
Die Blütezeit der Wissenschaft war zwischen 1820 und 1900
[...]
Das 19. Jahrhundert war die Goldene, helle Zeit der Universitäten
[...]
Heute ist man jedenfalls sehr skeptisch gegenüber der Wissenschaft!

Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gab's noch nie so schnell wie heute. Dass Du eventuell noch nicht mal ansatzweise weisst, wovon die Rede ist, wenn darueber berichtet wird, ist natuerlich ein Daempfer fuer das Ego, und was Leute nicht begreifen, macht ihnen haeufig Angst. Menschlich ein wenig verstaendlich, aber uebertriebene Wissenschaftsskepsis ist fatal fuer die Zukunft des deutschsprachigen Raums.

(08-02-2025, 21:26)Sinai schrieb: Du kannst ja morgen am späten Vormittag nach der Sonntagsmesse bei einer katholischen Kirche vorbeigehen und Dir die herauskommenden Meßbesucher ansehen. Zu 80% alte Frauen! Vereinzelt sind auch Schulkinder im Schlepptau
Aber die Altersgruppe der Jugendlichen und der Erwachsenen im heiratsfähigen Alter ist unterrepräsentiert. Zumindest in Deutschland und dem übrigen Nordwesteuropa.
In Polen schaut es schon besser aus, in Afrika südlich der Sahara ist die Kirche im Leben

Polen hinkt nur ein wenig hinterher, aber die Beobachtung stimmt schon. Ich halte nur Deine Diagnose, was den Grund angeht, fuer voellig verfehlt. Die Kirchen haben eigentlich den Menschen heute nichts mehr zu sagen.
#20
In der Republik Südafrika floriert die römisch-katholische Kirche aber, zur Diözese gehören Botswanaland, Lesotho, Namibia, Eswatini.
Liturgiesprache ist Kapholländisch (Afrikaans) und auch Englisch. Latein konnte sich in der erst vor 150 Jahren in Afrika einsetzenden Mission nicht mehr durchsetzen.
Geleitet wird das von Erzbischof Henryk Mieczysław Jagodziński aus Małogoszcz (Polen, wie das schöne ł vermuten ließ).
In dieser Region hat die Katholische Kirche mehrere theologische Fakultäten:
St Augustine College of South Africa, Linden
St Joseph’s Theological Institute, Hilton College, Hilton (Provinz Kwa Zulu-Natal)
Seminaries St Francis Xavier Seminary, Glosderry (Provinz Westkap)
St John Vianney Seminary, Groenkloof bei Pretoria
Theologische Fakultät an der Universität Stellenbosch, Matieland (Provinz Westkap)
Fakultät für Theologie und Religion an der Universität von Kwa Zulu-Natal, Scottsville (Provinz Kwa Zulu-Natal)
Theologische Fakultät an der Universität Pretoria, Pretoria
Fakultät für Theologie und Bibelwissenschaften an der Universität von Südafrika, Pretoria
Theological Education by Extension College, Turffontein bei Johannesburg
#21
Und, was soll uns jetzt diese Aufstellung sagen? Dass die Basis dort nicht mal dafuer reicht, einen Leiter aus der Region zu produzieren?

Ansonsten ging's Dir doch wohl eher um die Situation hier? Bis Du hier in einer Diaspora lebst, wird wohl noch ein Weilchen dauern, allein schon aus Gruenden der Traegheit.
#22
(09-02-2025, 09:43)Ulan schrieb: Und, was soll uns jetzt diese Aufstellung sagen? Dass die Basis dort nicht mal dafuer reicht, einen Leiter aus der Region zu produzieren?

Dass ein Leiter aus einem weit entfernten Land kommt, ist nichts Neues. Selbst Päpste stammen aus weit entfernten Ländern

Erzbischof Henryk Mieczysław Jagodziński aus Polen leitet die Erzdiözese in Südafrika wohl sehr gut. Und dass die Benediktiner - die bekanntlich aus Europa kommen - eine Missionsabtei in Südafrika haben, ist bekannt, sie wurde vor mehr als 100 Jahren, am 3. August 1922 als Missionsstation durch den Benediktiner Bischof Thomas Spreiter aus Regensburg gegründet.
#23
(07-02-2025, 21:19)Ulan schrieb: In den Kirchen gibt's viele Atheisten, selbst viele Pfarrer.

Ist das deine Vermutung oder hast Du da belastbare Zahlen ?
#24
(08-02-2025, 00:31)Ekkard schrieb: Das Thema lautet: "Die katholische Kirche in Auflösung". Die dahinter stehende Behauptung halte ich für übertrieben. Ja, es wird weitere Austritte geben, weil sich die bestehende Institution nicht "bewegt" und Strukturen tradiert, die unsere Lebenswirklichkeit und die Möglichkeiten unseres Weltwissens ignorieren. Und das alles nur, weil eine Minderheit von klerikalen Betonköpfen einen oder einige wenige Mythen hochhalten, denen jegliche Realität widerspricht:
Weiterleben, Himmel, Hölle, unbefleckte Empfängnis, Befleckung, Sünde, Vergebung durch Kleriker, um nur einige aufzuzählen.

@ Ekkard,

... nun, die Kirchenkonzerne wurden/werden von Menschen geführt, die u.a. auch wirtschaftliche Interessen verfolgen! - 

Das "Weiterleben" wird heute mit der Energie verbunden, die nicht zerstört werden kann, sondern nur einer Umwandlung unterliegt.

Inwieweit aber das Geistige im Menschen, nach dem Verlassen seines biologischen Körpers, sich halten kann, ist nicht zu sagen. 

Zu "Himmel und Hölle" kann man anmerken, dass bereits hier auf Erden manche unter höllischen, andere wiederum unter himmlischen Bedingungen ihr Leben verbringen - dürfen, können, müssen (?)

Zu den erwähnten Mythen wäre anzumerken, dass bereits viele alte Sagen z.B. von einem Weltende erzählen. Dies wir heute von Astronomen bestätigt, wenngleich sie sich dabei der modernen Sprache der Physik bedienen!

Der Begriff "Sünde" hat sich schon lange als Regelwerk in den Gesellschaften etabliert und erhebt Anspruch und Geltung  - z.B. in der juristischen Gesetzgebung.

Kleriker übernehmen ja in vielen Bereichen auch die Funktion von Psychotherapeuten, führen demnach entsprechende Gespräche.
Das Vorbild dazu liefert der biblische Jesus, welche ja als Wanderprediger sich gerade den Menschen zuwandte, welche elend, mühselig, beladen und verzweifelt waren. Die Schönen, Gesunden und Reichen bedurften in der Regel schon damals keine derartige Zuwendung.
Das aber Vergebung eine starke Wirkung haben kann, erlebte ja wohl jeder schon mal als Kind, wenn einem z.B. die liebenden Eltern auch die schwersten Entgleisungen, verbunden mit materiellem Schaden, einfach vergaben, weil sie froh waren, dass einem selbst nichts passiert war!  

Die "unbefleckte Empfängnis" wurde mal in einer TV-Sendung von der ev. Theologin M. Käßmann als naturwissenschaftliche Unmöglichkeit, als grober Unsinn abgetan. Dabei berücksichtigte sie aber nicht die philosophische Frage, ob denn "Gott" nicht auch Wege kennt, die von ihm aufgestellten Naturgesetze für Augenblicke außer Kraft zu setzen, oder, wenn man denn so will, diese einfach zu "umgehen"?   Icon_rolleyes

Sinngemäß: Quod licet Jovi, non licet bovi ...

Gruß von Reklov
#25
Und du Ulan schreibst nebulos von "den Kirchen", hier geht es aber um die Katholische Kirche
#26
(09-02-2025, 14:19)Reklov schrieb: . . . wäre anzumerken, dass bereits viele alte Sagen z.B. von einem Weltende erzählen.

Allerdings verstehen die Sagen etwas anderes von der "Welt" als das Christentum

Die Sagen meinten ein meteorologisches Unglück, der Himmel und die Sterne fallen auf die Welt und demolieren sie, den Spruch kennt jeder Asterix Leser, während das Christentum das Ende der heidnischen römischen Gesellschaft prophezeite
#27
(09-02-2025, 14:19)Reklov schrieb: Der Begriff "Sünde" hat sich schon lange als Regelwerk in den Gesellschaften etabliert und erhebt Anspruch und Geltung  - z.B. in der juristischen Gesetzgebung.

Siehe das Inzestverbot oder das Verbot der Sonntagsarbeit

Aber kehren wir wieder zum Thema zurück: "Die Katholische Kirche in Auflösung"

Papst Franziskus (* 17. Dezember 1936) geht auf den 90er zu, und er will nicht die Kirchenspaltung erleben

De Facto ist die Einheit nur mehr eine scheinbare, es gibt schon zwei Lager in der Papstkirche.
Die Weltsynode konnte auch nicht mehr die Einheit schaffen, sie riss mehr Gräben auf als sie zuschüttete

Jetzt ist das Heilige Jahr 2025 und daher ist jetzt Friede, sogar die Piusbruderschaft verhält sich nun zahm und veranstaltet Pilgerreisen zum Vatican
Wenn das derzeitige Heilige Jahr im kommenden November endet, werden die alten Gräben wieder sichtbar sein
#28
(08-02-2025, 17:54)Sinai schrieb: Ich denke, Wissenschaftsfeindlichkeit ist genauso unsinnig wie unkritische Wissenschaftsgläubigkeit.
Die Wissenschaft ist eine Ansammlung von Beobachtungen, langsam explodiert das ganze Material und wird dann zum Datenfriedhof

völliger unsinn. die wissenschaft bleibt nicht beim datensammeln stehen, ihr wesen ist vor allen das auswerten derselben, daraus schlüsse zu ziehen und hypothesen aufzustellen, die dabb empirisch zu bstätigen sind. was wiederum daten generiert, die dann ausgewertet...

uswusf.

Zitat:Leider ist auch die Wissenschaft ein zweischneidiges Schwert. Klar ist es super, sich in ein Flugzeug zu setzen und nach Japan zu fliegen. Aber leider kann ein Flugzeug auch eine Atombombe auf eine Stadt werfen

sogar mit einem einschneidigen schwert kannst du auch dein schnitzel schneiden

was soll also deine binse?

Zitat:Klar brachte die Chemie viele lebensrettende Medikamente, aber sie erfand auch die Chemiewaffe

und jetzt überleg mal, womit du öfter in berührung kommst
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#29
(08-02-2025, 21:26)Sinai schrieb: Heute ist man jedenfalls sehr skeptisch gegenüber der Wissenschaft!

in deiner bubble selbstverständlich

Zitat:An die Hippiebewegung von 1968 sei erinnert, damals wurde erstmalig gegen die Wissenschaftsgläubigkeit der Universitätshierarchien angekämpft

das wär mir aber neu

da geht wieder mal deine fantasie mit dir durch
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#30
(08-02-2025, 11:47)petronius schrieb:
(07-02-2025, 19:19)Reklov schrieb: wer behauptet, er sei radikaler Atheist, aber von seiner Kultur her trotzdem noch immer Katholik, dem darf man wohl eine gespaltene Persönlichkeit bescheinigen!?

natürlich nicht

ich war getaufter und konfirmierter protestant, bin jetzt epistemischer agnostiker und praktischer atheist - aber als österreicher selbstverständlich geprägt von der hier herrschenden katholischen kultur


Du bist halt ein Hansdampf in allen Gassen.

Ein Klassenkollege wurde später Zeuge Jehovas. Nun verabschiedete er sich von aller Tradition und Kultur. Er feiert keinen Heiligen Abend, putzt keinen Christbaum mehr auf, geht zu Allerheiligen nicht auf den Friedhof, feiert keine Geburtstage, feiert keine Namenstage, feiert keinen Silvester, stößt zu Silvester nicht einmal mit dem Sektglas an und sagt nicht Prost, kennt keinen Karfreitag

Wie die Atheisten in der DDR


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