(29-07-2024, 13:36)petronius schrieb: (29-07-2024, 12:21)Sinai schrieb: Für mich persönlich ist das natürlich kein Problem, da ich kein Fan von Herrn Genovese bin, ich habe erst unlängst in Vatican News zufällig beim überfliegen der Schlagzeilen von seinen Visionen gelesen
Aber er hat sicher einen großen Freundeskreis, dem er seit 24 Jahren dauernd von seinen Visionen erzählt und die sicher etwas ratlos sind:
"Fünf Jahre nach Beginn seiner Visionen bat er darum, dass sich andere Menschen an der Anbetung, den Bittgebeten und den Novenen beteiligen könnten."
daß der mann andere darum bittet, mitzumachen, belegt ja nun nicht einen "großen Freundeskreis"
Aber vielleicht belegt der Umstand, dass es der Fall Genovese geschafft hat, es in die Schlagzeilen von Vatican News zu schaffen, das Vorhandensein eines bereits großen Freundeskreises ?
Seinem von ihm belästigten Umfeld wird es halt zu wenig sein, von der Kirche mit einer ausweichenden Antwort abgespeist zu werden, dass gemeinsames Beten nie schädlich sein kann
Der Einzelfall Genovese (der schon 24 Jahre unter der Oberfläche schwelt) ist wohl nur einer unter vielen. Die derzeitige ausweichende Antwort der Kirche zum Fall Genovese kennen wir, und es ist sinnlos, diesen beispielhaften Einzelfall hier endlos weiterzudiskutieren
Vielleicht gibt es da in diesem Einzelfall Genovese irgendwann eine Neuerung, die wir dann weiterdiskutieren können
Diskutieren wir zum Thema: "Vatikan: Neue Normen zu mutmaßlichen übernatürlichen Phänomenen"
Die Liste von
sechs möglichen Urteilen (zitiert in Beitrag #1) ist interessant und könnte diskutiert werden
Auffällig das Statement von Katholisch.de, dem Internetportal der römisch-katholischen Kirche in Deutschland vom 18.05.2024:
"Wunder gibt es immer wieder – aber künftig ohne kirchliches Gütesiegel."
Nachzulesen:
Neue Wunder-Regeln schärfen den Blick der Kirche aufs Übernatürliche
katholisch.de › artikel › 53367-neue-wund...
So viel ich weiß, vertrauen Katholiken seit jeher in der Frage von Wundern auf die kirchliche Bewertung. Kirchengremien haben alle mutmaßlichen Wunder genau überprüft (ein jahrelanger Prozess) und dann Weizen vom Spreu getrennt
Es war schon gut so, dass die Kirche immer sehr misstrauisch war, denn erfundene Wunder sind enorm schädlich.
Wenn man daran denkt, wieviele Jahre der Vatikan an Fátima zweifelte, bis er es endlich anerkannte
"Anlässlich des 100. Jahrestages der Erscheinungen besuchte Papst Franziskus am 13. Mai 2017 Fátima und sprach dabei Jacinta und Francisco Marto heilig."
Wunder sind nun mal aus katholischer Sicht eine Ausnahme, ein Ausnahmezustand wenn man so will, und nun wäre langsam Međugorje (Medjugorje) zur endgültigen Überprüfung an der Reihe
"Die römisch-katholische Kirche erkannte Međugorje weder als Wallfahrtsort noch als Ort von Marienerscheinungen an." Marienerscheinungen in Međugorje - Wikipedia
Die Leute wollen halt schon gerne wissen, was die Glaubenskongregation dazu sagt, bevor sie zwei Urlaubswochen opfern, um eine beschwerliche Busfahrt nach Bosnien zu machen, oder eine teure Flugreise für die ganze Familie zu buchen.
Dass Beten nie schadet, wissen die Leute auch so - aber das können sie ohne Strapazen und gratis auch in ihrer Heimat!
"Das Blutwunder des Januarius wurde von der Katholischen Kirche nie offiziell als Wunder anerkannt" Januarius - Wikipedia
Daher reisen Deutsche kaum zu dieser Feier
"In Neapel ist es Brauch, dass der neuernannte Bischof vor seinem Amtsantritt solange vor der Reliquie beten muss, bis das Blut in der Kapsel flüssig geworden ist. Die Bevölkerung sieht darin ein Zeichen, dass der heilige Januarius seinen Nachfolger annimmt und segnet." Januarius - Wikipedia
Katholiken aus Neapel gehen natürlich schon in Massen hin, aber eine teure Flugreise samt Hotelkosten und Opferung von Urlaubstagen ist das nur wenigen wert
Denn die katholischen Pilger orientieren sich am Vatikan, ob er ein Wunder anerkennt
Wenn nun dieses "Gütesiegel" künftig verweigert wird, dann wird sich bei den Katholiken
Ratlosigkeit breit machen.
Da werden in Zukunft manche Betrüger dazu ermutigt werden, Wunder zu behaupten und die Menschen in die Irre zu führen und es wird auch unmöglich sein, Schizophrene herauszufischen die erzählen, Stimmen gehört zu haben
Die Katholiken haben eine Erwartungshaltung an ihre Kirche, hier zu prüfen
und wohl als Steuerzahler der Kirchensteuer auch ein Recht darauf
Was hat sich Papst Franziskus mit diesem Schritt gedacht ?
Papst Franziskus ist schon 87 Jahre alt und gebrechlich und wird bald in Ruhestand gehen, dann gibt es einen neuen Papst, und der wird nicht alle Schritte seines Vorgängers weiterführen
Papst Franziskus hatte ja auch nicht alle Schritte seines Vorgängers weitergeführt
Assoziationen zum "Ketzerpharao" Echnaton kommen auf, nach dessen Ende der alte Kult wieder aufblühte
Papst Franziskus und sein Team lehnt sich schon auffällig weit aus dem Fenster - klar traut sich Katholisch.de dies nicht zu kritisieren und schreibt am 18.05.2024 beschönigend "Wunder gibt es immer wieder – aber künftig ohne kirchliches Gütesiegel" - aber die Katholiken verspüren ein Unwohlsein - das hört man immer wieder hinter vorgehaltener Hand
Ein Monat vorher - am 17. April schrieb domradio.de
"Moderne Wunder werden selten
Trotzdem gibt es nach katholischer Überzeugung auch heute noch Wunder. Im Vatikan gibt es eine eigene Kommission, die sich mit dem Thema befasst"
17.04.2024
Nachzulesen in:
domradio.de
domradio.de › Glaube
Gibt es heute noch Wunder in der Katholischen Kirche?
Aber nun wurde dieses "Gütesiegel" abgeschafft