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Ich denke ein Amokläufer tut nichts anderes, als was wir alle auch machen würden, wenn es nicht die vielen "Wände" oder "Schutzwälle" um uns herum gäbe. Diese Schutzwälle können die Mauern unserer Häuser, unser Garten, ein Reihe lieber Menschen in unser Umgebung, die Ablenkung durch Lesen, Fernsehen, Funk oder PC sein. Es ist das erniedrigende Gefühl, "bedeutungslose Masse" in einer von Menschen wuselnden Welt zu sein. Zum Amoklauf kommt es, wenn Menschen wenigstens einmal jemand mit Bedeutung sein (und so viele von den Bösen da draußen mitnehmen!) wollen.
Dass dies tendenziell bei vielen Menschen so ist, kann man aus deren Forderungen ablesen, als sei "die Gesellschaft" für irgendwelche Bedürfnisse zuständig (Forderung nach Ernährung, Wohnen, geistige Heimat, Religion, ja sogar Sex und vieles andere).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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27-04-2007, 14:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-04-2007, 14:32 von adagio.)
Ekkard schrieb:Ich denke ein Amokläufer tut nichts anderes, als was wir alle auch machen würden, wenn es nicht die vielen "Wände" oder "Schutzwälle" um uns herum gäbe. Diese Schutzwälle können die Mauern unserer Häuser, unser Garten, ein Reihe lieber Menschen in unser Umgebung, die Ablenkung durch Lesen, Fernsehen, Funk oder PC sein. Es ist das erniedrigende Gefühl, "bedeutungslose Masse" in einer von Menschen wuselnden Welt zu sein. Zum Amoklauf kommt es, wenn Menschen wenigstens einmal jemand mit Bedeutung sein (und so viele von den Bösen da draußen mitnehmen!) wollen.
Dass dies tendenziell bei vielen Menschen so ist, kann man aus deren Forderungen ablesen, als sei "die Gesellschaft" für irgendwelche Bedürfnisse zuständig (Forderung nach Ernährung, Wohnen, geistige Heimat, Religion, ja sogar Sex und vieles andere).
Ich glaube auch, dass es mit der forderung , bedeutend sein zu wollen (und nicht nur ein nirgendwas sein ) , zu tun hat, aber ich glaube das macht noch lange nicht einen (bzw. diesen ) amokläufer aus.
Diese Forderung haben sehr viele Menschen. Viele leben es auch irgendwie aus , auch auffällig.
Ich glaube das , was du erwähnt hast,( mit der Forderung nach Ernährung, wohnen , geistige Heimat , Religion , ...., ), das ist , was Arthur Janov unter "Ersatzbefriedigug" definiert.
Sprich: in einer Neurose wurden bestimmten "Primärbedürfnisse " nicht befriedigt, und der Mensch strebt nach Ersatzbefriedigung für die nicht befriedigten Primärbedürfnisse.
Ich bin mir sicher, da draussen laufen sehr sehr viele Leute rum die ihr ganzes Leben nur damit verbringen diese Secundärbedürfnisse (Ersatzbefriedigungen) zu stillen. Eigentlich schade . Erstens für die Leute, weil sie viel versäumen und zweitens schade um den Energieaufwand , den sie da hineininvestieren. Das problem ist , dass sie da aber ohne Anleitung nicht (oder nur schwer) herauskommen . Und selbst mit Anleitung, ist es - in manchen Fällen - meiner meinung nach nicht möglich.
Ich stehe auf den standpunkt: die Secundärbedürfnisse sollten auf jeden fall ausgelebt werden. Sonst hatt man mehr Probleme. Sprich jemand der in der Kindheit nicht geliebt wurde und ein defizit hat, sollte schon zuerst im aussen nach Anerkennung streben und nach Lliebe. Würde er das nicht machen , dann wäre es für den betroffen menschen unerträglich. Viel schlimmeres könnte ich mir nicht vorstellen. Sicher wäre das Ideal, wenn es der Mensch schaffen könnte seine Primärbedürfnisse wieder zu entdecken, aber das geht meiner Meinung nach nur über den Umweg, die sekundärbedürfnisse erst einmal zu leben.
Aber auch stark gelebte Sucht nach sekundärbedürfnissen sagen nichts darüber aus , ob man desshalb der Primär und der sekundärbedürfnisse , bewußt wird. Das problem ist, dass die meisten Leute gar nicht sehen, dass sie nach ersatzbedürfnisse streben. Und nur durch ein starkes und überdimensionales streben ist es wirklich gut möglich dass man sich selbst erkennt. Oder auch nicht - wenn man sich die Politiker so ansieht. Die glauben voll an diese Welt.
Aber würden diese Menschen die sekundärbed. nicht ausleben, dann würden sie glaub ich(?) irgendwie noch größere probleme haben.
Ich glaube, dass das Streben nach Sekundärbedürfnisse etwas sehr wichtiges ist ??
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Ja, es könnte sein, dass die Gier nach Liebe und Anerkennung einen Prozess im Chemismus des Gehirns auslöst, den man tiefe Depression nennt. Nur wie bringt man jemandem bei, diesem Prozess durch mentales Training zu begegnen? Liebe und Anerkennung (und deren Demonstration) kann man der Umgebung ja nun nicht einfach befehlen. Natürlicherweise sind dazu die Eltern, Geschwister, Freunde, Freundinnen, Lehrer usw. da. Es dürften Tausende da draußen herum laufen, die ebenfalls depressiv sind. Wie kommen die denn klar, ohne gleich alles kurz und klein zu schlagen oder sich selbst zu ritzen und ähnliches?
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Ekkard
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Hallo adagio :)
Du sagst:
Zitat:ich glaube, dass er in seiner Welt sich schon so bedroht fühlt und sich irgendwie zu verteidigen versucht.
Einverstanden, das halte ich schon fuer gar nicht so selten, aber so fuehlen sich viele und bringen dennoch nicht blindlings systematisch andere Leute um.
Es bleibt ein sehr trauriges Problem. Es wird doch auch zuviel untereiander den andern zerstoert, was denen lieb ist und dann verlaesst man sie "leer" - oder wie findest Du hier das Beispiel an Foren? - Lieben wir uns mehrheitlich? Sind wir fair mit Schwachen?
mfG WiT :)
hallo
ich kann deine einstellung nur teilweise vertreten
ich finde, eltern können ihre kinder schon religiös erziehen, denn die kinder werden ja dadurch nicht automatisch tief religiös. ich werde mit 18 auch aus der kriche austreten obwohl ich katholisch erzogen worden bin. kinder können das mit einem gewissen alter sehr wohl selbst entscheiden.
das kranke hilfe in gott suchen finde ich in ordnung. dann können sie zumindest in dem gefühl sterben, das nach dem tod alles besser wird, dass sie geliebt werden usw.
in dieser hinsicht ist religion sicher ein guter trost, auch für die angehörigen.
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Trost verspüre ich weniger, dafür aber Freude und Heiterkeit; das bedeutet mir Religion. Und Weite, Tiefe...ohne dem könnte ich nicht arbeiten ;)
Lea
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Von Kind auf meine Religion zu praktizieren brachte mir sehr viel mehr Meinungs-und Gedankenaustausch ins Leben, als ich es von Natuer aus gehabt haben koennte, Menschen zu kennen, die weder verwandt noch benachbart noch aus meiner Schicht sind,
- ausserdem gab sie mir Anlaufstellen fuer jede fremde Gegend, in die man zog, indem man einfach erstmal wieder seine Gemeinde aufsuchte,
- ausserdem ein Wissen ueber Menschen auf der ganzen Welt, die so oder ganz anders glauben und Leben,
- ausserdem einen Zugang zur Geschichte der Menschen: in welchen Zeiten schon Leute dieses Glaubens lebten, menschlich nicht anders als ich heute, selbst wenn zivilisatorisch und geografisch mitunter so weit entfernt. Das ermutigt, sich neuem und anderen Welten selbst auch wieder zu stellen. Es erfreut, dass dadurch so mancher ja wie-heute-noch-immer lebendig da nahe bei einem steht, schon innerweltlich.
- ausserdem einen eigenen Zugang zu allen schoenen Kuensten wie auch zu allen tiefen Schmerzen, die in der Menschheit vorkommen.
Das beste daran ist doch, dass G0TT ueberall dabei ist und es schon weiss, man kann mit IHM darueber reden und beten, gehalten vom Wissen, dass ER immer auf der Seite der jeweils Benachteiligten und Schwaecheren ist, also dann auch mal auf meiner, wenn's zu doll wird, und gerade dann nicht weggeht - und dies dann eben auch im Fall des Todes noch so bleibt.
Man hat dann die Begleitung eines Sterbenden aehnlich wie die eines andern, der noch nie ueber eine Bruecke ging, dieser ist nun an der Reihe, und man weiss ja, man koennte morgen ja schon in dieselbe Lage kommen - da ist uns ja nichts an Zeitpunkten garantiert.
Es ist sicherlich etwas troestlicher, wenn dann beide von der Religion er gleichermassen gelernt haben, um was es da "nur" geht. Zugleich wird nicht die Angst ums eigne Leben so ohne Weiteres Zivil-Courage zum Schweigen bringen oder einen dazu veranlassen, Unrechtes zu tun oder dulden. Tote sind ja dann nicht unheimlich, sondern im Moment eben hilflos betreffs ihrer Gestalt, wer sich um die kuemmern wird, an die man im Leben nie so ohne weiteres jeden herangelassen haette. Im Zeitrraum des Sterbens geht es also erstmal um den und nicht um den eigenen Trost - der kommt ja noch spaeter dran, und dann tut das Erleben einer Gemeinde mit ihren Ritualen auch gut.
Die Erziehung in diese Art Konfessionen, in der man eigne Suenden zu vermeiden gebeten wird, also auch erstmal erkennen muss, um sie durch Bereuen, Wiedergutmachen und bestimmte dagegen "heilsame" Massnahmen zu verringern - also Selbsterziehung - erfordert ein haeufiges auf den eignen Tag Zurueckblicken, Usrachen-Analyse und Vorausplanen, und dadurch erinnert man alles Gelebte doppelt und dreifach, auch das, was schoen und gut war - das ist auch eine Art von Fuelle zu leben, man vertieft die Erinnerungsspuren auch an alles Schoenste im Leben - ich stell mir immer vor, dass ich dieses ins Jenseits mitnehmen werden kann. In Ewigkeit kann ich gedanklich dann die Staetten wiedersehn, wo ich mal lebte, und mich noch einmal an so vielen Einzelheiten freuen.
Bei Juden, Kathoiken und einigen Evangelischen ist ja auch die zu lehren gewuenschte Einstellung die, dass der Gebrauch des Bekennens, was man selbst falsch machte, die Gemeinschaft davon entlastet, insgesamt dessen verdaechtig zu sein. Das macht frei in mehrere Richtungen. Einmal erfaehrt man dabei, dass keineswegs alles, dessen Ursache man mit-war, zugleich auch eine Schuld gewesen sein kann (Nimm an, man stolperte und zerbrach dabei etwas Kostbares, das waere keine "Suende", selbst wenn ein grosser Schaden.) Da hilft der klare Gebote-Katalog, es zu sortieren und selbstgewisser zu sein.
Zum andern: eine Suende ist etwas, das man unterlassen kann, sie macht mich nicht dadurch zu einem schlechten Menschen insgesamt. so kann man auch mit andern Leuten humaner umgehn, Tat vom Taeter getrennt zu beurteilen und von da aus zu ueberlegen, was man tun kann oder soll.
Man erfaehrt etwas mehr ueber das Eingewoehnen, Abstumpfen, oder Abtrainieren der Aufmerksamkeit an sich selbst und weiss daher, dass nicht jedes "gute Gewissen" eine wirkliche Ursachen-Klaerung ist. In den alten Religionen steckt fuer die interessierten Glaeubigen ja viele Psychologie und Lebenserfahrung von Tausenden Leuten wie ich ud du. In manchen Schwierigkeiten kann man sich dessen erinnern und sich damit weiterhelfen. Das ist wie mit dem IQ-Test: Es gibt da Fragen, auf die man als Kategorie so gar nicht gekommen waere.
Darin sehe ich einen sehr bedeutenden Vorteil dieser Religionen gegenueber anderen. Vorwuerfe an diese ganze Gemeinschaft gleiten dann doch im Grunde an einem ab, der sich darueber immer im Klaren ist, was Einzel-Suender tun
- denn man kennt "sowas" ja ueber sich, und das tat auch nicht die ganze Gemeinde infolge der Lehre, sondern man selbst tat's ja auch gegen den guten Rat und jede Mahnung, es sei falsch - man kann interpolieren aus eigner Erfahrung, dass derjenige das unrechte Tun ja vielleicht auch erfolglos hatte unterlassen wollen.
Endgueltige Klaerungen dazu koennen wir ja auf das Juengste Gericht vertagen, wiederum auf Erden muessen wir trotzdem nicht fuer jeden Unschuld unterstellen und Boeses fuer "vielleicht nicht so gemeint" erklaeren.
Das klingt nun vielleicht etwas irritierend, aber wer sich selbst gut kennt, aus Routine vor den Augen Des G0TTES nachdenkend, DER zu den Benachteiligten und Schwaecheren haelt, einen selbst aber dabei auch mal unterstuetzen wird, wenn man das selbst ist, der muss ja auch kritisch werden, sich selbst gegenueber, erkennend, das es auch das gibt, innerlich eine "rote Ampel" ueberfahren zu wollen. Es ist also nicht auszuschliessen, dass ein Mensch mitunter schuldig werden oder bleiben will, besonders wenn er sich der Rechtfertigung entzieht und da auf Andere verschiebt, dass einfach andere des Schaden-Machens verdaechtig sen sollen, gar noch die eigne Gemeinschaft oder G0TT.
Das bewirkt dann doch eine Ent-Heiligung des Astes auf dem man sitzt und macht es niedrig, schmutzig und alltaeglich glanzlos - weil man ja sich nun selbst "geglaenzert" hatte. Schon faellt man rein auf andere, die einem dabei schon immer gern geholfen haetten, diesen "Laden" fuer schuldig, glanzlos und deshalb ganz entbehrlich zu bezeichnen
- am Ende wuerde man im eignen Fehlerlossein von "denen allen", der Gemeinde und ihrem nun ganz in ein Gegenueber distanzierten der-da-G0tt angeschmutzt?
Was aber bietet eine Welt ohne IHN mir dann - ganz ohne meinen Grossen FREUND? Sie wird unduldsam und ungnaedig mit mr umgehn und ich mit mir, denn dann gibt es ja nur porentief Vollkommene oder die Aburteilung zum Vernichten und Vergessen. Dann zaehlen weder mal gehabte Verdienste (sondern das heisst "um so schlimmer"), noch der Wille, es kuenftig besser zu machen noch, dass man nur einmal diesen Fehler beging, es einsah und dann unterliess.
Den andern genuegt es, dass da ueberhaupt irgendwann ein "Fleck" in die Illusion eines normal-voraussetzbaren fehlerlosen Lebenslaufs hineinkam
- der krasse Konstrast zum Ent_schuldigen von Taetern, die wirklich nachmessbar Furchtbares angerichtet hatten. Das war auf einmal viel unwichtiger, denn der "koennte" ja andern diese Schulden aufpacken - man hilft dabei gerne: Eltern, Lehrer, Liebesentzug, ein schlimmes Wort, Enttaeuschung - das war "gewiss" schuldiger als dieser Taeter.
Siehst Du, wie eng das zusammenhaengt und wie sehr sich diese Mechanismen heute schon ausbreiten? Sie stellen das Verhaeltnis zum Naechsten ja auf den Kopf.
Der Fehler passiert doch durch den Mangel an Selbst-Reflexion - man ist sich selbst und den anderen gegenueber uferlos "moeglicherweise boese" - als Person und ganz - und Taten, Fehler, Suenden und Verbrechen bekaemen keinen Taeter mehr, Taeter "duerfen" nur nicht dabei erwischt werden - und das sei von mir "natuerlich" zu schaffen, von jedem, ansonsten nie etwas falsch zu machen.
Also ich finde, dass ich so einem Lebens-Prinzip gegenueber leise Panik bekaeme.
Ja, generell stimme ich Lea zu: Glaeubigkeit macht heiterer und freier.
mfG WiT :)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-04-2007, 03:03 von adagio.)
Ekkard schrieb:Ja, es könnte sein, dass die Gier nach Liebe und Anerkennung einen Prozess im Chemismus des Gehirns auslöst, den man tiefe Depression nennt. Nur wie bringt man jemandem bei, diesem Prozess durch mentales Training zu begegnen? Liebe und Anerkennung (und deren Demonstration) kann man der Umgebung ja nun nicht einfach befehlen. Natürlicherweise sind dazu die Eltern, Geschwister, Freunde, Freundinnen, Lehrer usw. da. Es dürften Tausende da draußen herum laufen, die ebenfalls depressiv sind. Wie kommen die denn klar, ohne gleich alles kurz und klein zu schlagen oder sich selbst zu ritzen und ähnliches?
Ich glaube die 1000e Leute kommen gar nicht klar . Die meisten pumpen sich mit (legalen)Drogen(Medikamenten) voll wenn sie Depressionen haben.
Es gibt genug Nischen wo man sich bei Liebe u. Anerkennung austoben kann. MEist ist es der Beruf, oder die Umwelt(familie, freunde), oder die wirklichen suchtdrogen. Oder ein Verhalten bei den man eben ritzt.
Ich würde ritzen nicht schlimmer einschätzen als einen Politiker der voll nach Anerkennung hascht. Der eine ist halt anerkannt (wie z.B. den SToiber der eine Abschlußrede von 3 Stunden hällt und dabei nur über sich selbst reden. Ich frag mich manchmal wie es Leute geben kann, die dort 3 stunden stehen und zuhören wie er 3 Stunden von sich selbst redet ? Die unterstützen ja voll das große Welttheater. )
und der andere gerät ein bisschen ins Abseits.
Ich glaube nicht, dass die Ritzer und die die alles kurz und klein schlagen mit dem Amokläufer vergleichbar sind. Meiner Meinung nach hat der A-läufer ein total psychisches problem. Ich glaub das geht über das ritzen u. Anerkennung u. Liebe hinaus.
Die meisten können ja ,trotz ihren psychischen problemen(neurosen, depressionen,.....) in der gesellschaft leben. Neurosen sind ja z.B. in der gesellschaft herzlichst willkommen. Denn es wird ja nach angepassten Menschen gesucht. Meiner Meinung nach läßt es sich am besten in dieser welt leben, wenn man auch einen gewissen hang zu neurosen hat.
Für mich ist nichts unverständlich. Wenn man die gleichen Probleme , oder die gleichen Zustände wie die leute hat, dann handelt man meist gleich. Das sehen aber die wenigsten. für mich ist z.B. auch der Mensch :"Bush" verständlich. Der wurde als Kind mit seinen Geschwistern gemessen. Bei jedem ereignis wurde er mit den Geschwistern verglichen. z.B. wenn er gelaufen ist wurde seine zeit aufgeschrieben und daneben die Zeit der Geschwister und es wurde ihnen klar gemacht wer der bessere sei. Das ging durch seine ganze Kindheit. Viele Leute tun jetzt alle so - als ob der Bush seine probleme locker bewältigen kann und leicht über seinen schatten springen muß. Wenn er das wollte, dann würde er so einen argen prozess durchmachen. Der müßte , wollte er geheilt sein und ein glückliches leben führen, weit in sich hineingehen. müßte psychsiche Quahlen durchstehen, müsste sein ganzes umfeld, seinen Vater (bush senior in Frage stellen) , die strukturen in die er lebt müsste er dann in frage stellen, die ganze welt in der er lebt müsste er hinterfragen . Dann müßte er dagegen aufrebellieren,.....
Meiner Meinung nach verlangen die Leute da von Bush ein bisschen zuviel. Nur desshalb, weil sie es selber auch nicht tun. Ich hab eigentlich die Erfahrung gemacht, dass die Leute generell über ihre Probleme nicht hinwegkommen, ja sie nicht einmal sehe. Selbst die nicht ,die es von andern verlangen z.B. von G.W.Busch . D.h. von ihm wird es mit einer selbstverständlichkeit verlangt seine eigenen Probleme zu lösen, selbst kann man die eigenen aber nicht lösen . Und wenn die Leute die Probleme kennen würden, dann wüssten sie trotzdem nicht wie sie zu lösen sind. Wer kennt schon von sich die Probleme ? keiner .
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-04-2007, 03:27 von adagio.)
@WiTaimre, Lea
WiTaimre schrieb:...
Ja, generell stimme ich Lea zu: Glaeubigkeit macht heiterer und freier.
mfG WiT :)
Ich glaube, es kommt auf den Menschen drauf an. Ich glaube, dass GLÄUBIGKEIT den einen "heiterer und freier" macht während es dem anderen "enger und depressiver" macht.
Es kommt wahrscheinlich auf den Menschen an. Aber gültiges rezept gibt es nicht.
Wer kann schon sagen, dass der glaube an Gott für alle gut sien muß. Ich glaube, dass der glaube an Gott für viele sogar etwas sehr schlechtes ist.
Am ende geht es glaub ich doch immer nur um das Ego. Das Problem ist ja gar nicht sosehr: "an gott" zu glauben, viel schwieriger für die meisten ist :"nicht an ihn zu glauben". Ich glaube, dass viele nicht :"nicht an ihn glauben können", weil sie dann viel von ihren Egostrukturen loslassen müßten.
Stellt euch mal vor , jemand kann alles loslassen :sogar gott.
Würde das bedeuten, dass derjenige der ihn losläßt , gottlos ist ?, oder würde es bedeuten, dass der, der alles loslässt (incl. gott) vom egoismus befreiht ist ?
Ich glaube zweiteres. Vor allem bei den Fundamentalisten.
ich glaube, man sollte Gott Gott sein lassen. Er wird auch ohne uns überleben.
Ja, letztlich ALLES loslassen - das müssen wir sowieso eines Tages, das kleine Ego loslassen und zurückkehren.
Es kommt immer auf den Menschen an. Stimmt. Ich bin z.B. leicht in Sorge zu bringen. Dann beginne ich zu beten, d.h. ich rede mir alles von der Seele. Erstaunlicherweise werde ich dabei leichter, das Schwere löst sich in Erträgliches auf. Dass ein Mensch depressiv werden könnte und eng - im Zusammenhang mit Gläubigkeit - glaube ich eher nicht. Da müssten schon noch andere Faktoren hinzukommen, wie z.B. familiäre Zerwürfnisse, Erkrankungen....Scheitern u.ä. und vor allem, die Einsamkeit.
An Begriffe will ich nicht festhalten. Menschen können tiefgläubig sein und wissen nicht einmal davon. Sie leben in Verbundenheit und Einklang mit dem Leben und sich. Manche® müht sich ab, hält alles peinlich genau ein - und entfernt sich doch vom Wahren.
Jeder Mensch schreibt sein eigenes Buch.
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WiTaimre schrieb:Glaeubigkeit macht heiterer und freier.
mfG WiT :) Hmm, das würde ich so nie unterschreiben. Ich habe zuviele Läden beobachtend oder zugehörig erlebt, die "Gläubigkeit" missbrauchten, als Droge, als Flucht, als Machtinstrument, zur Diskriminierung, Gewaltausübung, zum bequemeren Lebensunterhalt, als Show etc ...
Nee, gläubige Menschen scheinen mir viel häufiger anfälig für ale möglichen und unmöglichen Fiesheiten der Vorturner als dass ich sie als frei durch Glauben hätte wahrnehmen können.
Obwohl Du recht hast: Glaube kann freimachen. Dann trau aber keinem Glaubensverkäufer, der Dir die Freiheit für den eigenen Weg nehmen will durch allerlei Tricks, die meistens mit Angst zu tun haben.
Dazu brauchst Du aber eigenes Rückgrad und Stärke, auch mal auszuhalten, in der Ecke zu stehen, in die Ecke gestellt zu werden.
Fritz
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Hi Fritz,
was Du hier beschreibst, hat mit Glaube im engeren Sinne nichts zu tun sondern mit Vertrauensseligkeit und deren Missbrauch. Viele Menschen definieren sich selbst über die Macht, mit der sie andere manipulieren. Folglich sind wir alle davon betroffen. Dagegen helfen nur die Regeln der Skepsis: Nachfragen, andere Quellen aufsuchen, andere Meinungen einholen, fragen: Zu wessen Nutzen dient das Behauptete.
Glaube, recht verstanden, setzt Maßstäbe außerhalb der ständig vorhandenen (manipulierenden) Einflüsterungen. Oder eigentlich noch besser: schildert eine Reihe alternativer Parallelgeschichten zu unserem Alltag. Wir müssen größtenteils erst noch lernen, dass (menschliche) Autoritäten, Interpreten, Prediger, Professoren, Priester (usw.) irren und uns möglicherweise zum Schaden aller manipulieren. Zum rechten Glauben gehört die Glaubensenttäuschung! (i. S. des Aufhebens allgegenwärtiger Täuschungen, z.B. "Feindbilder", "Gottesbilder" oder "-vorstellungen", angebliche "Sachzwänge").
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Ekkard schrieb:Hi Fritz,
was Du hier beschreibst, hat mit Glaube im engeren Sinne nichts zu tun sondern mit Vertrauensseligkeit und deren Missbrauch.
OK, aber GläubigSein bleibt doch eine kommunikative Angelegenheit zwischen Menschen und gemeinsam zu Gott.
Und weils keine Stoffeigenschaft wie weiß oder groß oder eisern ist, ists auch immer ein bisschen mehr anfällig für Manipulation, bietet sich geradezu an ... Menschen, die das ausnutzen, finden sich leicht ...
Ich behaupte, dass diese Missbrauchsanfälligkeit immer nahe ist in religiösen Gemeinschaften - und dass sich viele psychisch gerade anfällige Menschen davor nicht zu schützen wissen. Ich kann das als Kirchenmitglied nicht negieren, dass Religion auch diese negativen Aspekte hat und ich kanns nicht dadurch schönreden, dass ich schreibe, das hätte mit EIGENTLICHEN Glauben so gar nichts zu tun ...
Ich muss mich schon DAGEGEN kümmern! Ein Schritt ist, Menschen zu sagen, dass sie auf der Hut bleiben müssen - auch und gerade wenns um Religion und Glauben geht ... damit sie nicht Opfer werden ...
zu sagen, dass es Glaubensfreiheit nicht zum Nulltarif gibt, dass man sie nicht ohne Anstrengung sich bewahren kann.
Fritz
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Hi Fritz, in einem hast Du Recht: Man (besonders auch die Pfarrer, Priester) sollten nicht die Mär vom "lieben Jesulein" oder "vom Profeten ohne Schuld und Tadel" erzählen (Personenkult). Dazu ist das Leben zu vielschichtig. M.E. sind unsere Gottesdienste noch immer nicht "demokratisch" genug: Einer denkt vor, und den anderen bleibt nichts anderes, als "ja und amen" zu sagen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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30-04-2007, 10:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-04-2007, 10:42 von Fritz7.)
Ekkard schrieb:Einer denkt vor, und den anderen bleibt nichts anderes, als "ja und amen" zu sagen. Doch, es bleibt anderes, auch das "Nein"-sagen, auch notfall das Hinausgehen ... Nur DAS lernen Kirchenchristen am allerschwersten ... .
Aus verschiedenen Interessen und Begründungen sind sie auf doofes Schäflein-Dasein dressiert. Dabei wäre es ureigendster Kirchenauftrag, ihnen das Handwerkszeug für mündige Christen, eigene religiöse Sprachfähigkeit zu vermitteln.
Aber wo spart Kirche jetzt zuerst? Bei den Bildungseinrichtungen ..., den Akademien, den Predigerseminaren, etc ...
Fritz
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