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14-10-2023, 23:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-10-2023, 23:03 von Sinai.)
Vatican News
Kardinalstaatssekretär ruft palästinensischen Premierminister an
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14.10.2023
"Kardinal Pietro Parolin hat den palästinensischen Premierminister Mohammad Schtajjeh angerufen und ihm gegenüber die Trauer des Heiligen Stuhls über die Ereignisse in Palästina, insbesondere in Gaza, zum Ausdruck gebracht."
Ich wusste bislang nicht, dass es einen Kardinalstaatssekretär des Heiligen Stuhls und dass es einen palästinensischen Premierminister gibt.
Was bedeutet dieses Telephongespräch religionswissenschaftlich und was bedeutet es völkerrechtlich ?
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(14-10-2023, 23:01)Sinai schrieb: Ich wusste bislang nicht, dass es einen Kardinalstaatssekretär des Heiligen Stuhls und dass es einen palästinensischen Premierminister gibt. Ach.
(14-10-2023, 23:01)Sinai schrieb: Was bedeutet dieses Telephongespräch religionswissenschaftlich und was bedeutet es völkerrechtlich ?
Nichts und nichts.
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(15-10-2023, 10:12)Ulan schrieb: (14-10-2023, 23:01)Sinai schrieb: Ich wusste bislang nicht, dass es einen Kardinalstaatssekretär des Heiligen Stuhls und dass es einen palästinensischen Premierminister gibt. Ach.
(14-10-2023, 23:01)Sinai schrieb: Was bedeutet dieses Telephongespräch religionswissenschaftlich und was bedeutet es völkerrechtlich ?
Nichts und nichts.
Hallo Ulan,
um Dein "nichts" in irgendeiner Weise untermauern zu können, müsstest Du aber zunächst mal den Wortlaut dieses Telefonates mitbekommen haben.
Gestatte mir, dazu eine Anekdote einzuflechten: als der Feldherr der Babylonier (nach der Eroberung Jerusalems) den salomonischen Tempel betrat, um endlich selbst zu sehen, welchen mächtigen Gott denn die Juden anbeten, trat er danach wieder vor seine, im Tempelhof gespannt wartenden Soldaten und rief ihnen laut lachend zu: "N i c h t s"! - Daraufhin machte sich auch unter den Soldaten lautes Gelächter breit - weil deren Gemüter eben nicht verstehen konnten, dass die Juden sich kein Bildnis von "Gott" machen, im Gegensatz zu den vielen, von anderen antiken Völkern aufgestellten Götterstatuen.
Gruß von Reklov
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(20-10-2023, 16:27)Reklov schrieb: Hallo Ulan,
um Dein "nichts" in irgendeiner Weise untermauern zu können, müsstest Du aber zunächst mal den Wortlaut dieses Telefonates mitbekommen haben. 
Nein, ich brauche ueber das Gespraech nichts zu wissen, da die Frage war, was das Gespraech "religionswissenschaftlich oder voelkerrechtlich" bedeutet. Keines dieser Gebiete ist durch das Gespraech tangiert (ersteres prinzipiell nicht, letzteres aus dem sichtbaren Ergebnis heraus nicht).
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-10-2023, 19:47 von Sinai.)
(20-10-2023, 16:27)Reklov schrieb: . . . als der Feldherr der Babylonier (nach der Eroberung Jerusalems) den salomonischen Tempel betrat, um endlich selbst zu sehen, welchen mächtigen Gott denn die Juden anbeten, trat er danach wieder vor seine, im Tempelhof gespannt wartenden Soldaten und rief ihnen laut lachend zu: "N i c h t s"! - Daraufhin machte sich auch unter den Soldaten lautes Gelächter breit - weil deren Gemüter eben nicht verstehen konnten, dass die Juden sich kein Bildnis von "Gott" machen, im Gegensatz zu den vielen, von anderen antiken Völkern aufgestellten Götterstatuen. 
Gruß von Reklov
Eine interessante Anekdote. Religionswissenschaftlich interessant, weil im Tempel von Jerusalem keine Götterstatue stand
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-10-2023, 19:56 von Sinai.)
(20-10-2023, 18:40)Ulan schrieb: (20-10-2023, 16:27)Reklov schrieb: Hallo Ulan,
um Dein "nichts" in irgendeiner Weise untermauern zu können, müsstest Du aber zunächst mal den Wortlaut dieses Telefonates mitbekommen haben. 
Nein, ich brauche ueber das Gespraech nichts zu wissen, da die Frage war, was das Gespraech "religionswissenschaftlich oder voelkerrechtlich" bedeutet. Keines dieser Gebiete ist durch das Gespraech tangiert
Ein Gespräch zwischen einem christlichen und einem islamischen Würdenträger ist schon allein deshalb religionswissenschaftlich interessant, da es auch um die Frage der gegenseitigen religiösen Anerkennung geht.
Völkerrechtlich geht es darum, dass der Vatikanstaat ein von der UNO anerkannter Staat ist, sein palästinensisches Gegenüber ein Vertreter einer Regionalregierung
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-10-2023, 02:34 von Ulan.)
(20-10-2023, 19:55)Sinai schrieb: Ein Gespräch zwischen einem christlichen und einem islamischen Würdenträger ist schon allein deshalb religionswissenschaftlich interessant, da es auch um die Frage der gegenseitigen religiösen Anerkennung geht.
Das ist, wie von mir angemerkt, hier nicht tangiert. Die Premierminister zweier Staaten haben miteinander geredet. Das ist ein politischer Akt und hat keinerlei religionswissenschaftliche Relevanz.
(20-10-2023, 19:55)Sinai schrieb: Völkerrechtlich geht es darum, dass der Vatikanstaat ein von der UNO anerkannter Staat ist, sein palästinensisches Gegenüber ein Vertreter einer Regionalregierung
Palaestina ist ein von der UNO als Nichtmitgliedstaat mit Beobachterstatus anerkannter Staat. Als anerkannter Staat darf Palaestina beim Internationalen Gerichtshof und beim Internationalen Strafgerichtshof Klagen einreichen. Der Vatikan ist einer von 138 Staaten, die Palaestina als Staat offiziell anerkannt haben, und Palaestina ist 15 UN-Konventionen beigetreten. Es sind wirklich nur wenige Staaten, die Palaestina nicht offiziell anerkannt haben, hauptsaechlich in Westeuropa, die USA, Kanada und Australien. In der EU haben Schweden, Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Rumaenien, Bulgarien, Malta und Zypern Palaestina offiziell als eigenen Staat anerkannt. Der Vatikan tat das halt auch. Bei der spaeteren Abstimmung zum Beobachterstatus (2012) stimmte uebrigens auch Oesterreich dafuer (Deutschland enthielt sich).
Meine Aussage war ja durchaus differenziert. Dieses Gespraech hatte voelkerrechtlich deshalb keine Relevanz, da die staatliche Anerkennung Palaestinas durch den Vatikan schon vor vielen Jahren erfolgt ist.
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(20-10-2023, 18:40)Ulan schrieb: (20-10-2023, 16:27)Reklov schrieb: Hallo Ulan,
um Dein "nichts" in irgendeiner Weise untermauern zu können, müsstest Du aber zunächst mal den Wortlaut dieses Telefonates mitbekommen haben. 
Nein, ich brauche ueber das Gespraech nichts zu wissen, da die Frage war, was das Gespraech "religionswissenschaftlich oder voelkerrechtlich" bedeutet. Keines dieser Gebiete ist durch das Gespraech tangiert (ersteres prinzipiell nicht, letzteres aus dem sichtbaren Ergebnis heraus nicht).
Hallo Ulan,
wissen kann keiner etwas über den Inhalt dieses Gesprächs! Zumindest darfst aber auch Du "vermuten", dass u.a. religiöse Unterschiede (nicht Religionswissenschaften!) und das Völkerrecht im Gespräch tangiert worden waren.
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-10-2023, 12:20 von Ulan.)
@Reklov: Im ersten Punkt gibst Du mir also Recht (Du sagst selbst, dass das Gespraech religionswissenschaftlich nicht relevant war), waehrend Dein zweiter Punkt nicht die vorgebrachte These betrifft. Die Frage war, ob die Tatsache, dass Parolin und Schtajjeh miteinander gesprochen haben, voelkerrechtlich relevant waere, und da ist die Antwort klar: Nein, ist es nicht. Ob sie generell ueber irgendwelche voelkerrechtlichen Fragen gesprochen haben - also der Inhalt des Gespraechs - war gar nicht gefragt.
Insofern verfehlt Deine "Kritik" mal wieder das Thema.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-10-2023, 12:45 von Ulan.)
(20-10-2023, 19:44)Sinai schrieb: Eine interessante Anekdote. Religionswissenschaftlich interessant, weil im Tempel von Jerusalem keine Götterstatue stand
Das ist zwar vollkommen off-topic, aber einem Babylonier sollte die Situation eigentlich bekannt sein, wie ich in diesem Thread einmal thematisiert hatte. Herodot wunderte sich, warum im Tempel auf dem "Turm zu Babel" anstelle einer Goetterstatue nur ein leeres Bett (oder eine leere Couch) stand.
Das aber nur als Gedankenanstoss; hier ist das, wie gesagt, off-topic.
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