Hi allerseits :)
Zitat:Der Attentäter hat sich selbst als Jesus bezeichnet und religiöse symbole verwendet. Es wäre interessant zu wissen, ob er das wegen unterbewußten prozessen getan hat - nämlich wegen dem kollektiven unterbewußtsein, oder wegen den religiösen "missionaren", religionsleher die auf der strasse,.... und überall zu finden sind.
LOL - also nee
- es ist doch schon eine Floskel geworden, zu sagen "Bin ich Jesus?" wenn jemand von jemandem irgendetwas will, was der ihm im Moment nicht geben koennte, ohne aussergewoehnliche Faehigkeiten zu haben - und in flachsten und daemlichsten Unterhaltungsfilmen wird der Name verschliffen, ohne in irgendeiner Weise wirklich religioes gemeint zu sein.
Hakt man da mal nach, sind es nur 3-4 Punkte aus dem Vielen, was ein Christ zu Jesus wissen sollte, und zwar immer nur dieselben. Das kann man kulturelle Einfaerbung nennen, aber noch nicht Religion oder gar ein innigeres Befassen mit dem Glaeubigsein.
Das vorbereitete, kuehle Hinrichten ganzer Scharen von Menschen aus Frust eines einzelnen Individuums heraus ist sicherlich kein Religions-Inhalt.
Es war ja auch kein eigentlicher Amok-Lauf, denn das Wort bezeichnet jemanden, der nichts vorbereitete, dem einfach der Faden reisst und der dann ploetzlich vergisst, wer, was und wo er ist und der dann blindlings um sich hackend und hauend einem Urtrieb der unteren vegetativen Ebene folgt, als sei er im Meer aus einem Ei geschluepft und muesse ums Leben nun dringend zum Atmen auf das Land stuermen.
Es war ein Massaker. Und es war furchtbar. Waeren Waffen schwerer zu beschaffen, haette er sie sich wohl dann trotzdem beschafft.
Der Student war nicht gluecklich, die Gesellschaft zu riesig und seine Heimat zu weit weg und wohl auch ganz anders gewesen. Er wollte, angeregt von andern, die dann einmal eine Publicity kriegen, vermutlich mit einem solchen Eklat auch sein beschlossenes Ende markieren. Im Fernsehn, welches Programm man auch naehme, kommen andauernd Menschen um - angefangen von der Tagesschau.
Es kann sein, dass er das durch diese Besonderheit noch "toppen" wollte, weil er nun niemanden mehr liebte und sich auch nichts mehr erhoffte.
So etwas ist alles sehr traurig. es geht viel zu vielen Menschen heute zu locker von der Hand, gleich mehrere Menschen mit abzuschaffen, wenn sie selbst nicht mehr leben wollen. Religioesitaet wirkt dem eigentlich generell entgegen, ich meine, auch dann, wenn sie nicht sehr viel gelernt hat, sondern in einem Mittelfeld eingemeindete Leute betrifft.
Es ist wirklich stark ueberzogen, sich so in eine Art Religions-Phobie zu verrennen, alles, was gewalttaetig ist, gleich einer Religion anzulasten.
Es ist im Grunde sogar eine Routine-Gemeinheit geworden, die bereits einen mittelfrommen Frommen beschuldigt, der z.B.wie ich gerne religioes ist, aber nicht gleich ein solches Amt innehat, wie es hier jemand fuer die einzige Entschuldigung zu halten scheint, dass mal ein Pastor, Rabbi, Imam, Guru... fromm sein darf - der muesse es ja auch beruflich - doch bei dessen Gemeinde sei sowas schon verdaechtig???
Alle grossen Religionen sind auf Sozial-Gemeinschaften ausgerichtet, entstanden aus Kreisen von Leuten, die jemanden ehrten, und sie moechten, dass die Mitglieder sich mit dem Gedankengut wohlfuehlen koennen und es deshalb erlernen. Sogar die, welche anfangs um etwas bizarre Eiferer entstanden, beruhigen sich schon in der 2.-3. Generation aus dem Gemeinschaft-Erfahren-Haben, und sei es, weil man da verfolgt wurde und einander deshalb bruederlich zu helfen lehrte und das Soziale sowie den Wert des Lebens - selbst das eines Gegners - richtig wieder begriff.
In der zu grossen Fluktuation geraten Menschen aber doch am ehesten aus all solchen Geflechten hinaus und kommen an keine neuen heran, und das erklaert mir die Verzweiflung, mit der viele oft laengere Zeit zu kaempfen haben - aber immer noch nicht, dass sie solche Ausmasse annimmt.
mfG WiT