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		 (17-05-2016, 09:27)Ulan schrieb:  Der Salomon-Tempel war wohl mit ziemlicher Sicherheit einer ganzen Reihe von Goettern gewidmet (siehe auch die Schilderungen bei Ezechiel). Salomon selbst hat Tempel fuer viele kanaanitische Goetter errichtet (steht so in 1 Koenige). Das wird in der Bibel zwar auf seine Frauen geschoben, aber das klingt mehr nach Suendenbock. 
Ja, wie immer diese armen Frauen. 
Allerdings ist der Ausdruck Sündenbock unpräzise, ich schlage eher vor Sündengeiß 
Böse Zungen behaupten, daß Salomon neben seinen braven israelitischen Frauen auf den internationalen Sklavenmärkten böse Frauen aus anderen Nationen gekauft hat, und daß die dann allerhand Fremdkulte pardon Satanistischen Unrat in seinen Königshof eingeschleppt hätten. 
Werde die Stellen suchen, dann werden wir die WAHRHEIT wissen
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		17-05-2016, 20:53 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-05-2016, 20:56 von Sinai.)
		
	 
	
		Hab's schon gefunden: 
1 Könige 11:1-8
 
"König Salomo liebte neben der Tochter des Pharao noch viele andere  fremdländische Frauen: Moabiterinnen, Ammoniterinnen, Edomiterinnen, Sidonierinnen, Hetiterinnen. 
Es waren Frauen aus den Völkern, von denen JHWH den Israeliten gesagt hatte: Ihr dürft nicht zu ihnen gehen und sie dürfen nicht zu euch kommen; denn sie würden euer Herz ihren Göttern zuwenden. An diesen hing Salomo mit Liebe. 
Er hatte siebenhundert fürstliche Frauen und dreihundert Nebenfrauen. Sie machten sein Herz abtrünnig. 
Als Salomo älter wurde, verführten ihn seine Frauen zur Verehrung anderer Götter, sodass er JHWH nicht mehr ungeteilt ergeben war wie sein Vater David. 
Er verehrte Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom, den Götzen der Ammoniter. 
Er tat, was dem Herrn missfiel, und war ihm nicht so vollkommen ergeben wie sein Vater David. 
Damals baute Salomo auf dem Berg östlich von Jerusalem eine Kulthöhe für Kemosch, den Götzen der Moabiter, und für Milkom, den Götzen der Ammoniter. 
Dasselbe tat er für alle seine  ausländischen Frauen, die ihren Göttern Rauch- und Schlachtopfer darbrachten."
    X 700
 Lese ich da so etwas wie Ausländerfeindlichkeit heraus ?
	 
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		König Salomon hatte mit 700 Frauen schon einen riesigen Harem.    
Er gilt noch immer als unser Vorbild, als weiser König.  "Salomonische Weisheit" 
Ich kann daher nicht verstehen, warum manche Leute glauben,  unsere Werte gegenüber den Mohammedanern verteidigen zu müssen, nur weil so ein armseliger Türke halt gerademal 4 Frauen hat.
 
Unser Vorbild hatte ja 700 Frauen !!    
	 
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		07-10-2016, 14:02 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-10-2016, 14:21 von WiTaimre.)
		
	 
	
		Schalom :  
Naja - innerbiblisch erklaert sich dies nicht mit "Konsum-Freude", sondern es erklaert die 40 Jahre Regierug ohne Kriege, weil der salomonische Hof als "Adresse" fuer diese eine Phase der Geschichte so begehrenswert war, dass die Damen und Fraeulein als "Friedens-Unterpfand" freiwillig kamen bzw von ihren Eltern geschickt wurden. Die (aufgerundeten?) Zahlen aehneln denen in Aegypten, wo zu 1 "Gross-koeniglichen Gemahlin" so etwa bis zu 270 Hofdamen Geleit gehoerten, plus Mitgift von allen - das waren alles automatisch "Nebenfrauen". 
 
- Ob die Ehe vollzogen wurde, ist damit nicht gesagt. Oft genug kam es nichtmal zu 1 Koenigskind aus solch einer Heirat, wenn der erwerbende Herrscher nicht wirklich auf eine Laender-Koalition aus war, z.B. im Internet fand ich einen Fall, wo der Aegypter-Koenig eine Nordische Erb-Tochter heiratete, aber kinderlos blieb, sie wurde nett als Hauptfrau (Gross-koeniglichen Gemahlin) behandelt und repraesentierte auch mit. Jahre spaeter murrte wohl ihr Elternhaus (und meinte, es liege wohl daran, dass sie nicht koenne?), da heiratete der Koenig noch ihre Nichte hinzu (mit demselben Ergebnis, kinderlos, diese "Pflicht" liess sich gewiss nicht einklagen - bei wem auch?)  
Diese "Gross-koeniglichen Gemahlinnen" galten als mit dem amtierenden Koenig verheiratet und damit fuer alle anderen Maenner der Welt tabu, es konnten in Aegypten gelegentlich, vom Rang bei Hofe und im Lande her, gleichzeitig die eigne Mutter (mit dem Frauenhaus geerbt), die neue wirkliche Gattin und ihre ehemuendige Tochter sein. Wenn letztere noch unberuehrt geblieben war, erbte ein Sohn sie mit, und wenn von seiner Mutter her nicht verwandt, haette der Sohn sie wohl in echt zur "aktiven" Frau haben koennen (Schwester-Bruder-Ehen waren ja in der frueheren Aristokratie ueblich, um den Besitz des Hauses zusammenzuhalten, jedem gehoerten ja Liegenschaften zu) - 
 
- Eine "Friedens-Jungfrau" heiratete man "aufs Haus", d.h.wenn der regierende Vater nicht wollte, dann konnte ein Bruder, Sohn, Neffe oder so sie zum Beischlaf bekommen (aber schicklich, nur 1) - das funktionierte erst, d.h. deren anhaltender Friedens-Vertrag trat erst in Kraft, wenn das Friedens-Kind von beiden geboren war. Das war evtl definierbar als eine Zeit-Ehe, nach der Geburt haette die Mutter das Recht, ohne formelle Scheidung zu brauchen, aber wohl auch ohne das Kind, wieder heimzukehren und jemanden nach ihrer oder ihrer Eltern Wahl zu ehelichen - das war z.B noch 1908 bei Beerschewa-Beduinen zur Vermeidung von Blut-Rache-Fehden Brauch. Das Prinzip dahinter war "1 Leben - 1 Leben" nach Totschlag zu vergelten, altes Talions-Recht - aber eben Lebende verschonend, indem 1 neuer Stammes-Angehoeriger fuer das Haus des 1 Erschlagenen geboren wurde. 
 
- Vergleicht man in aegyptischer Geschichte mal die Zeit des Neuen Reichs von  Amunhotep III-Koenigin Teje, die sehr energisch mit-regierte (ihr Vater schuf eine neue Heeres-Abteilung Kavallerie), bis  Koenigin Witwe Nofretete (diese korrespondierte mit dem Maechtigsten im Norden, der moege 1 seiner mehreren Soehne als Gemahl fuer sie abordnen, und versprach per Geheim-Diplomatie (per hochrangigsten Kurieren) diesem Gatten Thronrechte fuer Aegypten, Heirats-Union, falls sie einen Erbsohn bekaemen (im Grunde ein  Staats-Streich, der damals juristisch wohl moeglich war, soviel Rechte hatte eine Nobel-Dame ihres Rangs) - der Schwiegervater in spe, grad mit Erobern des Mitanni-Reichs am Euphrat-Becken beschaeftigt (den musste der Kurier, mit den Vollmachten fuer den Ehevertrag, also erstmal finden, was weitere Zeit brauchte), wollte es gar nicht glauben, daher zog es sich hin, und ging auch tragisch aus, indem der unbesehen bestellte, noch ledige, Prinz unterwegs starb (dort grassierte grad eine Pestilenz-Seuche...), inzwischen waren die 70 Trauertage ihres Gatten abgelaufen und die Wahl des Nachfolgers durch die zustaendigen Gremien fiel auf den behinderten Nebenfrau-Sohn  Tutenchamun. Folge: der Nord-Koenig warf es den Aegyptern noch lange vor, dass diese Heirat nicht zustandekam, und verlangte Krieg, grad das, was man gern vermieden haette - starb aber auch an der Pestilenz. 
 
- Die geheirateten Damen lebten, organisiert wie in einem Frauen-Kloster, Gross-Koenigliche Gemahlinnen vergleichbar als Aebtissinnen ueber sich, kleine Kinder dabei - sowieso (wohl regulaerer Brauch) in mindestens je 1 Frauen-Palais fuer sich, gingen Berufen wie Kult-Saengerin und Liegenschafts-Inhaberin nach, und hatten Recht auf ihre heimischen Kulte samt eignen Kultus-Dienern von zuhause - wozu beanstandet wird, dass Salomo sich da nicht heraushielt und damit sein Thorah-Gebot verletzte. Ganz stolz war er auf eine Tochter vom aegyptischen Oberhaus (nicht unbedingt eine Koenigs-Tochter, sonst haette man sie und den Vater ja nennen koennen - der baute er den "Millo" (was auch immer, ein Wohn-Turm? - ein Spezial-Palais bezonderen Typs?), zu deren Konfession hier aber nichts gesagt wurde (in Aegypten war zu jener Zeit ein Niedergang der Reichs-Organisation, die regionalen geistlichen oder weltlichen Landes-Fuersten rangelten um die Vorherrschaft.
 
- Vielleicht war der gesalbte Koenig Salomo zu gelehrt ("weise"), um sich wirklich an die Verbote, fremde Kulte mit zu vollziehn, zu halten, oder er wollte bei der grossen Auswahl einigen Damen wirklich gefallen und vollzog deren Riten deshalb mit. Die Hoheit ueber die Thorah-Lehre-Huetung hatte Koenig David vom Propheten und Seher Samuel bekommen und schon einem Propheten vom Lehrhaus Schilo weiter verliehn - nicht seinem naechst-Lieblings-Sohn. Der geliebteste Sohn war wohl Abschhalom, im Zusammenhang mit dem Thread-Thema hier erwaehnenswert: als der die Macht ergriff und den Vater zur Flucht noetigte, ging der Sohn demonstrativ ins Frauenhaus des Vaters und "übernahm" 10 von dessen Frauen (offiziell Gattinnen waren es 8, die sind mit je 1 Sohn namentlich genannt) - nach Abschaloms Tod, wird berichtet, hat weder Koenig David noch sonst jemand diese 10 moegliicherweise vom Sohn entehrten Frauen wieder beruehrt, sie blieben im Haus verschlossen. 
 
- an diesem 8-Ehen-Vorbild David orientierte sich auch Karl d.Gr. als Koenig und heiratete auch 8 Frauen "offiziell", nacheinander eben, weil 1-Ehe schon Christen-Pflicht war. Desideria, die 1. war eine Art "Friedens-Jungfrau", die er wieder nachhause entliess, wonach er ihren Heimat-Staat erobern konnte. (Darueber hinaus hielt er sich nicht sehr an die Gebote, baute aber ein gut organisiertes Imperium auf.) Seine Toechter behielt er, trotz staendigen Regierens im Unher-Reiten des ganzen Hof-Personals mit ihm, immer dabei. 1 Tochter Rotraud sollte die grosse Chance bringen, als "Friedens-oder Unions-Jungfrau" und den Kronprinzen von Ost-Rom heiraten, die Vertraege waren schon verhandelt - doch dessen Mutter als Regentin-Kaiserin liess ihren Sohn dann "verschwinden", damit es nicht gelinge. Mit so etwas rechnete niemand - aber wer haette es erzwingen koennen?  
 
- Kaum war Salomo gestorben, zog ein Aegypter-Fuerst heran (was seit dem Auszug aus Aegypten in ueber 400 Jahren noch nie passiert war, soweit ich weiss), der 40-Jahre-Friedens-Staat war auch nicht wirklich wehr-bereit, und raubte allen wegtragbaren Reichtum des Salomo (damit konnte er sich dann Soeldner anheuern und ausruesten, und seine Vorherrschaft gegen die Rivalen durchsetzen). 
 
" Lass die andren Kriege fuehren - du, glueckliches Oesterreich, heirate!" sei ein Habsburger Wahlspruch gewesen, weil das immer noch in gewissem Ausmass in europaeischer Neuzeit funktionierte. 
 
mfG  
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		07-10-2016, 14:49 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-10-2016, 16:14 von Bion.
 Bearbeitungsgrund: Zitat repariert
)
		
	 
	
		WiTaimre schrieb in Beitrag # 4 
Zitat:im Internet fand ich einen Fall, wo der Aegypter-Koenig eine Nordische Erb-Tochter heiratete 
Noch nie gelesen. 
Aber sag niemals "Nie" !  Hast Du eine  ernstzunehmende  Quellenangabe?
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		Hallo, Sinai :  
- zur Aegyptologie hab ich eine ganze Serie Fachliteratur, "Internet" hab ich nur gesagt, weil viele "ernsthafte" Mitteilungen heute genausogut im Internet zu ergoogeln sind, und das genannte Beispiel, ob grad  Mitanni,  Hethiter oder was noch grad an Koenigreichen dort bestand, war nicht so wesentlich, aus meiner Sicht.  
Im  Mittlerenn Reich und im  Neuen Reich war da immer  Konflikt-Potential zwischen  Aegypten und, generell gesehn " denen im Norden". Genauere Nachrichten zu koeniglichen Ehen, hat man im Neuen Reich.  
- Ich hab da halt auch einmal Pharao-Koenig um Pharao-Koenig samt ihrer bekannteren Gattinnen und deren Schicksalen abgesammelt und mir nur die "nackten Daten" rauskopiert, darunter fiel mir diese Konstellation auf. Es war in  Wikipedia, ernnere ich mich optisch, und die geben ja  Quellen en masse an, mit soviel Neben-Information kann ich nicht drueber nachdenken. Mein Gedaechtnis fuer gelesene Sachverhalte, sie ich mir durch Vergleichen mit Bekanntem vorstellen kann, ist wesentlich laenger als das fuer Namen, die nur 1x vorkommen, Jahreszahlen oder gar Quellen, wo das wann stand. Ueberleg mal, wie das auch noch im Fluss ist und z.B. Jahreszahlen alle paar Jahre rauf oder runter korrigiert werden sollen. 
 
- Fuer einen so kurz formulierbaren Sachverhalt, der der Menschen Natur voellig entspraeche (dass jemand eine Vernunft-Ehe eingeht, a) um ein Stillhalte-Verhaeltnis anzubahnen, b) um an freundliche Mitgift zu kommen, c) fuer eine groessere Reise-Freiheit fuer Handel und Wandel anzubahnen, doch den "letzten Schritt", mit einem gemeinsamen Kind 2 grosse Reiche erblich zu verkuppeln, zurueckschreckt, ist denkbar (weil grad uebers Erben sehr viel Unfriede ausbrechen kann) - da waere Euch in diesem Zusammenhang auch mit "35 Quellen-Angaben", welcher Koenig und welche Prinzessin wann genau, nicht gedient. 
 
- Ich respektiere und bewundere durchaus die unglaubliche Arbeit, die von z.B. Aegyptologen - oder z.B. Sumerologen - im Verbund mit Archaeologen schon erbracht worden ist, (Mein Zugang zu diesen Themen ist von mir definiert als " Sekundaer-Aegyptologie" - beruflich bin ich Mediziner mit Schwerpunkt auf "alte" Heilkunde, und schreibe gern erzaehlerische Buecher aus dem, was mir aus dem Gelernten gewissermassen vor die Augen schwebt. Sumerologie hab ich einige Jahre lang nur studiert, um keine Uebersetzungs-Fehler zu rezeptieren *g*) 
.  
- Es ist ja auch nicht so, dass ich wuesste, ob es Absicht oder Versehn war, dass die junge Frau kinderlos blieb. Sie kannten einander ja vorher meist gar nicht, aber die Reichs-Kanzleien verwendeten viel Muehe, Diplomatie und Gueter auf solche "Liaisons", manche verheiratete man 9-oder 12-jaehrig, vielleicht, damit eine gewisse Chance bestand, dass die ihr Herz noch nicht vergeben haben und sich moegen koennen wuerden, wenn sie dann alt genug zum Vollziehn der Ehe geworden sind. Kann sein, die moegen sich grad dann "chemisch" schon auf Anhieb nicht - kann sein, im Frauenhaus gibt es "interne" Probleme, oder im Geleit der religioesen, je nach Herkunft  mitgebrachten Personals, da wundert mich am ehesten, dass solche Ehen im Allgemeinen, die Haupt-Personen betreffend, es zur Fortsetzung der Dynastie brachten. 
 
So Koenige und ihre Braeute waren trotz "Goldenerem Kaefig" aehnlich unfrei wie in meiner Jugend Bauern-Kinder, meine ich. Mit Heimat-Kunde hab ich mich ja auch befasst, schon zum Vergleichen. Da kommt hinzu, von manchem schon "Zeitzeuge" zu sein... 
 
Mein Angebot: wenn es Dir Ernst ist, fuer diesen "Fall" zu erfahren, wer es erzaehlt hat (die Quelle), dann kann ich es betreffs Namen, Land und Zeitraum aus meinen gespeicherten Daten im Computer heraussuchen (sowas ist aber wirklich kein moegliches Vergnuegen fuer mich hier, weil mich mein Beruf immer wieder unterbricht.) 
 
Schalom  
mfG (/*_*\) WiT
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		08-10-2016, 00:03 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-10-2016, 00:05 von Ulan.)
		
	 
	
		 (07-10-2016, 14:02)WiTaimre schrieb:  - Kaum war Salomo gestorben, zog ein Aegypter-Fuerst heran (was seit dem Auszug aus Aegypten in ueber 400 Jahren noch nie passiert war, soweit ich weiss), der 40-Jahre-Friedens-Staat war auch nicht wirklich wehr-bereit, und raubte allen wegtragbaren Reichtum des Salomo (damit konnte er sich dann Soeldner anheuern und ausruesten, und seine Vorherrschaft gegen die Rivalen durchsetzen). 
Aegypten verlor die Oberherrschaft ueber Palaestina irgendwann zwischen 1200 und 1150 v.Chr., als fast alle Staedte in der Levante, einschliesslich Palaestina, zerstoert wurden und die Hochlande in Palaestina komplett entvoelkert wurden. Die israelitische Kultur etablierte sich dann spaeter in diesen leeren Hochlanden.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		Schalom    
Zitat:Ulan schrieb "Aegypten verlor die Oberherrschaft ueber Palaestina irgendwann zwischen 1200 und 1150 v.Chr., als fast alle Staedte in der Levante, einschliesslich Palaestina, zerstoert wurden und die Hochlande in Palaestina komplett entvoelkert wurden. Die israelitische Kultur etablierte sich dann spaeter in diesen leeren Hochlanden. "  
- ich seh  kein Problem darin, es mit  Ereignissen des  Richter-Buchs in Deckung zu bringen.  
- Es werden ja  seit dem  Einzug ins " Gelobte Land"  bis zur David-Zeit 13 Israeliten-bedrueckende Herrschaften andrer Voelker geschildert, die  12 Staemme sassen aber in  ex-Kanaaniter-Land (das sind die Berge und Ebenen  land-einwaerts), die  5-Philister-Hafen-Bund-Staedte wurden von  andren " Philistern aus Kephtho"  vom Meer aus uebernommen (ob entvoelkert oder nicht, die waren  kein Agrar-Volk, sondern eher  Seefahrt-orientiert, fuer die Systematik-liebenden  Griechen spaeter gehoerten die  Agrar-Voelker griech.  Lande samt Staedten, Doerfern und Strassen dem  Zeus zu, solche wie  Karthago,  Rom, und  Phoenizier dem  Poseidon-Parallel-Reich zu ( Meere und  Kolonien, mit " Wieken" zum  Waren-zum Hafen-Heranschaffen und  Landes-Produkte ankaufen und  Vor-Zubereiten, die brauchten nur etwas Weiden-Hinterland zur  Verproviantierung der Staedte, die interessierte  kein Volks-Ackerbau oder  Herden-Zuechten in grossem Stil  zwischen den  Zubringer- Strassen). wer dort seinen Unterhalt fand, auch  Hirten-Fuersten wie  Therach und  Abraham, haetten sie zu  Hadonaios (wenig Legenden) und zuletzt zum  Apollon-Bereich gerechnet. Wer von einem Bereich zum anderen wechselte, etwa wegen einer unloesbaren Konflikt-Schuld wie Koenig Oedipus, oder wegen banaler wirtschaftlicher Schulden, war fuer das Zeus-Land-Volk "tot", juristisch verstorben, dessen Frau war "Witwe" und konnte neu heiraten, der konnte in dem andren Teil-Reich unter andrem Namen vielleicht auch was Grosses werden, dessen Rueckkehr war aber nicht vorgesehen.  
-  Griechen sind aber weitaus spaeter "zur Welt gekommen" (in der Thorah meist an den " proto-griech."  Ionier-Stamm geheftet (der dann  1850-1600 vdZ (ueberwiegend unspektakulaer friedlich) an der Westkueste Kleinasiens zwischen  Insel Samos,  Ephesus und  Milet Fuss fasste, ein  Paion =Apollon-Zentrum in  Didyma) als  Jawan- Japhethiten bezeichnet), sie selbst schreiben, dass sie ihre Schul-und Kultus-Einrichtungen aus  Aegypten bezogen haetten. Etwa damals, als  Homer ( 8.Jhd vdZ) in der " Ilias" den Kampf um " Ilion" (nicht schon "Troja") besang, war das  Israeliten-Reich schon  2-teilig und der Nord-Staat driftete der Assyrischen Verbannung entgegen - und  Rom bezog  seine 750 vdZ Gruendungs-Elite auf  berittene Schiffs-Ritter aus der  Hafen-Republik Tyrus (Levante), in jener Zeit verbruedert mit  Karthago, seine  Religion auf  Etrusker-Koenig Numa Pompilio, wobei die Forscher auch an Aegypten denken, dass die  Etrusker ihr " Know how" und ihre (spaerlich benutzte)  Schrift, wie auch  bildhaften Jenseits-Ausschilderungen (die thematische Schilderung, nicht den Mal-Stil) von  dort her hatten) und seinen  schulischen Kultur-Aufbau auf  Griechen (genauer gesagt oft von eroberten Edel-Sklaven in Position als Hauslehrern?). Die mythologisch "ordentliche"  3-Welten 1 Reich-Verteilung fuer  1 " Gross-Familie"  Vereins-Geiste "vom Berg  Olymp" fuehrten die Roemer nur locker und nicht wirklich sehr interessiert parallel durch, als die  Hellenen-Philosophen sich schon fast geeinigt hatten, dass  echte, akzeptable Götter rein geistig gemeint sein muessen (auch wenn es davon Bild-Ideen und Statuen gab), also eigentlich kein  Zeus mit einer  Menschen-Frau " etwas getrieben haben" konnte,  um Helden der Fruehzeit aus ihr zu !"zeugen". (So etwas hatte die  aegyptische Religion von sich aus  eigentlich nicht, bekam es unter erzaehl-freudigen Ptolemaeern spurenweise aufgedraengt). - So " spannend unmoralische Sachen" hoert man eher ncht von z.B  Jupiter, dessen  Menschen-Existenz anhand seines  Grabes ja nicht zu bezweifeln war, auch wenn  seine Vater-Seele vom Jenseits her einem  Flamine-Propheten am Grab (wie ein " Osiris"  Aegyptens befragbar) getreulich  Auskuenfte gab, was die Roemer als naechstes tun oder lassen sollten (es gibt und gab  kein vergleichbares Zeus-Grab auf dem  Olymp, soweit ich weiss, hier beriet am beruehmtesten in  Delphi eine  Pythia- Sybille ( Seherin des  Apollon-Kults) Leute in solchen Angelegenheiten, da fragten Roemer auch mal an.  
-  So eine  Institution findet sich im  Richterbuch geschildert, wo von  Dan-Lajischs (nicht naeher datierter) Entstehung als  Orakel-Staette und wohl auch  Heilungs-Hilfe (Theraphim - Therapeuticon?) berichtet ist -  diese Staette  schloss Koenig Hiskija (§ 728-699^vdZ - also im  Jahrhundert des Homer) der  Assyrer wegen, um Missverstaendnissen auszuweichen, m.E. stehn  deren ca 77  Allzweck-Texte zum Beantworten von Fragen (im Sinne des chinesischen  I-Ging) in einer Abteilung " von der Mannschaft des Hiskija" des Buchs " Sprueche Salomo" -  Pythagoras lebte * 582-507^vdZ - das biblisch aelteste  Theraphim-Ding hatte  Rachel ihrem  Vater Laban weggenommen, ihr Vater beriet sich mit dessen Hilfe und die Familie hatte es wohl in  Ur kennengelernt, und war dann ueber dessen Diebstahl so wuetend, dass man nicht sagen kann, worueber mehr zuernte, uber den Abzug der Toecher mit dem Schwiegersohn und so vielen Enkeln und dern Kleinvieh, oder ueber das entfuehrte  Berater-Ding - und  Jakob, den er deshalb fast erschlagen haette,   vergrub es deshalb, als er es nachher doch bei Rachel fand, "Unrecht Gut gedeiht eh nicht"... -  als Ding an sich konnte man es sich bestimmt relativ einfach wieder herstellen (unsere Archaeologen wissen eben nicht, wie es ausgesehn haette, Uebersetzer raten auf "Haus-Goetter-Figur" herum). - im Prinzip  durfte es aber  in Israel sowas wie  Beratung mithilfe eines  Theraphim geben (was-auch-immer es fuer ein wohl etwa Walzen-foermiger Gegenstand war, Werde-Koenig  David wurde durch so etwas gerettet (seine Frau legte es zugedeckt, mit sowas wie Haaren drauf, statt seiner ins Bett, um Zeit zu gewinnen, waehrend er floh) und er befragte auf der Flucht vor Schaul eines in der  Bundeshuette, die damals in der Priester-Stadt Lod aufgebaut war). 
 
- Kurz gesagt, mich ueberzeugt es nicht,  allzuviele biblische Texte als  von Griechen-Literatur " entlehnt" dazustellen, nur weil die Universitaeten sich zur Beweislehre des Aristoteles bekennen (und zweifellos zivilisatorisch extrem gute Arbeit leisten, seit wir sie haben)  
-  Israeliten lernten zweifellos  viel zivilisatorisch Nuetzlichen in den evtl.  240 Jahren als  Aegyptens Gaeste (und am Ende Sklaven), denn ein so kleines Landgebiet wie Eretz Israel, wo wegen agrarischer Verwahrlosung unter Kanaans Regie ein Wanderstamm von vielleicht 1-3000 Menschen plus sehr geduldig genuegsamen Kleinvieh-Herden und etwas Oasen-Ackerbau  mehrmals wegen krasser Hungersnot wegziehn musste, reicht nachher fuer rund 3 Mio "Heimkehrer" zu Abrahams Grab, trotz immer wieder aufgenoetigter Beraubung und hin und wieder weiterhin moeglichen Duerre-Katastrophen zur recht guten Existenz fuer rund 1500 Jahre vor der Verbannung von dort 70-135 ndZ. ( Quod erat demonstrandum - dass es nach fast 2000 Jahren Aktivitaets-Verbot im selben Gebiet nochmal geht, im 19./20. Jahrhundert unserer Tage, die Gruender des Staates Israel richteten sich oft sowohl nach biblischen Berichten als auch nach Universitaets-Kenntnissen des neuesten Wissens-Standes.)  
 
- Die  Plischthim-I-Koenige des  Abraham waren  mit Aeyptern verwandte " Hamiten") wurden (samt Sprache, Besitz, Fussvolk und Konfession) von  neuen Kauffahrer-Dynastien (das  Kaphtor ihrer Frueh-Erlebnisse war ungefaehr  Kreta, Mykene) ersetzt (was man auch findet bei  Hethitern,  Assur I (laut Voelkertafel zuerst Semiten, starb aus,  Assur-II. durch den  Kuschiten Nimrud den Jaeger, nach dem  Vorbild des  sumer.  5-Staedte-Bundes ( Uruk,  Babel, Kisch, etc, dem  Text nach hat er  da nicht etwa regiert und  nicht den  Turm zu Babel-Zikkurat zu bauen befohlen (was auch juedische  Midraschim ( Maerchen) "wissen" wollten, die  Nimrud mit  Abraham und  Therach aus der Metropole  Ur zusammensetzen, als  den Koenig, der die  Familie Therach zum  Auszug aus Ur gedraengt habe, weil  Abraham ihm im Disput  zu monotheistisch-frech, aber ueberlegen, war, und auf dem Scheiterhaufen dann  nicht verbrannte) - was auch in den  Qur'an der Muslime geriet, und  Eurpaeern gefiel diese Fabel auch), sondern dieser Kuschit war evtl auf einer grossen Jagd gefangen worden u.anfangs ein "namenloser" Mit-Maurer bei so etwas geworden (- lange vor Abraham), ehe aus ihm ein groesseres Volk entstanden war, das sich  westlich der  Grenzem Babels ein  fast-Niemands-Land zu eigen  nehmen " durfte" ( mit zunaechst wohl  Babels Genehmigung, er  zog da raus wie  Israel aus Aegypten, d.h.mit " genug-viel"  Volk, das  aus ihm stammte (und wie  der nun vorher als  Ahn hiess, muss  nicht " Nimrud" gewesen sein, " Israel" ist  uns ja als  Vater Jakob bekannt)  und nachdem  Koenigtum Assur II errichtet war, hiess  derjenige von seinen Kindes-Kindern gewiss auch auf  assyrisch anders, nach  dortigem Brauch, weil er in  jene Kultur " einstieg"), als jetzt  auch 5-Staedtebund-Machthaber (= Gibor, also wohl eher  kein " Riese") erneut eroeffnet) - und westwawrts  daneben,  Aram I (am Habur im Euphrat-Becken, starb aus (Seuchen, Fehden oder logistisches Unglueck konnten das bewirkt haben), durch  Abrahams Vater Therach und  1 Bruder Nachor als  Aram-II, unter aehnlichem " Einsteigen" in  eine vorhandene zuvor-gekeimte Kultur, ersetzt, hier nach Vorbild von  Ur Chasdim, wohl eine  1-Hauptstadt Verfassung (am  Grab des  1. Bruders Haran, Vater von  Lot, ein 3.und 4.Volk) - aehnlich  Aegyptens 3-vereinten Partial-Reichen), aber  deren Bundes-Schluesse meinten die  neuen Plischthim-II (evtl Japhetiten)  nicht halten zu muessen. Das resultierte in dem  Verzweiflungs-Krieg Volk Israels gegen  sie und der Proklamation  1 Koenigs Israel. 
 
Sehn wir es mal so,  Hl Buecher sind bei  allen Nationen zunaechst  Gruendungs-Urkunden ihre eigenen Volks und daher nur pauschal interessiert an der  Historie und  exakten Chronologie der Voelker drumherum, nur soweit man davon beruehrt war - am ehesten durch Uebergriffe in ihr Gebiet, was  denn ja wieder eigene Geschichte war.  
- Die  Voelker-Tafel scheint aber bei  noachitischen Tempeln in der  Vor-Makkabaeer-Epoche  allgemein Anklang gefunden zu haben, es ist eine ganze Reihe, die wie  Rom und  Sparta auch auf  Abraham-Abstammung hin politisch " bruederlich" zu handeln bereit waren, und  1 roem. Imperator (?Antoninus pius *86-§ 138-161^ndZ nach der Total-Zerschlagung des Bar-Kochba-Aufstands) soll fuer  Abraham eine Statue  in seiner Privat-Kapelle aufgestellt haben. Die  Muslime beziehn sich auf  Ischmael, dass er mit  Abraham zumindest mal in  Mekka bei der  Qaaba, war. - Die  Sachsen wollten im  17.Jhd noch gern  ihre Herkunft als Nation von  Aschkenaz ableiten und der  Britische Thron des  Hauses Windsor noch heute auch "irgendwie" (ich hab mirs nicht gemerkt) mit  Koenig Salomon unter seinen Vorfahren "wesentlich-dabei".  
- Womit wir wieder beim  Thema dieses Threads waeren - bei "300 und 700 = 1000 Frauen", deren und derer Soehne Namen wohl nie - vielleicht nichtmal in jener Zeit - irgendwo "aufgelistet" wurden, weiss man auch nicht das Gegenteil. 
 
- So etwas ist  nicht die Ebene, auf die ein  aristotelisch-akribisches Beweisen ernsthaft " Zugriff" haette. Es existiert jedoch  mit Sinn, soweit es unter Menschen den Frieden zu wuenschen  gefuehls-maessig erleichtert  
- (mir hat mal ein Internet-Angebot hilfsbereit errechnet, dass meines Vaters Name sich (wohl via Soundex-Wahrscheinlichkeiten) zurueck-verfolgen lasse bis zu  Chlodwig, dem  Franken-Koenig, und dieser  bis zu  Gaius Julius Caesars erst-bekanntem Ur-Ahn der Julier, dem  1. Julier des "caesar"-Beinamens ...  der waere aus der  750-550 vdZ Phoenizier-Kolonie Mutterstadt Tyros mit  ausgezogen (ja fast ein "Heimspiel", nicht?) und auch in  Region Venedig gestrandet - *g* - das brachte mir doch als Idee mal etwas eher Lustiges, vorher fand ich den als ziemlich wild erinnerten Chlodwig wie auch den Gaius Julius Caesar (der "irgendwie ein Vetter" dieser "Linie" waere) nicht unbedingt sympathisch, die gingen mich ja schliesslich nichts an - das "muesste" ich doch nun mindern, in der Tat, ich versuch sie nun etwas fairer zu sehn, es waren ja wirkliche Leute, in ihrer Umgebung und am Anfang mal arglose Kinder, was sie eben nicht bleiben konnten) 
 
-  Zeit-Abstaende spielen da auch  keine wirkliche Rolle - man weiss ja nie ... - ausser: es  muessen von Anfang an  ja immer bio-logisch irgendwelche Leute jeweils zu zweit  auch meine Vorfahren gewesen sein. Also wieder zurueck  zum Thema: eine  solche " Funktion"  erfuellt diese  biblische Mitteilung vom  Viel-Voelker-Gatten Salomo  nebenbei  auch.  
 
mfG  
(/*_*\) WiT
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
		Wir dürfen nicht vergessen, dass damals die Polygamie im Orient Gang und Gäbe war, wie größtenteils heute auch noch. Und es wundert nicht, das Frauen aus anderen Kulturen auch ihre Religion mitbrachten. Im Tempel von Salomo wurde neben Gott auch lange Zeit die Göttin Ashera/Astharte/Asteroth verehrt, als "Frau Gott" sozusagen, wie die Archäologen heute belegen konnten.  
Ich zitiere aus einem Artikel:
 Zitat:5.1.2. Gatte der Aschera 
Abb. 3 Eine Inschrift mit eingravierter Hand nennt sowohl Jahwe als auch „seine“ Aschera (Chirbet el-Qōm; 9. Jh.). 
Die Textfunde von Kuntillet ‘Aǧrūd (→ Kuntillet ‘Aǧrūd [Kuntillet Agrud]) und Chirbet el-Qōm (→ Chirbet el-Qōm) haben ein unerwartetes Licht auf die israelitische Religion geworfen. Sie verweisen auf „Jahwe und seine → Aschera“ (Renz 1995, 47-64.202-11). Außerdem ist eine große Anzahl von Pfeilerfigurinen gefunden worden, die Frauen mit großen Brüsten zeigen und eine dea nutrix („nährende Göttin“) darstellen (Holland 1975). Die Texte und die Artefakte haben in der alttestamentlichen Wissenschaft eine Debatte entzündet, ob der Jahwismus ursprünglich monotheistisch war oder nicht (siehe z.B. Dietrich, Loretz 1992; Becking / Dijkstra / Korpel / Vriezen 2001). Obwohl es noch einige Unsicherheiten in der Detailinterpretation gibt, wird inzwischen allgemein akzeptiert, dass der Jahwismus lange Zeit nicht monotheistisch war (→ Monotheismus). Sowohl in der Familienreligion als auch im höfischen Bereich (vgl. Jer 44) wurde – mindestens bis zur Exilszeit – Jahwe als der Gatte Ascheras angesehen und verehrt.  
Quelle: bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/jahwe/ch/116b273e55d13db9cf192fbdab85107d/#h18
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
		Dass ein Anführer eines judäischen Bergdorfs eine ´ägyptische Prinzessin´ zur Frau hatte, ist nur eine Phantasie der Autoren der Könige-Bücher.  ´Salomo´, so wie er im Tanach geschildert wird, ist eine mythische Figur. Jerusalem war laut den Archäologen Finkelstein/Silberman im 10. Jh. BCE nur ein Dorf mit 1000 Einwohnern. Alle Angaben zu ´Salomo´ sind entweder frei erfunden oder, falls der Mythos über ihn einen wahren Kern hat, gewaltig übertrieben. So behauptet das Könige-Buch, er habe Hunderte von Ehefrauen und Konkubinen gehabt. Das wäre ja die komplette Bevölkerung von Jerusalem gewesen. Und wie sollte ein Dorf-Häuptling diesen Harem finanzieren? Auch die Maßangaben des Cherubenthrons sollte man mit Vorsicht genießen, die sich ohnehin sich auf einen Tempel beziehen, der meiner Meinung nach erst im 8. Jh. BCE gebaut wurde, als Jerusalem schon größer und reicher war. 
  (11-10-2016, 04:30)Jutta schrieb:  Wir dürfen nicht vergessen, dass damals die Polygamie im Orient Gang und Gäbe war, wie größtenteils heute auch noch. Und es wundert nicht, das Frauen aus anderen Kulturen auch ihre Religion mitbrachten. Im Tempel von Salomo wurde neben Gott auch lange Zeit die Göttin Ashera/Astharte/Asteroth verehrt, als "Frau Gott" sozusagen, wie die Archäologen heute belegen konnten.  
 
(...) 
 
Zitat:(...) Die Texte und die Artefakte haben in der alttestamentlichen Wissenschaft eine Debatte entzündet, ob der Jahwismus ursprünglich monotheistisch war oder nicht (siehe z.B. Dietrich, Loretz 1992; Becking / Dijkstra / Korpel / Vriezen 2001). Obwohl es noch einige Unsicherheiten in der Detailinterpretation gibt, wird inzwischen allgemein akzeptiert, dass der Jahwismus lange Zeit nicht monotheistisch war (→ Monotheismus). Sowohl in der Familienreligion als auch im höfischen Bereich (vgl. Jer 44) wurde – mindestens bis zur Exilszeit – Jahwe als der Gatte Ascheras angesehen und verehrt.   
Dass Jahwe mit der kanaanitischen Fruchtbarkeitsgöttin assoziiert war, ist in der Tat durch diverse Funde belegt ("Jahwe und seine Aschera"). Vermutlich hatte Aschera eine dem Jahwe untergeordnete Stellung, konnte aber aufgrund ihrer Beliebtheit zur Volksnähe des Hauptgottes beigetragen. Die Jahwe-Aschera-Relation ist ein Indiz für die Verdrängung Els als Hauptgott durch Jahwe, da in der traditionellen Mythologie El und Aschera ein Paar bilden. In der Königszeit war es in Jerusalem legitim, sich im Jahwe-Tempel der Aschera durch eine Gelübde zu weihen.
 Mit Sicherheit war der Jahwismus nicht von Beginn an monotheistisch, sondern polytheistisch mit zunehmendem Monolatrie-Faktor. Ursprünglich wohl ein Stammesgott von Wüstennomaden, war er bis zur Zeit des Babylonischen Exils im Denken der Israeliten nur ein Gott unter vielen, der nach und nach diverse Charakteristika anderer Götter (vor allem El und Baal) an sich gezogen hatte, was, siehe oben, auch zur ´Partnerschaft´ mit Aschera führte, die ihm im Zuge seiner Übernahme der Rolle Els an die Seite gestellt wurde. 
 Zur Monotheisierung des Jahwismus kam es erst im 6. Jh. BCE während des Exils in Babylon durch Deuterojesaja. Hier sind ein paar Details zur Entwicklung::
 
Die Herausbildung des jüdischen Monotheismus steht im engsten Zusammenhang mit der politischen Situation Israels zwischen dem 8. und dem 6. Jahrhundert BCE. Im 8. Jahrhundert, zweihundert Jahre vor der Exilierung seiner Oberschicht nach Babylon, stand Israel unter massivem politischen Druck seitens der mächtigen Assyrer, deren grausame Kriegsführung alles übergipfelte, was im ohnehin grausamen Alten Orient bis dahin bekannt und üblich war. Die assyrischen Großkönige sahen sich als irdische Stellvertreter ihres Staatsgottes Assur, in dessen Auftrag sie Kriege führten, Gesetze erließen und Verträge mit unterworfenen Vasallenstaaten schlossen. Ihre imperiale Ideologie - die Expansion des assyrischen Reichs im Auftrag des Gottes Assur - war ein Erbe der akkadischen Ideologie des Sargon von Akkad (23. Jh. BCE), der sich als ´Herrscher über die vier Weltgegenden´ bezeichnen konnte, also den Anspruch erhob, (fast) die gesamte bekannte Welt zu beherrschen. Das assyrische Reich war ab dem 12. Jh. BCE noch wesentlich umfangreicher als das schon längst vergangene akkadische, der Machtanspruch und -hunger der assyrischen Könige noch größer. 
 
Manche Forscher, vor allem der Assyriologe Simo Parpola, sehen im  Gott Assur einen proto-monotheistischen Gott im Sinne des sog. inklusiven Monotheismus (= alle fremden Götter sind nur Organe eines einzigen Gottes). Auch der neubabylonische Gott Marduk hat, einigen Gelehrten zufolge, das Gepräge eines ´inklusiv monotheistischen´ Gottes. Die Idee des Monotheismus lag also, eng verknüpft mit der Weltreichsideologie des assyrischen und neubabylonischen Reiches, bereits in der Luft, als israelitische Jahwe-Monolatristen um neue Konzepte rangen.
 
Ein wichtiger Protagonist der monolatrischen (nicht monotheistischen!) Jahwe-allein-Bewegung in der 2. Hälfte des 8. Jh. BCE, Jesaja, übertrug den globalpolitischen Anspruch des assyrischen Gottes auf den Staatsgott des von Assyrien massiv bedrängten Juda, Jahwe. Zu diesem Zeitpunkt war Judas Religion im ganzen noch polytheistisch, es bestand aber bei einer sich berufen fühlenden Minderheit, zu der Jesaja zählte, ein starker Hang zur Monolatrie (Alleinverehrung) des Jahwe. Gänzlich von der traditionellen Vorstellung abweichend, dass ein Gott nur so stark ist wie das Reich, dem er vorsteht, schreibt Jesaja Jahwe das Vermögen zu, die assyrischen Heerscharen zu lenken:
 
(Jes 5,26)
 Ein Panier pflanzt er (= Jahwe) auf für ein Volk aus der Ferne (= die Assyrer) und pfeift es herbei von den Enden der Erde. Und siehe, in Eilmärschen kommt es heran.
Gemeint ist damit der Angriff der Assyrer auf das israelitische Nord- und Südreich. In einer für das israelitische Denken fortan typischen Dialektik, die dem Widerspruch zwischen Judas politischer Ohnmacht und extremer Jahwe-Verehrung entsprang, wurden die assyrischen Attacken nicht mehr dem feindlichen Gott Assur zugeschrieben, sondern dem eigenen Gott Jahwe. Als Motiv galt dessen Zorn auf das eigene Volk, das sich - in den Augen der Jahwe-Monolatristen - durch die Anbetung anderer Götter als Jahwe versündigt habe und bestraft gehört. Nur mit diesem dialektischen Kniff konnte die Jahwe-Monolatrie ´glaubwürdig´ aufrechterhalten werden.
 
Deuterojesaja treibt das monotheistische Denken in der Phase des babylonischen Exils (Mitte des 6. Jh. BCE) dann auf die Spitze:
 
(Jes 45,21)
 Es ist kein Gott außer mir! Einen rechtwaltenden und rettenden Gott gibt es nicht neben mir.
Ähnlich wie Jesaja zu Zeiten der assyrischen Übermacht stellt Deuterojesaja in Zeiten der babylonischen und persischen Übermacht Jahwe als Dirigenten der Weltgeschichte hin; diesmal hat Kyros (= Kores), der persische König und Eroberer Babylons, wo die exilierten Israeliten festsaßen, als Handlanger (sogar ´Gesalbter´) des Jahwe gedient, nunmehr als Befreier, nicht als Bestrafer:
 
(Jes 45,1)
 So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, dem Kores, den ich bei seiner rechten Hand ergreife, dass ich die Heiden vor ihm unterwerfe und den Königen das Schwert abgürte, auf dass vor ihm die Türen geöffnet werden und die Tore nicht verschlossen bleiben...
Der jüdische Monotheismus entstand also aus dem Bedürfnis, die politische Ohnmacht Israels auf der Ebene religiöser Phantasie in eine nationenübergreifende Allmacht des Jahwe umzubiegen. Die traditionelle polytheistische Struktur Staatsgott - König - Volk wurde in die Struktur Allgott Jahwe - Volk Israel transformiert. Jahwe herrscht über die ganze Welt, sein erwähltes Volk aber sind die Juden.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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		 (11-10-2016, 16:45)Tarkesch schrieb:  ´Salomo´, so wie er im Tanach geschildert wird, ist eine mythische Figur. Jerusalem war laut den Archäologen Finkelstein/Silberman im 10. Jh. BCE nur ein Dorf mit 1000 Einwohnern. Alle Angaben zu ´Salomo´ sind entweder frei erfunden oder, falls der Mythos über ihn einen wahren Kern hat, gewaltig übertrieben 
Richtig. 
 
Die beiden verschweigen auch nicht, wohin der historische Kern der Salomo-Erzählung möglicherweise zeitlich zu verorten ist:
 Zitat:Die biblische Geschichte Salomos - eine Geschichte über herrscherliches Verhalten und aristokratische Lebensart - stellte Künstlern, Dichtern und Theologen über Jahrhunderte hinweg ein überzeitliches Herrscherideal vor Augen. Doch als Geschichtschronik der Ereignisse im 10 . Jahrhundert v. Chr. ist sie wertlos. 
[...] 
Wie wir in diesem Kapitel sehen werden, spiegeln sich in den berühmtesten Episoden der Salomo-Geschichte historische Erinnerungen - nicht an Salomo, sondern an jene dramatische Epoche, in der sich das Königreich Juda von Sanheribs Vernichtungsfeldzug erholte, indem es sich in den Wirtschaftskreislauf der assyrischen Imperialmacht eingliederte. 
Die ökonomische Entwicklung Judas in der Ära Ahas' und Hiskias war nur der Anfang. Die Salomo-Geschichte spielt bereits im nächsten Akt, in dem nicht einfach nur eine uralte Gründervater-Geschichte mit Requisiten des späten 8. und frühen 7. Jahrhunderts ausstaffiert wird. 
[...] 
Das ... gezeichnete Bild einer wohlgeordneten Verwaltung ähnelt, wenn auch nur in Umrissen, weit mehr dem immer straffer organisierten und zentralisierten Königreich Juda im frühen 7. Jahrhundert v. Chr. Die Instrumente königlicher Macht - Handel, Baumaßnahmen, eine wohlorganisierte Verwaltung - werden unter Hiskia ausgebildet und unter seinem Sohn und Nachfolger Manasse (698-642 v. Chr.) weiter ausgebaut. Wenn eine historische Figur dem biblischen Salomo ähnelt, dann ist es Manasse. 
 
I. Finkelstein, N. A. Silberman. David und Salomo, 2009 München, Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 136ff. 
	 
	
	
MfG B. 
 
	
	
 
 
	
	
	
		
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		11-10-2016, 19:44 
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-10-2016, 19:58 von Ulan.)
		
	 
	
		 (11-10-2016, 16:45)Tarkesch schrieb:  Der jüdische Monotheismus entstand also aus dem Bedürfnis, die politische Ohnmacht Israels auf der Ebene religiöser Phantasie in eine nationenübergreifende Allmacht des Jahwe umzubiegen. Die traditionelle polytheistische Struktur Staatsgott - König - Volk wurde in die Struktur Allgott Jahwe - Volk Israel transformiert. Jahwe herrscht über die ganze Welt, sein erwähltes Volk aber sind die Juden. 
Der Schwenk wird auch verstaendlich, wenn man sich deutlich macht, dass Jerusalem durch die persische Zeit immer noch ein sehr kleiner Ort war, mit irgendetwas zwischen 500 und 1.500 Einwohnern (die ganze Provinz Yehud Medinata hatte vielleicht 30.000 Einwohner). Zu Beginn standen dem Hohepriester dort noch persische Gouverneure aus der davidischen Linie und der eine oder andere Prophet gegenueber, aber als um 500 die davidische Linie verschwand, war dieses kleine Oertchen eine Theokratie, wo die Hohepriester schalten und walten konnten, wie sie wollten (solange sie persische Oberhoheit anerkannten). In diesem Milieu geschah die Redaktion des Pentateuch.
  (11-10-2016, 01:57)WiTaimre schrieb:  Schalom    
 
Zitat:Ulan schrieb "Aegypten verlor die Oberherrschaft ueber Palaestina irgendwann zwischen 1200 und 1150 v.Chr., als fast alle Staedte in der Levante, einschliesslich Palaestina, zerstoert wurden und die Hochlande in Palaestina komplett entvoelkert wurden. Die israelitische Kultur etablierte sich dann spaeter in diesen leeren Hochlanden. "  
- ich seh kein Problem darin, es mit Ereignissen des Richter-Buchs in Deckung zu bringen. 
Das Richter-Buch ist sicherlich eine bessere Darstellung der Situation der fruehen Isrealiten als das Buch Josua.
  (11-10-2016, 01:57)WiTaimre schrieb:  - Es werden ja seit dem Einzug ins "Gelobte Land" bis zur David-Zeit 13 Israeliten-bedrueckende Herrschaften andrer Voelker geschildert, die 12 Staemme sassen aber in ex-Kanaaniter-Land (das sind die Berge und Ebenen land-einwaerts), die 5-Philister-Hafen-Bund-Staedte wurden von andren "Philistern aus Kephtho" vom Meer aus uebernommen (ob entvoelkert oder nicht, die waren kein Agrar-Volk, sondern eher Seefahrt-orientiert... 
Nur zur Klarstellung: ich hatte lediglich die Berglande, also die Gegend, wo die Israeliten wohl spaeter wohnten, als um die Zeit entvoelkert dargestellt. Aus irgendeinem Grund war die Gegend nicht besiedelt, und dort sprangen spaeter die israelitischen Doerfer auf. Die Kuestenebene und das Jordantal waren von Kanaanitern bewohnt, und die Kuesten, wie Du sagst, von Philistern. Uebrigens wird auch fuer einige der "israelitischen" Staemme ein Ursprung von den Seevoelkern nicht ausgeschlossen.
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
		 (11-10-2016, 19:44)Ulan schrieb:  Der Schwenk wird auch verstaendlich, wenn man sich deutlich macht, dass Jerusalem durch die persische Zeit immer noch ein sehr kleiner Ort war, mit irgendetwas zwischen 500 und 1.500 Einwohnern (die ganze Provinz Yehud Medinata hatte vielleicht 30.000 Einwohner). 
Laut Finkelstein/Silberman lag die Population von Jerusalem im 8. und 7. Jh. BCE bei ca. 15000, da sich sie seit dem 10. Jh. ver15facht hatte. Während der persischen Phase, just in der Entstehungszeit des per Tora fixierten Judentums, war die Zahl deutlich geringer, ca. 1500  (Oded Lipschits), wie du richtig schreibst. Bis ins 1. Jh. CE stieg sie auf gewaltige 70-80.000 (Wiki: Demographic_history_of_Jerusalem). Damals war Jerusalem meines Wissens die drittgrößte Stadt im römischen Reich mit dem nach Rom umfangreichsten Proletariat, was die Entstehung des Christentums begünstigte (Widerstand gegen aristokratische Sadduzäer und mittelschichtorientierte Pharisäer).
	  
	
	
	
	
 
 
	
	
	
		
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