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Die Flussgöttin Ganga
#1
Vishnu maß einst das Universum aus. Als Sein Fuß den Himmel berührte wusch Brahma diesen und fing das Wasser in einem Gefäß auf. Aus diesem Wasser entstand mit der Zeit eine schöne Frau – die Flussgöttin Ganga.

Ganga spielte eines Tages dem leicht reizbaren Weisen Durvasa einen Streich, er verwünschte sie, auf der Erde leben zu müssen.

Alle Entschuldigungen und Bitten halfen nichts, Durvasa war nur zu einem Zugeständnis bereit, sie würde der reinste aller Flüsse sein, wer in ihr badet ist geläutert.

Beim Herabfall der Ganga wäre die Welt zerborsten, hätte nicht Shiva Sein Haar über dem Himmel ausgebreitet und Ganga sanft auf die Erde gleiten lassen.

Ganga ist deshalb so heilig, weil alle drei Götter mit ihr in Berührung kamen.

Als ‚sakrale‘ Gangesquelle gilt Gaumukh (Kuhmaul) im Himalaya.

.youtube.com/watch?v=iJD9f_iPVTw

Die Orte an denen die Ganga vorbeifließt veranstalten allabendlich eine Verehrungszeremonie.

Als Beispiel habe ich Varanasi, die Stadt, die Shiva nie verlässt
.youtube.com/watch?v=O1NAgng_YDs

und Haridwar, das Tor (dwar) zu Gott (Hari), ausgewählt.
w.youtube.com/watch?v=jYoPZpLGvB0
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#2
(06-07-2015, 15:05)abirami schrieb: Als Beispiel habe ich Varanasi, die Stadt, die Shiva nie verlässt

Warum nicht ?
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#3
(06-07-2015, 17:48)Harpya schrieb:
(06-07-2015, 15:05)abirami schrieb: Als Beispiel habe ich Varanasi, die Stadt, die Shiva nie verlässt

Warum nicht ?

… weil das so in den Mythen steht. Die Geschichte ist allerdings nicht gerade spannend.

Shiva lebte im Himalaya, als Er geheiratet hatte entschloss Er Sich, in die Ebene zu ziehen.

Kashi (wie Varanasi damals hieß) ist angeblich die älteste bewohnte Stadt der Erde, Shiva kam dort an und schickte zur Erkundung zwei Mitglieder Seiner Heerscharen in die Stadt. Sie kamen nicht zurück. Er schickte zwei weitere, auch sie kamen nicht zurück. Dann schickte Er Ganesha, Seinen Sohn, und auch dieser kam nicht zurück.

Also ging Shiva selbst in die Stadt und sie gefiel Ihm so gut, dass Er beschloss, für immer zu bleiben.

So ist Varanasi die ewige Stadt Shivas. Er weilt dort als Vishvanatha, der Herr des Universums.
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#4
Wie ein Mythos so ist, die anderen kamen ja auch nicht zurück.
Wollten sie nicht oder wurden sie da gefangen.
Bei Einzelfragen sind Mythen leider überfordert.

Die Erkundung ist leider nicht gelungen, da keiner zurückkam um zu berichten.
Militärisch gesehen war das eine misslungene Mission, nicht mal der Heerführer kam zurück
und hat seine Heerscharen hängen lassen.
Deserteur, kein feiner Zug.

Na ich will die Geschichte nicht zerstören, Shiva war sicher ein
sehr sympathischer Heerführer der seine Männer im Stich liess.
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#5
Moderativer Hinweis:

Wenn sich Fragen ergeben, diese stellen. (Eigene) Unterstellungen wirken leider albern (Herumkaspern).
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#6
Das ist kein herumkaspern, wenn Soldaten ihre EInheiten verlassen
und nicht zurückkehren, wurden sie
entweder gefangen , getötet oder sind desertiert.
Ich war nun lang genug dabei.

Sag mal einem Kommandeur das das Kasperei wäre,
auch zu damaligen Zeiten.
Hab doch angemerkt das es ein Mythos ist.
Wenn man nicht drüber reden kann reicht ein link zum Nachlesen.
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#7
Diese Mythen sind zum Teil Klassiker der indischen Philosophie.

Der älteste Text dazu ist im RigVeda (X, 75) zu finden. Dort wird - neben dem Indus (Sindhu) und anderen Flüssen - auch der Ganges (personifiziert als Flussgöttin "Ganga") poetisch beschrieben.
MfG B.
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#8
Beitrag #1
(06-07-2015, 15:05)abirami schrieb: Vishnu maß einst das Universum aus. Als Sein Fuß den Himmel berührte wusch Brahma diesen und fing das Wasser in einem Gefäß auf. Aus diesem Wasser entstand mit der Zeit eine schöne Frau – die Flussgöttin Ganga.

Ganga spielte eines Tages dem leicht reizbaren Weisen Durvasa einen Streich, er verwünschte sie, auf der Erde leben zu müssen.

Alle Entschuldigungen und Bitten halfen nichts, Durvasa war nur zu einem Zugeständnis bereit, sie würde der reinste aller Flüsse sein, wer in ihr badet ist geläutert.

Dies ist eine interessante Erzählung, die den religiösen Wert des Flusses Ganges zeigt.

Mit dem "reinste aller Flüsse" war sicher schon vor Jahrtausenden nicht die physische Reinheit gemeint, sondern die seelische Reinheit "wer in ihr badet ist geläutert" als Purgatorium (lat. purgare = reinigen, säubern, läutern)

Denn schon vor Jahrtausenden war der Ganges ein langsamer, träger und warmer Fluss
Voll von erwünschtem (essbare Fische) und unerwünschtem Leben (giftige Schlangen, indische Cobras, Kröten, Frösche, das gefährliche Ganges-Süßwasserkrokodil - ein sechs Meter langer Gavial, der 1,5 m lange Gangeshai, der sich sehr weit in den Ganges wagt und eine Bedrohung für Mütter ist, die ihre Babys zur Läuterung in den Ganges tauchen).

Der Ganges ist eben nur im Oberlauf ein sauberer, frischer Gebirgsfluss !
Von dort stammt wohl auch die alte religiöse Beschreibung als der "reinste aller Flüsse"
Trinkwasserqualität!
Aber dann geht der Ganges in die warme, fruchtbare nordindische Ebene, wird langsam und träge und wird zum Biotop allerlei Lebens
In Varanasi ist der Ganges längst kein Gebirgsfluss mehr, sondern ein warmer, langsamer, breiter Strom. Millionen Pilger kommen jährlich hierher, um im Strom zu baden und sich von Sünden zu reinigen.

Die Idee, sich durch Baden in einem Fluss von Sünden zu reinigen, ist auch bei den alten Israeliten zu beobachten.
Im Alten Testament im zweiten Buch der Könige ist bereits davon die Rede!
"Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein." 2 Kön 5,10 (Einheitsübersetzung)
Später tauchte Johannes der Täufer Männer in den Jordan, beschrieben im Neuen Testament.

Da ich kaum annehme, dass das Zufall war, Menschen zwecks Reinigung von Sünden in einen Fluss unterzutauchen, vermute ich eine Beeinflussung entweder vom Gangestal zum Jordantal oder vom Jordantal zum Gangestal

Immerhin gab es auf der Südroute der sogenannten "Seidenstraße", die in Damaskus endete, einen ständigen Ideenaustausch zwischen verschiedenen Kulturen bis Indien

Leider gibt es keine historische Quelle, wie das zum Zeitpunkt des Gottesmannes Elischa mit dem Waschen des Körpers im Jordan war, und im AT steht nur dieser eine Satz
Und die Erzählung von Vishnu und Ganga ist rein mythologisch
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