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Die Bibel von Gott oder das Werk weiser Männer?
(29-04-2014, 21:54)Lelinda schrieb: Ulan:

Das würde natürlich bedeuten, dass Jesus gegen die Römer agierte. Ich finde, diese Theorie hat viel für sich. Allerdings:
Für die Römer müsste eine solche Symbolik sehr viel deutlicher gewesen sein als für uns (ich wusste zum Beispiel nicht, dass sie einen Eber als Symbol hatten). Wenn diese Geschichte also ein versteckter Hinweis auf Römer-Feindlichkeit gewesen sein sollte, warum wurde sie dann nicht aus den Evangelien herausgestrichen? Tard Schließlich bestimmte der römische Kaiser doch (mit), was ins Neue Testament aufgenommen wurde.

Oder ist die Schweine-Geschichte ein späterer Einschub, so wie der Aufruf Jesu, die ganze Welt zu missionieren?

Nun, wie so oft, ist das natuerlich eine Frage der Interpretation. Waehrend die besessenen Schweine ihren Tod finden, ist die ganze Geschichte merkwuerdig zurueckhaltend. Ganz gegenueber seinen sonstigen Gepflogenheiten, bittet Jesus hier den Geheilten, hinauszugehen und zu verbreiten, was ihm widerfahren ist, was dieser auch tut. Den geheilten Juden verbietet er meist jedes Wort. Auch die Leute sind respektvoll und bitten ihn, zu gehen. Es faellt ja schon auf, dass sich niemand wegen der Schweine beschwert.

Ich kann nur annehmen, dass sich die Legion in Judaea keine Freunde gemacht hat.
(29-04-2014, 21:36)Lelinda schrieb: Nein, natürlich nicht. Ich meinte ja nur, dass die Leute, die derartige Verbrechen begingen, sich auf ihn beriefen und wahrscheinlich davon ausgingen, er (und/oder Gott) würde das gutheißen. Bei den Kreuzzügen hieß es ja sogar: "Gott will es"!
Ein trauriges und makabres Kuriosum der Geschichte.
Genau das ist es ja leider. In der Bibel werkeln finstere Mächte.
Bedeutet sie beinhaltet falsche Lehren, Formulierungen die Gewiss zu bösen Taten verleiten können.
Es ist aber nicht schwer die Bibel zu verstehen und Gotteswort (Mitgefühl, Liebe, Frieden...) vom Übel(Gewalt, Tötung, Opferung, Hass, Verurteilung...) zu filtern.
(29-04-2014, 21:50)jässes schrieb: Zunächst mal ist das meine persönliche Auslegung

die sei dir unbenommen

nur folgt sie keiner logik

(29-04-2014, 21:50)jässes schrieb: Desweiteren halte ich Jesus für den Sohn Gottes. Und daraus schlussfolgere ich, dass Jesus zu jener Zeit an jenem Ort erschien, wo auch zu jener Zeit das größter Leid geschah

non sequitur

(29-04-2014, 21:50)jässes schrieb: mit allen Argumenten, die ich vorhin geschrieben habe. Kein geringerer als Jesus wurde hingerichtet

also wo auch immer er sich hätte hinrichten lassen (z.b. auf grönland), wäre es dort gewesen, wo "größtes leid" herrscht

nun gut - dann spielt das aber auch keine rolle
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(29-04-2014, 22:25)jässes schrieb: Es ist aber nicht schwer die Bibel zu verstehen und Gotteswort (Mitgefühl, Liebe, Frieden...) vom Übel(Gewalt, Tötung, Opferung, Hass, Verurteilung...) zu filtern.

natürlich

wenn man "Gotteswort" als "Mitgefühl, Liebe, Frieden..." voraussetzt

es kommt immer nur heraus, was vorher hineingesteckt wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(29-04-2014, 21:54)Lelinda schrieb: Schließlich bestimmte der römische Kaiser doch (mit), was ins Neue Testament aufgenommen wurde.

Oder ist die Schweine-Geschichte ein späterer Einschub, so wie der Aufruf Jesu, die ganze Welt zu missionieren?

Mir faellt auf, dass ich hierauf gar nicht eingegangen bin. Die Roemer haben, wenn ueberhaupt, erst sehr viel spaeter Einfluss auf den Text genommen. Zu der Zeit, als sich die Kaiser dafuer interessierten, war der Text weitgehend fixiiert. Es war wahrscheinlich auch verklausuliert genug.

Zu der Sache mit der Legion X Fretensis, hier ein Link:

*http://www.bsw.org/Biblica/Vol-88-2007/Die-Legio-X-Fretensis-Und-Der-Besessene-Von-Gerasa-Anmerkungen-Zur-Zahlenangabe-Ungefahr-Zweitausend-Mk-5-13/77/article-p353.html
(29-04-2014, 22:43)petronius schrieb: also wo auch immer er sich hätte hinrichten lassen (z.b. auf grönland), wäre es dort gewesen, wo "größtes leid" herrscht

nun gut - dann spielt das aber auch keine rolle

Nach meiner Auffassung schon. Sonst würde Gott niemand zu den Menschen senden.
Wobei das Leiden nicht unbedingt immer Tötungen bedeutet.
Leid beginnt schon mit Armut, Hunger, eben Unterdrückung...
(29-04-2014, 17:58)jässes schrieb: Meine These ist, dass Jesus sich nicht irgendeinen Ort ausgesucht hat, sondern bewusst in jenem Ort geboren wurde, wo das größte Leid stattgefunden hat


Den Israeliten ging es doch gar nicht so schlecht

(29-04-2014, 00:48)Sinai schrieb: Die Israeliten hatten immerhin einen König (Herodes), einen eigenen Tempel, einen Hohepriester, zahllose Synagogen und Schriftgelehrte, die ungestört lehren durften, ihre eigene Sprache, ihre eigene Schrift, ihr eigenes Schulwesen, ihre eigene Tracht, ihre eigene Haartracht (Beikeles), ihre eigenen Metzger (rituelle Schlachtung), durften ihre eigenen Speisevorschriften einhalten, durften ihre Knaben beschneiden


In einigen Gebieten Zentralafrikas und Zentralasiens gab es viel größeres Leid
(29-04-2014, 18:12)jässes schrieb: Wer weiß was sonst noch passiert wäre, hätte Jesus nicht eingegriffen. Vielleicht standen die Juden zu der Zeit an einem Scheideweg.


Standen sie auch.
Wenige Jahrzehnte nach Jesu Tod wurde der Tempel zerstört.
Es war damals um 30 n. Chr. eine Zeit wenn schon nicht des Umbruchs, so doch jedenfalls eine Zeit der Vorbereitung eines Umbruchs. Da wurden bereits im Verborgenen die Kader geschmiedet für einen gewalttätigen Aufstand gegen Rom.
(29-04-2014, 19:41)jässes schrieb: Tiere sind unsere Geschwister

7. Jesus kam in ein Dorf und sah dort eine kleine Katze, die herrenlos war, und sie litt Hunger und schrie zu Ihm. Und Er nahm sie hoch, hüllte sie in Sein Gewand und ließ sie an Seiner Brust ruhen.
8. Und als Er durch das Dorf ging, gab Er der Katze zu essen und zu trinken. Und sie aß und trank und zeigte Ihm ihren Dank.


Und im Gebüsch saß eine Mäusemama und sie beobachtete Jesus.
Sie schrie zu ihm "du blöder Jesus ! Warum unterstützt du diese blutgierige Bestie ? Vor zwei Monaten hat sie meinen Gemahl ermordet und vor einem Monat hat sie mein jüngstes Kind gefressen ! Jetzt hast du sie gestärkt und sie kann jetzt wieder schnell laufen"
Icon_smile
(29-04-2014, 19:41)jässes schrieb: 2. Und Jesus antwortete: "Kein Blutopfer von Tier oder Vogel oder Mensch kann Sünden hinweg nehmen. Denn wie kann eine Schuld durch das Vergießen von unschuldigem Blut getilgt werden?


Deshalb wollten die Priester aller Religionen auch, daß schuldiges Blut zu vergießen ist.
Es wurde der Mörder gesucht und dann geopfert. Die Todesstrafe vor 3000 Jahren war keine Angelegenheit der Juristen (die gab es damals noch gar nicht) sondern der Priester. Ein Menschenopfer.
(29-04-2014, 22:46)petronius schrieb: natürlich

wenn man "Gotteswort" als "Mitgefühl, Liebe, Frieden..." voraussetzt

es kommt immer nur heraus, was vorher hineingesteckt wird

Das stimmt.
Einige nennen Opfergaben Gotteswort. Solange ihre Leibe verwöhnt werden, ist es schon Gotteswort. Manche gehen noch weiter und nennen diese und jene Grausamkeit Gotteswort.
Jesus würde sie als "Heuchler" bezeichnen. Icon_lol
(29-04-2014, 20:25)jässes schrieb: ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, . . .

Jesus sprach nicht von Entzweiung der Völker untereinander, sondern von innerhalb der Familie.


Ah so, Du meinst das "Schwert" bedeutet nicht Krieg sondern Familienstreit.

Dann ist es aber nicht sehr beruhigend wenn es in der Bibel heißt "sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen" . . . das würde bloß bedeuten, daß die Familienstreitigkeiten beendet werden

Von einer Beendigung der Kriege ist dann wohl keine Rede . . .
(29-04-2014, 20:59)Lelinda schrieb: Die Evangelien sehen Jesus nicht als besonders tierlieb an, wenn man an die Geschichte denkt, in der er böse Geister in Schweine fahren lässt, die sich dann in den Tod stürzen...


Du solltest das nicht so profan betrachten

Aus gläubiger Sicht kann sich das ganz anders darstellen. Vielleicht sind die Viecher schon im Paradies ?
(29-04-2014, 21:27)jässes schrieb: Vielleicht war Jesus auch im Holocaust

Fragt sich nur auf welcher Seite


Wenn man der Apokalypse Glauben schenkt, ist Jesus sehr blutrünstig


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